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Kurs Bindung und Beziehung Baustein Spiel & Spaß Apportieren
Hallo liebe Community, Ich weiß eigentlich gar nicht, wo ich anfangen soll... Ich habe so viele Fragen und Unklarheiten und möchte nicht das halbe Forum zuspamen. Darum traue ich mich oft nicht zu schreiben. Ich habe noch mehr Fragen, aber hier soll es jetzt erstmal ums Apportieren gehen. Im Video sieht man Daniel, wie er den Dummy versteckt und seine Hunde ihn suchen sollen. Die haben auch total Bock drauf und verstehen, was sie machen sollen. Mein Hund hat auch die Nase sehr gerne am Boden. Er schnüffelt überall rum; oft möchte er jeden dritten Grashalm gerne zweimal umdrehen. Da möchte ich ihm dementsprechend auch gerne später fördern mit Zielobjektsuche. Jetzt lasse ich ihn ab und zu Kekse am Baum suchen, aber seit er mitbekommen hat, dass man auch vertikal suchen kann, findet er das, glaube ich, sehr lahm. Er findet die sehr schnell, frisst und schnüffelt weiter drum rum. Ich bin beim Spaziergang eigentlich nur schmückendes Beiwerk und absolut austauschbar. Daher die Kurswahl. Jetzt zum Thema: Was mache ich denn, wenn mein Hund jetzt beim Apportieren "ausbricht". Apportieren selbst kann er. Aber wenn wir das wo machen, wo wir es noch nicht (so oft) gemacht haben ist das Außen oft viel interessanter. Da werfe ich den Dummy, er rennt auch freudig hin, riecht was und geht der Nase hinterher. Dummy unwichtig oder raus aus dem Kopf. Hund anderweitig beschäftigt. Bisher sage ich zur Erinnerung nochmal "Bring's!", aber er hört nicht (mehr) zu. Dann gehe ich zum Dummy, versuche ihn hinzulocken, werfe den Dummy nochmal in einem sehr kleinen Bogen in etwa auf die selbe Stelle, zeige nochmal drauf und versuche stark zu motivieren - rede also dann sehr viel (was ich ja auch nicht soll). Dann nimmt er es ins Maul und ich versuche ihn dahin zu locken, wo ich vorher war. Da schon die Frage Keks ja oder nein? Nein: Er hat ja seinen Job eigentlich nicht gemacht! Ja: Mit Unterstützung hat es geklappt und zur Motivation wäre es vlt sinnvoll. Nächstes: Wie lernt er denn, dass er den Job hat, wenn ich "Bring's" sage, dass er DAS suchen soll (und bringen) und nicht einer anderen Spur nachgeht?
Hi Ria, die Kurswahl ist sicher passend für euch😉 Und erstmal vorweg: Trau dich gerne, die Community "zuzuspammen" (am besten auch mit Videos, da kann man Situationen besser beurteilen)🧐😉 Wer nicht antworten mag, muss ja nicht...😉🤷♀️ Zum Suchen und zur "Austauschbarkeit": Leckerlis verstecken ist zwar schön, aber du bringst dich sozial dabei wenig ein. Die Aufmerksamkeit liegt dabei mehr auf den Leckerlis als auf dir...🤔 Ich würde also empfehlen, eher kooperative Übungen zu machen (da findest du im www genug Ideen)😉 Zum Apportieren: Da könnte ich jetzt lange Vorträge zur Verbindlichkeit halten - ich fasse mich aber kurz: Schleppleine! Zur Leckerli-Frage: Belohnen (aus dem Futterdummy) würde ich nur bei direktem Weg. Zur letzten Frage: Arbeitet erstmal sauber an der Basis, später könnt ihr üben, verschiedene Dinge zu unterscheiden. Dazu müsste er erstmal die Vokabeln lernen (bring x, bring y...)🤓 Fangt erstmal zu Hause damit an, wenn er 2 Dinge sicher unterscheiden kann, könnt ihr nach draußen verlagern, wenn es dort sicher klappt, kannst du einen weiteren Gegenstand aufbauen etc.☺️ LG und viel Erfolg🤗
Na ja, Schleppleine ist ja ohnehin dran beim Training; sorry, habe ich nicht erwähnt. Aber die hält ihn ja nicht vom Schnüffeln ab. Ja, genau, das Thema hier ist Verbindlichkeit. Wie bringe ich die rein? Ohne Ablenkung auf dem Sportplatz zum Beispiel klappt das gut bis sehr gut. Im Wäldchen auf den Wegen ist es OK und wie in Daniels Video im Unterholz/hohen Gras gar nicht. Wir reden hier erstmal nur von einem Dummy.
