Hallo alle zusammen, ich habe einen knapp 1 1/2 Jahre jungen Eurasier Rüden und verstehe nicht ganz sein Verhalten wenn er allein ist. Ich habe eine Kamera in meiner Abwesenheit aufzeichnen lassen wie er sich verhält, weiß aber irgendwie nicht so richtig wie ich das verstehen soll was er da zeigt. Nach etwa 10 Minuten hat er mal kurz gequickt, klang aber eher wie Trotz, so nach dem Motto: 'keine Lust allein zu bleiben', so ungefähr klang das. Nach 30 Minuten hat er 4 mal nacheinander gejault. Er hechelt ganz wenig, in der 1,5 Stunden langen Aufnahme und sieht nicht gestresst aus. Er läuft immer mal rum, aber das sieht nicht gehezt oder gestresst aus. Er liegt auch gern an der Terassentür und schaut raus, aber dass macht er prinzipiell gern. Dann hat er nochmal nach 15 Minuten einmal gejault und dann nochmal nach weiteren 15 Minuten. Ab und an geht er zur Tür und quitscht diese kurz an, geht dann aber wieder in sie Stube und legt sich hin, dann geht er mal wieder zur Terrassentür und schaut raus. Die kleine Kaustange die ich ihm da gelassen habe wird auch gefressen und es wird auch mal was getrunken. Er stellt sich auch mal kurz auf die Hinterbeine um an meiner Küchendeko rum zu zupfen... 🙄 Also einen wirklich gestressten Eindruck macht er eigentlich nicht. Aber er hat gejault, wie ein großer Wolf und quitscht eben hin und wieder mal die Tür an. Könnte das Frust sein, weil er nicht mit darf? 🤔 Für eine Trennungsangst ist er mir eigentlich zu entspannt. Aber könnte auch das möglich sein? Er hat in der Vergangenheit auch mal den Flurboden vor der Eingangstür zerrupft als er allein war. Ich muss auch sagen den überwiegenden Teil der Woche begleitet er mich auch auf Arbeit. Was denkst ihr dazu?
Hallo Sophie, Ich würde das alleine bleiben, nochmals neu aufbauen. Teste mal, welche Zeitspanne er ohne zu quietschen oder zu bellen aushält. Dann würde ich wie bei einem Welpen die Zeit Stück für Stück verlängern. Natürlich so, dass er nicht bellt oder quietscht. Sollte er damit wieder beginnen, verkürzt du die Zeit wieder. Außerdem würde ich einen Teil der Wohnung (wenn möglich) abgrenzen, zum Beispiel mit Kindergittern. Der Raum sollte so groß sein, dass seine Decke, oder seine Box hineinpasst und er sich aber auch ein bisschen bewegen kann. Das musst du natürlich auch erst ein bisschen aufbauen. Sollte aber recht schnell gehen. Er lernt dadurch auch sich zu entspannen. Sobald er rein geschickt wird, weiß er “ alles klar, ich bin jetzt für einige Stunden alleine und kann mich entspannen“. du kannst ihn auch so öfter mal dort hinein schicken, obwohl du zu Hause bist. Er fühlt sich dann sicher, weil du da bist und entspannt sich dann automatisch. dass er deine Küchendeko zerstört, könnte auch ein Hinweis sein, dass ihm langweilig ist. Dann ist die Frage, ob er angemessen ausgelastet ist. Gehst oder trainierst du mit ihm kurz bevor du ihn alleine lässt?
Noch zu dem abgegrenzten Raum: er sollte auch nicht zu groß sein, sondern genau wie beschrieben. Vielleicht ist auch das Problem, dass er buchstäblich zu viel Spielraum hat. Es gibt immer etwas zu sehen und zu tun. Wenn du zuhause bist kannst du ihn kontrollieren, aber alleine sieht alles noch verlockender aus und es ist auch keiner da, der ihn zurechtweisen kann.
