Angelica
18.1.2023 um 07:43Uhr

Hundeswohl

Hallo zusammen! Wir (ich & Töchtern 9&12 Jahre alt) leben mit eine Mudi-Mischlingshündin (4Jahre alt) zusammen. Sie ist bereits 2.5 Jahre bei uns. Seit ca. 1 Jahr bin ich Alleinerziehend und arbeite in Vollzeit (nehme die Hündin mit ins Büro). Erziehungstechnisch ist alles gut, Leine könnte etwas besser sein, aber sonst keine Probleme. Ich merkte jedoch, dass ich mit der neuen Situation nach der Trennung (Job, Kinder, keine Familie in der Nähe) ihr nicht mehr gerecht werden konnte und habe Unterstützung gesucht. Jetzt ist meine Nachbarin da, die viel mit ihr spazieren geht und Zeit verbringt, wenn ich nicht kann oder die Kinder nicht da sind. Ich merke aber zunehmend, dass sie an ihr hängt und beim Abholen nicht ganz freiwillig zurückgehen möchte. Im Grunde ist ja super, dass sie sich bei ihr wohl fühlt, nur frage ich mich ob ich ihr nicht unrecht antue. Ich habe das Gefühl sie zu uns zu "zwingen" (sie kommt nicht direkt mit, schaut der Wohnung der Nachbarin hinterher und zieht manchmal an der Leine als möchte sie wieder rein). Die Nachbarin kann sie nicht dauerhaft nehmen, aber wenn Sie Zeit hat geht sie richtig lange mit ihr spazieren und hat ihre exklusive Aufmerksamkeit. Das ist bei mir aus Zeitgründen nicht der Fall, aber am Anfang dachte ich, es sei eine gute Lösung für die Hündin. Doch manchmal denke ich jetzt, dass eine Familie wo sie nicht hin und her muss evtl. die bessere Wahl für sie wäre? Das macht mich und die Kids endlos traurig und es entspricht so gar nicht unser Wunsch (zumal meine jüngere Tochter sie über alles liebt und sich immer um sie kümmert) , aber ich möchte auch dass es der Hündin gut geht. Wie sieht ihr das? Was denkt ihr ist mehr im Sinne des Hundes? Danke fürs lesen!

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Christina
18.1.2023 um 18:16Uhr

Hallo Angelica, der Hund wird sich automatisch da hin orientieren, wo viel Aufmerksamkeit und Beschäftigung passiert. Das war ja auch deine Intention. Hast du den Eindruck, sie leidet, wenn sie bei euch ist? Oder beschränkt sich das aufs Abholen bei der Nachbarin? Ein Hund braucht natürlich Zeit. Wenn du merkst, außer kurz fürs Geschäft verrichten rausgehen hast du keine Zeit (nach Feierabend o. am Wochenende), d.h. keine Trainingseinheiten drinnen/draußen, Hund ist nur allein (ohne euch) oder läuft einfach mit, ist das dauerhaft vielleicht zu wenig. Dann würde ich mir die Abgabe mal durch den Kopf gehen lassen. Wenn der Hund aber zufrieden wirkt, und sich nicht auffällig verhält, ist es vielleicht auch völlig in Ordnung für sie. Es muss nicht immer Halligalli sein, und man muss auch nicht sein gesamtes Leben nach dem Hund ausrichten. Meine ist mit im Büro, unter der Woche gibts auch keine stundenlangen Spaziergänge, und im Büro schläft sie 9 Stunden bzw. liegt im Körbchen und döst. Ich möchte behaupten, sie fühlt sich rundum wohl 😁 Abends gibts Kontaktliegen, dann ist ihre Welt in Ordnung. Also im Grunde müsst ihr schauen, ob der Hund für euch eher ein Pflichtprogramm ist, dann wäre es nicht fair, das noch 10 Jahre so laufen zu lassen. Wenn ihr sie gerne behalten wollt und der Hund nicht unglücklich wirkt, ist alles gut. Vielleicht kannst du sie ab und zu mit zur Arbeit nehmen, das ist gür sie dann ja such mal wieder Abwechslung. Wenn du dann noch kleine Übungen mit einbaust, wird das eure Bindung sicher stärken. Wir haben im Büro ca. 250qm Fläche. Ich verstecke alle paar Tage irgendwo ein Leckerchen und schicke sie suchen. Ein, zwei solcher Durchgänge und der Hund ist platt und zufrieden.