Hallo Ria, erstmal genau, spamme uns zu mit Fragen. Die haben andere auch, merkt man immer daran, wenn dann in kurzer Zeit 3-4 doch recht ähnliche Fragen mit leichter Abwandlung auftauchen. Da du beim Kapitel Spiel und Spaß bist. Hast du denn schon andere Spiele insbesondere Sozialspiel ausprobiert? Das Apportieren hast du, wenn ich das richtig verstehe, ausgewählt, weil er viel mit der Nase am Boden ist und du dadurch davon ausgehst, dass ihm Nasenarbeit Spaß macht. Wäre vermutlich auch so, aber macht denn dir das Apportieren Spaß? Wir als Menschen finden apportieren häufig gut, weil wir uns nicht so viel einbringen müssen - wir werden der Hund holt’s oder wir verstecken, der Hund sucht und bringt’s. Bei letzterem gibt es zumindest etwas mehr Initialen Einsatz. Aber der Hund macht die Arbeit alleine, du wartest primär. Was bekommt der Hund dafür? Zu Anfang noch eine mega krasse Belohnung aus dem Dummy, später nur ab und an mal einen kleinen Keks. Wenn du Beachtung von deinem Hund willst, dann müsst ihr auch was gemeinsam machen. Hast du mal probiert ein paar Leckerlies heimlich an einem Baum zu verstecken und dann aktiv selbst interessiert gesucht? Hast du mal versucht das Bringen des Dummys mit einem anderen Spiel (Zerren, Objektspiel, Fangen) zu belohnen? Damit da so eine richtige gemeinsame Aktion draus entsteht? Hast du denn Mut, mal so richtig mit deinem Hund zu raufen? Spiel soll beiden Spaß machen. Macht es dir keinen Spaß, dann merkt das dein Hund und er hat auch keinen Spaß. Du kannst auch Spielen erstmal Zuhause anfangen, wo wenig ablenkende Reize sind und ihm das so überhaupt erstmal schmackhaft machen
Hallo Nadine, Ich versuche immer zu schauen und bemühe die Suche, aber so richtig ist dann mein Problem nicht dabei. Also Entschuldigung, wenn das tatsächlich schon in ähnlicher Form existiert. Ja, das Sozialspiel haben wir auch schon gemacht. Das geht aber nur im Garten (eingezäunt). Das hat uns beiden wirklich Spaß gemacht. Er scheint gerne gejagt zu werden und er ist ein Raufbold. Gestern Nachmittag wollte ich es auch unterwegs machen (im Kurs gesehen, dass Daniel meint als Überraschung einfach immer mal einbauen), also bei der "Trainingswiese" angehalten, Schleppleine dran und auf ging's. Hund rennt 4 Mal in vollem Speed Kreise um mich, ab in den Busch und weg... Schleppleine bringt bei dem Tempo von ihm gar nichts. Die hälst du nicht oder er würde volle Pulle reinrennen und 2m wieder zurück fliegen. Geht nicht: Gefährlich. Ich habe gestern noch einen Text eingetippt, den ich aber doch nicht gepostet habe. Ich schäme mich. Ich fühle mich überfordert und mittlerweile zu dumm. Kein anderer scheint hier mit den Kursen und/oder seiner Wahl einen Hund in sein Leben geholt zu haben so extreme Probleme zu haben. Ich sitze so oft abends einfach nur auf dem Sofa und heule. Weil ich zerrissen bin. Ich liebe dieses Tier, aber ich weiß nicht, wie ich mit ihm umgehen soll, dass es endlich funktioniert. Wir sind jetzt seit über 7 Monaten zusammen und ich dachte, dass die Zeit es mit sich bringt, wenn ich mich um ihn kümmere: ihn trainiere, mit ihm Gassi gehe, mit ihm Spiele, ihn pflege, ihn füttere,... Der findet mich maximal OK. Bude zum Pennen und feines Futter - fertig! OK, zurück zum Text, sorry... Ja, ich finde Apportieren auch gut. Mir ist eigentlich so egal, was wir zusammen machen, Hauptsache wir machen es zusammen und ihm macht das Spaß. Außer richtig sportliche Sachen bin ich da komplett flexibel. Kekse am Baum kennt er. Er sucht fünf Sekunden, und findet zwei Kekse. Ich kann gerne "mitsuchen", das habe ich noch nicht probiert. Nein, mit Spiel belohne ich