Erst lieb dann blöd
Hallo Miteinander, ich habe einen mittlerweile 13 Monate alten weißen Schäfi Rüden. Wir haben unsere gewohnte Spazierstrecke und haben ganz viel trainiert vorallem auch. Impulskontrolle und Frustration. Es war sehr schwer das er zufriedenstellend an der Leine läuft aber das klappt inzwischen zu 80 Prozent gut. Er muss nicht stramm bei Fuß laufen nur ziehen möchte ich nicht. Im Mom sind wir auch viel mit Schleppi draußen, frei lasse ich ihn noch nicht . Es klappt der Rückruf an der Schleppi , Sitz aus Entfefnung , Sitzen sobald ein Auto Fahrrad oder kommt und auch an anderennHunden vorbei gehen ist garkeine Problem. Selbst wenn der andere Hund ausrastet sitzt Henry da super lieb oder geht mit mir halt vorbei. Aber was er oft macht ist das wenn der Hund vorüber ist will er hinspringen an die Stelle wo der andere Hund hergelaufen ist um nochmal zu schnüffeln. Aber überwiegend bei fremden Hunden. Er zieht dann wie blöd und ist null ansprechbar. Auf unserem gewohnten Weg lässt er sich super ablenken und wir gehen halt mit nem Spiel mit mir oder Aussicht auf Leberwurst weiter. Gehen wir in unseren Wald wo auch der See ist lässt er sich kaum halten . Ich hab schon so viel Probiert , von am Geschirr halten und so eng bei mir laufen bis zurück nach Hause gehen ohne Badespass. Am See angekommen weiß er komischerweise das er erst auf Signal rein darf. Sitzt da wieder wie das Engelchen und wartet auf Erlaubniss. Also wissen tut er es aber dieses vorspringen wollen ist echt blöd . Das selbe macht er auch wenn wir mit dem Auto irgendwo waren und er mitbekommt das es zurück zum Auto geht. Da brauch ich kein Navi mehr er findet den Weg immer. Egal wie oft ich umdrehe oder ihm den Weg abschneide es ist als würde er nix mehr hören und ist auch super gestresst. Liegt das noch an der Pupertät ? Wie soll ich reagieren wenn er wieder so durchrückt ? Die besten Leckerchen oder das tollste Spielzeug helfen nicht.
Ich würde vor allem Spiel und Leckerlis in dem Moment dringend weglassen. Der Hund tut etwas, was du nicht willst. Mit Leckerli oder Spiel soll ja gutes Verhalten bestätigt werden. Einfach gesagt, er ist "blöd", du belohnst das. Wenn er Sitz etc. gut kann, würde ich tatsächlich in solchen Situation ein paar Gehorsamsübungen machen, die er gut beherrscht. Macht er das mit, können Leckerli und Spiel zum Einsatz kommen, dann hat er Belohnung verdient.
Hallo Verena, den Teil mit dem Navi und dem Rückweg habe ich zugegebenermaßen nicht verstanden 😇, aber zu dem Schnüffeln und Hinspringen: Das ist ganz normal. Er darf nicht zu dem Hund hin und sich durch abschnuffeln seine Informationen holen, also schnüffelt er das bißchen an Info auf, dass er noch auf dem Weg findet. Und warum auch nicht: Er ist an der Schleppleine ja im Freizeitmodus, lass ihn doch. Natürlich soll er nicht sofort losspringen, daher gib ihn einfach rechtzeitig frei und baue diese Wartphase ggf langsam auf. Und wenn ich dir noch einen Tipp geben darf: Hab den Mut, ihn auch mal frei laufen zu lassen. Ohne fremde Ablenkung, an Orten, wo ihr noch nicht wart. Er scheint doch gut zu hören. 😉
Ich gebe Pascal Recht, es ist nicht unnormal, dass er an den Resten des Hundes schnüffeln will. Ist er an der Schleppleine, kannst du das natürlich zulassen. Wichtig wäre, dass er das nicht als Selbstverständlichkeit ansieht, sondern du erst einmal seine Aufmerksamkeit bekommst, und es ihm dann aktiv erlaubst. Genauso muss er lernen, dass das an kurzer Leine nicht erlaubt ist, du willst ja schließlich manchmal auch einfach zügig von A nach B. Ableinen finde ich ehrlich gesagt (noch) nicht sinnvoll. Solange er dich zum See, zum Auto etc zieht und du kaum Einfluss auf ihn nehmen kannst, was du aber möchtest, ist der Einfluss im Freilauf komplett dahin. Klar kann man das zum Toben mit einem Hundekumpel mal machen, aber im jetzigen Stadium wäre das kontraproduktiv, er bekommt ja erst recht dann genau was er will. Ich würde stattdessen versuchen, die Erwartungshaltung zu durchbrechen. Geht mal nicht zum See, sondern biegt vorher ab, oder geht hin, setzt euch ne Weile, dann gehts ohne Wasserkontakt zurück. Beim Auto dasselbe, umdrehen und vom Auto weg, wenn du merkst, er ist gedanklich nicht mehr bei dir. Jegliche Abwendung vom Zielobjekt und Fokus auf dich wird groß gelobt. Auch wenn es anfangs zäh ist, er sollte mit dem, was er vorhat, niemals Erfolg haben, solange er sich nicht gesittet verhält. Da spielt Pubertäts-Amnesie sicher auch mit rein, aber wenn du das konsequent durchziehst, wird es danach umso entspannter.
Ah, okay. Dann hatte ich das vielleicht falsch verstanden. Dachte, er läuft frei und gut abrufbar.
ok damit kann ich was anfangen, seine Erwartungshaltung reduzieren und mehr Aufmerksamkeit zu mir belohnen. ich werde es probieren danke Euch
Das klingt doch schon ganz gut mit der Leinenführigkeit und bis zur Perfektion wird es noch eine Weile dauern. Ist der fremde Hund an euch vorüber, versuche deinen Weißen Körpersprachlich davon abzuhalten irgendwo hinzuspringen. Alternativ lobst du das brave Sitzenbleiben von ihm mit einem kurzen Spiel und läufst dann in deine gewünschte (andere) Richtung weiter. Richtung See würde ich tatsächlich immer wieder den Weg abbrechen, wenn er beginnt zu ziehen. Immer wieder umdrehen, bevor er das Ende der Leine erreicht hat. Die Länge der Leine ist dabei nicht entscheidend. Wenn es zu lange dauert, der Hund müde wird, gehst du wieder nach Hause - Training beendet. Gleiches Training kannst du auch mit einem Futternapf im Garten probieren, er darf nur an das Ziel kommen, wenn er nicht an der Leine zieht bzw. wenn ihr erlaubt das Fressen zu nehmen. Die Weißen sind ganz treue Begleiter, wollen gefallen und aufpassen :) Sind dadurch aber auch schnell gestresst, wenn sie nicht lernen damit umzugehen. Ihr seid schon auf einem Guten Weg, macht geduldig weiter. Viel Erfolg!
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