S.
1.2.2023 um 06:08Uhr

Vegetarisch bis Vegan

Hi... Bin jetzt schon öfter über diese Werbung gestolpert. Vegetarisch oder sogar Veganes Hundefutter?! 100% Vollwertig....?!Da unsere 4beiner ja alles Fresser sind wäre das Futter kein Problem für Hunde. Wie seht ihr das? Ich persönlich guck das so viel Fleisch in TroFu oder Dose drin sind wie möglich. Und jetzt sogar Vegan? Für mich total unverständlich... vielleicht schon unverantwortlich...?

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Nadine
1.2.2023 um 08:43Uhr

Kommt wie immer drauf an. Futter mit Insekten als Grundlage sollte eher für extreme Allergikerhunde genutzt werden. Da es so die letzte Proteinquelle ist, die übrig bleibt, wenn alles andere tatsächlich nicht geht. Dann gibt es inzwischen einiges an bedarfsdeckendem vegetarischen und veganen Hundefutter auf dem Markt, was an für sich eigentlich auch gefüttert werden könnte, da Hunde im Gegensatz zum Wolf tatsächlich pflanzliches Protein und Kohlenhydrate sehr gut verwerten können. Jetzt kommen wir zum ABER: neue Studien habe gerade gezeigt, dass Hülsenfrüchte mit der Entstehung einer Herzerkrankungen, genauer DCM (Dilatative Kardiomyopathie), im Zusammenhang stehen. In veganem Hundefutter kommen häufig zum Beispiel sehr hohe Mengen an Erbsen und Linsen vor. Und von der Fütterung eines solche Futters sollte dann aufgrund des DCM-Risikos dringend abgeraten werden. Das betrifft allerdings nicht nur vegetarisches/Veganer Hundefutter, sondern auch diverse getreidefreie Hundefutter. Auch in diesem Fall sollte lieber auf ein Futter mit Pseudogetreide ohne Hülsenfrüchte gewählt werden. Meine persönliche Einstellung ist dennoch hoher Fleischanteil, da der Hund Fleischfresser ist und beim Getreide kommt es drauf an welches. Mais ist einfach super schwer verdaulich. Weizen ist Geschmacksache, da Hunde statistisch genauso häufig Unverträglichkeiten gegen Huhn und Rind haben. Und Reis ist auch Getreide, das vergessen viele immer wieder.

Ines
1.2.2023 um 09:00Uhr

Ich finde es schon wichtig und legitim in diese Richtung zu forschen. Schließlich werden zum Wohle unserer Haustiere andere Tier, sogenannte Nutztiere, unter oftmals schlechten Bedingungen gehalten und später getötet. Es ist also auch eine ethische Frage. Und solche Fragen lassen sich nie einfach beantworten. Bis zu welchem Grad können wir das Wohl unserer Hunde über das Wohl der anderen Tiere stellen?

Dani
1.2.2023 um 11:11Uhr

Danke 🙏

Doris
9.2.2023 um 19:12Uhr

tja, und diese Diskussion könnte man endlos weiterspinnen, denn inzwischen wurde festgestellt, dass Bäume ein grosses Kommunikationsnetz haben, umeinander herumwachsen um sich gegenseitig Licht zu spenden, die Wurzelsysteme teilen.. tja und“ ich spreche“ mit meinen Pflänzchen!! esse meine Dalate trotzdem.. und stehe überzeugt dazu, dass Hunde Fleischfresser sind!! sollen auch Fleisch bekommen! und ich liiiiebe Fleisch!! in Maßen von glücklichen Tieren, die draussen grasen und toben durften und respektvoll getötet und geschlachtet wurden!!

Dani
9.2.2023 um 20:56Uhr

das Problem ist, dass den meisten jedoch egal ist wo die Tiere herkommen, solange sie es nicht sehen. und somit einen sehr großen Unterschied zwischen Haustieren und Nutztieren machen. Eben Leckerchen fürs Hündchen und Bolzenschuss fürs Kälbchen. Das billigste Fleisch ist grade gut genug. Aber Hauptsache bis ins kleinste Teil gerechnet ob der Hund bedarfsdeckend mit Billigfleisch versorgt wird, als gebe es nichts anderes außer der eigenen kleinen Welt..... es wird noch nicht mal drauf geachtet ob fürs eigene Hundefutter Tierversuche mit anderen Hunden durchgeführt werden, für den eigenen Hund den man aus der Tötung "gerettet" hat.... Quatsch!!...

