Grundsätzlich sind die Übungen gut und hilfreich. Aber man braucht eigentlich immer eine 2. Person. Das ist das Problem. Das Hochfahren Zuhause beim anziehen, die Erwartungen des Hundes auszubremsen funktionieren gut, aber meiner fängt dann an zu bellen was morgens um 7 in einem Mietshaus nicht so gut ankommt. Meiner motzt mich entweder an, aber oft baut er damit seinen Stress ab, ist schwer das zu erkennen, zumindest für mich. Und dann schüttelt und kratzt er sich. In dieses Verhalten flüchtet er sich in 10 Sekunden in ganz vielen Situationen. Ich würde gerne wissen, ob ich diese Übersprungshandlung unterbrechen soll und wenn ja, wie? Dieser Notausgang kratzen, schütteln, bellen, fiepen ist bei ihm so fest verankert, und oft komme ich nicht weiter weil ich ihn da erst raus holen muss. Eigentlich müsste ich beim Entspannen mit ihm noch viel weiter ins Detail, noch kleiner anfangen. Und andersherum, ich kann ihm ein Leckerle hin legen, sogar auf die Pfote, er rührt es nicht ohne meine Erlaubnis an. Sein Lieblingsspielzeug, er rührt es nicht an. Er kann warten ohne Stress. Und bei anderen Herausforderungen tut er sich so schwer. Zuhause kann ich ihn nicht bellen lassen, wenn ich mit ihm draußen bin, Wald und Wiese beeindruckt mich das nicht weiter, dann kann ich das aussitzen bis er soweit ist. Aber es sollte halt schon Daheim starten.
Du musstest mal ein bisschen sortieren und genauer erklären, sonst ist das mit Tipps schwierig …. 1. Feedbackteil: 2. Person … Ich kenne den Kurs entspannter Hund nicht, aber bei den von dir angedeuteten Problemen brauchst du doch keine 2. Person. Vielleicht kannst du hierzu noch was schreiben und wir können Ideen entwickeln, wie es auch ohne 2. Person geht. 2. Hochfahren beim Anziehen: Ja ist blöd, aber du löst das Problem nicht, indem du die Nachbarn schonen willst. Machst du es ein paar Mal richtig und Kosequent, bellt er vielleicht eine Woche lang Morgens um 7 und dann ist Schluss oder so, aber momentan kommst du da so nicht raus … Tue am besten einfach mehr mals am Tag so als würdest du dich anziehen, um rauszugehen, tust es aber nicht: du ziehst mal die Schuhe an und direkt wieder aus, selbes für Jacke, auch mal komplett, mal läufst du komplett angezogen durch die Wohnung und machst vorm Ausziehen was anderes, dann nimmst du mal die Leine und Halsband, machst den Hund fertig und dann wieder beides weg usw. Ziel ist die Verknüpfung Anziehen = Raus, Abenteuer aufzulösen und dafür Anziehen = es kann irgendwas passieren, was höchstwahrscheinlich gar nichts mit mir zu tun hat, zu etablieren. Da dein Hund schon 3 ist, kann das natürlich etwas dauern. Wenn er bellt, bellt er eben, einfach den Hund dabei komplett ignorieren und nicht drauf eingehen. Wenn du das Bellen irgendwie unterbindest, bestätigst du es nur, versuchst du es zu vermeiden, weil du weißt, er wird gleich bellen, bist du selbst in Erwartungshaltung, entsprechend in Erregung und Stress und unter Umständen hektisch. Da färbt sich natürlich total auf deinen Hund ab, wodurch der dann auch entsprechend hochdreht, überfordert ist und Übersprungshandlungen zeigt. 3. Übersprungshandlung: tendenziell nicht abbrechen, es sei denn er hört sich nicht auf zu kratzen oder jagt seine Rute ewig usw. Problem ist, zeigt er eine Übersprungshandlung war es ja schon längst viel zu viel - Fass ist übergelaufen - jegliche Korrektur erzeugt höchstwahrscheinlich neuen Stress und die nächste Übersprungshandlung. Wichtig ist dann aus der Situation rauszugehen und den Stressfaktor zu eliminieren. Aus deinem Text kann ich aber nicht genau entnehmen, wann er denn dazu neigt Übersprungshandlungen zu zeigen. Da es um Entspannung geht, vermute ich, du willst zu viel, entweder zu langes Aushalten oder ist oft oder einfach in zu vielen verschiedenen Situationen hintereinander und bislang ist keine so richtig trainiert. Da hilft nur, einen Schritt zurück, kleinschritfiger weniger und dafür sauber ausgeführt. 