Hallo, ich bin nach unserer heutigen Morgenrunde etwas verunsichert und bräuchte mal euren Rat. Kurz zur Info, mein Hund lebt seit Ende Januar bei mir. Er ist jetzt etwas über ein Jahr alt und wurde in den letzten Wochen aufgrund HD zweimal operiert und hatte somit keinen direkten Kontakt zu anderen Hunden. Da wir in der Stadt leben, hat er natürlich dennoch andere Hunde in der Entfernung gesehen, will aber eben immer unbedingt hin (was wir nicht zugelassen haben). Die letzten 16 Wochen konnten wir durch Heilung und Schonung nicht viel üben, was ich nun beim Steigern der Laufzeiten aber tue. Wir üben also das Laufen an der Leine (was schon gut klappt) und die Frustrationstoleranz. Wie ich inzwischen weiß, er ist nicht besonders sozial, wenn er immer direkt zu anderen hin möchte 😉 Deshalb bleiben wir nun, sobald wir andere Hunde sehen, stehen, ich lasse ihn hinsetzen und belohne ihn fürs ruhig bleiben. Das klappt auch immer besser. Heute nun folgende Situation am Elbe-Radweg an einer Weggabelung. Ich sah eine Frau mit angeleintem Hund in der Ferne. Da es regnete, blieben wir unter einem Baum stehen, ich ließ ihn sitzen. Die Frau lief weiter, so das zwischen uns ca. 20 Meter waren und blieb dann auch stehen und schaute zu uns. Irgendwann sagte sie: „Können sie mit ihrem Hund weiter gehen?“ Ehrlich gesagt hab ich nicht verstanden warum. Sie hätte auch einfach gerade den anderen Weg weg gehen können. Also nahm ich meinen Hund und ging den Weg lang… und dann folgte sie uns bis ich abgebogen bin. Ehrlich, ich hab es nicht verstanden. Seitdem frage ich mich aber, wenn mein Hund den anderen anschaut, wird dies dann schon als Aggression wahrgenommen? Hätte ich mich vor meinen Hund stellen sollen? Er saß neben mir (ich hockte) und schaute zu dem anderen. Ich hoffe, es ist etwas verständlich. Danke euch!
Hallo Romina, erstmal hoffe ich, dass die OPs gut überstanden sind und ihr wieder topfit wird🍀 Die Aktion der Frau erschließt sich mir auch nicht🤔🤷♀️ War vielleicht auch irgendein Training für sie🤔 Was deine eigentliche Frage angeht: Das hängt von der Art des Anschauens ab😉 Der Hund kann ja ganz entspannt in der Weltgeschichte rumschauen: Aah, Baum, Biene, Hund, Grashalm, Schmetterling... - kein Problem. Ist es aber ein sehr gerichtetes Anstarren/Fixieren, vielleicht begleitet von starker Körperspannung, aufgerissenen Augen, vergrößerten Pupillen, dann kann das auf andere Hunde schon aggressiv wirken. Du musst aber nicht zwingend vor deinem Hund stehen, optimal wäre zwischen deinem Hund und dem anderen - wenn der sich bewegt, musst du deine Position natürlich auch anpassen. LG 🤗
Danke für deine Antwort. Die Operationen sind gut verlaufen. Die letzten 6 Wochen Ruhe schaffen wir jetzt noch, bevor er wieder mit anderen spielen darf. Noch ist alles zu instabil. Also wenn er da sitzt, dann schon sehr gerade, angespannt und den jeweils anderen Hund anstarrend. er wedelt meist hinten auch mit dem Schwanz. tatsächlich ist das ja für mich die Übung, dass ich denke, er soll sich der Entfernung nur schauen. früher war an sitzen nicht zu denken, da winselte er, wollte unbedingt hin und jammerte.
Hallo Romina, grundsätzlich kann man sagen, dass Bewegung bei Hundebegegnungen entspannend wirken, also Anspannungen entgegen wirken. Wie Silja bereits sagte, gibt es beim Blickkontakt von Hunden das Fixieren (kann durchaus provozierend und drohend sein) und friedliche Schauen, ohne einen Kontakt herstellen zu wollen. Ich kann natürlich nachvollziehen, dass du deinen Hund ins Sitz bringst, wenn er ansonsten bei Hundebegegnungen an der Leine zieht und sich sehr aufregt. Hier seid ihr sicherlich schon auf einem guten Weg. Der nächste Schritt wäre nun, dass ihr übt, an anderen Hunden in ruhiger Weise vorbeizugehen. Bringe dich körperlich dann erstmal immer zwischen deinen und dem fremden Hund. Trainiere anfangs in solch großer Distanz, bei der dein Hund noch ruhig bleiben kann oder laufen einen Bogen, wenn möglich. Solltest du auf engen Wegen laufen, dann ist das Sitzen für euch wahrscheinlich noch die beste Zwischenlösung. Die Hundehalterin, der du begegnet bist, hätte vielleicht sogar ein guter Trainingspartner für euch werden können, ist aber eine reine Vermutung. 😉️ Schau dir gerne auch noch einmal unseren Kurs Bindung und Beziehung an und gib oben rechts in der Lupe gerne einmal das Stichwort Hundebegnung ein, dort findest du weitere hilfreiche Beiträge und Videos zu diesem Thema, vor allem die Videos von unserer Trainerin Nicole Brinkmann könnten für euch auch noch einmal unterstützend sein. Viele Grüße vom Team der Doguniversity
Ganz lieben Dank, die Videos schaue ich aktuell gerade. die helfen mir tatsächlich in vielem. 🤗
Hallo Romina , Dein Post ist zwar schon 4 Wochen her aber ich wollte doch nochmal kurz was dazu sagen . Ich finde das generell zwischen Hundehaltern zu wenig kommuniziert wird und man gerne ( wahrscheinlich weil wir höflich sein wollen ) dazu neigt solchen „Anweisungen“ nachzukommen, auch wenn das Bauchgefühl etwas anderes sagt . Du kennst Deinen Hund und seinen Trainingsstand am besten und kannst dann auch sagen : nein, wir bleiben besser sitzen, gehen Sie ruhig an uns vorbei …. Wenn das für sie ein Problem darstellt ist es ihres . Und auch dann kann sie es Dir erklären und ihr überlegt Euch wie ihr da aneinander vorbei kommen könnt . Lange Rede kurzer Sinn : Ich wollte Dich nur noch mal ermutigen dass Du auch einfach mal nein sagen kannst wenn Du glaubst dass sitzen im Moment für Euch der bessere Weg ist :-) liebe Grüße Nicole
und tatsächlich habe ich bei meinen Hunden die Erfahrung gemacht dass sitzen oder stehen bleiben ihnen leichter fällt als in der Bewegung Hundebegegnungen zu meistern :-) ich denke das Problem der Frau war mit ihrem Hund an euch vorbei zu kommen
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