Dani
9.2.2023 um 21:20Uhr

außerdem ist dein Vergleich zwischen Salat und Fleisch ziemlich plakativ und sarkastisch. oder willst du allen Ernstes ein Gewächshaus mit Massentierhaltung vergleichen? Pflanzen mit Tieren ? Zur info: pflanzen besitzen weder Schmerzrezeptoren, noch Nerven, geschweige denn ein Hirn, was Schmerz als Schmerz empfinden lässt. Tiere schon.

Ines
9.2.2023 um 21:30Uhr

@Dani: Viele Menschen wollen die Wahrheit einfach nicht hören. Zum Wohle des eigenen Tieres leiden andere Tiere. Das ist nun einmal Fakt.

Dani
9.2.2023 um 22:34Uhr

bei Tierversuchen in der Humanmedizin muss man unterscheiden: zum einen dürfen so viel ich weiß Medis ohne Tierversuche nicht zugelassenen werden und gleichzeitig gibt es Versuche die so unnötig sind wie ein Kropf. es gibt den Verein "Ärzte gegen Tierversuche ", die sich für eine tierversuchsfreie und ethisch vertretbare Medizin einsetzen. Mir gings jedoch um die Hirnlosigkeit auf der einen Seite einen Hund retten zu wollen und auf der anderen Seite Qual nicht nur in Kauf zu nehmen, sondern sich darüber wahrscheinlich noch nicht mal Gedanken zu machen, dass fürs eigene Hundefutter andere Lebewesen, und auch Hunde gequält werden... wie passt das zusammen? Frage ich mich wirklich und hätte da gerne mal ne ehrliche Antwort. Dass es mit der Welt ohne den Menschen besser bestellt wäre, steht auch für mich außer Frage.

Dani
9.2.2023 um 23:30Uhr

ja klar, es gibt Futtermittelhersteller die ohne Tierversuche herstellen. gibt Listen, die öffentlich einsehbar sind. Wie du geschrieben hast: lässt sich alles recherchieren. Nur der Inhalt, also das Fleisch ist eben immer aus der Massenproduktion . bis auf einige Hersteller. Mein Hund bekommt auch Fleisch, Reinfleisch von defu und Herrmanns. ich stelle selbst zusammen. Fleischlicher Anteil ist bisschen über 50%. blugwerte top, Kot gut, Hund glücklich. Tier im Napf zwar tot, wobei es ja eh die Schlachtabfälle sind, aber beide Hersteller transparent und daher für mich vertretbar. Und ich halte es wie Ines: Man trägt als Mensch Verantwortung im Zeitalter des Anthropozän.

Nadine
10.2.2023 um 01:33Uhr

aber nur weil es Bio ist, heißt es noch lange nicht artgerechte Tierhaltung und so ist dann auch bei Herrmanns vorsichtshalber nicht Huhn und Rind in der Aufzählung für artgerechte Tierhaltung. Und Defu betont zwar keine Massentierhaltung, aber die meisten Bio Freilandhühner leben eben letztlich auch in Massentierhaltung. Wenn man das Fleisch nicht explizit vom Bauern von neben an bezieht, wo man wirklich weiß, wie die Tiere gehalten wurden, ist das alles schnell auch nur Häuchelei. Offiziell kommt mein Fleisch fürs BARFen auch aus regionaler, artgerechter Haltung. Nur ist artgerecht echt in ziemlich dehnbarer Begriff. Bleiben wir mal beim Huhn. Es gibt ja dieses Tierwohlsigel. Das gibt es, wenn über 3 „Generationen“ jeweils nicht mehr als 6-7 Hähnchen pro qm gehalten wurden. So ein Haushuhn erreicht eine Größe von 20-50 cm. Da ist dann so 1qm für 6-7 Hühner schon ganz schön eng. Aber hey, gilt nicht mehr als Massentierhaltung. Wenn man nach den 4 Abstufungen bei den Haltungsformen geht, wäre das übrigens erst Haltungsform 2. Haltungsform 4 ist es bei 4 Hühner auf 1 qm. Ja super, haben die fast das doppelte an Platz, reicht dann vielleicht um die Flügel zu spreizen. Ich will dich hier keinesfalls kritisieren. Unsere Möglichkeiten sind einfach begrenzt. Und jedem vom uns, der ein Tier hält, insbesondere einen Fleischfresser sollte doch irgendwie klar sein, dass das im Widerspruch zum Umgang mit Nutztierhaltung und Fleischkonsum steht.