4. Auf Leckerlie und Spielzeug warten - das ist doch schon mal super. Worauf kann er denn noch warten, so wie du das schreibst, gibt es da ja noch mehr. 5. Location: Kurzform: Hunde lernen ortsgebunden bzw. Generalisierung vom festen Trainingsort zu überall, bedarf sehr viel mehr Training als es das tut, wenn du an verschiedenen Orten in verschiedenen Situationen übst. Aber dein Hund wird nicht ruhig beim Anziehen, nur weil er auf Futter warten kann. Nur weil das Warten auf Futter ein erster wichtiger Schritt ist, um sich mit Frust auseinanderzusetzen und eine gewisse Frustrationstoleranz zu entwickeln, hat das nichts, aber wirklich gar nichts mit dem Anziehen zu tun. Ich versuche es mal einfach zu erklären: Füttern: Napf hinstellen, Hund will ran, soll warten, tut es nicht, Napf weg, Hund nörgelt, usw. bis sich der Hund zurücknimmt und wartet. Lern-Effekt beim Hund, wenn ich warte, bekomme ich meine Futter. Was der Hund nicht lernt, ich habe genörgelt, weil ich frustriert war, immer wenn ich frustriert bin und etwas möchte, hilft es mir, wenn ich mich entspanne, zurücknehme und warte. So komplex denken unsere Hunde nicht und solche Verknüpfungen lässt das Gehirn auch schwer zu. Selbst der Mensch lernt so nicht bzw. würde diese Erkenntnis sehr lange dauern. Was dein Hund auch nicht tut: Anziehen, ich bin aufgeregt, jetzt geht es raus, sie trödelt, oh jetzt bin ich frustriert und nörgel, was habe ich dann das letzte mal bei Frust gemacht, ach ja, ich habe mich entspannt. Wird nichts, sollte klar sein. Hinzukommt dass bei vielen Wiederholungen in Form von Warten bis das Futter freigegeben wird, das so fest verankert ist, dass der Hund gar keinen Frust in dem Moment mehr hat, mit dem er sich auseinandersetzen müsste. Heißt aber auch, du kannst die Frustrationstoleranz nur trainieren, wenn du auch ausreichend Situationen hast, in denen der Hund überhaupt Frust hat und bei guten Training hat das Grenzen bzw. wird sich nie ganz vermeiden lassen. Daher ist es wichtig, dass dein Hund lernt dich als Führer zu erkennen und sich an dir zu orientieren und du in neuen Situationen, die Frist verursachen können, entsprechend ruhig und souverän auftrittst, um deinem Hund die nötige Sicherheit und Entspannung zu vermitteln.
Guten Morgen, erstmal vielen Dank für die ausführliche Antwort. Bei dem Kurs hat Daniel einen Hund zwischen den Beinen, hält ihn an der Brust und die zweite Person löst die Reize aus. Daniel hat mit dem Hibbel ganz schön zu tun. Er hält ihn kommentarlos fest bis er sich beruhigt hat. Die zweite Person hat auch einen Hund dabei, oder Spielzeug, spricht den Hibbel an, und der soll ruhig und gelassen bleiben. Mein Hund Leo verfällt sehr schnell in Übersprung kratzen, schütteln, hecheln, kläffen wenn er langsam gehen muss, gehen wohlgemerkt. Wenn wir mit meiner alten Mutter eine kleine Runde machen ist das für uns schon wie Zeitlupe. Das ist für ihn wahnsinnig anstrengend. Nun hatte ich vor kurzem einen Bänderriss und war die ersten Tage auch nicht schneller, für ihn unerträglich. Leo hat mit 7 Monaten zum ersten Mal einen anderen Hund, ausser seinen Geschwistern, kennengelernt. Buddy, der Hund meiner Schwester, Labrador. Eine Seele von Hund. Leo hing ihm sofort an den Lefzen und im Maul, er musste Buddy ständig ausschlecken. Ich dachte damals, Buddy regelt das mit der Zeit selbst. Leo ist jetzt 3 und tut das immer noch, ständig, stundenlang, wenn ich es nicht unterbinden würde. Ich habe „lass ihn „ aufgebaut und das funktioniert grundsätzlich, er lässt von Buddy ab, aber, ich muss das wahrscheinlich 100 mal in 2 Stunden sagen, und Leo kratzt und schüttelt und hechelt sich dumm und dämlich. Vor kurzem brauchte es einen Spaziergang von über 2 Stunden, und danach über eine Stunde „lass ihn“, Decke, und und und, und dann lagen die beiden auf einmal dösend nebeneinander. Buddy ist 7 Jahre, der hat von Leo manchmal wirklich die