Gisa
7.2.2023 um 08:04Uhr

Hundebegegnungen an der Leine

Ihr Lieben, ein Thema, das bestimmt schon sehr oft in diesem Forum diskutiert wurde - trotzdem hätte ich gerne einen Rat oder Erfahrungsberichte. Wir haben seit ca. 9 Wochen einen dreijährigen mittelgroßen Rüden (kastriert) aus Rumänien adoptiert. Er hat ein sehr freundliches Gemüt, ist neugierig und macht es uns als Ersthund recht leicht, ihn zu erziehen. Aktuell wird fleißig Leinenführigkeit geübt- das klappt schon relativ gut, wobei er sehr neugierig ist und wenn er die Wahl hat am liebsten vorne geht. Wenn wir ihn hinter uns locken und ihn anfangs blockieren checkt er aber super schnell, wo sein Platz ist und fängt an, hinter uns oder neben uns zu entspannen. Außer wenn wir anderen Hunden an der Leine begegnen. Wir versuchen auf Rat des Hundetrainers hin, weitestgehend Hundebegegnungen zu vermeiden - denn es ist meistens so, dass er sich in die Leine schmeißt und bellt. Alles eine Frage des Trainings - nur was ich mich frage: anfangs war es viel besser. Da uns gesagt wurde, er kennt andere Hunde und ist entspannt mit allen, haben wir ihn an der Leine recht locker selbst entscheiden lassen (anfangs hatten wir noch keinen Hundtrainer). Meistens ist er auf die anderen Hunde zugegangen und hat geschnuppert und dann weiter oder er hat sie ignoriert. Mittlerweile (vielleicht weil er anfängt uns als Rudel zu sehen und denkt er hat ne Aufgabe?) ist fast jeder Hund, dem wir begegnen Stress für ihn. Deswegen versuchen wir es zu vermeiden, manchmal ist es allerdings schwierig - er ist z.B. manchmal auf Arbeit dabei und da sind auch andere Hunde, an denen er zwangsläufig manchmal vorbei laufen muss. Hat jemand ähnliche Erfahrung? Noch sind wir nicht in der Hundegruppe - erst ab nächster Woche. Wird es von allein besser, wenn er öfter andere Hunde trifft? Kann ich mir irgendwie zu nutze machen, dass er das ja 'eigentlich kann's? Bzw. Mal konnte? Und wie korrigiere ich ihn am effektivsten, wenn es dann doch soweit kommt, und er in der Leine hängt und bellt? Liebe Grüße und vielen Dank!

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Christina
7.2.2023 um 08:14Uhr

Wenn er erst in der Leine hängt, kannst du nichts mehr machen. Du musst agieren, bevor er reagiert. Auf Abstand gehen, Alternativen aufbauen. Besser wird es von alleine nicht. Straßenhunde sind oft freilaufend gut sozialisiert, an der Leine geht das aber nur eingeschränkt und verunsichert. Viele pöbeln dann, nach dem Motto Angriff ist die beste Verteidigung, ohne es anfangs ernst zu meinen. Dein Job ist jetzt, Hundebegegnungen an der Leine nicht zuzulassen, ihm zu signalisieren, es droht keine Gefahr, du kümmerst dich drum. Notfalls andere Hundebesitzer einnorden. Jedesmal, wenn du nachgibst, wirkst du nicht vertrauenswürdig für deinen Hund. Im Büro wird sich das vermutlich schnell entspannen, wenn er die anderen Hunde kennt. Auch da sollten klare Regeln herrschen: jeder Hund auf seinem Platz, ohne Erlaubnis läuft niemand hin und her, gespielt wird grundsätzlich nicht.

Jürgen
17.2.2023 um 10:29Uhr

bei meinem ist es ganz ähnlich. Meiner ist jetzt ca. vier Jahre alt und kommt aus Polen. wenn ich mit ihm in einer Gegend bin, die er nicht gut kennt, benimmt er sich fast vorbildlich, geht super an der Leine, ignoriert andere Hunde, alles ist ok. Wenn ich aber bei mir zu Hause sozusagen in seinem Revier spazieren gehen, dann pöbelt er andere extrem an, so dass sie sogar einen grossen Bogen um uns machen. Ohne Leine ist dann allerdings wieder alles ok und er spielt mit den allermeisten, bis auf seine Erzfeinde. Ich bin etwas ratlos wie ich ihm das abtrainieren kann.

Barbara
22.2.2023 um 21:16Uhr

Er hat sich früher selber gekümmert. Jetzt durch Leine in Kommunikation behindert und meint aber er muss das regeln. Bei uns wird es besser, wenn man die Hunde häufiger sieht, dann geht es besser. Mehr Abstand hilft auch wenn es geht

Nadine
22.3.2023 um 17:01Uhr

Hey, ich habe eine HSH (Mix?) auch aus dem Auslandstierschutz. Schon als Welpe als Pflegestelle genommen und da damals schon extrem schwierig auch behalten jetzt 2,5J jung. Kontakt an der Leine war von anfang an tabu bei all unseren Hunden Dennoch auch mir großer Distanz 15m und mehr ist er immer am "pöbeln" geht dabei nicht unbedingt in die Leine macht aber klar "komm nicht näher" lässt sich in manchen Situationen ja aber nicht vermeiden und ich respektiere die Bedürfnisse meiner Hunde lass mir von ihnen aber nicht unseren Alltag "diktieren" Ich habe es geschafft ihm klar zu machen, dass ich dafür sorge, dass ihn keiner zu nahe kommt und selbst entscheide wer wie nahe an mich darf das war bei ihm extrem schwer und viel viel arbeit aber im Prinzip haben wir das bei den anderen auch so umgesetzt, da war die Problematik nur nicht so extrem. Wie du deinem Hund das vermittelt ist sehr individuell aber er sollte in keinem Fall das Gefühl haben entscheiden zu müssen sondern dass Du das zuverlässig in seinem Interesse für ihn regelst. In unserem Fall war dafür sehr viel Vertrauen und Geduld nötig aber es lohnt sich (vor allem wenn man wie ich nur 1,6m und 50kg mitbringt und sich der vermeintliche "Golden Retriever Mischling als 45kg Maremmano entpuppt)

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