"Hierarchie-Problem"

Hallo Christoph, es scheint so, als habe dein Galileo zum einen noch nicht häufig die Erfahrung gemacht, dass Distanzlosigkeit bei Hunden auch mal Ärger geben kann. Sich dir hier gern passende Sozialkomtakte, die Grenzen souverän und fair, aber deutlich durchsetzen. Zum anderen klingt es für mich erst mal einfach nach einem Retrievermischling, der rassetypisch freundlich, fröhlich und wenig misstrauisch ist. das ist grundsätzlich eine tolle Eigenschaft, die man den Retriever ja auch genauso angezüchtet hat. Korrigiert man bei diesen Hunden jedoch nicht authentisch und zu vorsichtig, glauben sie uns oft nicht oder verstehen erst gar nicht, was wir meinen. passiert das oft, kann der Hund bezüglich Korrekturen abstumpfen (Desensibilisierung). jetzt ist es wichtig, dass man ganz kleine Korrekturen mit wenig Reizlage ernsthaft und authentisch durchsetzt und dann langsam steigert. sieh dir gern entspannter Hund, Nähe und Distanz oder Bindung und Beziehung an für solche Stellvertreterkonflikte. ganz liebe Grüße, Dana

Hallo Christoph Dana hat dir schon die richtigen Kurse genannt die du unbedingt schauen und geduldig aber konsequent erarbeiten solltest. Die Intensität mit der man den Hund korrigieren ist absolut abhängig vom jeweiligen Hund und du musst selbst herausfinden wieviel Druck du aufbauen musst und kannst. Würde ich meinen kleinen so zart korrigieren wie meinen großen, würde ich garnichts erreichen. Umgekehrt würde ich meinen großen traumatisieren wenn ich ihn so "hart" korrigieren würde wie den kleinen. Ich rate einfach mal ins blaue und denke euer Prinz ist übergeliebt und erlebt nur wenig Konsequenzen wenn er über die Stränge schlägt. Von euch, genauso wenig wie von anderen Hunden. Ist irgendwann ein Hund dabei der seine Grenzen wehement durchsetzt, gibt's richtig Haue. Das solltet ihr vermeiden indem ihr ihm absofort deutliche Grenzen setzt und diese auch mit Konsequenzen durchsetzt. Ihr solltet jede Situation klar strukturieren. Fütterung, anleinen, ableinen, sauber machen, spielen, aufs Sofa kommen, zur Haustür gehen wenn's klingelt, Freilauf usw, alles nach klaren Regeln und immer den selben Abläufen. Alles positive passiert erst wenn er ruhige und aufmerksam ist! Spielzeug nach dem Spiel wegräumen, Kauartikel austeilen und auch wieder einsammeln, Futternapf nach dem fressen einsammeln, Zuneigung minimieren und nur geben wenn ihr anfangt. Alles was er fordert und sei es noch so süß und freundlich, ignorieren. Jede ruhige Situation, Blickkontackt draußen, selbstständiges bei euch laufen draußen, loben und verstärken ohne ihn dabei aufzuregen. Jedes unruhige oder fordernde Verhalten ablehnen. Hunde lieben klare Strukturen und können nur denen folgen. Lässt man sie zu sehr selbst entscheiden, stresst sie das und sie werden anstrengend. Man glaubt immer man tut ihnen mit viel Freiheit einen Gefallen, aber das Gegenteil ist der Fall. Euer Prinz ist noch jung und wird die neue Situation schnell begreifen und verinnerlichen, wünsche euch viel Spaß dabei. LG Micha

danke liebe Dana und lieber Micha, das hilft uns schon weiter ☺️ wir versuchen das mal genau so umzusetzen

Danke für diesen Beitrag. Für mich und meinen 8 Monate alten Rüden auch sehr sehr hilfreich!! VG

Vielen Dank für die Tipps auch von meiner Seite. Bei uns ist es bei unserem Golden Retriever Rüden (fast 8 Monate) ähnlich. Bei meinem Mann hört er fast immer - der geht ihn aber wirlich manchmal schärfer an. Bei mir reagiert er bei einer Zurechtweisung fast immer frech, schnappt hin oder fängt an, sich zu beschweren. Deckentraining haben wir schon begonnen. Er versucht aber dann immer, durch durchstrecken und herumruckeln immer weiter von der Decke runter zu kommen. Mir kommt das so vor, wie wenn er quasi bestimmen möchte, wo er liegt. Wenn ich ihn da korrigiere, fängt er z.B. auch zum Schnappen und Anspringen an. Wie sollte ich da am besten reagieren? Lg, judith