Nadine
3.5.2022 um 12:54Uhr

bedarfsdeckend

alleinfutter

gutes_futter

Bedarfsdeckendes Futter, was ist das?

Unsere Hunde müssen täglich mit ihrer Nahrung sogenannte Hauptnährstoffe zu sich nehmen, aber auch Fettsäuren, Aminosäuren, Vitamine, Mengenelemente und Spurenelemente. Die Hauptnährstoffe sind die Energiequelle für unsere Hunde, alles weitere ist aber genauso wichtig für die verschieden Stoffwechselprozesse. Die Hauptnährstoffe sind Protein und Fett. Kohlenhydrate kann man da auch zu zählen, da sie aber nicht zu den ursprünglich wichtigen Hauptnährstoffen gehören, würde ich diese mal ausklammern, denn der Hund braucht sie nicht zwingend. Fettsäuren sind Omega-3- und -6-Fettsäuren. Dabei sind besonders wichtige Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Alpha-Linolsäure. Besonders wichtige Omega-6-Fettsäuren sind Docosanhexaensäure (DHA) und Linolsäure. Bei den Vitaminen braucht ein Hund Vitamin A, verschiedene B Vitamine, Vitamin C, D, E, H und K. Mengenelemente sind Kalium, Calcium, Natrium, Phosphor, Chlor und Magnesium. Spurenelemente sind Jod, Kupfer, Eisen, Mangan, Selen und Zink. Damit ein Hundefutter bedarfsdeckend ist, müssen all diese Bestandteile im Hundefutter überhaupt erstmal enthalten sein. Je nach Alter und Aktivität schwankt aber natürlich der Bedarf an den verschiedenen Bestandteilen. So hat ein Welpe/Junghunde im Wachstum einen sehr viel höheren Calcium- und Phosphorbedarf. Aber auch einen erhöhten Bedarf an anderen Mineralien. Weshalb es eben auch für diese Altersgruppe spezielles Juniorfutter gibt, das eben genau darauf ausgelegt ist diesen erhöhten Bedarf an Mineralien zu decken und so ein gesundes Wachstum zu ermöglichen. Hunde mit einem sehr hohen Aktivitätslevel brauchen meist ein Futter, dass ausreichend kcal zur Verfügung stellt, ohne den Hund mit Mineralien überzuversorgen. Genauso wie eine Unterversorgung auf lange Sicht krank machen kann, kann eine Überversorgung genauso schädlich sein. Viele Hundeernährungsberater und die Industrie richten sich diesbezüglich nach FEDIAF oder nach NRC. FEDIAF hat ermittelt wie hoch der Gehalt der einzelnen Bestandteile im Alleinfutter für Hunde sein müsste, um den Hund optimal zu versorgen. Dies kann jeder von euch hier nachlesen: https://www.ivh-online.de/fileadmin/ivh/user_upload/Branchenleitlinien/FEDIAF_Nutritional_Guidelines_2018_online_Einzelseiten.pdf Wann ist also ein Alleinfutter bedarfsdeckend? Es ist bedarfsdeckend, wenn es alle Nährstoffe in ausreichender Menge nach FEDIAF enthält. Ein weiteres Standardwerk, an dem man sich auch sehr gut orientieren kann, ist der Meyer Zentek. Um jetzt aber beurteilen zu können, ob alle Nährstoffe enthalten sind, muss das Futter möglichst offen deklariert sein, insbesondere dann, wenn es keine ernährungsphysiologischen Zusatzstoffe enthält und auch keine Mineralien unter den analytischen Bestandteilen angegeben sind. Nehmen wir mal das Beispiel Jod. Die häufigste Jodquelle für Hunde ist Seealge/Knotentang oder eben ein Jodsalz. Es gibt auch einigen sehr Jodhaltigen Fisch, der landet aber eher nicht im Fertigfutter. Heißt für uns. Ist