Leo
18.2.2024 um 19:17Uhr

Hund zieht manchmal extrem an der Leine

Hallo Community! Mein fast 8 Monate alter Pudel lernt total schnell und vieles klappt schon/noch prima. Beim Spazieren bringe ich ihm bei, dass er mich, wenn er an der kurzen Leine ist, nicht überholen darf. Oft klappt das super, vor allem, wenn er ausgepowert ist. Mittags, wenn’s in den Park oder zur Hundewiese geht, und die Ablenkungen draußen größer sind, ist er neuerdings kaum zu halten. Heute zog er wie verrückt. Es war total schwer, seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich wende dann die anfänglichen Orientierungsübungen an, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Zu bestimmten Zeiten ist er für mich aber kaum erreichbar. Zum einen wollte ich fragen, ob das auch hormonell bedingt sein kann? Ich frage das, weil er in diesen Momenten so in seinem Film ist, dass ich gar nicht weiß, was abgeht. Zum anderen, und viel wichtiger, würde ich gerne wissen, wie konsequent ich in diesen Momenten sein muss. Es ist schwierig auszudrücken, aber ganz konkret wende ich auf dem Weg zum Park die ganze Palette an Übungen an, die er kennt und kann. (Orientierungsübungen. Wenn Leine spannt, zwei Schritte zurück. Das bei Fuß belohnen. Mich eindrehen, und in zurück drängen…) Und gleichzeitig komm ich mir fast ein wenig doof vor, und in gewisserweise „zu verbissen“, weil er gefühlt erstmal Energie loswerden muss und kaum fähig ist, zu trainieren. Aber ihn ziehen lassen, bis er wieder leichter zu erreichen ist, fühlt sich auch falsch an. Könnt ihr mir einen Tip geben? Danke im Voraus und beste Grüße!

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Michael
19.2.2024 um 06:35Uhr

Hallo Leo Sicherlich spielen da auch hormonelle Veränderungen eine Rolle, aber das sollte dich nicht davon abhalten unerwünschtes Verhalten zu korrigieren. Manche Dinge sind einfach Pflicht für ihn und dazu gehört ein vernünftiges Laufen an der Leine, obs ihm gerade passt oder nicht. Über die Phase das du mit ihm allerlei Übungen machst, damit er bei dir ist, seit ihr hinaus. Wenn er gelernt hat was du von ihm möchtest, er aber meint das neu diskutieren zu wollen, musst du es durchsetzen. Momentan gibst du ihm für schlechtes Verhalten positive Aufmerksamkeit. Schau dir Leinenführigkeit und Impulskontrolle nochmal genauer an. LG Micha

Leo
19.2.2024 um 07:36Uhr

Hallo Michael! Danke für deine Antwort. Ich denke, und das habe ich befürchtet, dass ich mich nicht ganz richtig ausdrücken konnte. Wir haben das Rückruf- und Leinenführigkeitstraining gemacht, bzw. binde ich davon täglich etwas in unseren Tag ein. Er hört meistens total gut, der Rückruf funktioniert (außer andere Hunde sind zu nah), er kann bleiben, auf der Decke aber auch ohne, selbst wenn andere Hunde kommen und ich nicht unmittelbar neben ihm stehe. Er läuft oft hinter mir, vor allem die Abendrunde. Dazu muss ich sagen, dass das sogar ohne Leine besser klappt, komischerweise. Und jetzt nochmal ein Versuch: Dann gibt es eben die Momente, wie mittags, wo er so viel Energie hat (wahrscheinlich weil er noch nicht ausgelastet ist, da er die letzten 3,5 Stunden alleine war), dass er draußen wie im Film ist, überall schaut und riecht und eben auch zieht. Die Regeln, die er sonst befolgt, befolgt er in dieser Zeit nicht gut. Nur, und da habe ich meine Unsicherheit, wirkt es eben auf mich so, als könne er gerade kaum aufmerksamer sein, weil er so vorfreudig/energetisch/noch unausgelastet ist. Dann aber von ihm zu verlangen hinten zu laufen,(was ich tue), ist aber nicht nur total anstrengend, sondern es wirkt eben auch so, als seindas nicht die Zeit, in der er trainieren kann. Meine Frage ist: Ist es richtig, das Training so zu gestalten, dass es für ihn machbar ist? Sprich, Ablenkung/Energielevel/ Trainingslevel angepasst. Und was mache ich in den Momenten, wo ich merke, dass er so schwer zu erreichen ist? Weiche ich von meinem Plan in den Wald zu gehen ab? Oder lasse ich ihn ziehen und verschiebe das Training auf etwas später, wenn er ein wenig Dampf ablassen konnte? Was ich an deiner Antwort noch nicht verstehe: Wieso sind wir über allerlei Übungen hinaus? Er ist 7 Monate alt, sie sind gefühlt gerade unser täglich Brot. Ich denke nicht, dass wir darüber hinaus sind. Und könntest du mir näher aufzeigen, wo ich schlechtes Verhalten positiv verstärke, damit ich da anders handeln kann? Das ist mir noch nicht klar, vielleicht übersehe ich etwas. Worauf beruht diese Beobachtung?

