Moin, unser 10 Monate alter Australien Shepherd/Golden Retriever Mischling hat seit über 6 Monaten einen tollen Freund (auch unkastrierter Rüde), der ungefähr 6 Monate älter ist. Die Beiden freuen sich riesig, sobald sie sich sehen und spielen dürfen. Das versuchen wir 1-2 mal in der Woche zu organisieren. Unser Hund Kalle geht 1x die Woche für 6 Stunden in die Huta. Dort wird er so oft von den älteren Hunden korrigiert und ihm hundisch erklärt wie man sich untereinander verhält 😂🙈. Das nimmt Kalle auch super an und zeigt sofort Demutverhalten, was ihm aber nicht davon abhält, es trotzdem immer wieder mal zu versuchen. Er findet sich glaube ich in dem Rudel "zu Höheren" berufen. Aber das klappt auch mit der Huta-Trainerin echt super und Kalle ist dadurch wirklich super sozialisiert. Das bestätigt auch unsere Hundeschule, wo Kalle mit allen anderen Hunden toll spielt. Aggressiv ist er dabei nie. Nun kommt das aktuelle Problem. Sein bester Hundefreund wird plötzlich aggressiv. Wenn wir uns treffen und beide Hunde noch angeleint sind, ist die Freude riesig und man muss beide schon bremsen und zur Ruhe kommen lassen, bevor wir sie ableinen und spielen lassen. Die letzten Male war es nun so, dass der Freund -sobald er abgeleint war‐ knurrend auf Kalle drauf ist. Kalle ist dann erstmal total unsicher, legt sich auf den Rücken, oder flach auf dem Boden, leckt ihn dann irgendwann das Maul...und zeigt immer wieder Demut. Er ist 6 Monate jünger und zeigt seinem Kumpel, dass er akzeptiert, dass er der Ranghöhere ist. Mittlerweile sucht Kalle auch Schutz bei mir oder bei dem Frauchen vom Hundefreund. Wenn der andere Hund nicht aufhört zu Ärgern, trennen wir die Beiden und haben es nun schon 3 mal hinbekommen, dass sie bei dem 3. Anlauf wieder normal und ausgeglichen spielen können. Gestern ging das leider nicht. Der andere Hund ging sobald er abgeleint war, sofort auf Kalle los. Mittlerweile hat Kalle dann auch zurück gepöpelt und den Streit angenommen. Da das Frauchen vom anderen Hund Angst hatte dann einzugreifen (weil sie denkt, sie wird dann vielleicht von ihren Mund gebissen) hab ich die Beiden dann gestern getrennt und das Spiel dann beendet. Sobald die der andere Hund an der Leine war, ist er wieder ruhig und wir konnten hinterher zusammen noch mit den beiden Hunden kurz spazieren gehen. Dann hat man auch das Gefühl, sie wollen wieder spielen. Kalle ist bei den Treffen komplett verunsichert und weiß glaube ich garnicht, was plötzlich mit seinem Kumpel los ist. Er hat dann nach den letzten 2 Treffen sogar kurz Durchfall gehabt (in völlig gestressten Situationen kennen wir das) . Jetzt wissen wir nicht, wie wir mit der aktuellen Situation umgehen sollen. Eigentlich möchten wir die beiden spielen lassen, aber irgendwie habe ich auch Bedenken, dass Kalle sich das aggressive Verhalten abgucken kann und das möchte ich auf keinen Fall. Ist es ratsam die Beiden vorerst nicht spielen zu lassen? Kalle hat ja auch andere Hundekontakte, aber es tut mir so leid für ihn, weil er sich immer so auf seinen Freund gefreut hat und umgekehrt genauso. Die Beiden haben sonst immer richtig toll gespielt und viel Spaß gehabt(siehe Foto). Über Ratschläge, wie wir uns jetzt verhalten können, wären wir sehr dankbar. Liebe Grüße Ulrike
Hi Ulrike, das scheinen ja im Moment ordentlich die Hormone einzuschießen...🙃🤪😜😅 Ich verstehe voll und ganz, dass ihr die Freundschaft der beiden dennoch gerne aufrechterhalten wollt, und sehe da auch ein paar Ansatzpunkte: 1. Das gemeinsame Laufen an der Leine scheint ja genügend Ruhe reinzubringen - macht das doch vor dem Spielen, dann können sich die beiden erstmal aneinander "gewöhnen". Vielleicht könnt ihr dadurch die Ruhe, die ihr bisher schon eingefordert habt, verstärken.🤔 2. Schützt den Hund, der Schutz sucht, sofort, bevor der Kumpel zu aufsässig wird. (Das wäre dein Job)✋️ 3. Das Frauchen des Hundefreundes hat nach meiner Einschätzung (korrigieren mich, wenn ich falsch liege😅) einige Dinge mehr zu hinterfragen: Wie steht es um Bindung und Beziehung, wenn sie Angst hat, einzugreifen? Kann sie ihrem Hund Grenzen setzen? Kann sie Aufregungsniveau und Ausdrucksverhalten richtig einschätzen, um rechtzeitig zu korrigieren, wenn ihr Hund anfängt, die Ärmel hochzukrempeln? Warum sichert sie ihn nicht vorsichtshalber mit einem Maulkorb?🤔🤔🤔 Den könnte man vor dem Ableinen anziehen und alle wären entspannter😊 Unterm Strich würde ich empfehlen, damit sich dein Hund nicht genötigt fühlt, den anderen abzuwehren, eine Weile nur zusammen an der Leine zu gehen - das würde der Freundin auch die Zeit einräumen, einen Maulkorb langsam aufzutrainieren. Das wären erstmal meine Gedanken😊 LG und viel Erfolg🤗🍀 3.