keine Seealge/Knotentang unter den Bestandteilen des Futters angegeben, können wir unter den analytischen Bestandteilen schauen. Ist dort kein Jod zu finden, müsste ein Jodsalz (häufig Calciumjodat) unter den ernährungsphysiologischen Zusatzstoffen genannt sein. Taucht keine Seealge und auch kein Jod in der Deklaration auf, kann man davon ausgehen, dass das Futter nicht bedarfsdeckend ist, da eben Jod fehlt. In der Natur würde der Wolf die Schilddrüse vom Beutetier mitfressen, diese ist ebenfalls natürlich Jodquelle. Aufgrund der Hormonbelastung der Schilddrüse wird diese aber unseren Haushunden normalerweise nicht verfüttert, da die Fütterung dieses hormonbelasteten Gewebes sehr häufig zu Schilddrüsenerkrankungen beim Hund führt. Ein weiteres Beispiel, dass man sehr leicht beurteilen kann, ist Vitamin D. Dieses findet sich in der Regel auch in Fisch oder im Lebertran. Ist beides nicht vorhanden, müsste sich Vitamin D unter den ernährungsphysiologischen Zusatzstoffen befinden. Ist das nicht der Fall, fehlt es. Wenn man sich nicht genau mit dem Nährstoffgehalt der einzelnen Zutaten auskennt, würde ich daher jedem raten, die Finger von Futter zu lassen, dass keine ernährungsphysiologischen Zusatzstoffe beinhaltet oder keine Alternative Angabe bei den analytischen Bestandteilen hat. Laut Gesetzgeber müssen übrigens zugesetzte Mineralien nicht als ernährungsphysiologische Zusatzstoffe angegeben werden, wenn sie dafür in der Liste der analytischen Bestandteile stehen. Ein Mix ist auch möglich. Und nein die ernährungsphysiologischen Zusatzstoffe sind keine Konservierungsmittel, die nur für die bessere Haltbarkeit dazugegeben sind. Sie dienen dazu, den Nährstoffbedarf des Hundes zu decken. Bleiben wir mal noch bei den Nährstoffen. Eine häufige Kritik am Fertigfutter ist, dass beim Erhitzen die Vitamine und Mineralien verloren gehen. Das stimmt so nicht ganz. Dazu muss man sich mal kurz mit dem Herstellungsprozess auseinander setzen. Nassfutter: Die Zutaten werden gemischt und in die Dose, die Schale oder das Tetrapack gefüllt und dann unter hohem Druck auf ca. 120 Grad erhitzt. Trockenfutter: die Zutaten werden getrocknet und gemahlen, sofern sie nicht eh schon entsprechend eingekauft werden. Dann vermischt und entweder wieder unter hohem Druck und hoher Temperatur extrudiert oder aber unter hohem Druck kaltgepresst. Beim Kaltpressen entsteht aber auch eine höhere Temperatur um die 85 Grad im Trockenfutter. Bei Extrudierungsverfahren wird eine Temperatur < 100-120 Grad angestrebt, da sonst krebserregendes Acrylamid entsteht. Beim kaltgepressten Trockenfutter ist zu beachten, dass sämtliche Proteinquellen vor der Verarbeitung vorbehandelt werden müssen und dabei unter anderem auf >110 Grad erhitzt werden müssen. Kohlenhydrate sind im Übrigen erst von unseren Hunden so richtig verwertbar, wenn sie vorbehandelt und auf >80 Grad erhitzt wurden. Gebackenem Trockenfutter dienen auch die getrockneten, gemahlenen Zutaten als Ausgangsbasis. Diese werden zu einem Teig verarbeitet, aus dem dann quasi das Trockenfutter ausgestochen und dann gebacken wird. Sämtliche oben genannten