Unser Django (Hovawart) wird jetzt bald 10 Monate alt. Mit 8 Wochen haben wir ihn bekommen und ich glaube der erste Kontakt mit dem Auto was ihn von seinen Geschwistern entfernte hat ihn geprägt. Wenige Tage danach, kam eine weitere lange Reise, die er gemütlich mit viel Platz (Passat Kombi) absolvierte. Aber bereits hier zeigte er uns, dass er nicht gerne im Auto ist. Danach kamen die Fahrten zum Hundetraining, wo er auch ungern ins Auto stieg. Da uns die Züchterin uns ans Herz legte, den Kleinen nicht springen zulassen, wurde er immer rein- und rausgehoben. Das geht mit dem schweren Kerl jetzt nicht mehr. Leider haben wir es versäumt, das Auto mit positiven Erlebnissen zu verbinden. So kam es, das Anfang Januar Django im Gesicht verletzt wurde und dies von einem Tierarzt geklammert werden musste. Bei der Aktion mussten wir viel Kraft aufwenden, um diesen 35 KG Hünen ins Auto zu bekommen und vor allem, das er drin blieb. Zwei Wochen später, als die Klammern gezogen werden mussten, keine Chance-wir bekamen ihn nicht mehr ins Auto. Wir fanden dann fußläufig eine Praxis, die die Klammern entfernte, doch musste er mit fünf Leuten fixiert werden, damit das gelang. Seither versuchen wir ihn ohne jeglichen Zwang wieder an das Auto zu gewöhnen. Unser Zweithund Henry springt munter rein und raus und Django schaut interessiert zu. Aber wenn ich Django ‚s Gedanken interpretiere, so könnte das so lauten:“Lieber Henry du kannst so oft rein und rausspringen wie du willst , ich aber geh da nicht rein“! Kein Spielzeug, kein Leckerli kann ihn aktuell veranlassen in den Kofferraum zu springen. Ich setze mich beinahe täglich an und in den Kofferraum und ein Erfolg ist schon mal, dass er dabei entspannt bleibt und mir ein Leckerli von der Stoßstange abnimmt. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und eine Lösung gefunden? Bin für jeden hilfreichen Tipp dankbar.
Hallo Siegbert, das ist natürlich echt eine blöde Situation... Mir kommen folgende Ideen in den Sinn: 1. Vielleicht ist das hineinspringen für Django einfach schon schwierig, weil er zu wenig Platz hat (quasi eine zu kurze Landebahn). Es gibt aber Autotreppen oder Rampen, die helfen könnten. 2. An der positiven Verknüpfung arbeitet ihr ja schon. Versucht eventuell mal, ihn ein paar Tage ausschließlich aus dem Kofferraum zu füttern und arbeitet euch langsam weiter in den Kofferraum vor. 3. Ich würde das mit ihm alleine, also ohne Henry, üben, sodass ihr euch besser aufeinander und auf die Aufgabe konzentrieren könnt. Das waren erstmal meine Ideen. Ich wünsche euch viel Erfolg 🍀 LG
Hallo Silja, vielen lieben Dank für die Anregungen. Das der Kofferraum zu klein sein könnte, ist mir auch schon gekommen. Ob es mit einer Rampe besser funktioniert, habe ich aktuell Zweifel, aber ich werde es versuchen. Bei unseren Gassi-Runden versuche ich immer wieder Django zu animieren auf Baumstämme oder Poller zu springen. Er macht das nicht gerne. Unsere vorigen Hunde waren bei diesen Übungen immer mit viel Spaß dabei. Mit Futter haben wir das einmal probiert, da hat er verzichtet. Aber wir können das weiter damit versuchen. Ich habe mir schon überlegt, dass er sein Futter nur im Kofferraum bekommt, aber da müsste er liegend fressen, das kann es eigentlich auch nicht sein. Nochmals lieben Dank für deine Vorschläge. Liebe Grüße Siegbert