Dani
10.2.2023 um 08:03Uhr

An Nadine: ich fühl mich von dir nicht kritisiert. ich weiß aus deinen Beiträgen, dass du jemand zu sein scheinst, der sich mit Themen auseinandersetzt. Diskussionen sind mMn wichtig, weil sie Denkprozesse anregen und so auch bei mir 😉 Ich hab jetzt mal auf die schnelle bei Herrmanns nachgeschaut und gelesen dass Huhn, als auch Rind aus artgerechter Haltung stammen sollen (artgerechte Haltung und deren Bedeutung sind mir klar). Allein beim Pferd so lt. herrmanns, handelt es sich um ausgediente Schulpferde und rät vom Kauf ab. nur zur Ausschlussdiät und für ernährungssensible Hunde soll es angeboten werden. Nun gut..... defu ist zumindest Demeter. Ich selbst hätte keinen Hund und ich gebe dir vollkommen recht, dass es im Widerspruch zum Umgang mit Nutztierhaltung steht, sofern man Fleisch verfüttert. Deswegen besser keine Hunde bis auf wenige Ausnahmen.... da bin ich ganz bei dir! Wirklich. In meinem Fall ist sie jetzt aber nunmal da und so versuche ich das Beste und für mich ethisch vertretbarste draus zu machen und dazu gehört defu und herrmanns.

Dani
10.2.2023 um 08:07Uhr

an Silke: du kennst mich.... und meine Ansichten. du weißt worum es mir geht 😊

Nadine
10.2.2023 um 11:45Uhr

ich weiß doch auch, wie du damit umgehst. Vielleicht werden unsere Hunde in ein paar Jahren tatsächlich überwiegend vegetarisch ernährt, wenn es mehr Erkenntnisse dazu gibt

Doris
10.2.2023 um 15:05Uhr

also, mein Beitrag war NICHT sarkastisch!!! Ich mag keinE GMO, und Pflanzen sind genauso ein Teil unserer Welt, unserer Natur, wie jedes Lebewesen.. gibt es keine gesunden Pflanzen mehr, gibt es auch keine Insekten, die -wie Silke richtig bemerkte- auch zu den Tieren gehören; und wenn sie auch kein - in unseren Augen- ausgereiftes Nervensystem besitzen, können wir nicht mit Sicherheit sagen, dass sie keinen Schmerz empfinden! und ist es nur der Schmerz, der ein Lebewesen als respektier- und untötbar qualifiziert? Es mag völlig abgedreht klingen, aber ..eben, auch Pflanzen verfügen über Kommunikationsketten, sollen laut Forstwissenschaftler sogar über eine eigene Sprache verfügen.. der nachlässige Umgang mit überdüngten Nutzpflanzen, massenhaften Maisfeldern als Nahrungsquelle für unser Nutzvieh.., etc… wird doch allzuhäufig nur als Argument von Menschen( auch Vegetarien und Veganern) benutzt, die einzig die menschliche Spezies dadurch gefährdet sehen…( stichwort: Antibiotikaresistenzen)… wir sind alles ein Ganzes, nichts funktioniert ohne den/ das Andere(n)..und auch hier bin ich ganz bei Silke: wir, als die „ Krönung der Schöpfung“ DAS INTELLIGENTESTEWesen der Erde( wird sich noch herausstellen)sollten all das, was wir uns von Mutter Natur geschenkt bekommen mit Achtung und Respekt behandeln.. d.h. dafür Sorge tragen, dass alles nach bestem Wissen und Gewissen gedeihen und das Leben in Würde beenden kann.. Ich finde die Tendenzen des Verkausfs erfreulich, dass es nach fünf nicht mehr möglich ist, aus einer frischgefüllten Theke auszulesen.. für unsere Hunde gilt: noch sind sie vorwiegend Fleischfresser. Ihr Verdauungstrakt und die Physiologie haben sich seit ihrer Domestizierung stark verändert, ihr Allergie-und Krankheitspotential dadurch leider auch. Müssen wir sie jetzt künstlich zu Vegetarien oder gar Veganern mutieren? Finde ich bedenklich..besorgniserrend.. ich gestehe übrigens, dass ich Tiere, die ich mal gefüttert oder gar gestreichelt habe, nicht essen könnte, auch nicht, wenn ein anderer sie getötet und zerlegt hätte( wie das bei einer Hungersnot aussähe, weiss ich nicht! Bin auch gegen die Todesstrafe, würde jedoch jeden töten, der meinen Kindern etwas tut!!!) ich kann Tierenur töten, wenn sie leiden( Mücken ausgenommen! Ja, Inkonsequent und bigott!!).. wäre also vermutlich Vegetarier, wenn ich mein Kottelett selber “beschaffen“ müsste..verhalten wir uns achtsam, aufrichtig, sparsam, human und achtungsvoll und sind wir öfter einfach mal dankbar, dass wir unseren und unser Hund Teller mit gesunden Inhalten füllen können…