noch nicht. Einfach, weil ich nicht weiß, ob er das als Belohnung ansieht. Ich habe ihm eine Beißwurst gekauft, die ich zum Gassi mitnehme und die ich einfach raushole; alles damit ich für ihn spannend bin. Er liebt Kekse über alles, da bin ich mir halt nicht sicher, ob es "ersetzbar" ist. Muss ich mich trauen auszuprobieren. Richtig gerauft haben wir bis jetzt das eine Mal im Garten vor ein paar Tagen. Ich wollte das einfach ausprobieren, obwohl ich Angst habe, dass er iwann überdreht und das Ende oder einen Abbruch bei zu starkem Beißen nicht macht. Ging aber ganz gut, glaube ich. Daher wollte ich das ja gestern mit ihm wieder machen; eben nicht nur ortsgebunden. Zuhause spielen? Ich dachte, zu Hause ist Ruhe angesagt. Ab und zu darf er Zuhause Kartons zerstören. Hauptsächlich, wenn der Tag mal etwas dröge war; als Ausgleich. Ich bin so verunsichert, ich könnte gerade den ganzen Text wieder löschen. Jetzt sitze ich wieder hier und Tränen fließen... Schnell absenden!
hi, mir ging es 1,5 jahre lang ähnlich. ich habe mir als ersthund einen harzer fuchs geholt. mir war nicht klar dass die bezeichnung nutztier sehr ähnlich zum begriff arbeitslinie steht. sonst hätte ich ihn rückblickend nicht geholt... ich hatte nur probleme. er hat mir für tausende euros die wohnung zerbissen. als welpe sprang er hoch und biss zu wenn er gefrustet war. das hatte richtig geblutet. dann fing er an im freilauf auf 100meter passanten zu stellen. das macht er immernoch. dann wurde er mal an der leine mit 1.5 jahren attackert. nach 2 wochen war er so leinenaggressiv dass er auf 60metern bei jedem grösserem hund in die leine ging, kläffte und sogar in meinen oberschenkel biss. das erste halbe jahr traute ich mich nicht mehr raus aber ich nahm es sportlich und fing an zu trainieren. jetzt mit 3 brauche ich nur noch 10meter abstand zum nächsten hund damit er nicht auslöst. obwohl ich im schnitt jeden 2ten tag mit ihm 10minuten appirtiere klappt es so wie bei euch. also ich habe einen wirklich anstrengenden hund wegen dem ich mich schon oft ganz elend fühlte...
Oh je,das tut mir sehr leid für dich. Hast du Vincent aus dem Tierschutz? Im Profil steht ja was von 2 Jahre alt. Ich glaube, das wichtigste ist, dass du aufhörst dich selbst und Vincent unter Druck zu setzen. Jeder Hund ist anders und jeder hat andere Ansprüche an sich, seinen Hund und die gemeinsame Beziehung. “Ich weiß nicht, wie ich mit ihm umgehen soll, dass es endlich funktioniert” -> Was genau funktioniert aus deiner Sicht nicht? Leinenführigkeit und Orientierung an dir? Wenn ich deinen Feed durchscrolle, ist doch da ganz viel, was funktioniert! Stelle für dich selbst mehr in den Fokus, was alles funktioniert und erfreue dich daran. Hast du mal einen Gentest gemacht? Vielleicht könnte dir das helfen, deinen Hund besser zu verstehen
Ja, genau. Vincent ist aus dem Tierschutz. Ursprünglich aus Rumänien von der Straße. Das Tierheim, wo wir ihn her haben hat eine Kooperation mit dem dortigen Tierheim, wo er herstellt. So konnte er nach DE einreisen und in Ruhe erstmal ankommen. Sie warten mindestens 4 Wochen, ehe die Tiere dann vermittelt werden, damit sie schauen können, ob das angegebene Verhalten tatsächlich so ist bzw dass es sich nicht unter anderen Umständen verändert. Er ist jetzt circa 2,5 Jahre alt, aber nichts genaues weiß man. Mir wurde aber öfter gesagt, dass das schon gut hinhaut. Und ich vertraue diesem Tierheim da auch total, die haben Ahnung und sind wirklich offen. Das mit dem Druck raus nehmen stimmt absolut. Das habe ich schon getan, m. M. n. Ich versuche noch verständnisvoller und ruhiger zu sein. Aber ich bin