Schnauze voll und legt ihn vorsichtig aber eindeutig auf den Rücken und setzt an der Kehle an. Ich nehme dann Leo schon an die Leine, nicht denken ich würde da nur zu schauen, und meine Schwester wehrt ihn auch ab um Buddy zu beschützen, aber Leo würde nie aufhören, und bei diesem ganzen Spiel, wenn Leo von Buddy ablassen soll, nur Übersprungshandlungen. Manchmal habe ich den Eindruck Leo bettelt regelrecht darum von Buddy gemaßregelt zu werden, er wirft sich oft von selbst auf den Rücken und bietet seine Kehle regelrecht an. Das ist doch nicht normal. Leo hat kein Problem mit Lärm, Autos, Silvester, Schießplatz, macht ihm alles nichts aus. Wenn ich mit ihm den Stadtgang mache, Samstagmittag in der kleinen verschlafenen Altstadt wo nichts mehr los ist wei alles zu hat, setze ich mich mit ihm hin und wir schauen nur, er verfällt sehr schnell in seinen Übersprung. Es gibt Situationen in denen er nicht warten oder langsam machen kann, aber ich kann ihn auf eine Wiese setzen und weg gehen er bleibt bis ich ihn abrufe. Steil bergab, ich sage langsam und er macht das wirklich gut. Dieser Hund ist so zweigeteilt. Ach ja, ich habe meinen Nachbarn gesagt es wird jetzt mal eine Weile morgens und abends laut. Alle sehr freundlich und verständnisvoll reagiert.
Erstmal super, dass deine Nachbarn so positiv reagiert haben - das wird schon. Dann gerade zu der Sache mit Buddy. Ich habe da den Eindruck, dass Leo da versucht pausenlos zu beschwichtigen, einfach weil er den anderen nicht lesen kann. Eventuell ist Buddy in seiner Körpersprache auch dominanter als ihr meint. Habt ihr mal probiert echt beide nur an der Leine nebeneinander ohne Kontakt zu haben? Erst wenn das geht, würde ich darüber nachdenken beide auch mal wieder von der Leine zu lassen. Such doch mal nach einem Hundetrainer/Hundeschule, die viel Social Walk und sowas macht, mit aber einer kleinen Anzahl an Hunden. Da hast du dann einen Trainer, der dir die passenden Tipps geben kann und die Situation besser einschätzen kann. Und Leo kann dann hoffentlich doch noch etwas hündisch lernen. Du hast ja selbst schon festgestellt, dass er schlecht sozialisiert ist. Gab es damals einen Grund, warum eine Sozialisierung in den ersten 6 Monaten nicht möglich war? Wenn er jetzt 3 ist, ist er ja kein Coronahund, wo die ganzen Hundeschulen zu hatten. Das könnte auch nochmal ein Ansatz sein, um Leos Verhalten besser zu verstehen. Dann ganz ganz wichtige Frage: Schläft/ruht Leo genug? Das gilt auch noch für den adulten Hund: absolutes Minimum wären hier 16 Stunden - 18 sogar vermutlich besser. Was machst du denn mit ihm zur körperlichen und geistigen Auslastung? So und zu letzt: Daniels Übung. Kann man machen, geht bestimmt auch anders. Stell dir mal vor du würdest diese Übung mit Buddy machen wollen. Kannst du dir vorstellen einen Labrador oder generell größeren Hund so zu halten? Kannst deinen Hund doch auch auf die Decke packen und dann Reize vor ihm auslösen. Da musst du ihn dann eben begrenzen, wenn er runter will und korrigieren. Kannst eine Decke ja auch mit rausnehmen, um das an anderen Orten zu üben. Wenn es mit Decke klappt, etablierst du das Ganze mit Bleib am Gegenstand und erst dann fängst du an mit Bleib egal wo zu üben. Genauso kannst du ihn ja mal absitzen lassen und dich mal langsam, mal schnell und mal rennend von ihm zu entfernen. Dann nimmst du mal einen Ball und wirfst den einfach so weg ohne, dass er hinterher darf usw. Natürlich alles erstmal mit Leine. Zu deinem Tempo auf den Spaziergängen. Etabliere mal ganz bewusst Ruheinseln. Und außerdem will Leo rennen, stehen bleiben, Fuß auf die Leine, warten bis er sich beruhigt hat. Weiter geht es erst wieder, wenn Ruhe ist. Er soll sich ja an dir orientieren und nicht andersherum. Wähle da dann auch lieber eine Gassirunde, die etwas kleiner ist. Kann gut sein, dass ihr jetzt für 100m ewig braucht. Und das dürfte für Leo erstmal super anstrengend sein.