Doris
10.2.2023 um 15:07Uhr

und noch etwas: ALLESFRESSER zu ernähren hiesse dann auch Ihnen einen mit ALLEM gefüllten Teller zu gönnen!!

Dani
10.2.2023 um 15:25Uhr

mir gings doch nicht darum dass Pflanzen kein Teil dieser Welt sind. alles ist ein Großes Ganzes und miteinander verwoben. Es gibt einen wunderbare dreiteilige Doku mit dem Titel "Unsere Wälder" die genaustens die Kommunikation zwischen Bäumen untereinander und den Mycelien beschreibt. Es ist wunderbar und faszinierend. Trotzdem ist es für mich ein Unterschied ob man in einen Apfel beißt oder in ein Kotelett.... Aber das sieht eben jeder anders.

Dani
10.2.2023 um 15:29Uhr

ist ein Thema auf das ich einfach sensibel reagiere und dann auch anecke 😊. aber das ist es mir Wert 🌞

Lena
10.2.2023 um 16:18Uhr

Geht, enthält aber super viele synthetische Zusätze. ist dann eben die Frage, ob man das möchte. Für mich besteht das Ziel eher darin, so natürlich wie möglich anstatt so künstlich wie möglich 😅

Nadine
10.2.2023 um 16:51Uhr

synthetische Zusätze brauchst du bei so gut wie jedem Fertigfutter, andernfalls ist es so gut wie nie bedarfsdeckend. Da ist der Unterschied marginal.

Claudia
20.2.2023 um 19:46Uhr

Lakefilds manufaktur vom Bodensee

Nadine
20.2.2023 um 20:15Uhr

Ca-P-Verhältnis passt für einen Welpen nicht - 1,2-1,5:1 ist okay, die sind aber beide höher. Somit ist ein gesundes Knochenwachstum nicht gewährleistet und die Wahrscheinlichkeit für spätere Gelenkserkrankungen stark erhöht. Für ausgewachsene Hunde ist Lakefield in Ordnung.

Claudia
20.2.2023 um 20:41Uhr

Ist auch nicht das Welpenfutter geeignet?

Nadine
20.2.2023 um 22:23Uhr

Nein, wie gesagt, das Calcium-Phosphor-Verhältnis passt da so gar nicht.

Reina
21.2.2023 um 23:59Uhr

Oh je, lange Diskussion… Ich war 5 Jahre Veganerin, momentan Vegetarierin, aber mein Hund bekommt Fleisch. Von einem kleinen Schlachthof 15 km entfernt, der auch nur Tiere aus der Umgebung schlachtet. Landkreis Cuxhaven, viele Weiden mit Kühen, sie sind zwar im Sommer draußen (Freiland), aber nicht unbedingt Bio. Das gleiche ich dann ja mit meiner Ernäh rung aus. Ich denke praktisch: meine Hündin kommt aus dem Tierschutz, ist also nicht für mich gezüchtet worden, um Fleischtessourcen der Welt aufzubrauchen, war einfach da und muss auch ernährt werden. Bis 3 Jahre 60-70% Fleisch, danach 50-60%. Ich schaue, wo das Fleisch herkommt, aber ICH brauche es nicht, sie schon. Ich habe aber auch kein Problem, eine Mücke totzuschlagen…