Mineralien haben in Reinform oder auch in den gängigen Verbindungen oder als Chelate eine deutlich höhere Schmelz- und Siedetemperatur. Verdampfen können die schon mal nicht. Und ausgeschwemmt werden auch nicht. Selbst wenn sollte klar sein, dass sie beim Nassfutter auf jeden Fall nicht verloren gehen können, da sich alles zum Zeitpunkt des Erhitzens bereits in der verschlossenen Verpackung befindet. Beim extrudierten oder kaltgepressten Trockenfutter spielt der Druck eine weitere entscheidende Rolle, denn unter hohem Druck erstarrt oder kondensiert ein Stoff eher, sodass Mineralien definitiv nicht entweichen. Bei den Vitaminen sind nur die B-Vitamine und Vitamin C hitzeempfindlich. Vitamin A, E und K können sogar durch Erhitzen besser aufgenommen werden. Bezüglich Vitamin C konnte man nachweisen, dass bei kurzer Erhitzung lediglich 1/3 des Gehalts verloren geht. Gesunde Hunde sind allerdings in der Lage Vitamin C selbst zu produzieren, sodass es gar nicht notwendig ist, auf dieses zu achten. B-Vitamine können tatsächlich ein Problem sein, da durch erhitzen ca. 50% des Gehalts zerstört wird. Das betrifft leider alles Fertigfutter (es geht hier nicht um Fertig- oder Trockenbarf!). Dennoch reichen die noch vorhandenen B-Vitamine aus, um unsere Hunde zu versorgen. Beim Barfen nehmen sie tendenziell eher mehr B-Vitamine auf als benötigt werden. Diese werden dann zum Großteil einfach wieder ausgeschieden. Ein weiteres Kriterium für gutes Futter ist die Weendet Analyse. Das ist das, was ihr als analytische Bestandteile kennt, in Form von Rohprotein, Rohfett, Rofaser und Rohasche. Trockenfutter hat einen Feuchtegehalt <= 14%. Nassfutter hat einen Feuchtegehalt >60% alles dazwischen ist halbfeuchtes Futter. Bei Trockenfutter mit einem Feuchtegehalt <= 10% muss dieser nicht angegeben werden. Rohprotein soll bei Trockenfutter >18-25% sein, bei Nassfutter >5,5%. Rohprotein alleine ist Strenggenommen nicht ganz aussagekräftig, da das Rohprotein auch verdaulich sein muss und das gilt leider nicht für jede Proteinquelle. Rohfett soll bei Trockenfutter >5% sein, bei Nassfutter >1%. Rohasche soll bei Trockenfutter <10% sein, bei Nassfutter <2%. Rohfaser soll bei Trockenfutter >1-3% sein, bei Nassfutter >0,2%. Umso mehr Rohfaser im Futter ist, umso höher ist am Ende auch der Output. Rohfaser sind gut für die Verdauung, können aber selbst nicht verdaut werden. Für NfE (Kohlenhydrate) gibt es keine wirkliche Angabe. Da Kohlenhydrate aber nicht die ursprüngliche Hauptnahrungsquelle der Hunde sind, sollten diese auch eher gering im Futter gehalten werden. Wer mehr zur Weender Analyse lesen möchte, kann auch hier schauen: https://hundefunde.de/analytische-bestandteile-hundefutter/ In den Kommentaren folgen ein paar Beispiele zu bedarfsdeckend oder nicht bedarfsdeckend mit kurzer Erklärung. Bitte beachtet, dass es hierbei nicht darum geht, ob die Zusammensetzung super ist oder die Deklaration perfekt ist. Das ist ein anderes Thema, das mir zwar auch wichtig ist, wenn es darum geht, zu beurteilen, ob ein Futter gut ist oder nicht. Aber hier geht es erstmal nur um Bedarfsdeckung.

