Melanie
22.11.2022 um 07:06Uhr

Zerren an der Leine

Hi, ich machen den Kurs Leinenführigkeit und bin bei der Hälfte. Wir üben fleißig aber bei einem 40 min Gassirunde kann ich nicht pausenlos üben und schon zerrt er wieder wie verrückt( Canecorso 11 Monate). Ich habe das Gefühl er begreift es nicht. Was kann ich tun ?

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Leila
22.11.2022 um 07:11Uhr

Wie lange übt ihr denn auf einer Runde die 40 Minuten dauert?

Nadine
22.11.2022 um 07:34Uhr

keine 40 Minuten Gassirunden. Lieberdaraus 3-4 Trainingseinheiten über den Tag verteilt von 5-10 Minuten.

Melanie
22.11.2022 um 08:40Uhr

am Anfang 5 min und in der Mitte nochmal.

Melanie
22.11.2022 um 08:42Uhr

ja, üben tun wir mehrmals dabei 5 min ohne Ablenkung. aber Körperliche Auslastung braucht er ja trotzdem.

Nadine
22.11.2022 um 08:49Uhr

Nein, einfach keine so großen Runden gehen, sondern eben mehrfach über den Tag kurz raus zum Üben und dann wieder rein. Völlig unabhängig vom Lösen und sonstigem. Mehrfach während so einer großen Runde üben, bringt dir momentan gar nichts. Und die geistige Auslastung ist viel wichtiger. 1-3 Tage mal gar nichts weiter machen, muss auch gehen. Stell dir mal vor, du bist krank und liegst so richtig flach, da muss dein Hund auch mal mit kurz und wenig zu recht kommen. Erstmal 1-3 Tage wirklich nur Fokus Leinenführigkeit und sonst nichts. Ist das Prinzip verstanden, kannst du ja auch wieder länger gehen und dann das Training mit einem Spiel und dem Lösen verknüpfen.

Andreas
22.11.2022 um 09:17Uhr

ich kann jetzt nicht für Cane Corso sprechen, sondern für Husky Mix. Der will immer vor. Da muss ich 100% konsequent sein. Er darf an meinem Knie nicht vorbei während wir im Bei Fuß sind oder an der Halsleine. Wenn ich die Energie dafür nicht aufbringen kann, kommt er ans Zuggeschirr - oder wo es geht - in den Freilauf. Am besten vorm Gassi gehen so 10 Minuten Ball spielen. Aber kein hirnloses Abortieren, sondern mit Impulskontrolle. Hund bei dir in Sitz bringen. Ball werfen. Suchen. Zurückbringen. Abgeben. Sitzen. Werfen. Suchen.. usw. Dann ist die erste Energie erstmal raus und der Kopf bereit. Dann gibts nach Möglichkeit etwas Freilauf ohne Aufgaben. Hier kann geschnüffelt, Pipi und Stinker gemacht werden. Den letzten Teil des Spaziergangs bringen wir Ruhe rein. Wir gehen stur bei Fuß. Kein Schnuffeln, kein Markieren, sondern wirklich Kopf abschalten und mir stur hinterher dackeln. So machen wir es, so klappt es auch mit einem Ultra sturen Hund.

Melanie
22.11.2022 um 09:28Uhr

ok, klingt nach einem guten Plan.

Nadine
22.11.2022 um 10:11Uhr

Das Training beginnt aber im Haus. Wer geht zu erst zur Tür/durch die Tür usw. Da spiele ich doch nicht erst im Haus Ball. Klappt ein ruhiges geordnetes Losgehen nicht, brauchst du draußen gar nicht erst weitermachen.

Leila
22.11.2022 um 10:27Uhr

Darum habe ich eine Retriverleine mit Karabiner. Wenn der Hund das Retriverhalsband übergestreift bekommt, hat sie neben mir zu laufen, wenn ich mal nicht die Konsequenz aufbringen kann/mag, mach ich sie am Geschirr fest, auch da wird zwar nicht gezogen, aber sie bekommt dann den Spielraum der ganzen Leinenlänge.

Manuela
22.11.2022 um 11:34Uhr

Wenn du das Gefühl hast, dass es so gar keine Fortschritte gibt, dann könnte es daran liegen, dass dein Junior meint, er ist für eure Sicherheit verantwortlich. Dazu muss er vorn laufen und die Gegend checken. Beobachte dazu mal, wie er vor dir läuft - mit hoch erhobener Rute und in hab- acht Stellung oder ganz entspannt und nur neugierig. Im ersten Fall müsst ihr schon zu Hause anfangen zu üben. Du gehst als erstes zur Tür raus und prüfst die Lage, dann erst darf der Hund raus. Am besten läuft er in der nächsten Zeit ausschließlich hinter dir auch im Freilauf. Wichtig ist das vor allen vor Kreuzungen und unübersichtlichen Stellen. Bist du da konsequent ist das schnell durch. Für den anderen Fall ( dass er nicht aufpasst) hast du ja schon Tipps bekommen.

