Zoe
5.2.2023 um 16:53Uhr

Keine Beziehung zum Hund

Hallo Ihr lieben, Meine Hündin (knapp 12 Monate) ist vor 3 Tagen zu mir gekommen und damit habe ich mir einen ganz großen Traum erfüllt. (Ich wünsche mir seit Jahren einen Hund, habe mich informiert und alles gemacht, was nur möglich ist, um sich auf einen Hund vorzubereiten) Sie kommt aus Rumänien und ist super klasse, total lieb und verschmust, liebt jeden Menschen und ist ruhig, doch ich habe es mir anders vorgestellt. Ich weiß nicht warum, aber ich empfinde einfach nichts, wenn sie da ist oder ich über sie rede, ich fühle mich so schlecht und habe große Schuldgefühle, da sie jetzt nunmal hier ist. Ging es jemanden ähnlich und hat ein paar aufmunternde Worte für mich? Wenn ich ehrlich bin, hat ein Teil von mir schon aufgegeben, was ich mit aufschreiben von allen positiven Dingen mit ihr, zu verhindern versuche, aber es wird nur schlimmer. Ich habe tatsächlich auch schon eine Panikattacke bekommen und weiß gerade einfach nicht weiter. LG

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Leila
5.2.2023 um 17:09Uhr

….sie ist seit 3 Tagen bei dir….was erwartest du denn von euch beiden, von eurer Beziehung? Die müsst ihr doch noch aufbauen. Gib euch beiden Zeit, Zeit und noch mehr Zeit! Das ist doch in Zwischenmenschlichen Beziehungen auch nicht anders? Und ihr beide habt es dazu noch mit einem Wesen zu tun dass eine andere Sprache spricht….

Oliver
5.2.2023 um 17:09Uhr

Hallo Zoe bist du alleine oder seid Ihr eine Familie?

Zoe
5.2.2023 um 17:18Uhr

Ich bin wohne in einer WG

Zoe
5.2.2023 um 17:20Uhr

Das ist mir bewusst, ich dachte aber nunmal, dass da mehr Emotionen sind, bzw. überhaupt welche.

Ari
5.2.2023 um 17:24Uhr

In dem anderen Beitrag schreibst du, wie du mit ihr schon diskutiert.... Hm... Ich denke auch, gib euch beiden doch erstmal Zeit. Lass dich und den Hund ankommen, macht nicht viel mehr als gassi und gemeinsame Zeit. Ich würde sie noch gar nicht so arg begrenzen.... Gib euch ne chance. Ich fand die erste Zeit mit hund, bei uns welpe, auch sehr anstrengend und gar nicht so "wie im Fernsehen" 😉

Christina
5.2.2023 um 17:42Uhr

Ich glaube du wirst einfach von deiner eigenen Erwartungshaltung überrannt. Du willst das seit Jahren, Vorfreude ist riesig, und dann ist der Schock groß, weil es sich nicht so anfühlt wie erhofft. Gebt euch beiden Zeit. Dein Hund ist kein "trotteliger" Welpe, sondern ein pubertierender Auslandshund mit Vorgeschichte, die vermutlich nicht nur schön war. Ich hab meine aus Griechenland im gleichen Alter bekommen, sie war zu jedem freundlich, aber sehr autark und nicht wirklich schmusig. Jetzt nach sechs Jahren ist das völlig anders, wir verstehen uns blind. Du kümmerst dich doch gut um sie, also musst du keinerlei schlechtes Gewissen haben. Die Emotionen sind bei jedem anders, und wenn du sie versuchst zu erzwingen, wird es nichts. Gib dir einfach Zeit, einen Hund zu bekommen ist eine riesige Aufgabe und Umstellung. Ich glaub jeder hier war aus unterschiedlichsten Gründen mal der Verzweiflung nah, damit bist du nicht allein.