Jakob und
26.3.2023 um 08:40Uhr

Hallo zusammen, schön dass man sich über das Thema vegane Hundeernährung hier austauscht! Leider sind hier einige genannten Fakten schleichtweg falsch: Hunde sind keine Fleischfresser, sondern Fleisch-Allesfresser und sollten auf gar keinen Fall wie ein Wolf ernährt werden - zudem sich bereits Wölfte zu 50/50 fleisch/pflanzlich ernährt haben. Zusätzlich lässt sich an der Stelle anmerken, dass Pandas genetisch bedingt Fleischfresser sind, sich aber rein pflanzlich ernähren. Selbst das ist also Möglich. Auch die Löwin Little Tyke hat uns bewiesen, dass sie kein Fleisch braucht/möchte. Es geht ernährungsphysiologisch legendlich um die Nährstoffe die ein Tier / ein Mensch benötigt, nicht um die Herkunft. Eine vegane Hundeernährung bringt zahlreiche Vorteile mit sich - wenn sie richtig umgesetzt wird. Somit sollte man sich defitntiv mit dem Thema auseiander setzen, da es auch therapeutisch erfolgreich eingesetzt werden kann. Falls jemand Interesse an vegane Hundeernährung hat, können wir die Tierärtzin „Lisa Walther“ von DietPet wärmsten empfehlen. Sie hat sich auf die vegane Hundeernährung spezialisiert und bietet Beratungen an. Sie berät bei allgemeinen Fragen und berechnet Futterrationen und erstellt passende Rezepte oder errechnet den zusätzlichen Nährstoffbedarf zu veganem Fertigfutter. Ansonsten ist das Video „ist eine vegane Ernährung für Hunde gesund?“ von Dr. Karim sehr informativ. Niko Rittenau hat ebenfalls zahlreiche Videos, insbesondere in denen er auf die aktuellsten Studien von Dr. Andrew Knight eingeht (https://v-dog.com/blogs/veterinarians/dr-andrew-knight). Auch „Zentrum-der-Gesundheit“ macht auf die Vorteile einer veganen Hundeernährung aufmerksam: https://www.zentrum-der-gesundheit.de/bibliothek/umwelt/tiere/hundeernaehrung-vegan Ich hoffe ich konnte Interessierten weiterhelfen! LG

Nadine
3.4.2023 um 20:06Uhr

Ich habe da lange drüber nachgedacht. Und nein, die genannten Fakten sind nicht falsch. Der Hund ist wie der Wolf ein Fleischfresser. Er hat ein Fleischfressergebiss, kein Allesfressergebiss. Typische Allesfressergebisse sind die von Schwein, Menschen oder Panda. Der Hund hat nicht einen Zahn, der dafür gedacht ist, das Futter wirklich zu kauen oder zu zermahlen. Das gesamte Gebiss ist darauf ausgelegt die Beute zu erlegen, festzuhalten und Fleisch ab-/rauszureißen. Der Speichel hat eine Beschaffenheit, die dafür gedacht ist, große Beutestücken möglichst schnell und einfach Abschlucken zu können. Der Hundespeichel enthält auch keine Amylase, um kurzkettige Kohlenhydrate (Zucker) direkt aufzunehmen bzw. langjährige Kohlenhydrate vorzuverdauen. Typisch Fleischfresser ist auch der Aufbau des Magendarmtrakts: Magen mit hohem Volumen und kurzer Darm. Die Hauptverdauung findet daher auch im Magen statt (bis zu 36 Stunden) während die Nahrung nach nur 2-4 Stunden im Darm bereits durchquert hat und wieder verlässt. Der Hund hat auch keine Enzyme/Bakterien, um Zellulose im Darm verdauen zu können. Der Hund kann zwar dank Evolution pflanzliche Proteine verdauen und auch sehr aufwendig Kohlenhydrate nutzen, das macht ihn aber nicht zu einem typischen Allesfresser. Problematisch ist auch, dass die Nahrung eine gewisse Fettmenge benötigt, da Kohlenhydrate und Proteine als ausschließlich Energiequelle Nieren und Leber schädigen. Det Vergleich mit dem Panda ist an dieser Stelle blöd. Dieser hat zwar noch den Verdauungstrakt eines Fleischfressers, aber er hat im Darm Bakterien und Enzyme, die tatsächlich auch in geringem Maße Zellulose aufspalten können. Außerdem hat er ein typisches Allesfressergebiss mit Backenzähnen, die tatsächlich zum Kauen geeignet wären, auch wenn er das nicht unbedingt tut. Das heißt nicht, wie ich oben auch schrieb, dass es unmöglich ist einen Hund vegan zu ernähren. Es ist möglich, aber es gibt eben auch einiges zu beachten, damit es nicht gesundheitsschädlich ist. Und dazu gehört nun mal, Fettgehalt, geringer Anteil an Hülsenfrüchten (die Studien dazu suche ich gerne nochmal raus), Wahl von Getreide/Pseudogetreide, das auch tatsächlich vom Hund verdaut werden kann, usw. Zu beachten ist auch, dass es derzeit so gut wie keine Langzeitstudien im Zusammenhang mit Veganer Hundeernährung gibt.

