Sarah
6.7.2022 um 10:50Uhr

Panik beim Gassi gehen, Angsthund

Hallo zusammen! Seit fast zwei Wochen ist unser 2jähriger Herdenschutzmix nun aus Rumänien bei uns, und macht sich auch in jeder Sache richtig gut! Auch drinnen kann er seine Angst vor anderen Menschen schrittweise ablegen. Leider sieht es draußen ganz anders aus. Zum Gassi gehen muss man ihn leider "zwingen".. einmal draußen, klappt es auch ganz gut, jedoch nur bis zu viele andere Reize auf ihn eintreffen (Menschen, andere Hunde, etc). Leider wohnen wir in einer Gegend wo dies fast unvermeidbar ist. Ab dem Punkt zieht er unkontrolliert an der Leine und ist auch mit den Methoden, die ohne Ablenkung gut funktionieren (wenn er zieht, bleibt man stehen) nicht mehr zu bremsen. Ich brauche unbedingt Tipps und Ratschläge wie er sich an draußen gewöhnt, sodass er sicherer ist und ich irgendwann auch mit dem Training beginnen kann. Vielen Dank!!!

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Manuela
6.7.2022 um 11:15Uhr

Ich würde ihn erstmal richtig ankommen lassen und anfangs auch nur den Umfeld aussetzen, das er noch aushalten kann. Das ist dann vielleicht nur die Wiese hinterm Haus und keine Gassirunde. Es braucht viel mehr Zeit als 2 Wochen, um sich mit dem neuen Umfeld anzufreunden, bei ängstlichen Hunden dauert das auch länger als bei Draufgängern. Also habt Geduld und reduziert die Reize. Training(damit meine ich so Sitz, Platz, Fuß...) ist auch erstmal nicht so wichtig, wichtig sind Routinen und ein konsequenter Umgang, das gibt dem Hund Sicherheit und hilft ihm, schneller anzukommen.

Silke
6.7.2022 um 11:33Uhr

Hallo, ich habe auch einen Panik Hund! Ich kann mich nur anschließen! Zeit und Geduld! Bei solchen Hunden braucht alles viel, viel länger! Mit meinem konnte ich erst richtig trainieren( Sitz, Platz, Hier….) als er zu mir eine gute Beziehung aufgebaut hatte und ich ihm die nötige Sicherheit vermitteln konnte. Viel Erfolg

Sarah
6.7.2022 um 11:44Uhr

Hallo Carola, wir wohnen nicht mitten in der Stadt, sondern schon eher ruhiger in einem Wohngebiet mit direkt angrenzendem Feldwegen. Leider ist diese Gegend bloß sehr beliebt für Spaziergänger und andere Hunde. Das meine ich damit. Ich danke euch! Ich werde ihm viel Zeit geben. Zu mir hat er schon super Vertrauen gefasst.

Nadine
7.7.2022 um 08:40Uhr

Habt ihr einen Garten? Der reicht für den Anfang völlig aus. Ihn zum Gassi zu zwingen ist schon mal blöd. Das macht unter Umständen jedesmal wieder ein bissch Vertrauen in dich kaputt. Genauso darauf achten, dass ihr wieder Zuhause seid, bevor es ihm zu viel wird. Er wird dir sonst draußen nicht vertrauen können, weil du ihn immer in Situationen zwingst, die zu viel sind. Beim Trainer hast du 2 Dinge, auf die du achten musst: 1. Erfahrung mit Angsthunden, 2. Erfahrung mit Herdenschutzhunden. Training ist hier schon ein bisschen anders als bei anderen Hunden. HSH haben nicht so einen hohen will to please und treffen schnell eigene Entscheidungen. Genau deswegen ist es auch besonders wichtig das Gassigehen richtig zu gestalten und zu lernen, wie er dir folgen will, durch Situationen, die ihm unbekannt sind und Angst machen.

Manuela
7.7.2022 um 14:40Uhr

Hallo. Ich kann mich dem ebenfalls nur anschließen. Wir haben seit einem halben Jahr ein Geschwister Pärchen aus Ungarn. Sie sind jetzt gerade 2 Jahre geworden und haben sich gut eingelebt. Für ehemalige Straßen Hunde die dann im tierheim gelandet sind fand ich das sehr beeindruckend. Unser grödtes Problem sind die Gassi Runden zu zweit da sie dann im Rudel auftreten und sich stark fühlen. Leider ist es aber zeitlich nicht möglich immer getrennt zu gehen wo die Hunde begegnungen etwas besser zu bewältigen sind. Wieviel dabei Angst ist oder Pöbel ist noch immer die Frage. In den ersten 2 Wochen nach ihrer Ankunft waren wir nur im Garten. Danach haben wir angefangen ganz früh und spät abends raus zu gehen wenn die Welt um sie herum noch ruhig ist. Erst danach sind wir tagsüber raus und wie gesagt leinen Führung und Hunde begegnungen aber auch Kinder und andere Menschen immer noch sehr ausbaufähig. Wir waren im allgemeinen auch viel zu ungeduldig. Ich denke man braucht viel mehr Geduld und Zeit. Aber das wird.

Manuela
7.7.2022 um 14:46Uhr

Gerade fällt mir noch ein, dass ich damals gelesen hatte, dass die Hunde erst 4 Wochen nach dem ankommen im neuen Zuhause ihren Cortisol Stress Pegel wieder auf normal Niveau gesenkt haben und erst danach überhaupt ein moderaten Training der Grund Kommandos möglich ist. Also ankommen lassen ist erst mal das wichtigste.

