Lisa
22.3.2023 um 13:06Uhr

Hund steigert sich in Frust

Hallo, ich möchte mal unser Problem mit der Frustrationtoleranz schildern. Mein Labrador Carlos (1,5 Jahre) fiept und jault häufig, vorallem bei räumlichen Begrenzungen (Decke, offener Kofferraum) oder bei Hundebegegnungen ohne Kontakt. Schon seit der Welpenphase an bleibt er zwar in vorgegebenen Grenzen, aber beginnt nach wenigen Sekunden zu fiepen und zu jaulen. Wenn dieses Verhalten ignoriert wird steigert er sich weiter rein und bellt zusätzlich. Als Lösung lese ich immer nur wieder, man solle konsequent warten bis der Hund sich beruhigt. Nur tut Carlos das einfach nicht. Auch nach über einer Stunde warten fiept und bellt er noch. Gibt es noch andere Ansätze als dies auszusitzen?

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Anja
22.3.2023 um 13:23Uhr

Was passiert denn nach der Stunde warten?

Lisa
22.3.2023 um 13:34Uhr

Naja mein Tag hat nicht unendlich Stunden… ich erlöse ihn dann irgendwann, wenn ich konsequent wäre würde er hier den ganzen Tag durch jaulen und wir gar nicht mehr raus gehen. hab’s mal versucht, er hat im Kofferraum nicht aufgehört zu jaulen also wieder zu und zurück nach Hause, nur in den Garten. Hatte auch nach mehreren Anläufen keinerlei Erfolg, er beruhigt sich da einfach nicht. genauso auf der Decke oder ähnlichem. wenn er seinem Platz selbst wählen darf, ist Ruhe kein Problem aber wenn wir den Raum vorgeben. vllt gibt es da auch keine andere Lösung als aushalten, dann muss ich wohl akzeptieren, dass er das nie lernen wird … 🤷🏼‍♀️

Ines
22.3.2023 um 13:47Uhr

Ja, gibt es. Es sind vermutlich verschiedene Stellschrauben, an denen du drehen kannst. Frustrationstoleranz ist eine begrenzte Ressource. Also mal schauen, in welchen alltäglichen Situationen er bereits mit Frust umgehen muss. Auch mal schauen, ob es gesundheitliche Probleme gibt. Und dann hilft vermutlich eine Kombination aus Management und Training. Beispiel Hundebegegnung: Management wäre beispielsweise einen großen Abstand zum anderen Hund zu wählen; One-Way-Spaziergänge; kürzere Spaziergänge; oder was euch in Hundebegegnungen hilft. Training dann mit viel Abstand zum anderen Hund beginnen. Beliebt ist hier "Click für Blick". Ich würde auch Prioritäten setzen: Was ist dir momentan am wichtigsten? Dort mit Training und Management starten, in den anderen Situationen vor allem Management betreiben. Unerwünschtes Verhalten zu ignorieren führt zu noch mehr Frust. Außerdem übt sich der Hund ständig im unerwünschten Verhalten. Ggf. mal gemeinsam mit einer Trainer*in Strategien entwickeln.

Nadine
22.3.2023 um 14:16Uhr

was machst du denn, wenn er fiept, jault, bellt bzw. du ihn begrenzt hast und er die Grenze einhalten soll? Siehst du ihn an während er sich beruhigen soll? gehst du von ihm weg und wieder in seine Richtung? wartest du gezielt auf eine Besserung?

Nadine
22.3.2023 um 14:17Uhr

und wie sieht das Zuhause sonst aus, läuft er dir viel hinterher?