Reina
4.4.2023 um 22:58Uhr

Danke Nadine, für deinen Beitrag! Mir ist durch den Blog Clean feeding auch klar, dass Hunde durchaus Allesfresser sind, nicht nur wölfische Fleischfresser. Also können sie trotzdem auch Getreide, Gemüse und sonstiges essen und verdauen, sie haben sich halt an den Menschen angepasst. Trotzdem sind sie eben, wie wir auch Allesfresser. Als ich noch Veganerin war, musste ich schon aufpassen, dass ich genügend Eiweiß bekam und Vitamin B 12 als Nahrungsergänzungsmittel. Für mich war es ok, aber für meine Hündin sage ich: Ey, gutes Barfen, Mischung von Fleisch, Gemüse, Öl, Kohlenhydrate…

Jakob und
14.4.2023 um 05:45Uhr

Hallo Nadine! Schön, dass du dir Gedanken über mein Post gemacht hast und dir die Zeit genommen hast. in Zukunft würde ich dich bitten, auf die Quellen zu verweisen:) Diese haben nicht nur den Vorteil der Transparenz - dann kann man sich in die Thematik einlesen und man ist auf dem selben Stand wie die Gesprächspartnerin. Da ich genug Informationsquellen angegeben habe, werde ich nicht weiter auf deine Aussagen eingehen - einfach weil es mit einem extrem hohen Zeitaufwand verbunden ist, wissenschaftlich korrekt und Transparent zu antworten. Bereits eine kleine Recherche hätte genügt, denn der Hund ist immer noch kein Fleischfresser. Vergleich Hund - Wolf gibts auch eine Menge Infos darüber … bei Interesse kannst du dich auch noch in die ehtischen Gründe „warum vegan?“ einlesen, hierzu werde ich kein empfohlenes Video verlinken da es wirklich mehr als genug gibt. Immerhin hast du korrekt erkannt: Hunde können selbstverständlich vegan ernährt werden. Sie brauchen Nährstoffe - keine gequälten toten Tiere. LG Alina

Nadine
14.4.2023 um 07:09Uhr

Welche Quellen möchtest du denn da: Allgemeinbildung: Wissen 5./6. Klasse Grundschule zum Thema Aufbau von Gebissen? Wissen aus 1./2. Semester Humanmedizin zur Verdauung beim Menschen Wissen aus dem Studium Veterinärmedizin meiner besten Freundin, der ich beim Lernen geholfen habe + Meyer/Zentek + Anatomieunterlagen Das einzige, wo ich nachsehen musste, war die Sache mit dem Panda und da kann jeder selbst googeln, besonders wissenschaftlich wird es da nicht. Sind deine Quellen aber auch nicht. Aber ich kann eben, wenn es wissenschaftlich werden soll, folgende. Bücher empfehlen, da die ganze Verdauung ein sehr komplexes Thema ist: - Biochemie für die Tiermedizin, Kues, Köckritz-Blickwede, Thieme - Biochemie des Menschen, Horn, Thieme - Ernährung des Hundes, Meyer, Zentek, Thieme - Anatamie der Tiermedizin, Salomon, Geyer, Gille, Thieme - Atlas der Anatomie des Hundes, Reese, et al., Schlütersche Die noch nicht ganz abgeschlossene Studie zum Thema Hülsenfrüchte und Herzerkrankungen: Fit mit Futter https://www.fda.gov/animal-veterinary/outbreaks-and-advisories/fda-investigation-potential-link-between-certain-diets-and-canine-dilated-cardiomyopathy Nur weil deine Blogs den Hund nicht mehr als Freischfresser betiteln wollen, wird er noch lange aus biologisch, antomischer und medizinischer Sicht nicht zum Allesfresser. Und nur die Möglichkeit der Ernährung mit anderem macht den Hund nicht zum Allesfresser. Du solltest vielleicht auch berücksichtigen, dass Getreide geschrotet, gequetscht und gekocht bzw. erhitzt werden muss, damit der Hund damit überhaupt etwas anfangen kann. Und es gibt nicht eine Getreidesorte die er direkt verwerten kann. Wäre er ein Allesfresser müsste er das direkt verwerten können. Ein Pflanzenfresser kann das. Auch Getreide aus dem Mageninhalt eines Pflanzenfressers ist kein Standardgetreide mehr, sondern vorverdaut, also ähnlich zu gekocht. Selbiges gilt für Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte muss entweder püriert werden oder gekocht werden, ansonsten kann es nicht verdaut werden. Ein typischer Allesfresser ist nicht darauf angewiesen, dass jemand anderes die Nahrung für ihn zubereitet und verwertbar macht. Der Mensch im Vergleich braucht das kochen nicht, der kann vieles auch einfach roh essen, birgt eben Gefahren von schnellerer Krankheitsübertragung, aber wäre eben nicht notwendig.