Carola
5.2.2023 um 22:38Uhr

Auch ich habe mir einen Lebenswunsch erfüllt, als ich mit vor vier Jahren meine Rosalie aus der Ukraine holte. Zunächst mal musste ich feststellen, daß ich offensichtlich eine tiefe Dankbarkeit für ihre Rettung von meinem Hund erwartete, sie aber nicht einen Hauch davon zeigte. Daran hatte ich schwer zu knapsen... Und als sie nach einem halben Jahr immer noch auf unseren Spaziergängen stets die maximale Leinenlänge Distanz zu mir hielt, habe ich tatsächlich befürchtet, sie wolle nur weg von mir und fühle sich bei mir nicht wohl. Ich war sehr enttäuscht und habe ernsthaft überlegt, sie zurück zu geben. Stattdessen habe ich mir eine gute Hundetrainerin gesucht und endlich mit richtiger Bindungsarbeit begonnen. Heute lieben wir uns inniglich und jeder, der uns kennt, wird bestätigen, daß wir ein echtes Dreamteam sind. Du leidest im Moment unter so was ähnlichem wie eine postnatale Depression. Sei geduldig, auch mit Dir, Liebe entsteht nicht peng, nur weil der Hund jetzt da ist, geb Euch Zeit, bleib positiv und willig, dem Hund zugewandt und Du wirst sehen, mit jedem Tag wächst die Bindung zwischen Euch und damit auch die Liebe zu Deinem Hund!❤️❤️❤️❤️❤️

S.
6.2.2023 um 05:47Uhr

Kenn mich damit zwar nicht aus hört sich aber an wie der Welpenbluse. Der Welpenblues geht über eine normale, kurzfristige Überforderung mit der neuen Situation hinaus. Eine betroffene Familie hat es wie folgt ausgedrückt: "der Welpe war eigentlich perfekt. Er hat die Nacht durch geschlafen, hat kein einziges Mal ins Haus gemacht, aber irgendwie konnten wir keine Freude an ihm haben.

Silke
6.2.2023 um 13:49Uhr

Gibt sogar viele Mütter, die nach der Geburt mit ihrem Nachwuchs nichts anfangen können, deshalb völlig fertig sind, weil sie es nicht normal finden, kommt mit der Zeit. Mal davon ab, nicht böse gemeint, aber finde die Erwartungshaltung einem Hund gegenüber nicht gut. Ein Hund kann nichts dafür wohin er kommt. Muss sagen nur aufmunternde Worte, sind wichtig, aber auchmal die Realität sehen. Welcher Mensch kann einem anderen Menschen, schon die 100% erfüllen, gibt es nicht und fände ich auch langweilig und von einem Hund wird das erwartet, finde ich nicht gut. Ist ein eigener Charakter, mit eigenem Wesen und Erfahrungen. Genau dies muß man schätzen. Selbst, wenn es nicht läuft wie geplant, macht es selten. Selbst, wenn man Probleme hat, normal. Mal nicht zu viel hineininterpretieren. Da ist zwar jeder Mensch anders, ich persönlich hatte dieses Verknallen auf den ersten Blick, noch nie, weshalb auch, finde ich dämlich, ich sehe etwas, eventuell Interessantes und weiß doch nicht, wie derjenige, Mensch, oder Hund, drauf ist, muss ich doch erstmal kennenlernen. Wobei bei Hunden bin ich definitiv kulanter. 😂 Bei Menschen reichen mir oftmals schon die ersten Sätze um weiterzugehen. 😂 Mal davon ab, gibt Menschenkinder, die auch keine Schmuser sind, oder die Erwartungen der Eltern entsprechen und von einem Hund wird das erwartet, finde ich schon merkwürdig. Wer zu sehr in Vorfreude gerät auf etwas, oder sich zu sehr vorher etwas vorstellt, wie etwas wird und seine Wünsche und Hoffungen im Vorfeld extrem festlegt, kann nur enttäuscht werden. Gerade und definitiv vor allem, wenn man nicht davon abweicht und sich reinsteigert. Wenn man versucht etwas zu erzwingen, kann es nur in die entgegengesetzte Richtung gehen. Wie oft kam schon ein neuer Hund zu mir und ich dachte, was für ein Arsch. 😂 Gerade, wenn ich mir den Hintern aufreiße, dass das alles läuft. Leben ist kein Wunschkonzert. Wie viele Hunde hatte ich, die vom Wesen her absolut anders sind, als ich das eventuell bevorzuge, zu viele. 😂 Daran finde ich überhaupt nichts schrecklich. Sie müssen mich annehmen wie ich bin und ich umgekehrt ebenso. 😊 Finde ich sogar nach einiger Zeit gut. 😊 Man kennt sich irgendwann, man schätzt sich und nimmt die jeweiligen Eigenheiten hin. 😊 Wie viele Hunde waren keine Kuscheltypen, interessiert mich nicht. Ist eine Tatsache und macht auch nichts. Hatte viele Hunde, die man mir brachte, die ich vorher noch nie gesehen habe, stehen zum ersten Mal an der Tür und ich dachte, meine Güte, was ist das denn. Nehme ich dann mit ins Haus und man lernt sich kennen und dann läuft das. Manche sind meine Seelenhunde 😊, andere nicht, heisst aber nie, dass ich sie abwerte, fände ich auch das Letzte. In meinem Herz hat jeder irgendwann seinen Platz, auf die ein, oder andere Weise und nur dies finde ich wichtig. 😊