Victoria
16.7.2022 um 20:12Uhr

Hallo Sarah kam euer Hund ( wie ist sein Name? )Ist echt ein hübscher )😀 direkt aus Rumänien zu euch? Oder zuerst nach Deutschland ins Tierheim und dann zu dir? Kennst du seine Vorgeschichte aus Rumänien? Wir hatten auch Mal eine Rümänische Hündin sind tolle Hunde aber sehr vielen von ihnen brauchen sehr viel Zeit, Geduld, Zuwendung und Konsequente Erziehung. Bei unserer Hündin hast es 2 Jahre gedauert bis sie ohne Leine laufen könnte vorher wollte sie allem und jedem hinterher rennen und anbellen vorallem mit fremden Männern hatte sie bis zum Schluss immer ein Problem. Ist ein Langer Weg aber er lohnt sich. Wünsche euch eine schöne Zeit mit eurem Liebling lernt ihn in Ruhe kennen nichts erzwingen beobachtet seine Körpersprache .Leider kann er nicht erzählen was er schon alles erlebt hat. . Habt viel Freude mit ihm.

Bianca
29.7.2022 um 22:26Uhr

Mein Silver ist aus Ungarn... Von schlechter Haltung ins shelter gelandet .... Er ist fast 2 Jahre und nun 2 Monate bei mir. Er ist auch ein Angst Hund... Wie könnte man es ihm verübeln Er muss schreckliches erlebt haben... Das einzige was ich dir empfehlen kann... erwarte NICHTS von deinem Hund. Er gibt SEIN Tempo vor. lass ihn in ruhe ankommen ( bei unserer letzten Hündin aus Rumänien dauerte es 6 Monate ) gib ihm Zeit... Sei ruhig...Lob ihn für die kleinsten Dinge... Du wirst sehen ... Was für ein toller Hund Er ist 🙏❤️ Viel Geduld und viel Ruhe

Manuela
31.7.2022 um 17:01Uhr

Ja im Prinzip machen wir das auch so. Ich weiche oft aus um den allgemeinen Erregungslevel unten zu halten. Manchmal klappt das gut, manchmal war der Zeitpunkt zu spät oder der Abstand nicht weit genug. Ich stehe immer dazwischen, aber sie sind ja eher klein und flutscht dadurch immer mal wieder durch die Beine durch. Manchmal geht es auch gut, nicht mit entspannter Leine aber ohne Gebell oder quieckerei. Wir haben in diesen 7 Monaten jetzt schon uns so viel angesehen und probiert, theoretisch ist uns alles klar, praktisch dauert es aber eben länger. Ich denke es ist unser Hauptproblem das sie Geschwister sind, gleiche Erlebnisse zusammen in der Prägungsphase, sich immer zusammen durch gekämpft und jetzt sollen sie das regeln an uns abgeben. irgendwie logisch das das zeit braucht. wenn wir allein gehen klappt das auch recht gut . kaum sind sie zusammen kommen die alten Muster durch. Für mich waren die vielen Infos erst mal dahingehend wichtig das ich an meiner Haltung gearbeitet habe und aufgehört habe mich zu schämen und zu entschuldigen. Es gibt immer welche die alles besser wissen, aber keiner sollte sich anmaßen zu bewerten was er nicht kann . das ist auch bei menschen so und seitdem ich das so für mich klar gemacht habe gehe ich auch wieder entspannter durch den Wald. 🙏

Manuela
31.7.2022 um 18:56Uhr

So ist es leider 🙄 aber wie heißt es so schön: "nicht alles bedarf einer Reaktion, ruhig bleiben und durchatmen und für den Rest auf Karma vertrauen "

Vicky
25.9.2022 um 17:38Uhr

Da Hunde an sich ja auch viel feinfühliger sind als wir, ist es auch wichtig was du als Halterin/Rudelführer austrahlst und wie du dich selbst in den Situationen fühlst . Es ist gewiss hilfreich, dass du in alltäglichen kleinen Situationen dir selbst sagst,dass alles in Ordnung ist. Das wird dein begleiter spüren. wenn du dich zum Beispiel fürs rausgehen vorbereitest und unsicher bist,wie er sich wohl diesmal verhalten wird,dann spürt er nur die Unsicherheit oder Anspannung. Deshalb ist es glaube ich bei einem Angsthund um so wichtiger,dass du dir deine eigenen Gefühle bewusst bist. sende ihr immer wieder bewusst,dass alles gut ist und schenke ihrer Angst nicht zu viel Aufmerksamkeit. Ich hatte selber eine Angsthündin und habe jetzt ein Herdenmix. Hab Geduld,doch weiche den Situationen nicht aus. Jedes mal eine Möglichkeit,zu zeigen wie es geht. auch das führt zu vertrauen :) bleib bei dir

Thorsten
30.10.2022 um 22:09Uhr

jeder Hund braucht seine Zeit. vor allem Angsthunde. du kannst es ihm etwas einfacher machen, wenn du ihn nur kurz seiner Angstsituation aussetzt ( z.b. nur vor die Türe gehen, kurz bleiben und wieder rein ). oder such dir eine Zeit zum Agassi gehen, wenn sehr wenig/wenig los ist. so wird er zwar seiner Angstsituation ausgesetzt, aber nicht im erhöhten Maße . beim vorletzten Angsthunde bin ich fast alle 2-3m stehen geblieben, hab mich neben sie gehockt und gewartet bis sich die Situation aufgelöst hat. je mehr Ruhe du einbringst umso ruhiger ist auch dein Hund ( auch wenn es manchmal nicht so aussieht ).Versuch auf jeden Fall immer ruhig und entspannt zu bleiben ( auch wenn es schwer fällt ) um ihm Sicherheit zu geben. irgendwann wird sich die Mühe und Geduld auszahlen und du hast einen tollen Hund.

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