Ines
18.5.2022 um 21:00Uhr

Partner bevorzugt?

Hallo in die Runde, ich habe einen 10 Monate alten Mischling (Rüde, unkastriert). Unsere Lebensumstände sind so, dass mein Partner und ich uns nur ein, zwei Abende in der Woche und häufiger am Wochenende sehen und dann zusammen sind. Daraus ergibt sich, dass ich mich die allermeiste Zeit mit Bruno beschäftige und ihn versorge. Er kommt täglich mit mir zur Arbeit, ist fast überall dabei und auch die komplette Erziehungs - und Sozialisierungsarbeit wurde/wird von mir übernommen (da es "mein" Hund ist.). Bruno und ich haben ein sehr harmonisches Zusammenleben,, er gehorcht trotz Pubertät ziemlich zuverlässig, orientiert sich im Freilauf an mir, kriegt seine Spiel-und Kuscheleinheiten, wir haben viel Spaß miteinander. Mein Partner mag Hunde im allgemeinen und Bruno im besonderen sehr, was aber durchaus immer wieder mal zu Diskussionen führt(e), da er durch sein Verhalten bestimmtes unerwünschte Verhalten befeuert oder erst entstehen ließ (Z. B. Betteln am Tisch oder anspringen, dass Bruno tatsächlich nur bei ihm machte). Grundsätzlich ist es jedoch bisher trotzdem auch zu dritt gut gelaufen. Nun sind wir das erste Mal zu dritt zusammen ihm Urlaub und dadurch auf einmal er mit Hund sehr viel zusammen. Nun zeigt sich, dass mein Partner in einer Tour mit Bruno kuschelt und ihn ihn krault, ihn permanent (lieb gemeint) anspricht und anschaut, ihm ausgesprochen viel Aufmerksamkeit schenkt und jeder Aufforderung Brunos nach Aufmerksamkeit sofort nachkommt. Bruno genießt das sehr, geht oft hin und sucht seine Nähe. Das ist natürlich in Ordnung, aber ich empfinde, Bruno wird (dadurch?) zunehmend unruhiger, z. B. läuft ihm permanent hinterher, sobald mein Partner aufsteht oder geht (zu Hause hat er es gelernt und liegt meist mal hier, mal da entspannt und döst, auch wenn ich durch die Wohnung laufe) . Ich stelle fest, dass mich diese permanente Aufmerksamkeit mittlerweile zum einen ärgert, da dies ja eigentlich auch eine "Ressource" ist, über die WIR bestimmen sollten. Zum anderen stelle ich fest, dass Bruno sich zunehmend an meinem Partner orientiert, er sich in dessen Nähe legt (und nicht zu mir) und winselt, unruhig und angespannt und erregt wird, wenn er zum Beispiel weggeht (Z. B. Laden), bis er wieder da ist. Beim Spazieren/Wandern läuft Bruno nun in seiner Nähe und bereitwillig mit, wenn ich mich verstecke. Das alles wiederum irritiert, verunsichert und zugegebenermaßen frustriert mich nun gerade aber doch. Ich dachte bis dato, Bruno und ich wären ein eingespieltes Team, jetzt fühle ich mich ein wenig hinten angestellt und abgemeldet. Sage ich etwas dazu, z. B. den Hund auch mal in Ruhe zu lassen und ihm die Chance zu geben, sich zu entspannen, trifft mich der Vorwurf, ich wäre ja nur eifersüchtig. Ich kann das aber im Moment tatsächlich nicht einordnen. Wie ist Brunos Orientierung/Fixierung auf meinen Partner zu verstehen und vor allem, wie damit umgehen? Ich dachte bis dato, wir hätten eine wirklich gute Bindung, aber im Moment bin ich wirklich verunsichert.

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Anja
19.5.2022 um 05:46Uhr

Das hat Michelle sehr gut auf den Punkt gebracht, Bruno weiß bei dir genau wie er sich zu verhalten hat, bei deinem Partner fehlt die Klarheit. Und in dem Alter von Bruno ist es wichtig, das er ausreichend Ruhe bekommt: wenn er ständig checkt was dein Partner macht, stresst ihn das ungemein und ihm fehlt die Ruhe. Umso mehr dreht er dann auf. Vielleicht ist das eine Möglichkeit deinem Partner zu verdeutlichen, Bruno Mal weniger zu beachten.

