Hallöchen🌞 heute geht es um unseren Tierschutzhund Carmelo aus Spanien ! Er ist schon seit fast drei Wochen bei uns und taut auch immer mehr auf. Leider gibt es ein großes Problem: das Gassi Gehen ! Draußen hat er kein Problem sein Geschäft zu erledigen und rennt auch mal sehr gerne. Wir müssen ihn jedoch immer raustragen bzw. wir tragen ihn in den Flur und wenn er ungefähr einen Meter von der Haustüre entfernt ist, geht er dann auch von alleine raus. Aber mit Leckerlis lässt er sich bspw. auch nicht anlocken. Nun wiegt er auch 18 kg und das klingt zwar nicht so schwer, aber es geht nunmal auch auf den rücken. Auch wenn er sein Geschäft erledigt hat, möchte er meist auch wieder direkt nachhause und wenn wir versuchen ein Stückchen weiterzugehen, dann bleibt er auch einfach nur stehen und daher gehen wir auch zurück, da wir ihn ja nicht noch mehr stressen wollen. Die ersten Tage ist er mit uns auch viel länger gegangen und wir konnten auch viel weiter laufen als nur zur kleinen Wiese, die wir hier vorne haben ( jetzt zwingen wir ihn schon gefühlt überhaupt 10 Minuten draußen zu sein) Anmerkung: Er hat auch Übergewicht und hat im Tierheim nicht viel Auslauf gehabt, vielleicht hängt das ja damit zusammen Nun nochmal kurz zusammengefasst: 1. Wie können wir ihn dazu motivieren von alleine Gassi gehen zu wollen? 2. Wie bringen wir ihn länger Gassi gehen zu wollen?
Hallöchen, es gibt verschiedene Gründe, warum er nicht weg möchte. Da er am Anfang das Problem nicht zeigt, gehe ich nicht davon aus, dass er Angst hat. Zunächst kurz zum aktuellen Verhalten. Hunde haben gerne den Drang ihre Menschen zu erziehen. Wenn man bei manchen Sachen nachgibt, kann es sich zu einem Ritual entwickeln. Beispiel: Runtertragen gehört zum Spaziergang. Ist jetzt wirklich nur ein Beispiel. Anscheinend kommt er auch damit durch, wenn er nicht weiter geht, dreht ihr schon um. Diesen Kreislauf gilt es zu unterbrechen. Leckerchen sind übrigens externe Verstärker. Also man lobt ein bestimmtes Verhalten. Anders wäre es, wenn die Hand mit Leckerchen bereits als Führhand aufgebaut ist. Also ... folgst Du meiner Hand, gibt es ein Leckerchen. Nun habe ich aber 2 Fragen. 1. Was habt ihr Anfangs gemacht, als ihr vom Spaziergang nach Hause gekommen seid? 2. Spielt er gerne?
Liebe Barbara, vielen Dank für deine Antwort! Zu 1. : Nachdem wir Gassi waren, haben wir ihm das Geschirr abgenommen und er hat sich direkt ins Bett gelegt. Und da er uns ja nicht so gut kannte, haben wir ihn dann in Ruhe gelassen. Zu 2. : Wie man spielt weiß er leider nicht so wirklich, aber wir haben es ihm immer versucht anzubieten. Liebe Grüße 🙌
Ok, also kein Fressen direkt nach dem Spaziergang, oder? Habt ihr schon mal apportiert?
nein, sein Essen bekommt er immer eine Stunde nach dem wir spazieren waren! Das haben wir tatsächlich noch nicht ausprobiert - da werden wir uns mal reinlesen !
Sehe ich tatsächlich etwas anders als Barbara. Angst hat er vielleicht nicht, wird aber wie die meisten Tierschutzhunde schlecht sozialisiert und unsicher sein. Die ersten Tage wird es das noch nicht gemacht haben, weil das neue Zuhause genauso fremd war, wie die Umgebung draußen. Das neue Zuhause lernt sich sehr viel schneller kennen, ist ruhiger usw. Er wird es nach ein paar Tagen als neuen sicheren Hafen erkannt haben und den will er momentan einfach nicht verlassen. Da er in 3 Wochen noch keine echte Bindung zu euch aufgebaut hat und es noch an Vertrauen fehlt, folgt er auch nicht nach draußen. Gebt ihm bitte Zeit in seinem Tempo zu erkunden, helft ihm dabei, aber zwingt ihn nicht große Runden zu laufen. Raustragen und erstmal vor der Haustür bleiben, hier gemeinsam alles erkunden und beobachten, reicht für den Anfang völlig aus. Wenn das in ein paar Wochen nicht besser ist, dann kann man mal über andere Methoden nachdenken. Lasst ihn auch wie zu Beginn nach dem Gassi in Ruhe, er braucht Zeit und Ruhe, die Eindrücke zu verarbeiten.