Doris
22.3.2023 um 14:37Uhr

liebe Lisa ja, es gibt sie tatsächlich, diese „ Mötzler“. zum einen : ja achte unbedingt darauf, seine „ Rucksäckchen“ nicht zu überladen.. wenn er schon ne Menge Frust aushalten musste, unbedingt Druck rausnehmen..(dazu später) .. dann in häuslicher Umgebung kleinschrittig „ Respekt“ einfordern( viele kleine Warteschleifen), und dann Timing!!! ich glaube einfach nicht, dass ein hund nonstopp „ lärmt“, er muss ja auch mal luft holen( weiss ich aus eigener Erfahrung!bei meiner Hündin) GENAU DA musst du reingrätschten. Das ist schwer, weil wir- genau wie Hund und Kinder- durch die Dauerbeschallung abstumpfen!!! Also bleib bei dir, bleib achtsam, warte bis der Hund kurz innehält:SOFORT LOBENund evtl eine Runde Leckerli, wer frisst und schluckt kann micht bellen und fiepen, derwährend loben und dann auflösen.. und glaube mir, hier ist kleinschrittig, wirklich mikroschrittig.. 1/2 sec sind am anfang viel.. irgendwann kannst du dann den Blick einfordern, vielleicht ein „Warte“ einstreuen.. ich übe zuhause bei jederGelegenheit( wenn ICH parat bin, halbgar nutztnux) Schwellentraining, Treppentraiing, warten wenn ich die Schuhe anziehe.. und nee, nur weil sie die Nase zwischen due Pfoten legt und ohne laut daliegt, ist sie NICHT entspannt, ganz im Gegenteil..aber wir bleiben dran. unsere“ Achillisferse“ ist das Austeigen beim Gassigehen.. da kann sie sich vorher zuhause versäubert haben 1. fiept sie schon auf der Fahrt zum Gassiplatz 2. wenn ich dort aussteige.. und wohlgemerkt, wir fahren den ganzen Tag beruflich mit Unterbrechng Auto und übendas Liegenbleiben Aus-und Einsteigen.. habe ich meine Berufskleidung an, gibt es NIE gefiepe, nie Ungeduld, ..( es sei denn es kommt ne Katze vorbei, aber dafür ist vor dem Öffnen der Tür IMMERNOCH die Leinedran!)…

Lisa
22.3.2023 um 14:39Uhr

Ich bleibe in der Nähe (wenige Schritte Entfernung) aber schaue ihn nicht an. dann beschäftige ich mich ruhig mit irgendwas: Arbeit am Laptop, Lesen, oder Ähnliches. Wenn er frei wählen darf, ist Ruhe kein Problem. Er liegt dann meist im selben Zimmer, in dem ich mich aufhalte. er läuft mir nicht direkt hinter, wenn ich das Zimmer kurz verlassen (Mir etwas aus der Küche hole, zur Toilette gehe) aber wenn ich länger/dauerhaft weg bin, schaut er schon wo ich hin bin, und würde er sich zu mir legen.

Lisa
22.3.2023 um 14:47Uhr

Danke Doris. Diese Millisekunden abzupassen ist wirklich schwer. ich befürchte immer, dass „motzen“ zu belohnen. Das richtige Timing zu treffen ohne dabei eine Erwartungshaltung aufzubauen fällt mir nicht leicht. Leider hat mir bisher auch noch kein Trainer den richtigen Moment an meinem Hund zeigen können.

