Hallo zusammen, meine Thelma ist aktuell knapp 10 Monate alt und seit 3 Wochen bei mir. Sie hat sich zu Beginn vor nahezu allem (auch vor mir) so gefürchtet, dass ich an Tag zwei schon mal kurz heulen musste, weil ich ihr nicht zu helfen wusste. Gott sei Dank hatte ich tolle Hilfe, wir haben im Vergleich zu Woche 1 heute schon riesen, riesen Fortschritte gemacht!! Mittlerweile muss ich wieder arbeiten. Zwar im Homeoffice und mit viel Verständnis der Kollegen, dennoch ist es nunmal so, dass auch die ein oder andere Videokonferenz ansteht, die dann auch pünktlich zu starten ist und nicht, wenn Madame meint, jetzt würde sie mal Ruhe geben und pennen 😅 Wir üben seit ein paar Tagen auf dem Platz zu bleiben. Kleine Fortschritte. In ruhiger Umgebung taugt das. Sobald ich zu telefonieren beginne, merkt die schlaue Maus aber, dass meine Aufmerksamkeit schwindet und geht stiften. Mal geht's dann die Treppe runter (Keine Türe vorhanden) und es werden die Nachbarn oder Passanten vom Fenster aus zusammengestaucht, manchmal schnappt sie sich noch irgendwas zum Spielen und springt lautstark durch den Raum. Die Playlist Calming Music for dogs bringt etwas mehr Entspannung. Action hat sie m.E. genug, vllt sogar etwas zu viel für die Eingewöhnungsphase. Wir gehen morgens ne gute halbe Stunde in vertrauter Runde an der kurzen Leine, Mittags 40-45 Minuten Wald&Wiese an der Schleppleine (sie hat super viel Spaß), abends auch ne halbe Stunde, je nach Wetter, Lust und Laune, auch alle paar Tage mal zu Besuch zu Familie/Freunde. Zwischendurch um 10 und 15 uhr noch 2x fix in den Garten wg. Stubenreinheit. Thelma ist aber den gesamten Tag über entweder damit beschäftigt, mich zu verfolgen (auch noch aufs Klo, obwohl ich mittlerweile die Türe schließe) oder bei Ignoranz durchs Haus zu flitzen, zu spielen und zu pöbeln. Ruhe hat sie nur bei mir bzw. auch, wenn ich mit leiser Playlist im Hintergrund ruhig arbeite. Sobald das Telefon geht oder ich zu sprechen beginne, gehts wieder los. Braucht's einfach noch mehr Zeit und Routine? Wie viel Ruhe ist normal für eine 9-10 Monate alte (vom Tierschutz kastrierte) Hündin? Wann und wie lange baue ich am besten Spielzeiten in meinen (Arbeits-)Alltag ein? Lieben Dank schon jetzt für Eure Tipps 😊
Hallo Katharina, schön, dass ihr beim Thema "Angst" schon so schnell so tolle Fortschritte gemacht habt - das ist super😊 Zu deinen Fragen: Ich denke, du hast schon die richtigen Ansätze für euer Training erkannt, scheust dich aber noch, hier ernsthaft in die Arbeit einzusteigen🤔 Ich würde drei Dinge in Angriff nehmen: Ruhe, häusliches Management und Grenzen setzen. Das Deckentraining, das ihr ja schon begonnen habt, würde ich unbedingt fortsetzen. Dass die kleine Maus stiften geht, wenn du abgelenkt bist, kannst du anfangs mit einer Hausleine verhindern. Spielzeug solltest grundsätzlich du verwalten und der Hund sollte keinen freien Zugriff darauf haben. Wenn du das Gefühl hast, sie hat eher zu viel Action, reduziere entsprechend und strukturiere eure Spaziergänge stärker. Starte vielleicht mit 50 oder 100 m, in denen du erstmal Aufmerksamkeit verlangst, lass ihr dann etwas Freizeit, bau 1-2 kurze Trainingseinheiten ein usw. Zum häuslichen Management gehören klare Grenzen. Da hast du schon begonnen, indem du die Badezimmertür schließt. Versuch mal, den Hund körpersprachlich zu begrenzen, wenn sie dir folgen will (egal, wohin). Am besten korrigierst du, sobald sie Anstalten macht, aufzustehen, um dir hinterherzulaufen. Du kannst auch die Treppe zur Tabuzone erklären und ggf erstmal mit einem Gitter absperren. Das Grenzensetzen kannst du auch regelmäßig bei der Fütterung üben oder draußen z.B. am Bordstein - damit trainierst du gleichzeitig deine Körpersprache in verschiedenen Situationen. Langfristig dürfte wohl auch die Impulskontrolle ein Baustein werden. Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen, LG und viel Erfolg 🍀
Hallo Katharina, bleibt vlt. noch zu Siljas Beitrag hinzuzufügen, dass gerade unsichere/ängstliche Hunde eine klare Führung wie Regeln und Grenzen benötigen. Zu viel Mitleid ist hier ein schlechter Ratgeber, denn ein guter Anführer ist selbstbewusst und weiß, was er tut. Das solltet ihr auch eurem Hund vermitteln. Unsichere Hunde brauchen manchmal lange, bis sie ihre Unsicherheit ablegen, aber irgendwann platzt der Knoten hoffentlich dann. Natürlich hat jeder Hund sein eigenes Lerntempo und seinen eigenen Charakter. Hier ist also auch Geduld gefragt, aber so wie es sich anhört, machst du schon vieles richtig und ihr seid auf einem guten Weg. Gebt euch also in jedem Fall noch mehr Zeit. Viele Grüße vom Team der Doguniversity
Kurzes Update und ein großes Dankeschön für Eure Tipps, den lieben Zuspruch und vor allem alle grandiosen Videos und Anleitungen hier! Wir haben in Woche 4 und 5 mittlerweile gefühlte 3 Gänge runtergeschalten, Spaziergänge verkürzt, dafür kurze sozial-Spielphasen zu Hause und wesentlich mehr Schlaf/Ruhe, wozu ich sie doch immer wieder "zwingen" muss, es nach etwas gezeter aber dankend angenommen wird. Siehe da: Kind ausgeschlafen, Kind gehorsam und glücklich ☺️ Die Hausleine war der Gamechanger. Draußen üben wir mit Leine auf dem Fuß auch mind. 1x täglich Ruhe. Es geht erst weiter, wenn sie sich dazu durchringt, mich endlich anzugucken. Das kann schon mal geschlagene 15 min an Ort und Stelle dauern, aber was tut man nicht alles. Verrückt, wie schnell sich das Blatt wendet, wenn beim Frauchen mal der Groschen gefallen ist 🙏
Das freut mich sehr für euch😁🤗 Danke für dein Update 🤗
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