Alle Antworten
23
Micha
3.5.2022 um 15:27Uhr

Bin echt beeindruckt von Deinem Wissen und dass du Dir die Mühe machst, das mit uns zu teilen, ist toll! 👍🏼😊

Nadine
3.5.2022 um 23:16Uhr

Beispiel 1: bedarfsdeckend Granatapet - Nassfutter - Angus Rind & Kürbis Zusammensetzung: Angus-Rindfleisch 65 % (bestehend aus Muskelfleisch, Herz, Leber, Lunge, Pansen), Angus-Rinderbrühe 26,4 %, Kürbis 2 %, Zucchini 2 %, Sanddorn 2 %, Granatapfelkerne 1 % (getrocknet und fein vermahlen), Mineralstoffe 1 %, Schwarzkümmelöl 0,5 %, Grünlippmuschel 0,1 % (fein vermahlen, von Natur aus reich an Glucosamin und Chondroitin) Analytische Bestandteile:Protein 10,8 %, Fettgehalt 7,2 %, Rohasche 2 %, Rohfaser 0,5 %, Feuchtegehalt 75 % Calcium-Phosphor-Verhältnis: Calcium 0,18 %, Phosphor 0,14 % ernährungsphysiologische Zusatzstoffe: Vitamin D3 200 IE, Zink (Zinksulfat, Monohydrat) 25 mg, Mangan (Mangan(II)-sulfat, Monohydrat) 1,4 mg, Jod (Kalziumjodat, wasserfrei) 0,75 mg Weender Analyse: Rohprotein 10,8% > 5,5% ✅ Rohfett 7,2% > 1% ✅ Rohasche 2% = 2% okay Rohfaser 0,5% > 0,2% ✅ Vitamine und Mineralien in den Zutaten: Angus Rindermuskelfleisch: Vitamin A, B1, B2, B3, B5, B6, H, B9, B12, E, Calcium, Kalium, Magnesium, Natrium, Phosphor, Eisen, Selen, Zink Rinderherz: Vitamin B1, B2, B3, B6, B12, C, E, Calcium, Magnesium, Phosphor, Kalium, Natrium, Zink, Kupfer, Mangan, Selen Rinderleber: Vitamin A, B1, B2, B3, B5, B6, H, B9, B12, C, E, K, Zink, Kalium, Calcium, Magnesium, Natrium, Phosphor, Eisen, Kupfer, Selen, Mangan, Jod, Chrom, Molybdän, Flour Rinderlunge: Vitamin A, B1, B2, B3, B5, B6, H, B9, B12, C, E, Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor, Chlor, Eisen, Zink, Kupfer, Jod, Mangan, Flour Pansen: Magnesium Kürbis + Zucchini: Vitamin A, C, E, Eisen, Calcium, Magnesium, Kalium, Zink Sanddorn: Vitamin A, B1, B2, B3, B4, B5, B6, B9, C (sehr viel), E, Calcium, Kalium, Magnesium Granatapfel: Vitamin B1, B2, B3, B6, B9, C (sehr viel), E, Kalium, Phosphor, Chlor, Eisen, Zink, Kupfer, Mangan, Flour Mineralstoffe: ernährungsphysiologische Zusatzstoffe Schwarzkümmelöl: nur Omega-6- Fettsäuren Fettsäuren: Omega-6 ✅ Omega-3 ❓ (kann man aber dank der Deklaration gut ergänzen) Vitamine: A ✅ B ✅ C ✅ D ✅ (ergänzt) E ✅ H ✅ K ✅ Mengenelemente: Calcium ✅ Phosphor ✅ Natrium ✅ Kalium ✅ Magnesium ✅ Chlor ✅ Spurenelemente: Eisen ✅ Kupfer ✅ Mangan ✅ Selen ✅ Zink ✅ Jod ✅ Die Aufschlüsselung der Nährstoffe in den Zutaten habe ich gemacht, um mal genauer zu zeigen, was da eigentlich drin ist. Wenn man das jetzt aber exakt zusammenrechnet, dafür hätte ich das jetzt noch in Mykrogramm angeben müssen, und auf die Futtermenge bezieht, wird man feststellen, dass ohne die Zusatzstoffe die Bedarfe nicht gedeckt sind, wodurch diese letztlich notwendig sind. Bei den nächsten Beispielen werde ich das nicht ganz so detailliert aufschlüsseln. Wenn aber ausreichend Fleisch im Futter ist, ist zumindest der Bedarf an den Vitaminen A, B und K ziemlich sicher gedeckt. D muss eigentlich immer ergänzt werden, E teilweise auch.