Jakob und
14.4.2023 um 07:28Uhr

Guten morgen Nadine, eine Bildung alleine reicht nicht aus, um legitime Aussagen tätigen zu können. Thema Gebiss: Der Hund stammt vom Wolf ab, natürlich gibt es da Ähnlichkeiten. Das ganze schliesst aber immer nicht nicht darauf, dass der Hund=Wolf=Fleischfresser ist… Schade, dass du die Konversation nicht ernst nimmst und die Quellen nicht mal ansatzweise ansiehst. Wie du schreibst: das einzige was du nachgesehen hast war der Funfact zum Panda auf dem du überflüssiger Weise die ganze Zeit drauf umreitest. Wahrscheinlich ist es genau das Problem, dass du nur das mit dem Panda gegoogelt hast? Ich studiere Ernährungswissenschaften und bin staatlich geprüfte vegane Ernährungsberaterin - ausser mit dem Titel anzugeben bringt dir das auch kein zustätzliches Wissen, aber eben meine Quellen. Ich finde es sehr schade, wie unreflektiert deine Aussagen getätigt werden. Vom Thema Verdauungstrakt bis hin zum Gebiss - eine Aussage was ernährungsphysiologisch möglich ist, tätigt noch lange keine Aussage über den gesundheitlichen Wert… LG Alina

Nadine
14.4.2023 um 07:57Uhr

ich habe mir die Wuellen angesehen: Zentrum für Gesundheit, leider überhaupt nicht wisschenschaftlich und von einer Psychologin geschrieben. Einziger „wissenschaftlicher Beleg“ ist der Hinweis, dass es von Tierärzten geprüft sei und auf Studien beruht. Daran ist nun mal nichts wissenschaftlicher als der Austausch in diesem Forum. Dein 2. Link verweist auch nicht auf einen wissenschaftlichen Artikel, die kann man sich dann über diverse Unterseit zusammensuchen. Und Videos und Blogs sind nun mal keine wissenschaftlich anerkannten Quellen. Ich habe dir jetzt Quellen genannt, da es dir wichtig zu sein scheint. Ich kann dir hier aber nicht inhaltlich mehrere Semester Biochemie und Antatomie oder ganze Bücher wieder geben. Es geht mir auch nicht um vegan oder nicht, sondern deine Behauptung ein Hund ist ein Allesfresser und diese ist einfach falsch und kann nicht durch eine deiner Quellen gestützt werden. Der Hund ist ein Fleischfresser, der sich auch von anderen Naheungsquellen: Obst, Gemüse, Getreide, ernähren kann, sofern die vorab in einen verdaubaren Zustand gebracht wurden. Nur mal die Beispiele aus deinem Blog-Beitrag vom Zentrum für Gesundheit: „Maiskolben“ kommen genauso raus wie rein. Du kannst deinem Hund ja mal im Herbst einen Maiskolben vom Feld fressen lassen, mal abgesehen von dem Riskio des Darmverschlusses hast du 1-2 Tage später Kot bestehend aus ganzen Maiskörnern. Beeren, Früchte und Nüsse werden genauso schlecht verwertet. Die eigentliche Energie-/Naheungsquelle sind also eher die Abfälle und die sind größtenteils dann doch in einem bereits hübsch Vorverarbeitungen Zustand, sodass sich selbst Wolf/Hund davon ernähren kann. Müsste der sich rein vegan auf natürlicher Basis ernähren ohne Abfälle vom Menschen, würde der Wolf/Straßenhund schlicht verhungern. Aber nochmal, vegan ist möglich, eben wenn es nett in einem verdaubaren Zustand vorliegt. Das macht den Hund aber eben nicht zum Allesfresser. Einfach weil diverse Enzyme fehlen, die der Körper sonst zur Verfügung stellen müsste. Man könnte da meinen, dass das Gebiss zweitrangig ist, ist es aber nicht, da für Alles- und Pflanzenfresser kauen bzw. mahlen der Nahrung ein entscheidender Verdauungsschritt ist und das Gebiss des Fleischfressers ist auf diese Art des Kauens nicht ausgelegt und würde einer ständigen Mahlbewegung auch nicht standhalten. Und ich kenne leider auch genügend vegan ernährte Hunde, die im Alter wegen Arthrose wieder mit Fleisch ernährt werden sollten. Das ist jetzt natürlich alles andere als wissenschaftlich, sorgt aber dafür, dass ich so wild um sich geworfenen Zahlen wie in dem Blogartikel von Zentrum der Gesundheit so ganz ohne Belege, entsprechend skeptisch gegenüberstehe. In den Studien von Dr. Andrew Knight habe ich übrigens keine Aussage gefunden, die den Hund explizit Allesfresser nennt. Viel mehr geht es dabei darum, ob ein Hund vegan und gesund ernährt werden kann und ob eine Ernährung mit Fleisch mit dem Tierwohl vereinbar ist. Aber vielleicht habe ich ja in diesem ganzen Wirrwarr aus verschiedenen Internetseiten auch noch nicht den richtigen Artikel gefunden.