Hallo Siegbert, ist gesundheitlich alles im grünen Bereich (Gelenke, Hüfte)? Das könnte allgemein ein Grund sein, weshalb er ungern springt🤔 Wenn ihr die Fütterung am/im Auto macht,, fangt wirklich erstmal mit einer langsamen Annäherung an. Du kannst vielleicht selbst im Kofferraum sitzen und den Napf rausholen, dann auf die Stoßstange stellen (und festhalten), dann an den Rand des Kofferraums usw. Selbst wenn er anfangs ein, zwei Mal das Futter verweigert, wird die Verlockung und der Hunger wohl bald so groß sein, dass er sich weiter nach vorne wagt - achtet aber darauf, dass es für ihn schaffbar ist. LG
Hallo Silja, ja das mit den Gelenken ist ein guter Hinweis. Ich lasse das so schnell wie möglich abklären. Und mit dem Futter werde ich gemäß deinem Vorschlag versuchen. liebe Grüße aus Berlin- Siegbert
Hallo Siegbert, auch wenn es auf den ersten Blick ein anderes Thema ist, hägt es doch trotzdem auch mit dem Thema Rückruf und quengeln wenn er raus will zusammen, zu dem du kürzlich geschrieben hast. Django hat seinen eigenen Kopf, den er scheinbar auch gerne mal durchsetzt. Klar wäre es besser gewesen ihm das Mitfahrern im Auto erstmal langsam schmackhaft zu machen, keine Frage. Trotzdem ist es aber auch möglich, das ihm beispielsweise übel während der Fahrt wird und er das nie wirklich mag auch wenn es positiv konditioniert wurde. Sehr positiv finde ich das er sich trotz seiner frischen Verletzung von euch ins Auto heben ließ. Das spricht für eure Beziehung und sein Vertrauen in euch wenn es drauf ankommt. Da Django, was ich anfänglich meinte, gerne einmal diskutiert und versucht seinen Kopf durchzusetzen, ist die reine positive Bestärkung meiner Meinung nach zu wenig um ihn zu überzeugen. Er ist in der Pubertät und hat auch schon gelernt das er hier und da, ohne Konsequenzen, seinen Kopf durchzusetzen kann. Das würde ich an eurer Stelle absofort ändern. Hilfreich wäre es dabei wenn ihr eine Zeit lang auf die Handfütterung umsteigen würdet und wenn ihr es nicht schon tut, auch alle anderen Ressourcen wie Spielzeug und Zuneigung fein dosiert zuteilt. Damit könnt ihr das Einsteigen ins Auto, den Rückruf und auch das ruhige Verhalten im Haus nochmal richtig festigen. Denn Futter, Spiel und Streicheleinheiten gibt's nur noch gegen gehorsames Verhalten. Die Übungen, auch das Autotraining, sollten nicht mehr damit enden das er seinen Willen bzw Unwillen durchzusetzen konnte. Ihr solltet das ins Auto steigen so viel wie möglich üben ohne tatsächlich los zu fahren. Eine Rampe wäre schon insofern gut das ihr ihn angeleint hochführen könnt, das ist leichter als ihn zum springen zu bringen wenn er nicht will. Wahrscheinlich muss alles, vom Einsteigen, drin bleiben, Kofferraum schließen bis zum losfahren wieder angelernt werden. Ruhig und nicht zu viel auf einmal. Aber auf jeden Fall mit dem Resultat das ihr für die Trainingseinheit vorgesehen habt, ohne wenn und aber. LG Micha
Hallo Siegbert, einen sehr schönen Kerl habt ihr da! Wir können den Vorschlägen von Silja und Michael nur noch zustimmen. Das sind in jedem Fall Empfehlungen, die wir euch auch geben. Viel Erfolg und liebe Grüße vom Team der Doguniversity