Nadine
3.5.2022 um 23:48Uhr

Beispiel 2: bedarfsdeckend The Good Stuff - Trockfutter - Huhn (Adult) hier braucht man gar nicht groß erklären, warum es bedarfsdeckend ist, die Deklaration und Analyse spricht für sich. Zusammensetzung:Frisches Hühnerfleisch (40%), getrocknetes Hühner- & Putenfleisch (26%), Amarant (21%), Erbsenmehl, Apfel, Hühner- & Putenfett (3%), Chiasamen, Mineralstoffe, Leinsamen, Hühner- & Putenleber (1%), Karotten, Zucchini, Bockshornklee, Löwenzahn, Flohsamen, Spinat, Rosmarin (0,1%) Technologische Zusatzstoffe (Konservierungsmittel): Tocopherol Extrakte aus pflanzlichen Ölen [= natürliches Vitamin E] (48 mg); Klinoptilolith sedimentären Ursprungs [=Zeolith] (1.000 mg) Analytische Bestandteile: Protein 30,00% Fettgehalt 17,00% Rohasche 7,50% Rohfaser 3,50% Feuchtigkeit 10,00% Calcium 1,20% Phosphor 1,00% Natrium 0,35% Kalium 0,50% Magnesium 0,15% Omega-6-Fettsäuren 3,50% Omega-3-Fettsäuren 1,00% Energie 3.900 kcal/kg Proteinquelle 75 % tierisch | 25 % pflanzlich Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe: Vitamin A 13.000 IE Vitamin D3 1.300 IE Vitamin E 130 mg Vitamin C 50 mg Vitamin B1 12 mg Vitamin B2 12 mg Vitamin B3 55 mg Vitamin B5 25 mg Vitamin B6 10 mg Vitamin B7 550 mcg Vitamin B12 225 mcg Folsäure 1,8 mg Cholin 1500 mg Kupfer 12,5 mg Eisen 200 mg Mangan 40 mg Zink 150 mg Jod 2 mg Selen 0,05 mg

Ari
4.5.2022 um 06:12Uhr

Echt beeindruckend 👍 grob überschlagen liege ich mit belcando nassfutter dann gar nicht so falsch...

Nadine
4.5.2022 um 06:55Uhr

ja genau, Belcando ist bedarfsdeckend

Nadine
4.5.2022 um 10:44Uhr

Beispiel 3: vermutlich nicht bedarfsdeckend Reico - Nassfutter - MaxidogVit Rind Pansen Herz Zusammensetzung: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse: 74 % Rind (davon 15% Pansen, 12 % Herz), Fleischbrühe, Algen. Analytische Bestandteile: Rohprotein 12,80 % Rohfett 6,60 % Rohfaser 0,40 % Rohasche 1,40 % Feuchtigkeit 78,00 % Calcium 0,28 % Phosphor 0,16 % Unsere tierischen Nebenerzeugnisse sind hochwertig und bestehen bei dieser Sorte aus: Pansen, Herz, Leber, Lunge und Niere Vitamine und Mineralien in den Zutaten, kann man wunderbar meiner Aufschlüsselung für Granatpet entnehmen. Die beiden fehlenden ergänze ich hier. Rinderniere: Vitamin A, B1, B2, B3, B5, H, B9, B12, C, E, Eisen, Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor, Chlor, Zink, Kupfer, Mangan, Flour, Jod Bei den Algen handelt es sich sehr wahrscheinlich um Lithothamnion und Fucus, die auch beide im Petmin von Reico enthalten sind. Lithothamnion: Magnesium, Calcium Fucus: Natrium, Jod Es fehlt auf jeden Fall Vitamin D und Omega-3- und -6-Fettsäuren. Da die Deklaration nicht besonders gut ist, bleibt ebenfalls offen, ob der Bedarf an Vitaminen und Mineralien wirklich gedeckt ist, insbesondere der Jod-Bedarf ist völlig unklar. Da Reico sich weigert genauere Futteranalyse-Daten herauszugeben, ist es schwierig selbstständig die fehlenden Sachen zu ergänzen oder zu beurteilen, ob das Futter nicht doch nur Vitamin D nicht deckt.