nunmal ich und kann auch oft nicht wie ich gerne möchte... Ich habe das Gefühl, dass er sehr langsam lernt und manchmal sogar, dass etwas bereits Gelerntes wieder weg war, wenn etwas Neues dazu kam. Ich versuche dann mir zu sagen, dass es ja auch für ihn nicht einfach sein wird, von der Straße auf sich alleine gestellt ohne Regeln und Grenzen von Menschen schwupps ein Zuhause zu haben und alles neu ist. Aber iwie denke ich, dass doch nach über 7 Monaten mal eine gewisse Routine rein kommen sollte und er mich "anerkennt"... Oh, aus meiner Sicht funktioniert Vieles (noch) nicht. Aufgegeben besser gesagt nach hinten gestellt habe ich: Rückruf Leinenführigkeit Anti Giftköder Training Einen Trick Nicht funktionieren tut: - Fütterung (bei "Entspannter Hund" soll er eigentlich iwann liegen bleiben. Macht er auch nach Monaten endlich. Aber der guckt mit großen Augen oft genau, was ich mache, wo ich hingehe und wenn ich den Napf in die Hand nehme schießt der Kopf meistens sofort hoch) - Katze (ich und mein Partner wohnen nicht zusammen. In meiner Wohnung lebt noch eine Katze. Anfangs kein Problem für ihn. Nun hat er aber schnell festgestellt, dass Katze sich auch schnell bewegen kann und springt. Seitdem ist vorbei mit "Ruhe" und nett. Er knurrt sie an (wahrscheinlich Frust, dass er nicht dran kommt oder sie sich nicht hüten/stellen lässt), wenn sie zu mir kommt, nölt er los und schraubt sich hoch zum Kläffen. - Orientierung an mir (ich bin immer noch nicht spannend, dabei reiße ich mir den Hintern auf, aber iwie interessiert den Herrn das noch nicht) - bei "Fotoalbum" fehlen mir Leute (mit und ohne Hund) zum Trainieren (ablenken), sonst könnte er das sicherlich, aber da komme ich halt alleine nicht weiter. Wirklich wichtig sind da für mich aber erstmal Dinge: 1. Priorität: Bitte lass die Katze in Ruhe und nöle nicht rum, wenn sie mal dran ist (wenn überhaupt 30 min am Tag) und 2. Priorität: Bitte orientiere dich an mir. Ich habe schon eine Liste gemacht und versuche mich an dem zu freuen, was funktioniert bzw was geht. Aber das ist für mich oft sehr schwer... Das mit dem Gentest will ich wirklich machen lassen. Ist halt leider auch (viel) Geld. Aber das wird kommen, ja.
Also erstmal zu dem Thema mit dem Vergessen und was kannst du erwarten … Da Vincent von der Straße kommt, war er Zeit x auf sich gestellt und hat gelernt, dass er den Menschen nicht braucht. Auch wenn, dir das nicht hilft und natürlich auch die Stimmung nicht aufhellen wird, nicht jeder Hund fand es auf der Straße schlecht. Dankbar ist ein Straßenhund für die “Rettung” auch selten. Es ist tatsächlich so ein bisschen so wie du sagst, es gibt jetzt regelmäßig Futter und ein Dach überm Kopf. Wenn er gut zurecht kam, ist er aber nicht wirklich auf dich angewiesen und somit ist das sicherlich ganz nice, aber eben kein Grund für eine echte Bindung. Ich habe aber anhand deiner Fotos und Videos schon den Eindruck, dass er dich mag und gerne bei dir ist und dich nicht einfach nur ok findet 🙃 Jetzt kommen wir aber zum wichtigeren Punkt. Vincent wurde vermutlich auf der Straße geboren. Das heißt während ein Hund vom Züchter diversen Input hinsichtlich Sozialisierung mitbekommt und auch der künftige Halter den Welpen dann weiter sozialisiert und direkt erstes Lernen hinsichtlich Verhalten, Regeln, … mit dem Menschen lernt, hat Vincent all das nicht gelernt, sondern gelernt, was er zum Überleben braucht. Während also zum Beispiel Bo von Silja oder mein Balou als Welpe gelernt haben, dass Menschen ganz cool sind, man mit denen tolle Sachen erleben kann und seinen Menschen irgendwie zum Überleben braucht, hat Vincent