Das Nassfutter von Edeka, Feine Mahlzeit, hat bei Stiftung Warentest am Besten abgeschnitten đ€ wir geben das Nassfutter von Xanthara, das doch relativ teuer ist . Jetzt hĂ€tte mich die Meinung der ErnĂ€hrungsexperten unter euch interessiert.
Dazu musst du betrachten, was getestet wurde: âErnĂ€hrungsÂphysiologische QualitĂ€t: 60 % Alle Futter wurden anonymisiert geprĂŒft und als AlleinÂfutter bewertet: Wir bestimmten NĂ€hrÂstoffÂgehalte wie Fett, EiweiĂ, Vitamine, Mineralstoffe und beurÂteilten, ob die Futter die notwendigen NĂ€hrÂstoffÂmengen liefern und HöchstÂgrenzen einhalten. Eine Auflistung der Methoden zur Bestimmung der relevanten NĂ€hrÂstoffe finden Sie weiter unten in diesem Dokument, unter âWeitere UnterÂsuchungenâ. Wir bezogen uns beim Adult-Futter auf den Bedarf eines ausgewachsenen, mĂ€Ăig aktiven ModellÂhunds von 15 Kilogramm. DafĂŒr legten wir die Empfehlungen der Fediaf, einer Vereinigung europĂ€ischer FuttermittelÂhersteller, und des US-amerikanischen National Research Council (NRC) zugrunde. FĂŒtterungsÂempfehlungen: 15 % Wir prĂŒften, ob die genannten Futtermengen in etwa den Energiebedarf des jeweiligen ModellÂhunds decken, ob Angaben fĂŒr andere GewichtsÂklassen vorhanden und stimmig sind. Wir kontrollierten, ob praktische FĂŒtterungsÂhinweise auf den Verpackungen standen, etwa dass das NassÂfutter zimmerwarm angeboten und Wasser bereitÂgestellt werden soll und dass individuelle Unterschiede eine Rolle spielen wie Rasse, AktivitĂ€t und Alter. SchadÂstoffe: 10 % Wir untersuchten auf relevante Stoffe wie Blei, Arsen, Kadmium, QueckÂsilber â gemÀà Methode DIN EN 17053 â nach Aufschluss gemÀà DIN EN 13805. Verpackung: 5 % Drei Fachleute prĂŒften die HandÂhabung â wie sich die Packungen öffnen, der Inhalt entnehmen lieĂ. Auch bewerteten wir die Entsorgungs- und RecyclingÂhinweise auf den Verpackungen und ihre RecyclingÂfĂ€higÂkeit. DafĂŒr beurÂteilten wir, inwieweit die Packungen im VerwertungsÂprozess erfasst, sortiert und aufbereitet werden können, um daraus materialidentische Rohstoffe zu gewinnen. Basis der BeurÂteilung ist der MindestÂstanÂdard der Zentralen Stelle VerpackungsÂregister. Deklaration und Werbeaussagen: 10 % Wir prĂŒften, ob die Angaben auf den Packungen â wie im FuttermittelÂrecht vorgeschrieben â vollÂstĂ€ndig und korrekt waren. Wir beurÂteilten Abbildungen, werbe- und gesundÂheitsÂbezogene Aussagen. Drei Fachleute bewerteten die ĂberÂsichtÂlichÂkeit und LeserlichÂkeit der Angaben.â
1. ErnĂ€hrungsphysiologische QualitĂ€t bedeutet in dem Zusammenhang, ob das VerhĂ€ltnis von Rohprotein, Rohfett, Rohfaser, Rohasche und NfE passt. Und ob der Bedarf an allen Mineralien/Spurenelementen und Vitaminen gedeckt ist. Gerade in diesem Punkt kann man gegen die billig Futter der Discounter nie was bemĂ€ngeln. Bedarfsdeckend sind die so gut wie alle. Hingegen die âPremiumfuttersortenâ: Xanthara, Reico und Anifit haben da MĂ€ngel oder halten sich einfach schlicht nicht an die gesetzlichen Vorgaben zwecks Deklaration. 2. FĂŒtterungsempfehlung: steht eigentlich alles da. FĂŒr den Modellhund gilt folgendes: 15 kg, mĂ€Ăig aktiv, Adult. Also ein Bedarf von ca. 725 kcal pro Tag. Da ich das Futter von Edeka nicht hier habe, kann ich da nicht so viel zu sagen, aber Xanthara hat ca. 100kcal/100g bei ihrem Futter, empfohlen wird fĂŒr Hunde bis 20kg allerdings nur 400g. Das wĂ€ren also etwas weniger als 400kcal fĂŒr unseren 15kg Modellhund und somit >300kcal fehlen. Die FĂŒtterungsempfehlung passt bei Xanthara also eher nicht. Das gilt ĂŒbrigens auch fĂŒr Reico und Anifit. Die meisten Diskounterfutter, die ich kenne, haben eine sehr viel kleinschrittigere FĂŒtterungsempfehlung als Xanthara und sind da dichter dran. Daher gehe ich davon aus, dass das bei dem Edeka-Futter genauso ist. 3. Schadstoffe & 4. Verpackung: sollte klar sein 5. Deklaration und Werbeaussagen: hier haben wir den Problempunkt. Zum einen wird der nur mit 10% Gewichtung berĂŒcksichtigt. Und