Danke für die Tipps, haben wir Hausaufgaben. Ich habe Leo mit 7 Monaten von einem alten Ehepaar übernommen, die auf einem Aussiedler Hof gelebt haben.Er sollte nu kurz bei ihnen bleiben bis seine neue Familie umgezogen ist, die haben ihn dann aber nicht geholt. Das war schon echt ne Nummer. Holen sich eine Welpen mitten in den umzugsvorbereitungen, parken ihn bei den alten Leuten und holen ihn dann nicht mehr. Ich betreue die Leute beruflich und war überrascht als der Hund eines Tages da war, und blieb. Die Leute haben ihn wirklich geliebt aber konnten nichts mehr mit ihm machen. Ich habe immer bisschen was mit ihm gemacht wenn ich dort war und eines Tages kam die Frage ob ich ihn ganz nehmen würde, bei ihnen ist es nicht der richtige Platz für einen Junghund. Und die anderen interessieren jetzt auch nicht mehr, wenn sie ihn doch noch wollen, Pech. Seine Papiere liefen auf die alten Leute, sie haben alles gezahlt, er ist offiziell ihrer. Davor war er für wenige Wochen bei einer anderen Familie, die ihren Vermieter nicht gefragt hatten und dann mussten sie ihn zurück bringen zum Halter des Vaters. Dort kamen alle 10 Welpen hin nach dem die Mutter eine schwere Entzündung der Milchleisten, samt Entfernung, hatte. Die Welpen waren den ganzen Tag mit ihrem Vater alleine im Keller und mehrmals täglich kamen 3-4 Leute um die Welpen mit dem Schoppen zu füttern. Nebenbei erwähnt, das war der Deal wie ich später von einer Bekannten, die beim Füttern geholfen hat, erfahren habe. Große Mutter, AmStaff, kleiner Vater, Malteser, gibt viele Welpen. Halter des Malteser hat Betrag X fürs Decken bezahlt und im Gegenzug alle Welpen bekommen. Pro Welpe 450€. Gut das die AmStaff Dame dafür nicht mehr herhalten muss, es war wohl nicht das erste Mal. Das Aufgeregte und die niedrige Frusttolleranz führe ich auf die Welpenzeit zurück. Erst der harte Kampf um die Zitzen und dann um die Flasche. Aber heute frisst er ruhig , dafür ist er halt sonst immer etwas drüber. Zuerst war ich mit ihm bei einer Hundetrainerin um ihn überhaupt kennen zu lernen. Ich hatte vorher schon Hunde, aber dann 20 Jahre Katzen, und meine Hunde habe ich als Welpen bekommen, Leo war ja schon auf gewisse Art versaut und in einem schwierigen Alter. Danach waren wir in der Welpenschule, dort war er der Älteste. Er war völlig überfordert, rannte mit teilweise 12 Welpen über den Platz und meinte alles regeln zu müssen. Wir wurden immer öfter auf einen Nebenplatz geschickt wo er lernen sollte ruhig bleiben zu können, zuschauen zu können. Das war hart für uns beide, ich wurde da auch alleine gelassen, die 3 Trainer waren mit den Welpen beschäftigt. Dann kam er in die Gruppe der Aggressiven, das war völlig daneben. Dort sollte er als Provokateur für die anderen herhalten. Da riss mir die Hutschnur. Wir haben dann noch einzeltraining mit älteren Hunden gemacht die ihn nicht gleich fressen sondern wirklich in die Schranken wiesen, aber die, die ihre Hunde dafür zur Verfügung stellen wollten hatten gelegentlich keine Lust und so standen wir immer öfter dumm auf dem Platz und keiner hatte Zeit für uns. Die Krönung war, es wurde mir ein spezielles Seminar angeboten. Wir kamen da hin, eine Jury aus 6 Trainern saß da und dann sollten wir dies und das machen. Ja der