gelernt, dass Menschen eher nicht so geil sind und er die auch nicht braucht. Dann war Vincent ja eine Zeit lang in diesem Tierheim. Im Tierheim gibt es aber wenig neue Reize von Außen. Und außerdem wurde Vincent mitten in der Pubertät kastriert, was auch immer ein paar Entwicklungsprobleme mit sich bringt. Und ganz wichtig, Vincent kam mitten in der Pubertät zu dir und ist möglicherweise auch mit dieser noch nicht ganz fertig. Die kann bis zum 3. Lebensjahr andauern. Also zusammengefasst: 1. Vincent hat diverse Dinge in einem sehr prägendem Alter gemacht, die du zum Teil erstmal überschreiben musst. Stelle dir vor, du kommst an eine Wiese, wo es schon einen Trampelpfad gibt. Du willst jetzt einen neuen Pfad einschlagen und der bisherige soll verblassen. Es braucht hunderte Wiederholungen bis sowas wie einer neuer Trampelpfad entsteht, es braucht noch mehr Wiederholungen bis der neue Trampelpfad ausgeprägter ist als der alte und es braucht sehr viel Zeit bis auf dem alten Trampelpfad wieder etwas wächst und er völlig zugewachsen ist und noch länger, wenn der zwischendurch dann mal wieder benutzt wird. 2. Da Vincenet noch in der Pubertät ist, wird das Gehirn umgebaut, es ist in dieser Phase schwieriger überhaupt Neues zu vermitteln und aber auch bereits etabliertes immer wieder abzurufen. Bleiben wir bei dem Beispiel mit der Wiese. Stell dir vor, da kommt während du einen neuen Trampelpfad schaffen willst, regelmäßig ein Bauer und mäht und walzt die Wiese. Den alten Trampelpfad findest du gut wieder, da der so tief in den Boden getreten ist. Der neue Pfad ist dann aber sehr schwer wiederzufinden, möglicherweise sogar weg und du fängst von vorne an. Was solltest du erwarten? Du kannst schon erwarten, dass er deine Regeln einhält. Das hat jedoch nichts mit Anerkennung zu tun und du solltest dabei auch nicht erwarten, dass er sich 100% unterordnet. Deinen Frust bei Problematik mit der Katze kann ich verstehen. Wichtig ist hierbei, wie du damit umgehst. Hat die Katze Rückzugsmöglichkeiten, wo Vincent nicht hinkommt? Wie reagierst du, wenn Vincent bellt? Impulskontrolle übst du ja bereits, aber wie sieht es mit Frustrationstoleranz aus? Wie reagierst du, wenn Vincent Frust in Form von Bellen äußert? Thema Fütterung: ist denn Vincent dabei immer in Sichtweite? Wie ist dass, wenn er dich nicht direkt sehen kann? Was machst du denn, wenn er den Kopf hochnimmt? Orientierung an dir: Das ist tatsächlich das schwierigste. Zum einen habe ich das Gefühl, dass der Kurs Nähe&Distanz vielleicht gar nicht so verkehrt für euch wäre. Dann könnte eben gerade hier die Genetik interessant sein. Sollte Vincent einen großen Teil Herdenschutzhund in sich haben, wirst du eventuell nie die Orientierung an dir erreichen können, die du dir vielleicht wünschen würdest, einfach weil bei HSH das Ziel eine große Selbstständigkeit ist. HSH gelten deswegen zum Beispiel auch als schwerer zu trainieren, da sie wenig will to please haben. Und auch wichtig ist hier der Trainingsansatz. Zuhause funktioniert sowas ja häufig gar nicht so schlecht und direkt vor der Tür dann schon plötzlich nicht mehr. Eine Möglichkeit könnte tatsächlich sein, gar nicht so sehr den Fokus auf große gemeinsame Runden draußen zulegen, sondern ganz stumpf 10/20m vorm Haus zu pendeln und quasi von Garten vor den Garten zu wechseln und dort zu trainieren. Und wenn du dann erstmal einige Tage 100x die gleiche öde 20m Strecke vorm Haus läufst. Lösen kann sich der Hund auch dort. Orientierung an dir fängt aber genau beim Verlassen des Hauses an. Wenn Vincent schon dort nicht bei dir ist, brauchst du auch eigentlich gar nicht weiterzugehen.