Hallo Silja, vielen lieben Dank für deine Nachricht und die guten Ansatzpunke. Die Idee mit dem Spazieren gehen, werden wir auf jeden Fall mal probieren. Ich wünsche mir wirklich, dass das Verhältnis zwischen den zwei Hunden wieder besser wird und sie weiter zusammen spielen können. Ich glaube bei der Sache mit dem Maulkorb stoßen wir bei den befreundeten Hundebesitzern auf Unverständnis. Wir haben bereits einen Maulkorb und testen diesen immer mal wieder aus...im ganz normalen Alltag, so dass Kalle sich ohne Stress und Zeitdruck daran gewöhnen kann (falls wir ihn irgendwann mal brauchen) und das klappt sehr gut. Wir haben durch Doguniversity schon sooo viel gelernt und sind echt stolz, wie gut Kalle mit seinen 10 Monaten sich entwickelt. Die Pubertät bringt uns bestimmt noch in spannende Situationen, aber er ist wirklich ein sehr gelehriger, neugieriger und lieber Hund. Es macht einfach richtig viel Spaß zusammen. Jetzt hab ich aber genug gelobt😂🥰. Vielen Dank nochmal und einen schönen Abend. LG Ulrike
Hallo Ulrike, zunächst einmal bedanken wir uns für dein so positives Feedback zur Doguniversity. Darüber freuen wir uns sehr. ☺️ Wir stimmen Siljas Beitrag mal wieder gerne zu und können gar nicht mehr so viel hinzufügen. Maulkörbe für beide Hunde wären natürlich sehr hilfreich, um etwaige Verletzungen zu vermeiden und die Situation evtl. auch mal von einem erfahrenen Hundetrainer vor Ort einschätzen zu lassen. Vielleicht noch etwas zum besseren Verständnis des Hundekumpels von Kalle. Dieser kommt jetzt gerade in die 2. Pubertät und in diesem Alter verändern sich Hunde manchmal auch ihren Freunden gegenüber. Denn jetzt geht es darum, sich mit anderen Hunden zu messen, denn die Hunde werden jetzt erwachsen und das Spielen ist nicht mehr das Wichtigste. Manche Hunde entwickeln sich auch zu sog. "Raufern", was allerdings eine reine Vermutung ist. Die gesamte Situation lässt sich aus der Ferne natürlich nicht seriös analysieren. Das aggressive Verhalten kann sich nach ein paar Monaten aber auch wieder legen. Das kann man leider nicht vorhersagen. Dein Kalle scheint sich deiner Beschreibung nach sehr sozial zu verhalten. Meine Idee wäre es, wie bereits gesagt, einmal einen Hundetrainer hinzuzuziehen und die Hunde auf einem gesicherten Gelände mit Maulkorb vom Trainer einschätzen zu lassen. Es wäre zwar traurig, sollten die beiden Hunde irgendwann nicht mehr die besten Freunde sein, aber du sagst ja auch, dass dein Kalle auch noch andere Hundekontakte hat und das wäre, meiner Ansicht nach die Hauptsache. Ich würde in keinem Fall das Risiko eingehen, dass mein Hund evtl. gebissen würde. Versucht es aber erstmal über die gemeinsamen strukturierten Spaziergänge. Liebe Grüße schickt dir Beate vom Team der Doguniversity
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