Hund kann ja gar nichts!!!! Wie sollte er auch?!?!Mir fiel dann auf, das war ein Seminar für Rottweiler und Schäferhunde. Das war der letzte Tag für uns auf dem Platz. Außerdem kam dann Corona. Ich war danach bei einer Trainerin die bei Maja Nowack gelernt hat im Einzeltraining. Sie hat mir erstmal gelernt Leo zu lesen, seine Körpersprache zu erkennen und zu verstehen. Das hat mir sehr viel gebracht. Danach war ich wieder bei der ersten Trainerin wo uns Kopfarbeit gelernt wurde. Der Punk Erziehung fand dabei spielerisch statt und es ging nicht um stures über den Platz laufen. Dann bekam sie einen schweren Verlauf von Corona und konnte nicht mehr arbeiten. Das ganze Jahr 2021 habe ich dann alleine mit ihm gearbeitet. Er kann vieles toll, ist sehr gelehrig und wahrscheinlich wäre Aggility für ihn ganz toll. Er springt und rennt fürs Leben gerne. Aber seine Aufregung und Distanzlosigkeit ist halt ein großes Manko. Leo schläft gut und viel. Auch das musste er erst lernen. Wir gehen morgens eine halbe Stunde nur zum Entleeren. Dann geht er mit mir ins Büro. Ich arbeite alleine, bin selbstständig. Dort schläft er. Um ca. 15 Uhr machen wir unsere große Runde. Bis er gekackt und paar Mal gebieselt hat bleibt er angeleint. Dann darf er frei los und rennt erstmal, schnüffelt, buddelt. Ich verstecke Leckerle in Baumrinden, lege Fährten aus, Futtertasche verstecken. Ich mach keine Hetz-Ball,-Stöckchen Spiele. Davon wurde mir abgeraten um ihn nicht hoch zu puschen. Wenn er mir ein Stöckchen anbietet gehe ich nicht darauf ein. Wenn er nach Mäusen buddelt unterbreche ich weil er dann nicht mehr ansprechbar ist. Er würde nicht mehr aufhören und Tage damit verbringen. Dann machen wir noch bleib-Übungen, Rückruf, Stopp und warten. Zwischen meinen Beinen laufen. Alles in allem abwechslungsreich, aber immer ruhig. Buddy ist schon auch ein Brandstifter. Wenn Leo mal Ruhe gibt zündelt der wieder. Zusammen frei laufen lassen geht nicht. Erstens machen die dann ihr Ding und verschwinden, zweitens, und darauf bin ich sehr stolz, Leo lässt sich aus dem Spiel abrufen, aber Buddy drängt ihn ab wenn er zu mir kommen will. Das muss man gesehen haben. Der 35 Kilo Bursche drängt meinen 15 Kilo Racker im Lauf ab, mit allen Mitteln, Bodycheck, auf den Rücken schmeißen. Buddy fehlt es schon auch an einigem, meine Schwester ist da nicht so konsequent obwohl sie mich bewundert für meine stetigen Bemühungen und Erfolge. Wenn ich beide alleine habe weht ein anderer Wind, es ist Schwerstarbeit die beiden zur Ruhe zu bringen aber Buddy hat Respekt vor mir. Wenn meine Schwester dabei ist folgt er mir nicht. Außer ich habe die besseren Leckerle, dann kommt er ins wanken. Wir sind froh das die Hunde sich so gut verstehen und wir sind auch aufeinander angewiesen, wir sind beide Singles und brauchen uns oft gegenseitig. Als ich den Bänderriss hatte ist sie mit Leo alleine gelaufen, morgens und abends nacheinander mit beiden. Wenn sie geschäftlich unterwegs ist, oder 1 Woche im Jahr mit unserer Mutter in Urlaub geht habe ich beide. Wir sind da ein gutes Team und froh aneinander. So,das war jetzt sehr ausführlich. Ich habe jetzt jedenfalls mal ein paar konkrete Anregungen und werde mich an die Umsetzung machen. Vielen Dank für die Unterstützung.