Silke
22.3.2023 um 17:47Uhr

Da er dieses Verhalten schon lange zeigt, wirst Du auch länger brauchen dieses abzustellen. Schließlich hat er damit immer Erfolg. Hast irgendwann immer nachgegeben. Leider musst Du mal längere Zeit tatsächlich aushalten und Zeit einplanen. Kann er überhaupt alleinbleiben? Da er es jetzt in vielen Situationen zeigt, musst Du tatsächlich Prioritäten setzen, die wichtigsten Sachen zuerst, damit erledigen sich einige andere Sachen später von allein. Hatte auch schon ältere Hunde aufgenommen, die es vorher nie gelernt haben und haben Stunden gebellt, geschrien, gejankt. Grundsätzlich beginne ich meinen Raum einzufordern. Ich beginne alles, ich beende alles und nichts zur freien Verfügung. Gerade anfangs lasse ich mich, bei solchen Hunden, auf nichts ein und komme ihren Wünschen nicht nach. Möchten sie spielen, mache ich dies nicht, zieht sich durch jeden Bereich. Komme selbst darauf zurück nach einiger Zeit, aber nur, wenn Ruhe herrscht. Ich lasse mich nicht verfolgen und Decke ist Decke. Wer sich nicht zurücknehmen kann, möchte, trägt eine Hausleine. Wartet er, egal wie lange, ohne Palaver vorm Napf? Hunde, die nicht auf ihrer Decke bleiben, werden dort bequem angeleint. Ich verlasse natürlich dabei nicht das Haus, aber wechsel kurz die Zimmer, oder setze mich auchmal in das Zimmer in welchem der Hund angeleint ist. Der Hund weiß zu jeder Zeit, ich bin da und kann mich meist auch sehen, oder laufe vorbei. Der Hund kriegt in diesen Momenten keine Aufmerksamkeit, ich tue, als wäre er nicht da. Das halte ich durch, egal wie viele Stunden es dauert, irgendwann hört jeder Hund auf, selbst, wenn es vor Erschöpfung ist. Ich gucke nicht, sage nichts, ist mir einfach egal und umso zügiger merkt der Hund, bringt nichts und doch, dies funktioniert, denn vorher gibt es nichts anderes. Der Hund bleibt auf der Decke bis er aufhört und schläft, oder entspannt ist, es geht weder zum Spaziergang, auch wenn dieser dran wäre, es gibt kein Futter, auch wenn es dafür Zeit wäre, es gibt nichts bevor er nicht nur ruhig, sondern wirklich entspannt ist. Damit beginne ich bei solchen Hunden und akzeptiert er dies, funktioniert es bei vielem anderen besser, oder sofort. Wer am Napf nicht warten kann, kriegt nichts. Ist alles die eigene Entscheidung vom Hund. Deshalb Hausleine, damit er nicht zum Erfolg kommt, sonst fängt man von vorn an. Wie beim Rausgehen, wer an der Tür Palaver macht und nicht warten kann, kommt niemals raus. Gab schon Hunde da habe ich mir lockere 30 Mal am Tag Jacke angezogen, Jacke ausgezogen, Schuhe an, Schuhe aus, bevor es rausging. Dann ist das eben der Fall. Natürlich muss man lernen den richtigen Zeitpunkt zu finden. Ist absolut wichtig, sind manchmal Millisekunden. Ein Grund weshalb ich nicht mit Leckerchen arbeite. Die Belohnung ist immer das, was der Hund gerade möchte. Also, wenn es um solche Sachen geht. Ist nur eine Millisekunde an der Tür Ruhe, geht die Tür auf, fängt er an, geht die Tür zu. Gleiche beim Futter, Spiel, Interaktion. Sind sie angeleint am Platz, liegt etwas zum Kauen bereit zum Stressaubbau. Bewegung ist ebenso Stressabbau, nutze ich bei anderen Gelegenheiten. Wenn der Hund wirklich keine schlechten Erfahrungen gemacht hat und, oder Schmerzen hat, krank ist, dies ist alles etwas anderes und das handhabt man dann anders, wird der Hund das zügig verstehen. Eine Frage der Umsetzung und Deiner Ausdauer. Liegt an Dir. Kommen junge Hunde mit diesem Verhalten, dauert das mit dem Anleinen maximal eine Woche, mehr ist nicht nötig. Die Intervalle werden in wenigen Tagen kürzer, bis der Hund von selbst entspannt. Bei älteren Hunden dauert es manchmal länger, da sie vorher andere Erfahrungen machten. In 35 Jahren, brauchte der penetranteste Hund, hatte aber noch andere Probleme, fast 3 Wochen dafür, um zu lernen, nur mit Ruhe und Zurücknahme kommt man zum Erfolg. Ich bleibe und dies ist wichtig, grundsätzlich selbst dabei völlig ruhig. Ich werde niemals laut, rede, wenn überhaupt, je nach Situation, leise, ich zeige körpersprachlich genau was ich will und weiche nicht davon ab. Wenn ich etwas mache und meine Hunde laufen hier rum, gehe ich nicht auf sie ein, gucke sie andauernd an, oder sonstiges. Stehe ich da und koche, interessieren sie mich nicht, natürlich beobachte ich alles immer wieder aus dem Augenwinkel, ohne das sie es bemerken. Sie sollen niemals meinen, sie sind der Nabel der Welt. Dies ziehe ich durch jeden Bereich. Will ich mal meine Ruhe, lasse ich mich auch niemals belagern, oder ist Besuch da, wird dieser nicht kontrolliert, oder hier ist niemand der erste an der Tür. Sowas dauert alles seine Zeit. Es gibt keinen Hund, da bin ich sicher, der keine blöde Vorgeschichte hat, oder krank ist, der dies nicht lernen kann. Liegt am Besitzer, nicht am Hund. Doch, geht um Konsequenz und durchhalten. Selbst, wenn es schwer fällt, selbst ruhig zu bleiben und eben diese Zeit einplanen. Da sind mehrere Tage, Wochen, der Tagesablauf gestört, gehört dann dazu. Anders funktioniert es nicht. Dann muss man im Urlaub beginnen, wenn man es anders nicht hinkriegt. Wie ich immer sage, wer anfangs einschränkt, hat später keine Probleme und der Hund die größtmögliche Freiheit und man lebt geschmeidig zusammen. Ich weiß, ist anstregend und kann einem auf den Sender gehen, aber lohnt sich. Diese paar Wochen muss man sich nehmen um das zu durchbrechen, danach läuft es von selbst, mit hier und da nochmal Korrekturen und Erinnerungen daran, dass sich nichts ändert.