Erstmal Danke für die starken Bilder. Damit kann ich sehr gut etwas anfangen und es hilft mir wirklich zu verstehen. Ich arbeite gerne mit Bildern! 🙂 Ja, ich habe mich schon ab und an über diese Entscheidung geärgert, aber es ist jetzt wie es ist. Klar könnte ich das quasi rückgängig machen (und glaube mir, das habe ich im Kopf schon durchgespielt 😔), aber das will ich ja eigentlich gar nicht. Ich habe diese Verantwortung übernommen und mir war auch klar, dass es nicht nur geil wird! Allerdings war mir auch nicht klar, dass es so schlimm sein kann (für mich). Ich hatte die Möglichkeit ihn oder einen von 5 oder 6 Welpen zu nehmen. Ich wollte bewusst keinen Welpen. Ja, die Katze kann grundsätzlich weg vom ihm, wo er auch nicht an sie dran kommt. Sie hat schon vor dem Hund ein Körbchen auf dem Schrank gehabt, wo sie über den Kratzbaum und weiter über Regale (für sie frei gelassen) drauf kann. Am Anfang hat sie auch da ihr Futter bekommen. Problem ist das Katzenklo. Da muss sie a) an ihm vorbei und b) Es steht neben seiner Box. Also zusammen in meiner Wohnung schlafen geht nicht mit den beiden, weil sie sich nicht aufs Klo traut. Dann hatte ich das Klo mal in den Flur gestellt, Tür zum WZ zu, dass Vincent nicht an sie dran kann, aber dann fing sie frühs an zu miauen, dass sie so alleine ist... Geht also auch nicht. Wenn Vincent bellt (wegen ihr) ignoriere ich das. Das Gute in den Fall ist, dass die Katze taub ist; es macht ihr also nicht noch mehr Angst. Auch Frustbellen wird ignoriert. Ich denke, wenn ich ihm dann keine Aufmerksamkeit gebe, merkt er, dass es nicht erwünscht/cool ist. Er macht das zum Glück auch nicht so lange. Er fängt an mit lautem Atmen, dann fiepsen, dann winseln, dann jaulen und dann kläffen. Alles zusammen ist aber nach circa 10 min vorbei. Dann legt er den Kopf auf den Boden und wirkt "eingeschnappt". Wenn sie sich aber dann auf meinem Schoß "zu viel" (für ihn) bewegt fängt er auch nochmal an. Fütterung: Ja, er ist dabei in Sichtweite. Ich gehe ab und zu kurz ins Bad (z. B. Hände waschen) vorm Füttern. Da bleibt er mittlerweile schon oft liegen. Wenn er den Kopf hoch nimmt, bekommt er nichts. Ich fasse den Napf nur an, wenn er mit dem Kopf abliegt. Ich habe eine Zeitlang den Napf wieder weggestellt, wenn er den Kopf hochnahm. Aber das kann ich dann an einem Abend x Mal machen und es dauerte schon mal eine/eineinhalb Stunde(n) inklusive immer wieder aufs Kopf ablegen warten. 🙄 Oje, nee, er ist ab Haustür eigentlich nicht mehr bei mir. Soll ich jetzt wirklich immer nur stumpf diese Mini-Runde laufen? Der wird doch dumm im Kopf davon, oder nicht? Kann mich mit der Idee nicht so anfreunden... 😕
ist das wirklich der einzige Platz für das Katzenklo bzw. die Hundebox? würde hier doch nochmal probieren, dass nicht beides so dicht beieinander steht. Zum Füttern hast du mal probiert den Napf einfach so mal mit dir rumzutragen ohne Absicht zu füttern, also als ob er ein Schlüssel oder was anderes wäre, dass du eben einfach beiläufig mal nimmst, irgendwo anstellst, wieder nimmst usw.? Dabei gar nicht darauf achten, was Vincent macht. Es sei denn er fängt an dich zu stalken, dann schickst du ihn auf seinen Platz. Thema Gassi: Wenn du das mal 1-2 Wochen durchziehst und aufgrund der kleinen Runde vielleicht eher wie beim Welpen x-mal täglich 5-10 Minuten rausgehst anstatt 2-3x täglich 1 Stunde. Sollte das schnell besser werden. Wenn du häufiger rausgehst kannst du da auch besser variieren. Auf manchen „Runden“ soll er sich eben rein an dir orientieren und ihr übt Leinenführigkeit ohne Markieren und auf ausgewählten „Runden“ kann er sich dann eben auch Lösen und du lässt ihn mal etwas ausgiebig seinem Schnüffelhobby nachgehen, aber erst nach kurzer Orientierung und Kontaktaufnahme zu dir.