Nachtrag 🤣, abends laufen wir auch nochmal ne gute halbe Stunde. Danach spielen wir noch bissl, Suchen in der Wohnung, einfach Kopf- und Nasenarbeit, ich habe da ein Buch wo man Spiele mit wenig Aufwand machen kann. Zwischen Nachmittag und Abend schläft er auch, um 20 Uhr ist Feierabend. Dann legt er sich in sein Bett. Und er schläft tief, meistens auf dem Rücken, alle viere nach oben. Er träumt viel und manchmal passiert es das er mitten in der Nacht, schlafend heult wie ein Wolf. Er ist aber nicht wach. Und morgens um 6 geht der Wecker runter, der kleine Prinz steht aber erst später auf.
Oh je, armer Leo, da hat er ja schon einiges hinter sich. Und du kannst echt stolz auf das sein, was ihr schon so erreicht habt. Gerade zu den super blöden Situationen auf dem Platz passt auch. Dazu passt auch die Unterwürfigkeit von Leo bei Buddy, wenn der ihn dann noch so extrem abdrängt, macht es das für Leo nicht leichter. Ich würde wirklich schauen, dass du Leute findest mit denen du gemeinsam Gassi gehen kannst an der Leine ohne Kontakt oder Interaktion zwischen den Hunden, damit Leo wirklich lernt, dass von anderen Hunden keine Gefahr ausgeht. Ich finde das auch wirklich grausig, was euch da auf dem Hundeplatz passiert ist und es ist erschreckend, dass die dich da so alleine gelassen haben und die Situation so falsch beurteilt haben. Sicher hat er nicht in die Welpengruppe gepasst, aber ihn dann den ganzen pubertierenden Halbstarken auszusetzen, ging ja auch gar nicht. Was haben die sich davon erhofft? Wirkt so, wie wenn der mal richtig Prügel bezogen hat, wird er schon mit anderen Hunden kommunizieren können??? Die Trainerin, bei der du so viel über Verhalten und Körpersprache gelernt hast, scheint doch ganz gut gewesen zu sein. Vielleicht kann sie dir ja auch helfen für eine bessere Kommunikation zwischen Leo und Buddy zu helfen. Ich bin mir wirklich ziemlich sicher, dass Leo nicht einfach distanzlos ist und es hilft ihm gar nicht, wenn da ein anderer Hund eine Ansage macht. Zum einen versteht er den anderen Hund nicht so richtig, zum andreren hat er so viel Angst, dass er einfach von vornherein beschwichtigt, weil er schon damit rechnet gleich eins auf den Deckel zu bekommen. Er hat das nie anders gelernt. Selbst mit Buddy scheint das in gewisser Maßen so zu sein. Er beschwichtigt Buddy und unterwirft sich, nervt Buddy vielleicht, weil der gar nicht weiß warum. Du rufst Leo ab und als Dank geht Buddy drauf und blockt ihn mit ganzer Körperkraft ab. Heißt für Leo, wenn ich ihn nicht dauerhaft beschwichtige, werde ich umgerannt. Das ist echt eine super schwierige Situation. Deren Lösung auch sehr langwierig werden dürfte. Für euch wäre zum Beispiel ein Hund gut, der gar nicht so sehr auf Interaktion mit anderen Hunden aus ist und zum Beispiel nur mal kurz Hallo sagt und dann eher sein Ding macht und Leo gar nicht so sehr weiter beachtet. Dieser Hund muss auch sehr fein in der Kommunikation sein usw. Also auch mal winrlich nach gut geführten Social Walks. Und nimm mal Kontakt zu der Trainerin mit dem guten Verständnis für Körpersprache auf. Vielleicht kennt die sogar 2-3 Hunde mit denen ihr Leo zusammenbringen könnt und er wirklich Kommunikation lernen kann. Stell dir das Thema hündische Kommunikation für Leo mal eher wie eine Fremdsprache vor, die in der Schule gelernt wird. So ein bisschen was versteht er, aber er spricht sie eben nicht so richtig und es fällt ihm sehr schwer spontan und angemessen zu formulieren, eventuell hat er sogar Angst davor, weil es falsch sein könnte.