Vielen Dank für die Antwort! Ein Kindergitter steht schon, welches die Wohnung abteilt, er hat dann Küche und Stube noch zur Verfügung. Diese sind praktisch miteinander verbunden und können nicht voneinander getrennt werden. Flur, Bad, Arbeitszimmer und Schlafzimmer liegen dahinter und sind unzugänglich. Und so kann er in der Küche aus der Terrassentür sehen, was er immer gern macht und in der Stube hat er sein großes Körbchen. Bevor ich gehe drehe ich mit ihm nochmal eine große Runde und entweder spielen wir danach noch im Garten oder es gibt Tricktraining. Erst wenn er dann wieder runtergekommen ist und sich hinlegt verlasse ich die Wohnung. Hättest du denn eine Idee was ich ihm als Beschäftigung geben könnte, während ich nicht da bin, damit er sich nicht langweilt? Ich habe es mit einem Schnüffelteppich probiert, den räumt er auch aus, aber nach ca 20 Minuten quitscht er dann wieder das erste Mal.
Hallo Sophie, ich sehe das tatsächlich total anders. Nur weil sich der Hund nicht oder nur wenig bewegt, heißt nicht, dass er gut alleine bleiben kann, sowas kann genauso gut ein Stressanzeichen sein. Deswegen würde ich ihn auch gar nicht groß weiter einschränken. Alles was du beschreibst, klingt eigentlich danach, dass dein Hund gut alleine bleiben kann. Dass er sich mal ab und zu umschaut, ob du nicht wieder da bist, ist auch in Ordnung. Zum Quietschen und Jaulen. Wie wohnt ihr denn? In einer Wohnung oder Haus mit Tür nah an der Straße? Das Quietschen könnte dann tatsächlich Reaktion auf Personen sein, die an der Tür vorbeigehen und dann tatsächlich mal ein kleiner Protest sein. Genauso könnte das Jaulen auch eine Reaktion auf andere sein, vielleicht sogar Hunde, die er besonders toll findet und ihm keine Aufmerksamkeit geben oder eventuell Resktion auf ein anderes Geräusch. Balou heult zum Beispiel bei Martinshorn oder Feuerwehrsirene. Und dass deutlich schneller, wenn er alleine ist. Genauso könnte es also auch bei deinem Hund ein Geräusch geben, auf das er mit Heulen reagiert und durch fehlende Geräusche durch dich vielleicht auch schneller wahrgenommen wird oder er es sich auch zur Aufmerksamkeit macht, dann auf bestimmte Geräusche zu lauschen. Die Küchendeko würde ich aber trotzdem irgendwie in Sicherheit bringen
Hallo Nadine, danke für deine Antwort! Wir wohnen recht ruhig, es gibt im Haus neben mir auch nur noch meinen Vermieter (bewohnt die Wohnung über mir) und der war die Tage zB nicht da. Bisher hat er noch nie in meiner Anwesenheit gejault. Wenn der Nachbarshund mal bellt, geht er zur Terrassentür und sieht in den Garten, macht sonst aber nichts. Bellt nicht, quitscht nicht, außer er sieht sie dann gerade. Aber auf der Aufnahme hat er immer dann gequitscht, wenn er gerade nicht raus gesehen hat. Wie gesagt, in den Garten raus schaut er gern und beobachtet dort Vögel oder sonnt sich und das macht er auch in meiner Abwesenheit. Auf Sirenen und Martinshorn hat er bisher eher mit Müdigkeit reagiert :D Aber vielleicht verunsichert es ihn in dem Moment, wenn ich nicht da bin und deswegen gibt er ein paar Töne von sich..? 🤔
das waren ja eher Idee. Also, dass es irgendeinen Umwelteinfluss in Form von Geräusch/Geruch/… geben könnte, worauf er reagiert. Allerdings ist 1/2 auch noch nicht so alt. Daher kann es auch sein, dass ihm im Zusammenhang Pubertät das Alleinebleiben jetzt schwerer fällt. Das musst du beobachten.
Vielen Dank auf jeden Fall für deine Antwort! Er hat auf jeden Fall einige pubertäre Abwandlungen. Das er mal den Flurboden auseinander genommen hat, zählte da leider auch darunter. Vielleicht verwirrt es ihn durch die Pubertät momentan auch, dass er sonst oft mit darf und manchmal nicht. Ich werde auf jeden Fall weiter darauf achten und schauen wie er sich verhält und das allein bleiben wieder mehr trainieren.
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