Diana
10.8.2022 um 19:40Uhr

Allein bleiben üben

Hallo zusammen. On wenigen Wochen ist es soweit, bei uns zieht eine Hündin aus dem Auslandstierschutz ein. Es ist nicht unser erster Hund, allerdings der erste aus dem Tierschutz. Die süße ist knapp über ein Jahr alt und hat dieses wohl nur im shelter verbracht, kennt also nichts . Kann mir jemand seine Erfahrungen erzählen worauf es die ersten Tage an kommt, worauf wir besonders achten müssen usw usw? Habt ihr direkt angefangen klare Regeln aufzustellen oder dem hund erst 1-2 tage zeit gelassen? Da wir auch nicht endlose zeit an urlaub nehmen können, ist es wichtig für uns, das sie auch das Stundenweise alleine bleiben lernt. Ich freue mich über regen Austausch! 🙂

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Annika
10.8.2022 um 20:08Uhr

Unsere war auch ein Jahr, als sie aus dem Tierschutz kam. Am Anfang haben wir ihr viel Zeit gegeben. Also wir sind nicht von uns aus auf sie zugegangen und haben sie gestreichelt, sondern sie zu uns kommen lassen (hier hatten wir Glück, weil sie schnell sehr aufgeschlossen war). Am Anfang würde ich viel aus der Hand füttern. Aber auch hier nicht drängen, sondern einfach nur Hand voll machen, auf den Boden setzen und warten. Nicht viel reden. Wenn euch bestimmte Sachen im häuslichen miteinander wichtig sind, wie z.B. nicht ins Bett/aufs Sofa, nicht ins Schlafzimmer, nicht in einen bestimmten Raum, … würde ich das von Anfang an klar durchziehen und einfach körpersprachlich deutlich machen. Das ist dann viel einfacher und verständlicher, als irgendwas erst nach Tagen zu verbieten, was vorher erlaubt war. Mit Übungen wie Sitz, Platz etc. habe ich gewartet, bis sie aufgeschlossen genug war, das ist sehr individuell. Bezüglich alleine bleiben: Ich würde von Angang an bestimmte Sachen wie selbstverständlich alleine machen: Duschen, WC, Müll rausbringen, … Also alle kurzen Zeiteinheiten, die man sonst auch ohne die ganze Familie macht 😉. Als sich unsere etwas eingelebt hatte, haben wir in unserem Wohnzimmer ein Tablet aufgestellt und FaceTime gemacht und haben das Haus verlassen. Damit konnten wir dann sehen, ob generell Probleme mit dem Alleine bleiben bestehen. Bei Tierschutzhunden kann man Glück haben und die haben gar kein Problem damit, andere haben riesige Probleme damit. Mit einer Kamera kann man den Ist-Stand überprüfen und daran anknüpfen mit dem Üben.

Diana
10.8.2022 um 20:11Uhr

Ich danke dir für deine Ausführliche Antwort. Das werde ich gerne so in unseren Alltag übernehmen. Sie scheint, so sagt man uns, sehr aufgeschlossen und schlau zu sein. Ich lasse mich da mal überraschen 🙂. Aber deine Tips sind klasse! Danke dafür

Christina
12.8.2022 um 05:41Uhr

Wichtig ist, dass ihr sie als völlig "normalen" Hund betrachtet, d.h. kein Mitleid wegen eventuell schlechter Vergangenheit. Immer unauffällig im Auge haben, aber bloß nicht ständig offensichtlich beobachten. Gestaltet die Dinge im Haus so wie immer: Räume wechseln, Müll raus, staubsaugen, Kaffeemaschine an, etc., ohne erst zu gucken, was sie macht. Je souveräner ihr durch den Alltag geht, desto besser kann sie sich an euch orientieren, ohne das Gefühl zu entwickeln, ihr seid unsicher, was sonst schnell zu einem überforderten Hund führt, der meint, euch leiten zu müssen. Seid ihr in eurem Tun klar und souverän, macht es ihr das Alleinbleiben später viel leichter, weil sie dann alleine entspannen kann, ihr kommt ja auch ohne sie klar. Meine Maus war 13 Monate, ich bin schon ab Tag 1 mal alleine zum Müll raus, oder in den Keller, hab mich nicht verabschiedet und es gab auch keine Begrüßung, wenn ich nach 2 min wieder da war. Das hat sie schon nach wenigen Tagen nicht mehr interessiert. Oft sind Tierschutzhunde recht autark, wenn sie ohne enge menschliche Bindung großgeworden sind. Das ist bei uns beim Thema Rückruf sehr schwierig gewesen, aber beim Alleinbleiben war es sehr hilfreich 😁

Diana
12.8.2022 um 06:04Uhr

Vielen Dank für deine Antwort.

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