Hallo Nadine T., mal eine kurze Rückmeldung zu den letzten Tagen. Also die zwei Hundetrainer gibt es leider nicht mehr und ansonsten sind die in meiner Gegend sehr dünne gesät. Aber ich habe einen Tipp bekommen von einer Schule die zwar etwas weiter weg ist aber die sehr individuell arbeiten und auch Social Walk in kleinen Gruppen anbieten. Es gab in unserem Revier eine tolle amerikanische Bulldogge, Otto. Der war der Knaller, Buddha und Dalei Lama in einem Hund. Der konnte Leo so schnell beruhigen ohne das er etwas gemacht hat, zumindest für mich nicht erkennbar. Dieser Hund hat mich sehr beeindruckt. Leider kommt Otto jetzt nicht mehr so weit, hat jetzt ein Alter in dem er nur noch kurze Runden dreht. So aber jetzt zu den vergangenen Tagen. Das langsame Gehen ist für mich mindestens genauso anstrengend, und wahrscheinlich tut es mir auch gut. Also wirklich langsam, ich renne auch nicht hektisch durch den Tag, aber habe schon ein flottes Tempo. Der Start wird besser, er hüpft und springt, aber er hat verstanden das es nicht raus geht bevor er sich beruhigt. Geschirr anlegen, dann gehts aber noch ein paar Minuten bis ich mich fertig gemacht habe. „Leine „ kennt er, wenn ich das draußen sage weiß er das er jetzt angeleint wird. Sobald er ruhig steht und ich ihn anleinen kann muss ich erst noch da und dort in der Wohnung hinlaufen und er muss warten. Er kratzt sich aber das fiepen und bellen ist weniger massiv wie noch vor einer Woche. Er kennt das warten mit Leine am Boden vom Deckentraining. Wir haben das auch so gelernt, wenn man keine Decke hat ist die abgelegte Leine die Orientierung. Draußen geht es mal mehr mal weniger besser. Aber er hat verstanden was ich möchte, das ist offensichtlich, aber er kann noch nicht aus seiner Haut. Er nutzt den Stillstand um die Umgebung zu scannen. Ich habe da aber schon länger eingebaut, dass ich stehen bleibe, er muss hinter mich und ich scanne die Umgebung übertrieben auffällig. Wie ein Kundschafter der nach vorne die Lage checkt. Er denkt ja er müsste das machen, aber je größer und breiter ich mich aufstelle desto mehr traut er mir dann doch langsam mal zu das ich die Lage im Griff habe. Beim Ruhestop lass ich ihn sich kratzen und schütteln und wenn er sich darin verliert nehme ich ihn zwischen die Beine, halte ihn an der Brust. Wenn ich merke das die Anspannung weniger wird, der Hund weicher wird bleiben wir noch kurz in der Position,Lob und Leckerle und dann gehen wir wieder langsam weiter. Am Ende der Runde lass ich ihn frei rennen, dann hat er seine verrückte Minute wo er nur rennt im Zickzack und sobald er dann wieder locker läuft, schnüffelt und die letzten Marken gesetzt hat sind wir am Ende des Weges. Er braucht diese verrückte Minute um Dampf abzulassen, aber er macht das eigentlich schon immer, ich beurteile das auch als pure Lebensfreude und Spaß am Gassi gehen und nicht nur als Stressabbau. Ich habe den Eindruck wir sind auf einem guten Weg, der noch länger sein dürfte und es wird Rückschläge geben, die sind einkalkuliert. Hunde spiegeln ihre Halter und spüren alles was von uns ausgeht. Wenn ich hektisch und gestresst oder genervt bin fährt mein Hund sofort hoch. Leo ist da auffallend empfänglich für meine Emotionen. Ich denke, je gechillter ich bin desto mehr färbt es auf ihn ab, das bedeutet, nicht auf den letzten Drücker raus gehen, überhaupt sein eigenes Bewegungsmuster und die Abläufe mal beobachten. Das kriege ich hin, Rückfälle sind einkalkuliert. Und jetzt gehts auf die Morgenrunde. Bisher ging die 30 Minuten, jetzt sind wir bei 45 Minuten. In der Ruhe liegt die Kraft. 😂😂😂 Schönen Tag
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