Es ist auch möglich, dass ihn die ersten Spaziergänge so überfordert haben, dass er jetzt lieber dicht macht und dann gar nicht rausgehen will, anstatt wieder in diese Situation zu geraten. Jeglicher Druck macht es nicht besser. Du sagst, er lässt sich nicht mit Leckerlies locken. Würde er denn Leckerlies so draußen von dir annehmen, wenn du gerade nicht lockst? Nicht falsch verstehen, mit Leckerlies locken, ist völlig fehl am Platz in der Situation. Das bestärkt ihn eher. Aber Tiere, die super gestresst sind, besonders innerlich, können nicht fressen. Kauen beruhigt normalerweise, aber in extremen Stresssituationen, ist alles auf Flucht gestellt und Fressen/Kauen einfach nicht mehr möglich.
Ich sehe das wie Nadine. 3 Wochen ist noch keine lange Zeit und euer Hund muss soviel Neues verarbeiten. Was wisst ihr denn über die Vorgeschichte, was kennt er schon, bzw. was kennt er alles nicht, ist er gleich nach dem Transport zu euch gekommen ? Viele Tierschutzhunde sind alleine von dem Transport sehr gestresst und dann kommt noch so viel Neues auf sie zu. Ihr seid noch fremd, es gibt neue Regeln im Haus, es gibt viele neue Gerüche, Geräusche, eventuell kennt er keine Autos, Katzen, Traktor etc. Und wenn er länger im Tierheim war, ist er längeres laufen auch nicht gewohnt, auch Hunde bekommen Muskelkater. Ich würde sehr langsam Anfangen, tatsächlich nur zum lösen raus gehen, eurem Hund viel Zeit lassen euch und sein neues Zuhause kennen zu lernen. Damit hat er erstmal genug zu tun. Und dann ganz langsam die Außenwelt zeigen. Hunde brauchen mehrere Tage um eine stressige Situation zu verarbeiten, und wenn dann jeden Tag noch was drauf kommt sind die einfach völlig überfordert. Gassi gehen ist am Anfang überhaupt nicht so wichtig, sondern eine Bindung und Beziehung aufbauen und viel Ruhe geben. Alles andere kommt irgendwann dann auch. Wir haben unserer Frieda am Anfang auch viel zu viel zugemutet, inzwischen weiss ich viel mehr darüber und würde einiges am Anfang anders machen.
Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag und für die Tipps ! Er geht jetzt mittlerweile von alleine mit und freut sich auch total rauszugehen. Wir gehen auch nur noch kleinere Runden, aber dafür mehrmals und das ist für ihn auch viel angenehmer, jedenfalls sieht es für uns so aus. Aber ja, wir werden ihm die Zeit geben, die er braucht, das scheint auch für ihn besser zu sein🥰
Vielen Dank für deine Antwort ! Ja, wir haben ihn Anfang bestimmt überfordert, da wir auxh manchmal eine komplette Stunde lang Gassi gegangen sind und das sind natürlich viel zu viele Reize aufeinmal, aber daraus haben wir gelernt! Er geht jetzt auch von alleine mit raus und freut sich da auch total - Leider konnte man und nicht viel zu seiner Vorgeschichte sagen, nur dass er vor einer Grundschule gefunden wurde. Das erste Mal, als wir ihn abgeholt haben vom Transport, hat man ihm auch den Stress angesehen - aber mittlerweile sucht er nach Streicheleinheiten und kann sich auch zuhause entspannen. Und die kleineren Gassi Runden, aber dafür mehrmals am Tag, tun ihm auch sehr viel besser - da merkt man auch, dass er sich viel besser damit fühlt☺️ Natürlich geben wir ihm dennoch die Zeit , die er braucht, da drei Wichen wirklich nicht viel sind !
3 Wochen sind nix. Lebe Dich in China ein in drei Wochen, alles ist fremd. Ihr wollt alles richtig machen, das ehrt Euch sehr. Aber manchmal ist weniger mehr.
Schreibe eine Antwort...