Angelica
18.1.2023 um 20:54Uhr

Hallo Christina, vielen Dank für deine Antwort. Ich nehme sie ja auch mit ins Büro, alleine ist sie selten. Im Büro wird sie verwöhnt, die Kolleg*innen gehen auch ein paar Mal am Tag runden mit ihr (ich auch, natürlich). Mein Gefühl ist weniger, dass sie selber leidet und mehr, dass ihre Beziehung zu mir leidet. de Facto bekommt sie inzwischen mehr Aufmerksamkeit von anderen Menschen als von mir und ich überlege, ob eine "festere" Bezugsperson vielleicht das richtige wäre, da Hunde ja meistens eine stärkere Bindung zu eine Person haben. Alle 2 Wochenenden sind die Kids hier, da sind wir stundenlang im Wald oder am Fluss mit ihr und es dreht sich alles um sie (wir fahren auch meistens mit ihr in den Urlaub), die anderen 2 Wochenenden muss ich arbeiten, da kommt sie mit oder bleibt eben mit der Nachbarin... unglücklich wirkt sie nur beim Abholen oder wenn wir am Haus de Nachbarin vorbei gehen, aber dann auch richtig traurig und das bricht mir das Herz. Das mit dem Training zwischendurch werde ich mir merken. Viellricht kann ich unsere Beziehung dadurch mehr stärken. Leben Dank dir!

Pascal
19.1.2023 um 22:33Uhr

Hallo Angelica, ich denke auch, dass es weniger darum geht, wieviel Zeit ihr miteinander verbringt, sondern was ihr dann macht. Ich habe zB nie ein Handy dabei, wenn ich mit Maly rausgehe. Diese Zeit widme ich nur ihr. Wir spielen sehr viel (sozial) und als Boxer will sie natürlich sowie immer spielen. Aber auch Suchspiele oder mal ein paar kleine Übungen helfen, dass ich für sie interessant bleibe. Vielleicht kannst du versuchen, zwei Mal am Tag nochmal 10 Minuten für sie frei zu machen. Das könnte sicherlich helfen. Liebe Grüße

Janet
30.1.2023 um 21:46Uhr

Hallo, liebe Angelica,mach Dir nicht so einen Kopf ,Hunde sind einfach pragmatisch, gehts Ihnen beim Babysitter gut, schließen sie sich ihm an.Das heißt überhaupt nicht , dass Du und deine Kinder schlechtere Hundebesitzer sein. EsD ist doch toll, wenn es jemanden gibt, der Deinen Hund Sitten und er sich dort wohl fühlt, sollte jeder Hundebesitzer haben.Du würdest dich aber bestimmt wundern ,wenn eurer Hund erstmal versteht mit welchen Gedanken Du Dich gerade trägst,Hunde haben überhaupt keine Probleme mit mehreren Rudeln, wir Menschen hätten das nur gerne 😉

Petra
10.3.2023 um 19:30Uhr

Ich glaube eure Beziehung braucht etwas frischen Wind😉. Bei uns gibt es jeden Tag 1-2 mal(oder auch öfter) etwa 10 Minuten Hundezeit. In der Zeit gibt es Schnüffelteppich, Futterball, Suchspiel, kleine Übungen, Fellpflege, Zähne putzen, Zerrspiel, Aportieren…… Ich stell mir dafür extra den Wecker, damit es im Alltag nicht unter geht. Vielleicht können deine Kids dich unterstützen. Es nimmt gar nicht so viel Zeit in Anspruch. Mir ist wichtig, das es Gewisse Zeiten gibt, wo ich für irgendeine Aktivität die Initiative ergreife. Ich beende die Aktion dann auch. Danach ist mein Hund immer sehr entspannt. Das hat eine ähnliche Wirkung wie 1 Stunde Spazieren gehen. LG Petra

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