Anja
9.7.2024 um 10:01Uhr

angst,

flucht

angriff

Angriff aufgrund von Angst

Seit Samstag 6.7. ist nun wieder ein Hund bei uns im Haus. Wir haben einen Hund aus dem Tierschutz aus Rumänien aufgenommen. Sie ist ca. 1 Jahr und 5 Monate alt. Es ist alles für sie neu und sie ist sehr schreckhaft. Draußen würde sie gerne flüchten. Zu Hause erkundet sie gerade alles. Allerdings mag sie Männer nicht so gerne...sie knurrt meinen Mann und Sohn ziemlich dolle an, dabei geht sie direkt auf sie zu und fletscht die Zähne. Was rät man in solchen Situationen? Wie reagiert man richtig? Ich möchte nichts verkehrt machen. Es sieht ziemlich gefährlich aus und durch diese Situation ist Cuacamole, wir rufen sie Moli sehr gestresst. Am Tag, wenn kein Mann zu Hause ist, ist sie nicht so. Könnt ihr uns einen Rat geben wie wir ihr die Angst nehmen können? Mein Mann ist denke ich sehr traurig bzgl. Ihrer Reaktion ihm gegenüber.

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Bernhard
9.7.2024 um 14:02Uhr

Ich würde sagen wichtig ist wenn Mann nach Hause kommt muss Moli vom Mann komplett ignoriert werden für mindestens fünf Minuten keinen Blickkontakt. Bevor es eskaliert besser Moli in der Wohnung anbinden. Zur Not Maulkorb. Komplett und konsequent ignorieren ist erstmal das wichtigste. Moli braucht sicher noch viel Zeit bis sie irgendwann alleine den Kontakt aufnimmt ohne Drohgebärde. Viel Erfolg und Geduld.

Silja
9.7.2024 um 18:53Uhr

Hallo Anja, darf ich fragen, wie alt dein Sohn ungefähr ist (Kleinkind, Kind, Teenager...)? 🤔 Je nach Alter wird er ja von Moli anders wahrgenommen, dementsprechend wäre da die Vorgehensweise sicherlich eine andere🤔 Zweite Frage: Könnt ihr einen bestimmten Auslöser für ihr Verhalten beobachten (Stimme, Bewegung, einfach Anwesenheit...)? Es ist zwar vielleicht ganz praktisch, wenn der Mann mal nicht reden darf, aber natürlich keine Dauerlösung...😉🤣 Ich würde für den Anfang eine gesicherte und sehr geduldige, aber nicht allzu mitleidige Herangehensweise empfehlen: 1. Übt Die Annäherung erstmal mit dem "Mann", auf den Moli weniger abwehrend reagiert - quasi als Türöffner. Setz ihn dazu am besten mit supertollen Leckerlis auf den Boden (sichert den Hund aber mit einer Hausleine) und wartet ab. Der Mann sollte den Hund dabei nicht anschauen und nicht ansprechen, aber mit jeder friedlichen Annäherung fleißig Leckerli fliegen lassen😉 Wenn deine Männer gut im Werfen sind, dann vielleicht so, dass Moli noch einen kleinen Schritt näher kommen muss, um das Leckerli zu fressen😉 Lasst euch und ihr dabei aber unbedingt Zeit und seid geduldig - mag sie gar nicht weiter näher kommen, werft ihr ein letztes Mal und beendet die Übung für den Tag. Am nächsten Tag schafft ihr vielleicht einen Meter mehr🤞 2. Es gibt auch die Möglichkeit einer Art "Schocktherapie" - da würde ich aber unbedingt mit Maulkorb absichern, dass nichts passieren kann! Das würde so aussehen, dass dein Mann den Hund an der Leine in einem entspannten Moment zu sich holt, ganz entspannt, erstmal ohne Streicheln, und bei sich behält, bis der Hund zur Ruhe kommt. Das wird vielleicht 1-2 Stunden dauern, aber wenn Moli durchschnauft und sich später sogar ruhig streicheln lässt, ist der Grundstein gelegt😊 3. Alle schönen Dinge, Fütterung, Spaziergänge, etc. sollte erstmal dein Mann machen (soweit das im Moment möglich ist). 4. Es gibt hier auch ein Training für ängstliche Hunde - da findet ihr mit Sicherheit noch sehr viel fundiertere Tipps😉 5. Wenn gar nichts mehr geht: Holt euch einen kompetenten Trainer nach Hause, der sich mit Angsthunden wirklich auskennt. Ich wünsche euch ganz viel Erfolg und eine gute Zeit mit Moli und den Männern🤗🍀