Sandra
22.3.2023 um 21:06Uhr

Silke hat es wieder auf den Punkt gebracht. Nimm dir die Zeit, es lohnt sich und macht das Zusammenleben schöner und es ist wichtig für deine Fellnase. Viel Erfolg 🍀

Doris
23.3.2023 um 09:43Uhr

stimmt, sehr gut erklärt. Aber es ist schwierig für viele ihren Hund zu ignorieren und es umzusetzen wenn der Hund was will darf/kriegt er nichts. Behaupten ja einige(die softe Generation) wäre Tierquälerei🫣. Hat sich ja in der menschlichen Erziehung schon gezeigt, dass antiautoritäre Erziehung nicht die beste ist. Wie soll ein Hund das dann verstehen, dessen natürliche Erziehung darin besteht Grenzen gesetzt zu kriegen. Gibt ihm doch nur Struktur und Sicherheit!

Lisa
23.3.2023 um 11:53Uhr

Vielen Dank für den wirklich ausführlichen Beitrag. Ob und wie er mir weiterhelfen könnte, muss ich nochmal überdenken. Das es an meiner Konsequenz beim Aushalten hapert, habe ich ja bereits selbst festgestellt: noch länger aushalten halten meine Nerven nicht aus, dann muss ich das Jaulen wohl akzeptieren. Oder falls ich es doch nochmal probiere in gute Noice-Canceling-Kopfhörer investieren. Noch ein paar Ausführungen zur Situation: Alleine bleiben ist kein Problem: auf der Kammera ist zu sehen, wie er dann friedlich schläft und nur gelegentlich etwas trinkt. Er zeigt das Verhalten nur wenn jemand zu Hause ist, verstärkt wenn mehr als eine Person zu Hause ist. Auch die Hausleine habe ich schon probiert, mit dieser kommt er sofort auf seinem Platz zur Ruhe - nur ohne Leine keine Chance. Auch Fütterung und aus der Haustür gehen sind gar kein Problem: er bemerkt gar nicht, dass ich Futter raushole oder Jacke und Schuhe anziehe, ohne Begrenzung schläft er einfach. Wie beschrieben zeigt er das Verhalten nur wenn er auf einem festen Platz räumlich begrenzt wird (auf seinem Platz/ in einem Raum/ im Kofferraum/ etc.). Wenn er angeleint ist/ die Tür geschlossen ist/ der Kofferraum geschlossen ist hat er keine Probleme zu entspannen. Eigentlich habe ich nach diversen Anläufen entschieden, dass das aushalten kein Weg für uns ist. Vllt hat ja der ein oder anderer noch eigene Erfahrungen zu schildern. Ob ich es nochmal mit länger aushalten probiere, weiß ich ehrlich nicht. Dies war bisher kein einziges Mal erfolgreich, entsprechend gering ist meine Motivation das erneut zu probieren.