Gisa
7.2.2023 um 07:50Uhr

Hallo :) ich kann dich sehr gut verstehen - vielleicht gelingt es dir, deine Gefühle insofern positiv zu bewerten, dass du deinen neuen Schützling viel besser und klarer führen kannst, wenn du erstmal nicht so emotional involviert bist. Ich habe mich am Anfang echt schwer getan, den Hund zu ignorieren, ihm Grenzen zu setzen, ihn Mal nicht in meinen Gedanken zu haben - alles Dinge, die aber der HundMenschbeziehung gut tun. Wenn du nicht so viele Gefühle für deine Hündin hast, kannst du erstmal ein viel souveräneres Alpha für deinen Hund sein - er braucht keine Liebe sondern Klarheit. Und wegen der Liebe - ich glaube auch, dass die von alleine kommt. Die allerersten Tage mit Hund sind die schwierigsten. Man sagt, nach den ersten vier Wochen fängt sowas wie Vertrautheit an, weil man dann jede Situation Mal durch hat. Ein Hund verändert alles und unbewusst stellt man sich bestimmt auch viel in Frage. Nimm dich nicht zurück. Er wird sich dir anpassen und du machst das sicher sehr gut. Vielleicht schützt du dich auch selbst unbewusst, wie beim sich verlieben. Vielleicht hast du ihn jetzt schon so unglaublich lieb, dass deine Psyche ein Stop setzt. Das schöne bei einem Hund ist aber - er braucht deine überschwängliche Freude nicht - davon hat er selbst genug.:) und du wirst merken, erst in ca. 2Monaten wird er dir sein wahres Hundegesicht zeigen. Die sind nämlich am Anfang auch oft noch viel devoter und längst nicht so lustig und liebenswert wie nach einiger Zeit! Aber ich verstehe, dass dich das verunsichert! Kopf hoch! Dein Hund hat es gut, und wenn sich der Alltag einfach nur 'normal' anfühlt ist es doch auch super. Man weint ja auch nicht täglich vor Rührung, wenn man die eigenen Eltern sieht. Er gehört jetzt zu deiner Familie. Also ist es vollkommen normal und unspektakulär, dass er da ist :)

Anne
12.2.2023 um 18:58Uhr

Ich habe mal gelesen: "man kümmert sich nicht, weil man jemanden liebt. sondern weil man sich um jemanden kümmert, entsteht Liebe. " So habe ich es auch bei meinen beiden circa 6-jährigen Hunden aus Ungarn erlebt, die ich 2015 bzw 2021 bei mir aufgenommen habe. Anfangs ist man angespannt und eher von aussen beobachtend , ob auch alles gut geht. Mit der Zeit wirst du Raum und Energie haben und deine Gefühle werden sich entwickeln. Es wird toll, glaub mir!

