Kerstin
23.3.2025 um 00:46Uhr

schnappen

pupertät

rüde

Schnappen im Sitzen und auch unterwegs

Ich kann gar nicht sagen wie wichtig, wertvoll und gut ich eure frei verfügbaren Inhalte aber nun auch diesen Club finde! Unser Alaska Husky ist mit 6 Monaten zu uns gekommen- komplett ohne Sozialisationserfahrung und als Angsthund (mit wahrscheinlich schlechten Erfahrungen). Einen halben Monat war er ausschließlich mit einer eingezogener Rute unterwegs und hatte Angst vor allem und jedem. wir wussten dies beim Kauf nicht und dachten anfangs es sei die unbekannte Umgebung. Inzwischen hat er keine Angst mehr vor mir und meiner Tochter (10 Jahre) aber vor meinem Mann flüchtet er immernoch unter den Tisch. Jetzt ist er also mit 9 Monaten in der Pupertät und zeigt das Verhalten auf, was hier einige beschreiben, er schnappt und springt hoch beim Gassigehen und dreht richtig durch- der Ruhegriff funktioniert hier auch nicht was ich bisher probiert habe nur weiter rennen hilft , und nein er geht noch nicht fein an der Leine ( sondern zieht wie ein Schlittenhund eben manchmal) und wir haben in den 3 Monaten noch nicht so viel geschafft umzusetzen. Er ist superschnell in Tricks zu lernen, aber die wichtigeren Dinge schaffe ich nicht so gut durchzusetzen. Es ist immer so leicht in den Videos😅 ohne Leckerlis ist es schwer ihm was beizubringen ( Trickdog funktioniert superschnell). Aktuell versuche ich nur das Körpersprachlich stoppen und einladen oder das Fressverbot aber es „funktioniert“ nicht sehr gut 😞 er ist sogar teilweise frustriert dadurch- ja ich hab auch schon in den Frustrations-Kurs reingehört… Er fängt nun aber an auch wenn wir sitzen zu kommen und zu schnappen damit ich aufstehe, was ja auch gelingt denn ich will nicht gebissen werden. Wie gewöhne ich das den ab? Zurück auf die Decke? Allerdings hört er manchmal auch nicht auf nachdem ich aufgestanden bin- es endet nur dass ich den Raum verlasse und die Tür schließe? Meine Vermutung ist dass er mich Kontrollieren will/steuern will á la „so jetzt gehen wir gassi“ oder „hol fressen“… oder? was ich ihm erfüllte mit dem rausgehen weil ich mir manchmal nicht sicher war ob er wirklich raus MUSS. Ich halte das bisherige Verhalten für das Pubertäre Verhalten was nun dazukommt habe aber zu wenig Erfahrung. Ihr seht wir haben sehr viele Themen, leider ist die Hundeschule bis auf weiteres Ausgebucht ( wir leben in Norwegen sehr abseits mit wenig Menschen deshalb nur eine Hundeschule) aber umsomehr schätze ich eueren Inhalt!

Alle Antworten
2
Team
23.3.2025 um 16:20Uhr

Hallo Kerstin, es ist anhand deiner Beschreibung nicht einfach euch detaillierte Ratschläge vom Rechner aus zu geben. Ihr habt aber doch schon viel geschafft. Grundsätzlich kann man sagen, dass gerade unsichere/ängstliche Hunde eine klare Führung und Planungssicherheit brauchen, d. h. geht in der nächsten Zeit immer die gleichen Wege zum Gassigehen, füttert zu den gleichen Zeiten, etc.. Zu viel Mitleid ist ein schlechter Ratgeber, denn ein guter Anführer ist selbstbewusst und weiß, was er tut. Das solltet ihr auch eurem Hund vermitteln. Unsichere Hunde brauchen manchmal lange, bis sie ihre Unsicherheit ablegen, aber irgendwann platzt der Knoten hoffentlich dann. An dieser Stelle würden wir dir den Kurs "Bindung und Beziehung" noch einmal wärmstens empfehlen. Denn deine Vermutung, dass dein Pubertier dich "steuern" will, kann durchaus richtig sein und deshalb solltest unbedingt du das Steuer übernehmen und die Richtung, die Grenzen und Regeln vorgeben. Auch eine gut konditionierte Box kann hier hilfreich sein. Natürlich hat jeder Hund sein eigenes Lerntempo und seinen eigenen Charakter. Hier ist also auch Geduld gefragt. Es freut uns sehr, dass dir der Doguniversity-Club und die Community bei der Erziehung und dem Zusammenleben mit eurem jungen Hund helfen. Wir würden euch trotzdem empfehlen, euch bei eurer Hundeschule vorsichtshalber auf die Warteliste setzen zu lassen. Macht in jedem Fall gerne weiter mit den Tricks und vielleicht könnt ihr eurem Hund auch das Laufen am Fahrrad beibringen. Das wäre für einen Hund dieser Rasse eine artgerechte Auslastung. Wie gesagt, mehr Grenzen setzen und Regeln aufstellen sowie eine gute Auslastung werden euch bei der Erziehung eures Hundes mit Sicherheit helfen. Übrigens, eine Hausleine ist auch bei einem Junghund hilfreich, um schnell und ohne Diskussion Zugriff auf ihn zu haben und ihn, wenn es sein muss auch mal durch Anbinden auf seinem Platz zu begrenzen. Viele Grüße vom Team der Doguniversity