Doris
23.3.2023 um 13:26Uhr

liebe Lisa kommt Zeit kommt Rat. sage noch einer, Labbis seien grundsätzlich die besten Einsteigerhunde! nein, etwas anderes: ich lese aus deinen Antworten heraus, dass du sehr entmutigt und verunsichert bist. Dein Carlos ist ein Filou und nutzt das schamlos aus. keine Sorge, hier kommt kein weiterer Tipp. Weisst du, ein kluger Mensch hat einmal gesagt:“ Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht“.. will heissen, wenn du so weit bist, dann wird auch dein Carlos DEINE Grenzen respektieren.Dann wird es dir wie Schuppen aus den Haaren fallen.. alle Tipps werden sich dann für dich zu einem Bild, einen für Dich gangbaren Weg zusammen fügen. Jeder Hund ist anders und jeder Hundehalter auch! d.h. für jedes Hund-Mensch-Team gibt es einen ganz eigenen Weg und eine ganz eigene Zeit. Wenn Hänschen es nicht lernt, wird Hans es halt auf die harte Tour lernen( und hart heisst nicht Gewalt, sondern einfach Überraschung, denn eines Tages wachst du auf und weisst, was mit Körperhaltung -Klrpersprache gemeint ist, dann weiss Carlos es auch… bis dahin: wie wäre es mit

Doris
23.3.2023 um 13:28Uhr

hundekongress?? die Beiträge, die ich bis jetztgesehen habe sind wirklich gut und hilfteich