Nadine
4.5.2022 um 10:55Uhr

Beispiel 4: vermutlich nicht bedarfsdeckend Xanthara - Dog Rind Zusammensetzung: ausschließlich Rind, bestehend aus Rindfleisch, Rinderherz, Rinderleber, Rinderlunge, Rinderpansen 26,9% Wasser, 4% Kartoffeln, 2% Karotten, 1% pflanzliche Dickungsmittel (Johannisbrotkernmehl, Guarkernmehl), 0,5% Rosmarin, 0,5% Lachsöl, 0,1% Algenkalk Inhaltsstoffe: Rohprotein: 10,80%, Rohfett: 7,00%, Rohasche: 2,20%, Rohfaser: 0,50%, Feuchtigkeit: 77,00% Die Zusammensetzung ist sehr ähnlich zum Granatapet. Die Wahl des Lachsöls ist besser als die des Schwarzkümmelöls, da Lachsöl Omega-3- und -6-Fettsäuren beinhaltet. Allerdings fällt auf, dass Xanthara angeblich ohne zugesetzte Mineralien und Vitamin D auskommt, während Granatpet das nicht tut. Dem Xanthara-Futter fehlt dadurch auf jeden Fall Vitamin D. Was Jod angeht ist sehr schwer zu beurteilen, da völlig unklar ist, welche Alge hier im Futter gelandet ist und ob diese jodhaltig ist oder nicht. Mit 2,2% ist bei 77% Feuchte auch der Rohaschegehalt sehr hoch.

Denise
4.5.2022 um 18:07Uhr

hey, ist denn bei einem Proteingehalt von angegebenen 10,8 Prozent genügend Fleisch in der Dose?

Nadine
4.5.2022 um 18:53Uhr

Ja: 65% tierische Komponenten. Nur wenige Nassfuttersorten haben einen höheren tierischen Anteil. Das liegt an der zugesetzten Brühe bzw. Wasser. Daher auch der hohe Feuchteanteil. Und deswegen muss bei Nassfutter auch mehr gefüttert werden als bei BARF. Platinum setzt zum Beispiel keine Brühe, wodurch die Feuchte am Ende auch geringer ist als bei den meisten anderen Sorten und Protein- und Fettgehalt höher sind. Anifit setzt Brühe oder Wasser zu, deklariert das so nicht. Das kann man aus dem hohen Feuchtegehalt ablesen.

Max
12.6.2022 um 17:44Uhr

Hey, ich feier deine Beiträge. Als baldiger Hundebesitzer habe ich mich schon zum Thema Ernährung eingelesen und deine Beiträge gehen da nochmal 2-3 Ebenen tiefer ins Detail. Anhand realer Beispiele ist das super verständlich. Da bei dem GranataPet kein Omega 3 dabei ist, wie würdest du das am besten Ergänzen und in welcher Menge?

Nadine
12.6.2022 um 18:31Uhr

kommt bei Granatapet auf die Sorte an. Da gibt es welche mit Nachtkerzenöl oder Schwarzkümmelöl, wie in dem Beispiel und welche mit Lachsöl. Das Junior hat, meine ich, Lachsöl, da brauchst du dann gar nichts ergänzen. Kannst aber auch ein pflanzliches Öl wie Nachtkerze-, Schwarzkümmel-, Hanf- oder Borretschöl dazugeben. Ist bereits ein pflanzliches wie im Beispiel drin, dann ein gutes Fischöl, z.B. Lachsöl.

Max
12.6.2022 um 18:48Uhr

Danke dir vielmals, als Neuling ist das Thema Ernährung komplex, da man wenig Erfahrungswerte hat und man der Fellnase natürlich trotzdem gut ernähren möchte. Der Züchter kann da leider nicht helfen, der schwört auf Reico... Das habe ich anhand der Deklaration direkt disqualifiziert

Nadine
12.6.2022 um 18:51Uhr

Kannst dich gerne melden, wenn du noch mehr Fragen hast

Heike
25.10.2022 um 12:07Uhr

wau, ich bin beeindruckt von deinem Wissen und nun komplett überfordert. Mein Floki 1,5 J. chihuahua jackmix hat seit längerem Probleme mit der Verdauung- wir barfen- würde gerne umstellen, wüsste allerdings nicht, welches Futter ich nehmen sollte!! Kannst du mir/uns weiter helfen? Liebe Grüße, Heike und Floki

Nina
22.1.2023 um 11:41Uhr

hallo zusammen, ich bin neu hier und habe zum Thema bedarfsdeckendes Futter einmal eine Frage. wir haben einen 4 monate alten golden retriever welpen. leider reagiert er auf platinum mit ziemlich weichen kot, weswegen ich nun ein neues futter suche, dass ihn optimal versorgt. ich bin auf the gut stuff junior huhn gestossen, was sich meiner Meinung nach einfach nur mega anhört. allerdings frage ich mich ob es wirklich bedarfsdeckend ist, da nirgendwo jod , selten und Zink aufgeführt ist. kennt sich damit jemand aus? (es geht um das trockenfutter). liebe Grüße

Nadine
22.1.2023 um 13:02Uhr

ist bedarfsdeckend und enthält Jod in Form von Calciumjodat und Zink Allerdings braucht der Magen-Darm-Trakt bis zu 12 Wochen, um sich auf ein neues Futter einzustellen. In der Zeit darf der Kot auch weicher sein.