dann wird eben nur berĂŒcksichtigt, ob die gesetzlichen Vorgaben eingehalten wurden. Die meisten Diskounterfutter, so auch EDEKA nutzen die geschlossene Deklaration. Diese ist zulĂ€ssig und an diese wurde sich gehalten. Toll ist dieser QualitĂ€tspunkt nicht, es wird nicht wirklich berĂŒcksichtigt, ob das jetzt hochwertige Zutaten sind oder nicht. Auch wenn wohl noch folgendes untersucht wurde: âUnter dem Mikroskop untersuchten wir alle Futter auf Spuren tierischer BestandÂteile wie Haare, Horn, Borsten. Alle Produkte waren hier unauffĂ€lÂlig ErgĂ€nzend prĂŒften wir die Produkte mittels LCD-Microarray beziehungsÂweise DNA-Analyse auf bis zu 25 TierÂarten. Dabei werden neben Zutaten auch Spuren erfasst, die etwa aus anderen Chargen stammen. Im Futter enthaltene TierÂarten prĂŒften wir qualitativ mittels PCR. Dabei testeten wir auf Rind/Bison, Schwein (HausÂschwein, WildÂschwein), Schaf, Ziege, WasserÂbĂŒffel, Pferd/Esel, Hase, (Wild-)KaninÂchen, KĂ€nguru, Huhn, Pute, Gans, StockÂente, MoschusÂente, StrauĂ, Rehwild, Rothirsch, Damhirsch, Rentier, Springbock, Kamel, Hund, Katze und Fasan. Bei Produkten mit Fisch in der ZutatenÂliste prĂŒften wir mittels PCR auf Fisch.â Toll, dass man das gemacht hat, gibt aber am Ende keine Auskunft darĂŒber, wie viele verschiedene Proteinquellen, es denn in die Dose geschafft haben. Die Deklaration ist folgende: âFleisch und tierische Nebenerzeugnisse (u.a. 4% Lamm, 4% Huhn), Getreide, BĂ€ckereierzeugnisse (4% Nudeln), GemĂŒse (4% Karotten), Mineralstoffe, Zuckerâ u.a. = unter anderem bedeutet, dass da noch andere Fleischsorten drin sein können, dann aber weniger als 4%. Laut Gesetzgeber mĂŒssen 4% von etwas drin sein, um das Futter wie in diesem Fall âLamm & Huhn + Nudeln & Karotteâ zu nennen. Zum Fleisch gehört in diesem Fall auch die zugesetzte BrĂŒhe, die aufgrund der geschlossenen Deklaration nicht benannt werden muss. Man kann hier von ca. 25% BrĂŒhe ausgehen. Das heiĂt 42% der Zutaten sind bekannt. 58% sind Unbekannte tierische Komponenten und Getreidekomponenten. Ich persönlich finde das jetzt nicht so prickelnd. Insbesondere, wenn man bedenkt, wie viele Hunde heutzutage Allergien haben. Das ist der Punkt, in dem Xanthara deutlich besser ist. Die Deklaration ist Strenggenommen halboffen. Aber viel zur offenen Deklaration fehlt nicht. Und die Zutaten sind hier gut gewĂ€hlt (bis aufs Wasser, da fĂ€nde ich dann BrĂŒhe oder im eigenen Saft schon besser). âDrei Fachleute bewerten die Ăbersichtlichkeit und Leserlichkeit der Angabenâ sollte man dabei auch nicht ganz auĂer acht lassen. Eine offene Deklaration ist meist lĂ€nger und fĂŒr viele eben alles andere als ĂŒbersichtlich. Je nach DosengröĂe, ist ja auch gar nicht so viel Platz fĂŒr die ganzen Informationen und unter kleineren SchriftgröĂen leidet die Leserlichkeit. Ich wĂŒrde weder das EDEKA-Futter noch Xanthara fĂŒttern. Aber das muss am Ende jeder selbst wissen.
Hier ist noch ein sehr ausfĂŒhrlicher Beitrag zu dem Test von Stiftungwarentest von 2 sehr guten ErnĂ€hrungsberatern, in dem erklĂ€rt wird, was warum getestet wurde und wie die Ergebnisse zu bewerten sind: https://akademie-hundeernaehrung.de/hundefutter-stiftung-warentest/?fbclid=IwAR0Bq-hHR_bsNWWyh-h_BQXfE_JXA7VuYqOomPIR46ebM_ZBXft7aX8mdHc
lieben Dank Nadine fĂŒr deine ausfĂŒhrliche Antwort . Du barfst wahrscheinlich oder was fĂŒtterst du ? Barfen kommt fĂŒr mich garnicht in Frage deshalb NassfutterâŠ. möchte da halt ein wirklich gutes geben đ€
Ja, inzwischen BARFe ich. Vorher gab es aber Granatapet. Beim Nassfutter sagen mir neben Granatapet noch folgende zu: Platinum, Dogâs Love, The Good Stuff, MjamMjam, Sinature von Paul&Paulina, teilweise Real Nature und Wildborn und Wolf of Wilderness.
Auch von meiner Seite vielen Dank fĂŒr deine ausfĂŒhrlichen Antworten zum Thema HundeernĂ€hrung. Finde ich immer sehr interessant! Die Homepage habe ich mir direkt angeschaut. đ
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