Team
10.7.2024 um 06:37Uhr

Hallo Anja, gerade unsichere/ängstliche Hunde benötigen eine klare Führung und Planungssicherheit, d. h. geht in der ersten Zeit immer die gleichen Wege zum Gassigehen, füttert zu den gleichen Zeiten, etc.. Zu viel Mitleid ist hier ein schlechter Ratgeber, denn ein guter Anführer ist selbstbewusst und weiß, was er tut. Das solltet ihr auch eurem Hund vermitteln. Unsichere Hunde brauchen manchmal lange, bis sie ihre Unsicherheit ablegen, aber irgendwann platzt der Knoten hoffentlich dann. Natürlich hat jeder Hund sein eigenes Lerntempo und seinen eigenen Charakter. Hier ist also auch Geduld gefragt. Tipp 1 von Silja würden wir in jedem Fall auch unterstützen. Auch Spaziergänge, anfangs gemeinsam mit dir schaffen Bindung, ab und zu übernimmt dann auch dein Mann mal die Leine, einfach laufen. Sollte Moli allerdings auch ohne dich mit deinem Mann mitgehen, wäre das natürlich schon einmal super. Tipp 5 von Silja stimmen wir ebenfalls zu, denn ein kompetenter Trainer vor Ort kann sich natürlich ein viel besseres Bild machen. Also nicht aufgeben, mit der richtigen Unterstützung könnt ihr das unsere Verhalten eures Hundes sicherlich bald in die richtigen Bahnen lenken und er kann seine Unsicherheit nach und nach ablegen. Wir wünschen euch viel Erfolg dabei! Viele Grüße vom Team der Doguniversity

Anja
10.7.2024 um 13:02Uhr

Hallo Silja, vielen Dank für die vielen Tipps! Also mein Sohn ist 21...also auch ein ausgewachsener Mann. Bei ihm reagiert Moli eher mit Flucht. Bei meinem Mann mit Angriff...die Leckerlis helfen nicht immer...aber jede seiner Bewegungen wird von ihr mit Angriff beantwortet. Die Gassirunden sind kurz und immer der gleiche Weg. Sie hat zusätzlich draußen sehr viel angst und geht auch nicht so gerne vor die Tür. Samstag haben wir unseren Ersttermin in der Hundeschule. Ich bin gespannt.

Anja
10.7.2024 um 13:07Uhr

Vielen Dank! Das Gassi gehen ist auch ziemlich anstrengend, da sie oft wieder Richtung Heimat flüchten möchte. In welchen maßen kann ich sie denn mit mir ziehen? Ich möchte auch nicht zu grob sein.Aber ich muss eben ganz schön ziehen 🤔 Mein Mann ignoriert sie schon. Es sieht schon ziemlich gefährlich aus wenn sie zähnefletschend und bellend auf ihn zu stürmt. Sie rennt dann aber im Bogen vorbei und versucht es wieder. Keine schöne Stimmung.

Bernhard
10.7.2024 um 17:34Uhr

Hoffentlich Einzelstunde. Bei dem was du schreibst sollte erstmal zu Hause alles klar sein. Bis Moli Vertrauen gefasst hat kann es Monate dauern. Auf Leckerlis würde ich komplett verzichten. Viel Ruhe zu Hause und solange ignorieren bis sie von selbst ankommt. Beim Gassi gehen würde ich sie nicht ziehen. Dann wird halt keine Strecke gelaufen. Man kann sich auch eine Stunde auf die Wiese setzen. Bevor das Vertrauen nicht da ist geht es nur in Mini Schritten. Wenn ihr entspannt seid und nicht dauernd mehr verlangt als Moli bereit ist zu geben wird sie euch bestimmt irgendwann folgen. Ihr müsst euch ändern und nicht Moli. Wünsche euch viel Geduld.

Team
12.7.2024 um 14:49Uhr

Hallo Anja, aus der Ferne kann ich dir leider nicht sagen, mit welcher Intensität du Moli mit dir ziehen kannst. Wie gesagt, hier wäre ein Hundetrainer vor Ort wahrscheinlich die beste Lösung, um dann einen individuellen Trainingsplan mit euch erstellen zu können. Viele Grüße vom Team der Doguniversity

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