Lieber Michael, vielen Dank für die Einschätzung und für die Tipps. Ich komme gerade von unserer Gassirunde zurück und stelle fest, wie gut und entspannt Django an der Leine geht. Den Schwerpunkt meines Trainings werde ich auf das Auto und den Rückruf legen. Der funktioniert übrigens im Freien auf der Wiese wesentlich besser, als im Garten. Hier kann ich ihn sogar aus dem Spiel mit anderen Hunden abrufen. Bezüglich der Handfütterung habe ich noch eine Frage. Django bekommt auf Empfehlung der Züchterin 2 x täglich 230 Gramm Trockenfutter von Josera Kids. Soll ich das jeweils auf einmal aus der Hand füttern oder verteilt über eine Zeit? Soll es. ebenfalls mit einer Übung verbunden sein? Bis dato erhält er sein Futter jeweils Vor- und Nachmittag nach der Gassirunde. Er darf dann erst nach unserer Freigabe sein Futter anrühren. Das z. B. funktioniert perfekt. Nochmals lieben Dank für die Tipps, ich hoffe bald Erfolg melden zu können. lieben Gruß aus Berlin Siegbert
Vielen Dank, ja auf Django sind wir sehr stolz. Er ist ein ganz lieber Kerl und verträgt sich mit allen Hunden und ist freundlich zu Jedermann. Wir hoffen, das bleibt so auch nach der Pupertät. Ja, und ich bin sehr dankbar für die Einschätzungen und Tipps von Silja und Michael. Liebe Grüße Siegbert
Hallo Siegbert, Django ist sicher einer von den Pubertieren die es immer mal wieder versuchen, mit dem eigenen Kopf. Das kenne ich von meinem Troll auch sehr gut. Wie es klingt läuft ja bei euch auch sehr vieles sehr gut. Es gibt nur immer mal diese Momente wo sie sich quer stellen. Und da fehlt uns dann, bei unseren bestens versorgten und unendlich geliebten Familienhunden, der Anreiz sie überzeugen zu können. Sie haben ja schließlich schon alles 😂. Die Handfütterung kannst du ganz individuell gestalten und besser in kleinen Portionen, damit er auch motiviert bleibt sie sich zu verdienen. Immer in Verbindung mit Leistung seinerseits, denn darum geht es ja. Er soll akzeptieren das man sich seine Guddis verdienen muss und das nur Kooperation für ihn zum Ziel führt. Ihr fangt ja gerade erst mit der Pubertät so richtig an und ein wenig Gegenwind wird ihm ganz gut tun und euch wahrscheinlich vieles erleichtern. Liebe Grüße aus dem Pott.
Herzlichen Dank für die Erläuterung zur Handfütterung. Bin mal gespannt, wie der „Kleine“ reagiert. Wird sicher spannend 🧐 😜
Hallo Zusammen, kurzes Update. Seit nunmehr als zwei Monaten versuchen wir Django ins Auto zu bekommen. Haben vom Passat zum VW Caddy gewechselt. Futter gibt es zu 90% nur im Caddy, wo er dann reinspringen muss. Bis dahin klappt das ganz gut. Aber sobald ich versuche die Kofferraum Klappe zu schließen, springt er raus.Ich habe es ein paar mal schon geschafft die Türe zu schließen und etwas mit ihm zu fahren. Dies vor allem das das Fahren mit etwas schönem verbinden kann. Leider bis dato ohne Erfolg, nach jeder erfolgter Fahrt ist er besonders Misstrauisch. Es fällt auf, dass er immer ängstlich zu geöffneten Türe hochschaut, als ob das sein eigentliches Problem wäre. Ist die Klappe geschlossen frisst er in Ruhe weiter. Während der Fahrt schaut er gerne raus oder er legt sich hin. Tja, unser Urlaub rückt immer näher und so langsam fürchte ich, müssen wir uns an den Gedanken gewöhnen, dass er nicht mitkommt. Ob mit hier eine Hundepsychologe helfen kann. Wenn ich sonst so lese was andere für Probleme haben ist Django bis auf diesen Fall ein absoluter Vorzeige-Hund. liebe Grüße aus Berlin Siegbert