Ines
19.5.2022 um 07:01Uhr

Vielen lieben Dank für die schnellen Antworten! Es freut und beruhigt mich, was ihr schreibt. Ich hatte mir gedanklich eine ähnliche Interpretation zurechtgelegt , war aber wirklich verunsichert Nun bin ich dank euch wieder sicher! Dies nun noch einmal mit meinem Partner zu diskutieren, wird sicher nicht so leicht (siehe Vorwurf der Eifersucht...), aber das gehört ja nicht hierher.. Ihr habt mir wirklich sehr geholfen, vielen Dank!

Dani
19.5.2022 um 22:16Uhr

sehe ich genauso. ich würde allerdings raten, dich gegen deinen Partner durchzusetzen. es ist dein Hund, er vertraut und orientiert sich an dir. dein Hund muss deinen Partner nicht hüten. setz dich da durch, auch gegen deinen Hund. du regelst die Situation, auch wenn dein Partner da ist. ich weiß: leichter gesagt als getan. aber so ist das halt auch echt Stress für deinen Hund. und wenn ich jetzt böse wäre, würde ich fragen was deinem Partner fehlt, wenn er sich über dieses Aufmerksamkeitserhasche deines Hundes profiliert. ich schreib das jetzt deswegen, weil ich es von ihm nicht nett finde dir Eifersucht an den Kopf zu werfen 😉🤗

Ines
20.5.2022 um 10:05Uhr

Auch dir vielen Dank! Dass mit dem Durchsetzen meinerseits - und dies auch gegen (über) Bruno - ist nochmal ein interessanter und wichtiger Gedanke und Impuls! Werde ich nun auf jeden Fall auch mit berücksichtigen! 👍

Lisa-Eileen
21.5.2022 um 22:23Uhr

ich hab genau das gleiche Problem, von Anfang an. Ich wohne noch bei meinem Ex und er macht voll viele Fehler im Umgang mit Rocket, vorallem setzt er sich nicht durch und solche Sachen. Rocket hört daher auch nicht wirklich auf ihn, er ist voll der Kontrolletti und rennt ihm immer hinterher, er macht riesen Drama wenn er geht, bei mir nicht, ich kann ihn Problemlos allein lassen, er bleibt größtenteils entspannt wenn ich den Raum verlasse und dackelt nicht überall hinterher. Korrigiere ich mal was und sag mach das bitte so und so oder sowas werd ich gleich angemeckert weil er wirklich alles persönlich nimmt und in den falschen Hals kriegt. Das nervt mich extrem und macht teilweise auch viel kaputt, zusammen rausgehen ist auch für mich riesen Stress weil Rocket ihm die ganze Zeit hinterherrennt, ich bin dann total Luft, läuft er zu weit vorraus klebt Rocket an ihm und langt die Leine nicht wird gezogen und kann er nicht nah genug an ihn rann wird er mega wuselig und gestresst... fängt dann auch zu fiepen an. Das geht halt nur weg wenn der andere Mensch sich auch ordentlich verhält... ist das gleiche wie die ganzen Fußgänger die ihn immer an sich hochspringen lassen und es nicht akzeptieren dass man das nicht will, dann macht ers immer weiter, weil er kanns ja machen. Weiß halt nicht ob es so was bringt wenn nur du was machst wenn dein Freund nicht mitzieht, merk ich nämlich auch, dann bin ich die böse weil ich ihm ja ständig was verbiete und dann bin ich doof... er ist momentan auch manchmal echt dickköpfig wenns um sowas geht, da lässt er sich ungern was sagen und ist dann typisch Pubertier total trotzig.🙈😅

Ines
25.5.2022 um 08:57Uhr

Genau so ist es! Ich finde da wirklich sehr viele Parallelen. Dann werden wir wohl weiter dran arbeiten müssen. An und mit Mensch und Hund.. 😉✊

Lisa-Eileen
25.5.2022 um 09:18Uhr

ja, viel Glück, hoffe es klappt. Was auch noch ginge dass du die Regeln für deinen Partner auf ein Blatt schreibst, damit er sich daran orientieren kann, hilft ihm vielleicht auch einfach alles zu behalten.

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