Nina
22.1.2023 um 13:10Uhr

wo steht dass denn bei the good stuff? im nassfutter ist es angegeben, aber nicht beim trockenfutter

Nadine
22.1.2023 um 13:30Uhr

unter den ernährungsphysiologischen Zusatzstoffen: Jod [Calciumjodat] (2mg/kg), Zink [Zinkoxid] (150mg/kg) Ansicht könnte in Abhängigkeit von Gerät und Betriebssystem fehlerhaft sein. Schau mal am Rechner oder Tablet

Nina
22.1.2023 um 13:42Uhr

super Dank dir, das mach ich gleich mal

Jeannette
5.4.2023 um 08:39Uhr

super Artikel - Dankeschön

Lena
23.4.2023 um 15:59Uhr

hallo, ich bekomme voraussichtlich im August einen Golden Retriever aus der Arbeitslinie. Meine letzte Hündin bekam Futter von „das gesunde Tier“. könnte mir bitte jemand helfen, ob das Welpenfutter bedarfsgerecht ist? Das Welpenfutter von „das gesunde Tier„ heißt „Spring“. https://www.dasgesundetier.de/kaltgepresstes-Welpenfutter-5-E-SPRING-10-kg-i_117388.html?utm_source=google_ads&utm_medium=m&utm_campaign=17621088459&utm_content=&keyword=&placement=&gclid=CjwKCAjwrpOiBhBVEiwA_473dLprFyL5ClCA76svSNfQrFr0pbyoAD0mMyBoYlw4sVg2hzdc6v0cBxoCIHoQAvD_BwE

Stefanie
15.9.2023 um 20:09Uhr

@Nadine danke für deinen unglaublichen Input hier. Darf ich dich nach deiner Meinung fragen zum Thema "Vitamine" im Trofu.... wie schädlich ist es, wenn die Vitamine bei den ernährungsphys. Stoffe steht? Ist das ein Qualitätskriterium?

Nadine
15.9.2023 um 20:36Uhr

Der komplette Vitaminbedarf ist beim Fertigfutter rein auf natürlicher Basis schwierig, insbesondere Vitamin D3 und E müssen in der Regel supplementiert werden. Das hat nicht mal was mit dem Erhitzen zu tun, sondern rein mit den Bestandteilen. Vitamin A, K, H und B Vitamine werden durch Fleisch und Innereien gedeckt. Auch wenn durch das Erhitzen hier ca. 50% verlorengehen, ist immer noch ausreichend viel vorhanden. Vitamin C können unsere Hunde selbst produzieren. Eine natürliche Quelle für Vitamin D in ausreichender Menge ist allerdings nur Fisch (und hier auch nicht jeder) und Lebertran. Die Produktion durch ausreichend Sonnenlicht reicht in der Regel beim Hund nicht aus. Vitamin E ist natürlicher Bestandteil einiger weniger Öle (z.B. Weizenkeimöl). Bei der Fütterung von Ölen sollte aber die Menge passen und das Verhältnis von Omega 3 und 6 Fettsäuren und dann wird es mit der natürlichen Quelle schon schwierig. Also Fazit: gibt es keinen Punkt Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe und entsprechend kein zusätzliches Vitamin D, kannst du bei einer nicht-Fischsorte davon ausgehen, dass es nicht bedarfsdeckend ist. Es hilft dir hier auch nicht einfach zusätzlich 1-2x die Woche eine Sorte mit Fisch zu füttern, zumindest nicht bei Fertigfutter. Beim BARFen sieht das anders aus, weil da an einem Fischtag deutlich mehr Vitamin D zugeführt wird.

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