Michael
19.2.2024 um 09:54Uhr

Hallo Leo So wie ich das verstehe seid ihr ziemlich fleißig gewesen und du hast ihm grundsätzlich schon beigebracht was du von ihm möchtest und er hat das mit fast 8 Monaten ganz sicher auch schon begriffen. Das meine ich damit, dass ihr bei der Leinenführigkeit eigentlich schon darüber hinaus seid dass du ihn bespaßen und ablenken musst damit er mental bei dir bleibt. Ihr solltet eigentlich an dem Punkt sein wo er weiß, jetzt ist bei dir laufen angesagt und das wird nicht diskutiert bis du etwas anderes sagst. Natürlich ist es euer täglich Brot immer weiter zu trainieren. Das hört ja eigentlich nie auf und wird gerade in der Pubertät nochmal extrem wichtig und oft auch anstrengend. Ich verstehe dich so, das du wenn er eigentlich ungehorsam ist, damit reagierst das du Übungen mit ihm machst, aber nicht die Leinenführigkeit durchsetzt. Das meine ich damit, das er möglicherweise bekommt was er möchte, dafür das er nicht vernünftig an der Leine läuft. Das könnte aus seiner Sicht ein Erfolg durch falsches Verhalten sein. Du hast eine intelligente Rasse an deiner Seite und ich glaube nicht dass du das Trainingslevel zu hoch ansetzt wenn er vernünftig an der Leine laufen soll. Er muss in der Lage sein sich zurück zu nehmen und nicht seiner gerade zu hohen Energie zu folgen. Das meine ich solltet ihr in diesen Momenten üben und du solltest da nicht locker lassen bis es funktioniert. Es gibt einfach immer wieder zu viele Situationen in denen er seinen Impulsen nicht folgen darf und du nicht die Möglichkeit hast ihn erst auszupowern. Die Übungen dir zu folgen und sich auf dich zu konzentrieren fordern ihn dabei ja auch ordentlich und verlangen ihm mehr Energie ab als wild durch die Gegend zu dallern. Bei mir ist es Usus dass wir erstmal ruhig aus dem Haus gehen und sie die ersten 100m ruhig an meiner Seite laufen, unabhängig davon wie lange sie nicht draußen waren. Danach dürfen sie dann geregelt frei laufen, nur auf dem Weg, nicht in den Wald und auch nur im 10m Radius. Das nimmt die anfängliche Aufgeregtheit. Erst Gehorsam, dann Dampf ablassen halte ich für die richtige Reihenfolge. LG Micha

Leo
19.2.2024 um 10:37Uhr

Ja, die Morgenrunde war heute super. Da hab ich aber auch, wie du es gerade vorschlägst, die ersten 5 Minuten ruhiges Laufen mit vielen Richtungswechseln ausgeführt, bis ich seine Aufmerksamkeit hatte. Und dann nach einer Weile mehr Freiheit gewährt, mit der Schleppleine. Ist ein guter reminder, nicht zu schnell vom Ruhen in die Aktion zu stolpern. Ich vergesse manchmal, dass es ein fortlaufender Prozess ist, und nicht alles sitzt, nur weil es vorgestern mal funktionierte.;) Ich bleib dran.:) Danke für deine Antworten!

Michael
19.2.2024 um 12:35Uhr

Ich bleibe auch immer dran,Tag für Tag, Jahr für Jahr 😉. Der Weg ist das Ziel passt beim zusammenleben mit Hund einfach perfekt, das macht es aus.

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