Katzenklo: Ja, leider. Es ist nur eine 1-Zimmer-Wohnung. 😶 Das ich den Napf behandele wie einen Schlüsselreiz ist mir noch nicht als Idee gekommen. Cool, probiere ich aus! 💪🏻 Hm, aber Leinenführigkeit kann er ja noch nicht. Also den Kurs parallel doch anfangen? Oder meinst du es anders? P. S : Ich habe im Feed mal gepostet, wie wir neuerdings auch spielen. 😃 Das geht so aber halt leider nur eingezäunt und wir können nicht jeden Tag zum Garten, weil der weiter weg ist von den Wohnungen.
Hallo Ria Ich kann dir aus eigener Erfahrung versichern dass 7 Monate mit einem 2,5 jährigen Hund aus dem Tierschutz kein langes Zeitfenster sind. Dein größtes Problem ist, das du dich selbst zu sehr unter Druck setzt und eure Erfolge nicht genug genießt und feierst. Es macht keinen Sinn dich an den Erfolgen anderer zu orientieren und dadurch eure Erfolge klein zu reden. Das dich das alles so unter Druck setzt, dass es dich sogar zum weinen bringt, ist der völlig falsche Ansatz. Ihr habt eine völlig individuelle Beziehung, du bist du, dein Hund ist er selbst und ihr könnt kein anderes Mensch-Hundteam sein, als es für euch beide möglich ist. Du versuchst so viel um alles richtig zu machen, das es die Gefahr birgt, dabei vieles falsch zu machen. Du musst im Grunde aber garnichts machen als souverän aufzutreten, dabei du selbst zu bleiben und deinem Hund dabei auf einfachste Weise zu zeigen welche Spielregeln gelten. Animiere ihn doch einfach mal zu nichts, fordere ihn zu nichts auf, gib ihm keine maximale Freiheit und keine maximale Zuwendung. Mache große Spaziergänge mit ihm, bei denen es aber ruhig zu geht. Der Fokus auf wortloses "folge mir", "geh an die Seite", "wechsel die Richtung", "wechsel die Seite", "raste ruhig mit mir", "ertrage Situationen ruhig neben mir" usw usw liegt. Er soll nur verinnerlichen, Ria ist souverän, bestimmt aber freundlich, immer zuverlässig, ich muss schauen was sie tut sonst laufe ich in die Leine oder sie läuft in mich hinein. Ria versteht das ich erstmal mein Geschäft in Ruhe machen muss, aber danach übernimmt sie die Führung, bestimmt wo ich schnüffle und markiere, gibt das Tempo und die Richtung vor, mal schnell mal langsam. Meine Tierschutzhunde waren alle völlig verschieden im Charakter und unterschiedlich schnell in ihrer Eingewöhnung. Letztlich sucht aber jeder Hund nach Sicherheit, einer klaren Stellung in seiner Gruppe und nach einem möglichst angenehmen Leben. Man muss die Hunde dabei aber auch immer mitdenken und ihre Erfahrungen machen lassen. Sie müssen anhand von sich wiederholenden Abläufen selbst ergründen welches Verhalten zum Erfolg und welches zu Misserfolg führt. Bei Hunden aus dem Tierschutz sind einige Kapitel im Kopf schon geschrieben. Die kann man nicht einfach löschen, die muss man gemeinsam umschreiben. Das Tempo dabei liegt an der Häufigkeit der sich wiederholenden Abläufe und auch an der Lernkurve des Hundes. Wichtig ist beharrlich zu bleiben und das Gehirn mit den Dingen zu beschäftigen die man unbedingt erreichen möchte. Zu viel Inputs und ständig neue Ansätze sind da kontraproduktiv. Er fühlt sich wohl bei dir, hat keine Angst vor dir, wird schon frecher und will deine Zuwendung. Die perfekte Grundlage für ein glückliches Zusammenwachsen. Ihr habt alle Zeit der Welt 😉‼️ LG Micha
Hallo Micha, Vielen lieben Dank für deine Worte. ☺ Ich möchte dir an dieser Stelle mal sagen, wie wichtig ich dich (hier im Forum) erachte - zusammen mit Nadine T.! Ihr schreibt wirklich gute Beiträge und helft damit vielen Haltern. Einfach mal an der Stelle ein großes Danke! 🤗🥳