Hallo Siegbert Ja schade das sich noch kein hundertprozentiger Erfolg eingestellt hat. Klar, zwei Monate sind bei solchen Problemen noch keine mega lange Trainingszeit und ein bisschen was habt ihr ja auch schon erreicht. Ängste, woher auch immer sie kommen sind wirklich sehr langwierig wegzuarbeiten und kommen manchmal auch plötzlich aus dem Nichts wieder hoch. Man kann auch unbewusst eine zu große Sache, aus Sicht des Hundes, aus dem Training machen und damit wieder eine ungewollte Sache verstärken. Meinem Großen ist die Klappe vom Audi auch nicht geheuer wenn sie sich senkt und das erste Mal endete sogar fast im Chaos, da er in letzter Sekunde unter der fast geschlossenen Klappe durchschlüpfte, aus dem Auto spang und weg rannte. Das war vor etwa einem Jahr als er noch nicht lange bei uns war und viele verschiedene Ängste zeigte. Wir sind danach mit diesem Problem sehr pragmatisch umgegangen. Nicht mitfahren war keine Option und manchmal muss es eben auch die Rosskur sein. Wir lassen ihn also angeleint einsteigen, reichen die Leine durchs Hundegitter an den Partner und schließen die Klappe. So ist er gesichert und tatsächlich gibt ihm die Leine und der Kontakt zum Menschen scheinbar sogar ein gutes Gefühl. Er macht von Anfang an keine Fluchtversuche mehr, die Leine bleibt locker, er erträgt das Geräusch und die Bewegungen der Klappe gut und wird durchs Gitter abgeleint wenn sie zu ist. Beim aussteigen machen wir es genauso. Wir wussten vorher das er mit dem Autofahren ansich kein Problem hat und somit funktioniert es. Da wir nicht allzuoft mit ihnen fahren behalten wir diesen Ablauf auch erstmal bei bis wir entgültig das Gefühl haben das es unnötig wird. Deinen Zeilen entnehme ich das auch deiner kein Problem mit dem Auto ansich hat und sich durchaus entspannt wenn's erstmal los geht. Darum würde ich dir empfehlen es auch so zu versuchen, dass Thema einsteigen habt ihr ja offensichtlich gelöst. Wenn er erstmal mitbekommen hat das die Fahrt immer zu tollen Erlebnissen führt, bei uns geht's immer nur in den Urlaub, wird es auch sicher entspannter. Solltet natürlich nicht gleich zum Tierarzt oder so fahren. Eine Box mit dem dazugehörigen Training wäre für euch vielleicht auch eine Alternative. Für uns ist sie es nicht, da wir sehr weit fahren und maximale Bequemlichkeit für die Hunde möchten. LG Micha
Ps: Zum Thema Ängste und scheinbar unüberwindbare Marotten. Heute ist wieder so ein Tag😅. Es ist sehr windig draußen, die Bäume und Felder bewegen sich und rauschen stark, unser Troll sieht wieder überall Geister 👻 👻 👻 und fühlt sich nur in unserer direkten Nähe und draußen an der Leine wohl. Er ist jetzt über ein Jahr bei uns, Lärm, Autos, viele Menschen, Hotelzimmer, Restaurants, Kofferraum, Feuerwerk und vieles mehr haben wir überwunden. Der Wind im immer gleichen Gebiet und dem eigenen Zuhause bleibt ein Dauerthema und lässt sich nur mit Souveränität und Rosskur händeln ...
Hallo Michael,vielen Dank für deine Rückmeldung. Es bestärkt und bestätigt unsere Vorgehensweise. Wenn er mal nicht reinspringt gehen wir genauso vor, wie du es beschrieben hast. Dann hoffen wir, dass er im Laufe der Zeit sich an das reinspringen gewöhnt. Von meiner Züchterin habe ich erfahren, dass es gar nicht so selten ist, das Hovi‘s das Auto fahren verweigern. Wir sind mit dem Thema auf jeden Fall entspannter, als am Anfang. Nochmal vielen Dank für die Tipps. Liebe Grüße Siegbert
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