Alina
20.11.2023 um 18:34Uhr

Stressbewältigung in der Pubertät

Liebe Community, ich stehe aktuell vor der Herausforderung, dass mein Junghund häufig nicht mehr ansprechbar ist. Er ist ein 16 Monate alter Rüde. Im Welpenalter bis zum Einsetzen der Pubertät rund um den 11. Monat (erste Anzeichen gab es davor schon) hatten wir damit wenig Probleme. Ich habe ihn oft im Alltag mit dabei gehabt, ihn in neue Situationen mitgenommen und er hat sich meist sehr ruhig und neugierig gezeigt. Die letzten 2 Monate hingegen gleichen einer Tortur. 😅 Ich merke, dass er unfassbar gestresst ist draußen, andere Hunde werden gerne mal angepöbelt, auch solche mit denen er sonst keine Probleme hat. Nähert sich ihm eine Person mit Drohgesten (Augenkontakt, von oben herab) wird auch gerne mal gewufft. Häufig springt er einfach in die Leine, seine Nase hängt nur noch am Boden und dann ist er auch wenig ansprechbar. Ich versuche vor allem den Grund für dieses Verhalten rauszufinden. Ist es ggf. doch „nur“ pubertätsbedingt? Für mich sind es deutliche Anzeichen von Unsicherheit und Stress. Sollte ich mit dem Training fortfahren oder vielleicht doch alle Reize runterfahren und erst Mal nur grundlegende Dinge trainieren? (Impuls, Frust, Rückruf, Orientierung)

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Michaela
21.11.2023 um 14:52Uhr

Hallo, ich würde tatsächlich alles etwas reduzieren. Einfache Sache trainieren, die er trotz der Hormone noch im Kopf bewältigen kann und immer zu einem Erfolgserlebnis führen. Das tut euch beiden gut. Diese Übungen dann auch ganz langsam nach „draußen „ mitnehmen und bevor eine unangenehme Situation kommt, ihn mit diesen Signale in die Arbeit bringen und somit auf dich fokussieren. Aber wirklich alles sehr geduldig und langsam machen. Die Hormone bringen wirklich viel durcheinander, da braucht er Verständnis und Geduld. Bei den Übungen würde ich nicht zu viel Frustrationskontrolle üben, damit er nicht auch dadurch noch gestresst wird. Ich versuche lieber durch Alternativverhalten positive Erlebnisse für Mensch und Hund zu schaffen (leichte Signale, Schnüffelarbeit, kleine Tricks mit Clicker). Mein Goldi Rüde jetzt 17 Monate, war von klein auf ein gestresster und schwieriger Hund. ich merke sehr stark, dass ich durch Gelassenheit und nicht immer zu viel fordern viel viel besser auf ihn eingehe und ich entsprechend Rückmeldung von ihm bekomme🐾🐶🐾. Vielleicht helfen dir meine Ansätze. Viel Spaß mit deiner Fellnase .

Team
21.11.2023 um 15:40Uhr

Hallo Alina, ja das hört sich ganz nach der 2. Pubertät, das Alter passt auch dazu. Jetzt heißt es, konsequent mit dem Training und der Erziehung am Ball zu bleiben. Wenn du aber denkst, dass dein Hund das Training in bestimmten Situationen und Umgebungen nicht bewältigen kann, solltest du tatsächlich die Ablenkungen verringern und 1-2 Schritte im Training zurückgehen. Sexuelle Reize und männliche "Konkurrenten" erzeugen natürlich auch Stress und die aufkommenden Hormone tragen ihren Teil dazu bei. Das ist in der Entwicklung eines Rüden in diesem Alter aber relativ normal. Der Kurs "Bindung und Beziehung" könnte zur Unterstützung für euch auch noch einmal hilfreich sein. Mach' dir also keine allzu großen Sorgen, auch diese Phase in der Entwicklung deines Hundes geht vorüber :-). Viele Grüße vom Team der Doguniversity

Pike
22.11.2023 um 05:01Uhr

Hallo Alina, ich bin total neidisch, dass ihr das „erst“ ab dem 11. Monat habt. Bei uns ging das bereits mit 7 Monaten los. Nächste Woche feiert er seinen ersten Geburtstag und tatsächlich seit einer Woche wird es spürbar endlich besser. Wir waren teils auch am verzweifeln und auch wenn man es erst später sieht, immer dran bleiben! Wir haben so unzählige viele Trainings ausprobiert und nichts hat geholfen scheinbar. Was am Ende etwas gebracht hat war tatsächlich: Zeit, Geduld, Verständnis für den Hund und Konsequent am Training bleiben. Viel Erfolg!

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