Jakob und
14.4.2023 um 10:10Uhr

Hi Nadine, vielen Dank, dass du dir die Links angesehen hast. Ja, im Video von Knight ging es rein um vegane Ernährung. Vielleicht liegt zwischen uns ein Kommunikationsproblem vor: Hund ist ein Fleisch-Allesfresser…und das habe ich von Anfang an gesagt in meinen Post. Hund ist kein Fleischfresser. Sondern - siehe mein erster Post - Fleisch-Allesfresser. Hast du das von Anfang an überlesen ? Carnivoren ernähren sich nicht rein tierisch, also ist der Zusatz „(….) der sich auch von anderen Nahrungsquellen: Obst, Gemüse (…)“ nicht notwendig. Und ich verwende natürlich keine primär Quellen, ich schätze die meisten Leser:innen könnten daraus nicht sonderlich viel mitnehmen - das ist auch kein Sinn der Sache. Zum Thema Artherose: Ehrlich gesagt wundert es mich, dass du solche Fälle von vegan ernährten Hunden kennen möchtest. Bei Artherose sollten entzündungsfördernde LM vermieden werden -> wenig bis kein Fleisch, sehr viel pflanzliche LM. Scheint mir in Bezug auf die Lösung von Vegan auf Fleisch sehr widersprüchlich zu sein. Wahrscheinlicher, dass hier ein anderer Grund vorliegt, z. B. sonstige Fehler in der Ernährung der Hunde. Das hat aber nichts mit vegan zu tun, sondern mit der falschen Umsetzung. LG

Nadine
14.4.2023 um 10:50Uhr

ja bei der Arthrose hast du recht, wenig saure und entzüngsfördernde LM, aber zeitgleich Vitamin B Komplex Vitamin E, Zink und Magnesium. Und da ist die Hauptquelle nun mal Fleisch. Mit Bierhefe kann man hinsichtlich Vitamin B noch was machen, ansonsten muss man es künstlich hinzufügen. Nur das Vitamin B besonders hitzeempfindlich ist und daher bei Fertigfutter eh eher geringer ausfallen kann. In allen Fällen war der Ernährungswechsel von TA angeordnet. Daher gehe ich natürlich auch davon aus, dass der sich mit der Ernährung und guten Alternativen dann im Detail gar nicht befassen wollte.

Jakob und
14.4.2023 um 11:03Uhr

Wenn eine Erkrankung aufgrund von Entzündungsprozessen entsteht finde ich persönlich es fahrlässig, wegen einer handvoll Nährstoffen Fleisch bei der Erkrankung zu empfehlen… Die genannten Nährstoffe sollte man nicht unterschätzen, sind vegan aber auch bedarfsdeckend möglich. Wie du schreibst: Man muss sich vorher mit der Thematik auseinander setzen, sollte man aber bei jeder Ernährungsform meiner Meinung nach in einem gewissen Maß.

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