Michael
30.3.2025 um 08:39Uhr

Hallo Kerstin Für mich liest sich in deiner Beschreibung heraus, dass euer Hund versucht sich seine eigenen Spielregeln zu erschaffen. Angst bzw. Unsicherheit zeigen kann auch ein Zeichen von Eigensinn sein, nach dem Motto "das passt mir, da bin ich aufgeschlossen und frech und das passt mir nicht, da ziehe ich mich aus der Situation". Ich setze jetzt natürlich voraus dass dein Mann genauso nett zum Hund ist wie der Rest der Familie und auch "immer" da ist. Ich meine damit, nicht oft für längere Zeit weg, sodass der Hund sich nur schwer an seine Anwesenheit und seine Körpersprache gewöhnen kann. Tricks und sind reiner Spaß für den Hund und haben für die Erziehung nur wenig positiven Effekt. Außer das sie eine gewisse Auslastung bringen, bringen sie euch nicht wirklich weiter. Das er sie schnell lernt ist ein Zeichen das er dir geistig sehr gut folgen kann, also auch durchaus bestens in der Lage wäre alles andere zu erlernen. Meiner Meinung nach wäre der richtige Ansatz alles was ihn hoch fährt und sichtlich in seinem Sinne ist sehr selten und nur zur Belohnung und Bespaßung zu machen. Die "Tricks" die er ab jetzt lernen sollte und zwar auch mit Belohnung und genauso intensiv wie die anderen Tricks, sind "bleib ruhig", "konzentrier dich auf uns", "bewältige deinen Frust", "vertraue dem Mann", "NUR RUHE führt zu kurzen Spaßeinlagen". Ich könnte mir vorstellen, dass ihr eurer Fellnase anfangs etwas zu viel "Verständnis" und Mitleid entgegen gebracht habt. Die Fellnase hat sich in dieser Kompfortzone jetzt eingeigelt und reagiert frustriert auf alles was ihr außerhalb der Kompfortzone abverlangt werden soll. Frust ist aber da auch wieder ein gutes Zeichen, denn der Hund fällt nicht ängstlich und resigniert in sich zusammen, sondern diskutiert und fordert ein. Mein Ansatz wäre, "ab heute kein Angsthund mit evtl. schlechter Erfahrung mehr, sondern ein Pubertier das seinen Willen durchsetzen will", in euren Köpfen. Frustration wird provoziert und das aushalten gelernt. Die Hausleine sorgt dafür, dass er sich nicht mehr aus Situationen verabschieden kann, lernen muss sie zu akzeptieren, auszuhalten und als gut zu empfinden. Sie sorgt ebenfalls dafür das rüpelhaftes Verhalten auf seiner Decke in einer Ruheübung endet. Niemand geht ihm mehr aus dem Weg oder flüchtet vor ihm wenn er rüpelt. Kommentarlos Leine greifen, auf seinen Platz führen, wenn es sein muss fest binden. Quengelt er dann, kommentarlos ignorieren. Artgerechte Beschäftigung mit Regeln, spielen mit Regeln, auspowern mit Regeln. Geistige Beschäftigung, also auch Gehorsam, ist anstrengender wie toben, das könnt ihr nutzen um ihn auszulasten. "Bindung und Beziehung", "Distanz und Nähe", "Frustrationstolleranz und Impulskontrolle" sind die neue Trickkiste. Alles natürlich geduldig, liebevoll und kleinschrittig, aber absolut konsequent und klar. Auch ich musste mit meinem "Angsthund" aus dem Tierschutz lange auf einen Termin bei dem Trainer meiner Wahl warten. Mit dem Effekt, dass ich ihn drei Monate später nicht mehr brauchte und den endlich herangerückten Termin kurz vorher absagen konnte. Ich hoffe ich konnte euch etwas weiterhelfen und wünsche euch viel Spaß beim ausprobieren. LG Micha

Schreibe eine Antwort...

Antwort abschicken
Weitere Kategorien