Lisa
11.1.2024 um 13:34Uhr

ausschlussdiät

mäkelig

unverträglichkeit

anti-giftköder-training

Mäkeliger Fresser

Hallo zusammen, ich habe das folgende Problem und hoffe, dass vielleicht irgendjemand hier einen Tipp für mich hat (Sorry schonmal für den langen Post!): Da mein Hund wahrscheinlich an einer Futtermittelunverträglichkeit leidet, mache ich gerade eine Ausschlussdiät, in deren Rahmen ich ihm für 6 Wochen ausschließlich Pute und Insektenfutter gebe. Das ganze ist mit unserem Tierarzt abgesprochen. Glücklicherweise sind seine Symptome dadurch auch schon besser geworden, allerdings scheint ihm das Futter nicht so gut zu schmecken wie das, was er vorher bekommen hat und das er möglicherweise nicht gut verträgt. Es ist mittlerweile eine richtige Herausforderung geworden ihn dazu zu bringen, zuhause etwas zu fressen (zumindest, wenn wir alleine sind, sind andere Hunde in der Nähe, frisst er plötzlich wieder ganz normal und von der Straße frisst er auch alles mögliche, auch Dinge, die er im Haus nie anrühren würde). Das Nassfutter, das ich ihm morgens gebe (jetzt nur noch Pute, vorher unterschiedliche Fleischsorten, aber alles von einer Marke) rührt er stellenweise gar nicht mehr an, obwohl er es vor der Umstellung gar nicht erwarten könnte, das zu bekommen. Ich muss ihm dann zb körnigen Frischkäse untermischen, damit er etwas davon frisst, aber auch dann lässt er seitdem immer einen Rest über. Und das Insektennassfutter, das er Abends als Trockenfutter bekommt, muss ich in warmer Fleischbrühe einweichen, weil er es sonst nicht mehr frisst (zu Beginn hat er es allerdings total gut angenommen). Nun habe ich vor kurzem hier mit dem Anti-Giftköder-Training begonnen (weil er ja leider allen möglichen Kram von der Straße frisst) und ihm, während er sein Trockenfutter gefressen hat, ein Stück Putenwurst in den Napf gelegt. Leider hat das ganze bei uns jedoch nicht so funktioniert wie in dem Beispielvideo des Anti-Giftköder-Trainings, wo der Hund erst die Wurst und dann sein normales Futter weiter gefressen hat. Mein Hund hat nach der Wurst sein Trockenfutter nicht mehr angerührt und wollte mehr Wurst (was er dadurch angezeigt hat, dass er mir hinterhergelaufen ist und gebettelt/lautstark gejammert hat). Auch als ich ihm nicht mehr von der Wurst gegeben habe, hat er sein Trockenfutter ab dem Zeitpunkt stehen lassen und sich auf seinen Platz gelegt. Jetzt mache ich mir Sorgen, dass er durch das Training nun auch diese Variante des Trockenfutters nicht mehr annimmt. Hat irgendjemand vielleicht schonmal eine ähnliche Erfahrung gemacht und einen Tipp für mich, wie ich das Anti-Giftköder-Training trotzdem erfolgreich weiter fortführen kann? Ich freue mich über jeden Hinweis oder Erfahrungsbericht! Liebe Grüße, Lisa

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Nadine
11.1.2024 um 16:05Uhr

Hallo Lisa, das Anti-Gift-Ködertraining bzw. Futternapftraining aus dem Training musst du erstmal hinten anstellen. Das geht nicht bei einer ordentlich durchgeführten Ausschlussdiät. Wenn dein Hund draußen echt so viel frisst, müsstest du jetzt eigentlich auch erstmal einen entsprechenden Maulkorb draufmachen, weil dir das sonst auch ganz schnell mal die ASD kaputt machen kann. Jetzt aber zum viel wichtigeren Punkt. Das wird/ist so keine Ausschlussdiät. Und das was der TA, dir da empfohlen hat in gewissermaßen eine Katastrophe. Eigentlich müsstest du jetzt von vorne anfangen und hast die Proteinquelle Pute und Insektenfutter als eine der letzten Möglichkeiten für Hochallergiker verbraten. Such dir einen vernünftigen EB, der dich durch die ASD begleitet und dich vernünftig anleitet. 1. Ausschlussdiät mit Fertigfutter geht nicht vernünftig, am ehesten noch mit Reinfleischdosen, das ist aber schon grenzwertig. Aber mit Trockenfutter geht das gar nicht, da sind viel zu viel Zutaten drin. 2. Eine ASD beginnst du als Art Mangelernährung mit einer einzigen Proteinquelle und einer einzigen Gemüsesorte, eventuell kann noch zusätzlich eine einzige Kohlenhydratsorte gegeben werden. Gamz wichtig ist hier bei, dass dein Hund noch nie was davon bekommen hat. Mangelernährung ist es deshalb, weil diverse Spurenelemente und Vitamine temporär nicht vollständig gedeckt werden. Da es deinem Hund besser zu gehen scheint, kannst du die ASD mit ausschließlich Pute vermutlich erstmal weiterführen, aber lass das Trockenfutter weg. Von vorne beginnen musst du trotzdem. 3. nach den 6 Wochem wird wirklich jede einzelne Zutat, die du später geben willst und Bestandteil deines Fertigfutters ist, einzeln ausgetestet. Sowas ist super langwierig und kann gut und gerne mal 1 Jahr dauern. Auch Innereien sollten einzeln ausgetestet werden, deswegen ist Reinfleischdose eben auch grenzwertig. Es gibt diverse Hunde, die Muskelfleisch von einem Tier vertragen, aber einzelne Innereien nicht. Zurück zum Futternapftraining: als Beispiel, du machst eine ASD mit Pute und Süßkartoffeln, dann könntest du, die Süßkartoffel in der Napf geben und als „besseres“ das Fleisch dazugeben. Wenn dein Hund jetzt so mäkelig mit dem Futter ist, solltest du das nicht ignorieren, auch das kann ein Zeichen für eine Unverträglichkeit sein. Wenn dein Hund nach dem Fressen Bauchweh hat oder das wie ein Stein im Magen liegt, ist das auch doof.

Silja
11.1.2024 um 18:34Uhr

Hallo Lisa, Nadine ist ja hier unsere Futterexpertin und hat dir schon ganz viele Infos gegeben🤗 LG an dieser Stelle 👋 Ich würde noch Folgendes ergänzen: Achte auf getreidefreies Futter und auf möglichst wenig Zusätze sowie eine klare Angabe der Inhaltsstoffe. Bei uns war die Lösung NF von Anifit. Alles, wo nicht klar deklariert ist, was das Futter enthält, ist Mist. Leg dich auf jeden Fall auf eine Proteinquelle fest, die dein Hund noch nicht kennt - Pferd, Fisch, Kaninchen, Lamm, Strauß, Elch, Büffel...da gibt es mittlerweile genügend Angebote. Als Gemüse kannst du z.B. Möhren nehmen oder vor der eigentlichen Fütterung Morosuppe. LG und alles Gute🍀

Iris
3.2.2024 um 10:07Uhr

Wenn der Hund mäkelig ist, dann weiss er entweder, dass ihm das Futter nicht bekommt, oder er ist zu voll. Mindestens einen Fastentag pro Woche, hält den Hund natürlich gesund, da der Magen/Darmtrakt zur Ruhe kommt und die Energie für andere Dinge verwendet werden kann als nur zur Verdauung

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