Bianca
11.2.2024 um 21:54Uhr

Social Junky seit Pupertät

Hallo liebe Community, mein 13,5 Monate alter Labrador Rüde hat mit der Pupertät einige Verhaltensweisen entwickelt die anstrengend sind z.B. zoomies, hochspringen, bellen…aber am schlimmsten ist tatsächlich sein Verlangen nach anderen Hunden. Er gerät bei anderen Hunden in einen Rausch und ist nicht mehr zugänglich. Neulich hat er versucht eine 6 Monate alte Hündin zu besteigen und beim gassi legt er sich lauernd hin und ist nicht mehr abrufbar oder zugänglich. Er ist wie im sozial-Rausch, springt in die Leine und tut alles um zum anderen Hund zu kommen. Seit dem es sich in die Richtung entwickelt hat, habe ich ihn an die Schleppleine genommen, um in irgendwie noch kontrollieren zu können. Natürlich schüre ich dadurch auch Frust aber etwas besseres ist mir nicht eingefallen. Ganz ihr Tipps wie ich ihm und mir helfen kann? Das Gassi gehen ist seit dem wirklich anstrengend geworden. Dabei lieben wir es beide ja eigentlich über alles… Liebe Grüße und schon einmal Danke vorweg.

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Michael
12.2.2024 um 06:37Uhr

Hallo Bianca, Das dir die Schleppleine direkt eingefallen ist war doch schonmal eine super Idee. Dieses völlige Überdreht erinnert mich an meinen Jacky in der Pubertät. Einerseits extrem nervig das er so ziemlich jeden Mist auf einmal zeigt, andererseits auch wieder gut, denn so siehst du direkt alle Baustellen auf einmal und hast keine Zweifel daran das ihr nochmal bei den Basics anfangen müsst zu arbeiten. Wenn ihr die letzten 11 Monate fleißig gearbeitet habt wird es etwas einfacher, denn dann ist das Gelernte noch da und nur mit bunter Knete überzogen. Dein Augenmerk sollte jetzt auf Bindung und Beziehung, Nähe und Distanz und Ruhetraining liegen. Ganz wichtig allerdings auch, geregelte Auslastung durch gemeinsame Spiele und Abenteuer. Wenn er seine Energie nicht geregelt los wird, wird die Frustration groß und dann wird es schwierig. Ansonsten hast du ja eine ferfressene Rasse an der Leine die gut mit Futter zu animieren ist😉. Wenn er nicht ordentlich mitarbeiten will kannst du also mal ne Weile auf Handfütterung umsteigen, damit solltest du seine volle Aufmerksamkeit kriegen😏. LG, Micha