Silke
23.3.2023 um 14:16Uhr

Sowas kenne ich leider, Doris, dass einige Leute meinen ich wäre streng, stimmt nicht, dafür gibt es auch die andere Fraktion, die meint ich wäre nicht hart genug und das ich ohne Starkzwang arbeite, mache ich seit 35 Jahren nicht und werde ich nie. Jeder Mensch ist individuell und ebenso jeder Hund, deshalb angemessen und angepasst an den Hund agieren. Der Satz stimmt für mich, so wenig wie möglich, so viel wie nötig und gewisse Regeln sind wichtig. An gewisse Regeln muß sich auch jeder Mensch halten und bei den Hunden ist es nicht anders. Weder untereinander, noch im Zusammenleben mit dem Menschen und der Gesellschaft, sind eben auch Regeln für den Hund wichtig. Wobei, wie Du schreibst, heutzutage ist es bei manchen Kindern und Hunden mit der Erziehung eher Glücksache. Bei mit gibt es keine Quälerei. Schließlich entscheidet der Hund, bei mir, bei solchen Sachen, selbst. Ich bleibe ruhig, schreie nicht, werde nicht körperlich bei sowas und weshalb auch, der Hund merkt, wenn ich genervt wäre und würde ich vorher abbrechen, lernt er nur, ich bin nicht ernst zu nehmen. Wenn das oben Genannte sitzt, gehe ich natürlich auchmal auf Aufforderungen ein, sind schließlich keine Soldaten, wir leben zusammen und sie sind vollwertige Familienmitglieder für mich. Sie müssen sich nur an anfangs an deutlich gezeigte Regeln halten und danach läuft alles geschmeidig. Untereinander ist dies nicht anders, wenn meine älteste Hündin etwas zeigt, hält sich jeder andere Hund daran, sonst würde er einen vor die Mappe kriegen. Von einfach etwas ungefragt nehmen, über penetrante Aufmerksamkeit wollen, bis Individualdistanz missachten, welche gerade angesagt ist und sowas nimmt kein Hund übel, gehört dazu. Nur auf diese Weise wird gelernt, was geht nicht und was geht. Zuzüglich noch situativ. Tatsächlich mache ich bei der Erziehung nicht viel anders, als die Hunde untereinander, nur eben eine andere Umsetzung mit manchmal Hilfsmitteln, wie Leine und sowas. Tricks sind ein anderes Thema, darauf kommt kein Hund und untereinander nicht notwendig. Hunde sind schließlich Opportunisten und die Gruppe, egal ob Menschen, oder Hunde, ist wichtig für sie, sichert ihr Leben und Überleben, wie es ihnen dort gefällt ist etwas anderes, aber trotzdem, sie werden sich innerhalb der Gruppe, wenn er mit mehren Leuten lebt, immer jemanden wählen, den sie in der Lage sehen auch alles geregelt zu kriegen. Zweifelt der Hund daran, wird er niemals vollständig vertrauen. Nur, weil ein Hund eventuell toll erzogen ist, heisst nie, dass er seinem Halter auch vertraut, oder eine starke Bindung hat. Tricks, wie Sitz, Platz, Leinenführigkeit und vieles mehr, kann man auf viele Arten vermitteln, nur die Wenigsten beruhen auf ein miteinander und erst recht nicht später dann bei anderen Sachen auf Freiwilligkeit. Was mir wichtig ist. Ich erwarte etwas von ihnen und sie erwarten etwas von mir. Daran habe ich mich zu halten. Hunde merken, wenn man nicht ehrlich ist und nicht meint, was man sagt. Ich persönlich sehe es tatsächlich genauso, sie kennen ihre Leute besser, als sich die Leute manchmal selbst. Lisa, liest sich doch eigentlich gut, was bei Euch schon funktioniert. Du bist sicher, dass niemals etwas vorgefallen ist, dass er, wenn mehr bei Euch los ist, also mehrere Leute da sind, nicht zur Ruhe kommt und das er sich auf engem Raum nicht begrenzen lässt, oder meinst Du liegt an Deiner grundsätzlichen Umsetzung, mal von Konsequenz abgesehen, dass Du das für ihn nicht deutlich rüberbringst? Irgendwie scheint es etwas mit Ruhe und Sicherheit vermitteln zu tun zu haben.

Nadine
23.3.2023 um 14:18Uhr

Habe es gestern nicht mehr geschafft zu antworten, aber Silke hat das sehr gut gemacht. Eine Idee hätte ich für dich. Du schreibst, dass er bei Leine, Kofferraum oder Tür zu sofort ruhig ist, du das Problem also nur hast, wenn die Möglichkeit des „Abhauens“/alleinigen Auflösens besteht. Dazu fallen mir folgende Dinge ein: 1. unterschiedliche Körpersprache deinerseits, hier müsstest du genauso kommunizieren wie mit Leine/fester Begrenzung 2. Zwischenschritt als Trainingsmaßnahme. Lass doch zum Beispiel die Hausleine erstmal noch dran, tue so als würdest du ihn anleinen und lege die Leine einfach nur auf den Boden. Was macht denn dein Hund dann? Der nächste Schritt wäre dann Leine dran lassen, aber nicht mehr so tun als würdest du anleinen und einfach neben ihm fallen lassen und dann eben irgendwann ohne Leine. Bei Kofferraum schwierig. Aber eine Tür könntest du auch anlehnen, halb offen lassen usw. Ich vermute stark, dass du in Erwartung auf das Gefiepe und Theater selbst angespannt bist und das unbewusst auslöst

Lisa
23.3.2023 um 17:58Uhr

Vielen Dank für all eure ausführlichen Ratschläge. Vermutlich bin ich aktuell, was dieses Thema angeht, wirklich nervlich überstrapaziert und gehe die Situation schon zu gestresst an. Aber aktuell ist es für mich schwer vorstellbar, wie das mal besser werden soll.