Jana
16.2.2023 um 19:47Uhr

ich kann’s so nachempfinden. ich habe meine Hündin im September aus Zypern bekommen, auch aus dem Tierschutz. als ich sie bekam habe ich doch sehr an meiner Entscheidung gezweifelt, dabei bin ich für sie sogar umgezogen da ich in meiner alten Wohnung in der ich mich wahnsinnig wohl fühlte keinen Hund halten durfte. sie war distanziert, wollte tlw keine 100 m weit weg vom Haus und war furchtbar ängstlich. Die Gefühle ihr gegenüber waren Resignation, Überforderung, Zweifel und die Überlegung sie doch wieder abzugeben. aber stattdessen hab ich ihr Zeit gegeben, bin nach einem Monat in die Hundeschule und wir haben einfach nebeneinander hergelebt. irgendwann hat sie dann begonnen Nähe zu suchen, Fortschritte zu machen und mir wurde die Verantwortung die ich ihr gegenüber übernommen habe so richtig bewusst. ich habe begonnen keine Erwartungen mehr zu haben, den Tag zu nehmen wie er kam und mich intensiv mit ihr zu beschäftigen. Inzwischen sind wir unglaublich zusammengewachsen und ich liebe meine Madame abgöttisch. wenn sie mich ausnahmsweise nicht begleitet fehlt etwas, meine Kollegen freuen sich an ihr und manchmal könnte ich sie auch an die Wand klatschen. Aber sie hat mich einfach um ihre Pfofe gewickelt und schläft nun sogar mit im Bett. Gib dir und auch dem Hund Zeit und ihr werdet zusammenwachsen. ihr werdet eine fantastische Zeit zusammen haben, wenn du dem eine Chance gibst :)

Laura
17.2.2023 um 19:11Uhr

Mir ging es vor kurzem genau so. Wir haben vor knapp 2 Wochen eine 5 Jahre alte Hündin aus dem Tierheim übernommen, die ursprünglich aus Polen stammt. In der Nacht bevor sie einzog konnte ich kaum schlafen und das nicht vor Freude, sondern aus Angst, die falsche Entscheidung getroffen zu haben und ich hatte ebenfalls eine Panikattacke. 😓 Ich bin schon mit Hunden aufgewachsen und es war immer klar das ich zu gegebener Zeit wieder ein vierbeiniges Familienmitglied bei mir haben möchte. Sie ist nun das komplette Gegenteil von den Hunden die ich/wir bisher hatten - sie ist sehr schüchtern und unsicher, traut Menschen noch nicht so wirklich und Hunde kennt sie zwar zur genüge, genießt diese draußen aber auch eher mit Vorsicht (aufgrund ihrer Unsicherheiten wird sie einfach oft angepöbelt). Nachdem ich mit ihr heulend bei meinem Eltern saß, hat mein Papa mir klar gemacht, dass das einzige Problem an der ganzen Sache meine eigene Erwartungshaltung ist und er hat damit sowas von verdammt Recht. Ich versuche seither dem ganzen etwas mehr seinen Lauf zu lassen und nicht alles schon von Anfang an kaputt zu denken. Natürlich haben wir nach nicht Mal 2 Wochen noch kein super Verhältnis und sie fängt zwar immer mehr an uns zu vertrauen, schreckt aber auch immer noch bei einigen Sachen zurück, was aber kein Problem ist, da ich mir sage dass es eben Zeit braucht und jeder von uns eben im seinem Tempo alles meistert. Wenn wir entspannen, tut das eben auch die kleine Maus. Seitdem ich mir diesen innerlichen (unbewussten) Druck genommen habe, geht es uns allen viel besser und wenn sie auf der Arbeit in ihrer Ecke liegt und schnarcht geht mir allmählich das Herz auf. Es braucht einfach alles Zeit und dann schafft man das auch alles und es baut sich nach und nach eine Beziehung auf. Ich drücke euch die Daumen dass ihr das zusammen hinkriegt. 😊

Barbara
22.2.2023 um 21:25Uhr

Ich finde gut, dass Du hier geschrieben hast und nicht alleine rumbrütest. Jeder ist anders und jedes Team mit Hund ist anders. Wie schon alle schrieben. Gut Ding will Weile haben und in der Ruhe liegt die Kraft.

Uta
26.2.2023 um 21:58Uhr

Hallo Zoe, wie Gebräu dir und deiner Hündin denn jetzt nach ein paar Wochen? hoffe, ihr beiden habt euch jetzt schon ein bisschen aneinander gewöhnt.

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