Silja
12.2.2024 um 17:07Uhr

Hallo Bianca, auch ich kenne dieses teilweise völlig Überdrehte sehr gut - zum Glück sind wir aus dieser Phase wieder rausgewachsen😅 Micha hat völlig Recht - jetzt steht erstmal harte Arbeit für euch an, die sich aber irgendwann auszahlen wird😅😉 Bindung und Beziehung sowie Ruhetraining würde ich auch in den Mittelpunkt stellen, zusätzlich kannst du aber auch gezielt an der Frustrationstoleranz arbeiten, damit der junge Wilde lernt, dass er manche Dinge einfach nicht darf oder bekommt - egal, wie doll er es will. Den Einsatz der Schleppleine verstehe ich noch nicht so ganz🤔 ist das quasi eine doppelte Absicherung, wenn er sich von der Führleine losreißt? Zu deinem Hauptproblem "Hundebegegnungen": Ich würde als Regel formulieren, dass er an Halsband und Führleine absolut niemals Kontakt zu anderen Hunden haben darf, an Geschirr und Schleppleine aber schon, wenn es ein höflicher Kontakt ist und er nicht direkt in den anderen Hund reinrennt. An Halsband und Führleine kannst du auf eine saubere Leinenführigkeit bestehen (Basic-Übung) und diese ggf. mit körperlichem Blockieren und/oder bei Hundebegegnungen mit einem Griff ins Halsband durchsetzen. Du kannst natürlich noch nicht erwarten, dass er übermorgen völlig desinteressiert an einer läufigen Hündin vorbeizieht, aber du kannst ihm so erklären, dass seine Aufgabe ist, in deinem Dunstkreis zu bleiben, und dass du dies auch durchsetzt.💪 Fixiert er einen anderen Hund länger als 3 Sekunden, musst du Präsenz zeigen und das Fixieren unterbinden (z.B. durch Richtungswechsel, Distanzerhöhung, körpersprachliche Korrektur). Sollte er in Lauerstellung gehen und nicht mehr verbal ansprechbar sein, darfst du ihn auch mit Berührungen nerven - tipp ihn z.B. mit dem Fuß am Hintern an oder an den Pfoten, schieb einen Fuß etwas unter ihn und wackel so lange, bis der junge Herr sich wieder erhebt...😉 Bei erlaubten Hundekontakten sollte dies sofort beendet werden, wenn er sich nicht benimmt, aufreitet oder zu rüpelig wird. Und ich würde dir dringend empfehlen, ins häusliche Management einzusteigen. Setze ihm Grenzen und setze diese durch - offenbar läuft da die Kommunikation derzeit ins Leere (anspringen, bellen). Du kannst bestimmte Räume oder bestimmte Bereiche mal zur Tabuzone erklären, du kannst ihm Türschwellen als Grenzen setzen - da darf er dann nur auf Nachfrage durch oder halt gar nicht. Wie es um seine Frustrationstoleranz bestellt ist, kannst du sehr schön rausfinden (und auch üben), wenn du dir einfach ein tolles Leckerli in die Hand nimmst - der Hund sollte das auch bemerken - dich hinstellt und ihn komplett ignorierst. Bestenfalls vor einem Spiegel oder einer Fensterscheibe, damit du ihn indirekt beobachten kannst😉 ist super interessant ( und auch witzig), was er versucht dir anzubieten...😊 das Entscheidende ist, dass er das Leckerli nicht bekommt! Pack es nach einer gewissen Zeit einfach wieder in deine Hosentasche und geh weg. Kommentarlos. Hui, wenn du dich so weit durch meinen Text durchgearbeitet hast, schaffst du den letzten Tipp auch noch😅 Etwas kürzere und reizärmere Spaziergänge können auch für mehr Ruhe sorgen - laste ihn dann mehr über geistige Arbeit, Schnüffelspiele, Apportieren o.ä. aus. So habt ihr gemeinsam Spaß und er ist dennoch ausgelastet. LG

Bianca
12.2.2024 um 19:01Uhr

Hallo Michael und Silja, Vielen herzlichendank euch beiden für die Tipps. Dass ihr euch schon dadurch gearbeitet habt beruhigt mich sehr 😅 wir waren vor seinen neuen Angewohnheiten ein echt gutes Team. Da arbeiten wir uns mit euren Tipps jetzt wieder hin. Ich bin sehr gespannt 💪 Ruhe ist eh schon lange ein Thema bei uns das wir seit der welpenzeit bearbeiten, dann bleiben wir da dran. Einen schönen Abend euch beiden. 😊

Silja
12.2.2024 um 19:18Uhr

Ihr werdet das schaffen🤗

Ingo
15.2.2024 um 10:10Uhr

Hallo Bianca, als schwacher Trost kann ich dir nur sagen, dass das typisch Labrador Rüde in der Pubertät ist. Mein Travis ist nun fast 3, ebenfalls Labbi Rüde. Vermutlich ist deiner auch intakt? Da muss der Kerl noch lernen mit den Hormonen umzugehen. Liebevolle Konsequenzen sind gefordert. Ein Labbi kann auch mal ruppig werden, da darf man keine Scheu haben, eine klare Ansprache zu geben. Hilfreich ist hier die Körpersprache des Hundes zu lesen und entsprechend Körpersprachlich klare Ansagen zu machen. Er wird es dir danken, wenn du ihm Struktur gibst.

Natasha
18.3.2024 um 09:26Uhr

Danke für diesen Beitrag! Wir haben einen 8 Monate alten Deutschen Pinscher Rüden und er fängt auch gerade an richtig zu eskalieren! 😅 Ich fange auch wieder mit den Ruheübungen usw. von vorn an und hoffe wir finden uns bald wieder zusammen!! Ich wünsche euch viel Erfolg!

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