Lisa
23.3.2023 um 17:58Uhr

Vielen Dank für all eure ausführlichen Ratschläge. Vermutlich bin ich aktuell, was dieses Thema angeht, wirklich nervlich überstrapaziert und gehe die Situation schon zu gestresst an. Aber aktuell ist es für mich schwer vorstellbar, wie das mal besser werden soll.

Doris
24.3.2023 um 16:35Uhr

liebe Silke ja, das kenne ich, so richtig recht machen kann es niemand niemandem… du bist mein ganz grosses Vorbild.. weil du den richtigen Weg verinnerlicht hast. Du kommunizierst mit den Hunden auf Augenhöhe, bist voll geerdet… genug der Lobhudelei( ist allerdings ernst gemeint) leider muss soetwas wachsen und geht nicht von heute auf morgen- du hast uns 35 Jahre voraus 😮😂😭.. und unsereiner versteht die Tipps nicht, um die wir ja btten. resp. wir können sie nur sehr schwer umsetzen: schon mal einen Regenwurm mit Körperspannung gesehen?😂😂😂.. naja, wie auch immer.. ich finde es jedes Mal sehr tröstlich, wenn du wieder und wieder darauf aufmerksam machst, dass jedes Mensch-Hund-Team anders ist… Danke für deine einfühlsamen Beiträge

Silke
25.3.2023 um 00:28Uhr

Im Gegensatz zu meinen Hunden, sie stehen auf Lob😂, ist es für mich eher unangenehm😂, völlig bescheuert, aber stimmt. 😊 Trotzdem Danke. 😊 Deshalb, kann Deine Sätze mal wieder zum Anlass nehmen, habe ich schließlich schon oft geschrieben, wie lange jemand etwas macht, heisst nicht, dass man gut ist, oder es wirklich kann, gilt für wirklich alles im Leben. Daher, jeder hat etwas, was er gut kann, oder das richtige Gefühl dafür hat. Manchen fällt etwas leicht und andere müssen für die gleiche Sache hart arbeiten und selbst dann kann es sein, dass es nicht funktioniert, wie es könnte. Außerdem, jeder hat seine Methode und gefällt auch nicht jedem. Zumal, Fehler macht jeder und niemand weiß alles, normal. Wer sich wirklich Mühe gibt, sich informiert, extrem arbeitet und sich auch korrekte Unterstützung sucht, bei demjenigen wird es auch funktionieren, oder wenigstens besser werden. Sowas muss man auch sagen, gibt Hunde mit gewisser Vorgeschichte, da kriegt man manches einfach nicht mehr hin, da heißt es händelbar machen und akzeptieren, auch damit kann man gut zurechtkommen und leben, kann nur etwas anstrengender sein. Daher auch Augen auf bei der Wahl des Hundes, ob überhaupt und wenn welcher, woher. Damit kann man sich schon einiges an Problemen ersparen. Weiterhin richtig informieren und sich vorab auch persönlich, nicht nur im Netz und per Buch, mit dem Thema beschäftigen. Theorie und Praxis ist ein riesen Unterschied. Manche Sachen kann ich schon tausendmal gemacht haben und trotzdem kommt auf einmal wieder ein Hund, mit dem ich wieder Neues lerne. Lernen hört nie auf, bei Mensch und Hund, ein Leben lang, aber man muss offen dafür bleiben. Mehr ist es eigentlich nicht und trotzdem oftmals schwierig. Mein Motto, gilt für mich in jedem Bereich, jeder Tag ist ein neuer und aufgeben ist keine Option.

Doris
6.5.2023 um 09:22Uhr

liebe Lisa na, wie weit bist du mit Carlos? klappt es besser mit euch? lG Doris

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