Hallo, bin noch ganz neu hier und auch seit knapp 4 Wochen neuer Hundebsitzer ohne Vorerfahrung, heißt das ist mein erster Hund. Deshalb bin ich bei vielen Dingen unsicher und habe Angst, etwas falsch zu machen. Leo ist ein 6 jähriger Rüde aus Rumänien und war dort wahrscheinlich fast 2 Jahre in Shelterhaltung. Das Wichtigste ist wohl, Vertrauen aufzubauen und Bindung herzustellen. Es gibt viele Baustellen (ängstlich, schreckhaft, muss noch sehr viel lernen, an der Leine zieht er sehr stark oder friert manchmal total ein, kann nicht allein bleiben, reagiert öfter nicht auf Ansprache etc,) Also wohl alles nichts Neues und die üblichen Probleme mit einem Tierschutzhund. Ich werde sehr viel Geduld und Zeit aufbringen müssen. Er ist phasenweise extrem schmusig (von sich aus!) und folgt mir dann auf Schritt und Tritt. Ist das jetzt positiv zu sehen oder ziehe ich mir da einen kleinen Stalker heran??? Er war bislang noch nie alleine und das muss ich als nächstes trainieren. Aber andererseits bin ich froh, dass er nach so kurzer Zeit doch schon so gut mit mir kann. Danke für Hilfe und Feedback.
Hallo Andrea Glückwunsch zu deinem neuen Kumpel. Das du keine Vorerfahrung hast und gleich bei der DU landest ist auch super für dich und Leo. Am wichtigsten bei allem was ihr zusammen tut, ist deine inneren Einstellung und Ruhe. Klingt erstmal verrückt, aber der Hund nimmt das intensiver wahr, als jedes Wort was du sagst. Betrachte Leo nicht als "armen kleinen Heimhund", der es noch nie gut hatte. Leo ist mit seinen 6 Jahren eher ein "alter Haudegen". Er hat viel erlebt, viele Probleme erfolgreich selbst gelöst und unverletzt überlebt. Für ihn, in seinem Kopf, ist das eine Erfolgsgeschichte, die sein Wesen geformt hat. Betrachte Leo vorerst als Kumpel, der deine Sprache nicht spricht und aus einer anderen Welt kommt. Du zeigst ihm jetzt deine Welt und er darf erstmal auch seine eigene Meinung zu dieser haben. Zeig sie Leo nach und nach, damit ihr Zeit habt über Probleme, im Einzelnen, zu "reden". Zuviel auf einmal sorgt bei ihm sehr wahrscheinlich für Verwirrung und du musst zuviel von seinem Verhalten beobachten und verarbeiten, um es im Detail zu verstehen. Leo wird dir in jeder Situation zeigen, "ich habe das bisher so und so gemacht und war damit erfolgreich". Er wird nur bereit sein seine erfolgreichen Strategien aufzugeben, wenn du ihn davon überzeugen kannst, dass deine Strategien die besseren und absolut sicher sind. Du belohnst also erstmal Verhalten was dir gefällt und sei es noch so selbstverständlich in deinen Augen. Verhalten was dir nicht gefällt, ignorierst du vorerst und belohnst sofort wieder, wenn er dieses Verhalten aufgibt. Ihr müsst beide erstmal lernen euch zu verstehen, was eine Weile dauern kann, wofür du aber hier in der DU alle Erklärungen findest. Euere Kommunikationsebene sollte möglichst wenig verbal, immer ruhig und immer gleich sein. Das wirst du hier alles, super erklärt, in den Kursen finden. Um Stalking würde ich mir jetzt noch nicht den Kopf zerbrechen, das wird sich alles einspielen wenn ihr miteinander "reden" könnt. Alleine bleiben solltest du vorsichtig ausprobieren, ohne dabei den Eindruck einer besonderen Situation entstehen zu lassen. Meiner Erfahrung nach ist das bei Tierschutzhunden oftmals leichter als bei Hunden die von klein auf "bemuttert" wurden. LG Micha
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