Ines
22.11.2022 um 12:19Uhr

Kann aber auch sein, dass die Impulskontrolle dann schon aufgebraucht ist und ein gesittetes an der Leine laufen für den Hund gar nicht mehr möglich ist.

Manuela
22.11.2022 um 12:52Uhr

Ich vermute, das klappt beim Carne Corso so nicht, da er ja eher nicht rennt, um des Rennens Willen. Das macht ja eher der Husky, so dass hier auch das mit dem Ball spielen funktioniert. Beim Carne Corso kommt man mit Ruhe vermutlich weiter.

Christina
22.11.2022 um 13:33Uhr

Ohne dich demotivieren zu wollen: das ist ein lebenslanger Trainingsweg. Einmal verstanden, und dann klappts immer, gibt es so gut wie gar nicht. Jede winzige Nachlässigkeit des Halters wird vom Hund hinterfragt. Daher lieber ganz oft ganz kurz üben, sonst verliert ihr beide den Spaß dran. Wenn du mal nicht üben kannst, lass es, gib ihm ein deutliches "Frei"-Signal und lass ihn sein Ding machen. Das ist viel besser, als halbherzig zu üben und schludrig zu werden. Erfolg ist schon, wenn du 3m ohne Ziehen kommst, das gilt es zu feiern und mit dem Erfolg aufzuhören. Hab nicht im Kopf, dass du mehrere Minuten ohne Ziehen schaffst, steck dir winzige Ziele, die du feiern kannst!

Andreas
22.11.2022 um 13:42Uhr

Das ist ja gerade der Punkt. Den Hund zur Ruhe bringen. Wenn mein Hund stundenlang faul in seinem Bett war, hat er Energie. Der Cane Corso vermutlich auch. Anstatt jetzt gegen die Natur des Hundes zu arbeiten - und ihn gegen seinen Drang einzuschrönken - erstmal Stressabbau durch Bewegung. Wenn der Hund dann etwas abreagiert ist, ist es viel leichter, ihn zu kontrollieren.

Anna
22.11.2022 um 14:11Uhr

Also ich hab das üben im Haus angefangen und dann in Garten etc erweitert. Hat super geklappt und er ging gut an der Leine. Im Moment ist das Tier in der Pubertät und hat nur glitzerstaub im Kopf. Ein Tag geht er gut an der Leine und am nächsten Tag funktioniert plötzlich nix mehr und alles ist toller als ich und vor allem die Leine. Quasi der Ostfriese unter den Hunden, er lernt alles jeden Tag wider neu. nehme mal an, bei deinem ist das ähnlich? Da hilft nur dran bleiben! Manchmal ist es sinnvoll einen Schritt zurück zu gehen, bevor du genervt bist. klappt es 1min hervorragend, gib ihm freilauf und mach es in 10min nochmal. Besser mit einem Erfolg enden als ewig so Mittel befriedigend weiter zu machen. viel erfolg mit dem großen Kleinen !

Brigitte
23.11.2022 um 22:08Uhr

Also unser Hundetrainer sagt immer die Qualität macht es und nicht die Meter. Üb womöglich erstmal in ruhiger Umgebung wenn es möglich ist. Ansonsten Übungszeit dementsprechend verkürzen. Nimm dir ein paar Meter vor, sei konsequent. Bleib dann einfach ein bißchen stehen. Geh langsam ein paar Schritte vom Hund weg, so dass er sich nach dir orientieren muss. Macht er das, kann man auch mal ein Leckerli geben. Dann gehst du das Stück konsequent wieder zurück. Nach und nach kann man das ausbauen. Ich hab eine sehr aufgeregte Hündin, wenn ich mit der im Wohngebiet unterwegs bin, muss ich sie immer etwas zur Ruhe bringen. Sie ist sehr unsicher und startet gesundheitsbedingt schon bei 100 und nicht bei Null. Aber mit Ruhe und Geduld und Vorausschau was da so alles los ist, kommt man dann doch auch vorwärts ohne das man durchs Wohngebiet geschleift wird. Aber wie Christina immer wieder anmerkt, es bleibt ein Lebenslanges Lernen. Viel Erfolg

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