Hallo Ria Danke für die netten Worte👋☺️. Mir liegt das Wohl der Hunde und ganz besonders der Tierschutzhunde sehr am Herzen. Das steht aber immer auch im Zusammenhang mit dem Wohlfühlen der Hundehalter. Mir ist es auch wichtig das normale Menschen, mit einem normalen Leben, die Möglichkeit sehen, gute Hundehalter zu sein. Dafür ist es ganz wichtig die Hundehaltung in den Alltag zu integrieren, sozusagen in jede Minute des Tages. Das geht meiner Meinung nach nur über echte Beziehungsarbeit. Die Beziehung hat aber eben, meiner Meinung nach, nichts mit Tricks, Hundesport, Urkunden und möglichst viel Beschäftigung zu tun. Eine gute Beziehung muss wachsen und zuverlässig sein. Der Hund sollte nicht außenvor oder Mittelpunkt sein, sondern dabei und Teil des Lebens, wo immer es geht. Aber eben ruhig und entspannt, aus seiner eigenen, durch Erfahrungen erlernten Haltung heraus. Dafür braucht es keine Prüfungen, die Trainingseinheiten sind einfach jede Minute und Situation des Tages. Ich mache es uns dabei zunehmend auch gerne etwas schwieriger und suche Situationen die uns herausfordern. Ich kann aber auch damit leben wenn mal etwas nicht funktioniert😉. Wichtig ist dabei in der Ruhe zu bleiben und sich nicht anmerken zu lassen das etwas nicht funktioniert hat. Am Beispiel meiner Frau sehe ich täglich wie unterschiedlich Beziehungen zwischen Hund und Mensch sind. Wir leben beide gleich intensiv mit den Hunden, teilen uns alle Aufgaben und lieben die Fellnasen gleichermaßen. Trotzdem ticken die Jungs bei ihr etwas anders als bei mir, in manchen Situationen. Ich möchte dir unbedingt Mut machen, dass du mit Ruhe, Gelassenheit und Geduld fast alles erreichen kannst. Wichtig ist das du dran bleibst und dich nicht nervös machen lässt. Das aller Wichtigste ist das du jederzeit meinst was du sagst, bzw. körpersprachlich ausdrückst und in dem Moment selbst unbedingt davon überzeugt bist es durchsetzen zu können. Und du musst es als DU, als Ria rüber bringen. Man kann körpersprachlichen Ausdruck etwas lernen, ähnlich wie Tanzschritte, aber man kann sich grundsätzlich nicht ständig verstellen, das merkt der Hund sofort😅. Deshalb mit leichteren Situationen beginnen, diese mehrfach erfolgreich meistern und erst dann die nächste Aufgabe angehen. Keine maximale Freiheit geben, solange der Hund daraus falsche Erfolgserlebnisse ziehen kann. Lieber ein Kommando sparen und eine überfordernde Situation ruhig verlassen, als ein Kommando zu "verbrennen", weil man jetzt unbedingt "gewinnen" will. Es klingt alles viel komplizierter als es tatsächlich ist, denn der Hund wird dich verstehen lernen wenn du es ihm auf seinem Niveau erklärst und ihm Zeit zum Verinnerlichen lässt. Dafür braucht es keine Worte, nur Geräusche oder Bewegungen die Aufmerksamkeit erzeugen. Seinen Namen, der ihn zu Aufmerksamkeit und mitdenken animiert. Es braucht keine Lautstärke, der Hund hört dich auf 10 Meter flüstern, wenn er dich hören will☝️😅. Auch wir haben lange Zeit vieles falsch gemacht und machen jetzt ganz sicher nicht immer alles richtig. Vieles haben wir auch erst in den letzten 2 Jahren dazu gelernt, obwohl wir schon fast 30 Jahre Hunde halten und da eher zufällig die richtigen Ansätze getroffen haben. Spaß und glücklich sollte das Leben mit dem Hund machen, wie jedes andere Leben in einer Beziehung auch. Und natürlich gehört in einer Beziehung auch immer mal dazu das nicht alles nach Wunsch und Plan läuft und der Partner auch mal aus der Reihe tanzt 😉. LG Micha
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