Hallo, unser 2 Jahre alter Labrador Rüde Benny reagiert sehr stark auf andere Hunde. Er legt sich hin wenn der andere Hund noch etwas weiter weg ist und hindert uns so am weitergehen. Wenn die Hunde auf einige wenige Meter heran gekommen sind, reagiert er mit Bellen und in die Leine springen. Wir waren mit ihm auch in der Hundeschule, dort wurde mit Gegenkonditionierung und Clicker gearbeitet, also „Click für Blick“. Meiner laienhaften Einschätzung nach ist der Reiz des Clickers viel zu schwach um Benny in seinem Verhalten zu unterbrechen, wenn er sich erstmal hochgeschaukelt hat. Dazu wurde uns in der Hundeschule gesagt, fangt früher an zu clickern um sich die Aufmerksamkeit des Hundes früher zu sichern. In der Hundeschule war Benny auch ein sehr strebsamer, vorbildlicher Schüler, bietet in ‚freier Wildbahn‘ allerdings ein gänzlich anderes Bild. Da die Gegenkonditionierung meiner Meinung nach nicht so funktioniert hat wie erhofft, haben wir an der Leinenführigkeit gearbeitet, um so seine Aufmerksamkeit mehr auf die führende Person und etwas weniger auf seine Umwelt zu richten. Bei mir und meiner Partnerin läuft er an der lockeren Leine vor uns, und hat verstanden dass wenn er zieht wir stehen bleiben und er selbst die Leine lockern muss, damit es weitergeht. Es gehen noch andere Personen mit ihm Gassi, da kann ich die Leinenführigkeit nicht beurteilen. Parallel dazu trainieren wir jetzt den Rückruf. Benny ist an einer Schleppleine und wenn er andere Hunde sieht, warte ich bis ich mir sicher bin dass der Hund seine Aufmerksamkeit hat. Dann rufe ich ihn ab und er bekommt eine für ihn sehr wertvolle Futterbelohnung. Das funktioniert in 90% der Fälle, wenn er mal nicht sofort reagieren sollte, ‚erinnere‘ ich ihn mit der Schleppleine daran, dass er gerade ein Kommando zu befolgen hat. Dann kommt er und ich belohne ihn dann trotzdem. Die spezielle Futterbelohnung bekommt er derzeit ausschließlich für den Rückruf. Ich bringe ihm auch ein paar Tricks bei, da bekommt er aber andere Leckerlies und die werden auch sparsam verteilt, da wir ganze Berge in der Hundeschule und privat auch in ihn reingefüttert haben und ich möchte es jetzt mit sozialem Lob und rar gesäter Belohnung probieren. Mein Gedanke ist, wenn ich ihn mit der Wurst abrufen kann, schlage ich damit 2 Fliegen mit einer Klappe: ich trainiere den Rückruf unter Ablenkung des Reizes Hund und ich bin dazu in der Lage, Benny zu unterbrechen bevor er so hochfährt wenn er einen anderen Hund sieht. Was sagt ihr liebe Community, ist der Ansatz so vertretbar? Oder doch komplett daneben? Wo könnten Probleme auftreten die ich bisher nicht sehe?
Eins noch, wenn wir so eine Begegnung hatten in der Benny gebellt hat und in die Leine gesprungen ist, spreche ich die Leute meistens an und wir versuchen dann, die Hunde mal schnuppern zu lassen. Meistens bietet Benny auch die Möglichkeit dazu, da er sich irgendwann beruhigt und ich kann ihn verbal für ruhiges Verhalten belohnen. Solange er ruhig ist, lasse ich Benny dann zu dem anderen Hund hin, das gegenseitige Einverständnis vorausgesetzt. Sollte ich damit weitermachen? Ist das kompletter Blödsinn? Was sagt ihr dazu?
Hallo Simon für mich hört es sich so an, als hättest du den Clicker falsch aufgebaut- denn der Hund wird nicht durch den Clicker abgelenkt, sonder der soll ein richtiges Verhalten bestätigen, so das du genügend Zeit hast, deinen Hund dann zu belohnen. Wenn das so wäre, hättest du ihm gesagt, dass das Verhalten, was du beschreibst richtig ist. Da ist das timing wichtig. Film es mal und zeige das einem Hundetrainer! Für mich wichtig- der Hund geht an allen Hunden erstmal vorbei-ich gehe auch nicht durch die Stadt und schüttele jedem die Hand. Und ich denke auch, dass du den Rückruf erstmal weiter ohne Ablenkung trainieren solltest- aber dann mit sozialem Spiel, ner tollen Beute für ihn oder besonders tollem Futter. Viel Erfolg
hallo Simon einige Ansätze bei dir sind ganz okay, aber die Umsetzung ist viel zu kompliziert.Wann welches leckerlie, wann Klickern etc Da kommt man ja selber durcheinander, dann kann es der Hund auch nicht verstehen.Mit diesem ollen klicker muß man auch immer so eine Punktlandung hinlegen sonst hat man ruckzuck das falsche bestätigt. Das mag in Ruhe funktionieren aber in Situationen in denen man selber angespannt ist solltest du das lassen. versuche doch einfach mal in genügend großem Abstand ohne leckerlie, ohne Ansprache im Bogen am anderen Hund vorbeizugehen. Wenn er versucht sich hinzulegen, Bogen vergrößern und mit einer Handgeste einladen dir zu folgen.Deine Ruhe (Gleichgültigkeit) dem anderen Hund gegenüber sollte sich auf deinen Hund übertragen. Wirst sehen, je cooler du bist umso eher kann dein Hund sich dir anschließen. Gruß Oliver
Ps dein Hundetrainer sollte vielleicht als erstes Versuchen, herauszufinden warum sich dein Hund so verhält.und da gibt es ne Menge Möglichkeiten.
Was mir so spontan aufgefallen ist, ist die Situation beim Rückruf. Meine Hündin wird dann (und nur dann) gelobt, sei es mit Leckerchen, Spiel, oder sonst sozial, denn sie auf mein abrufen sofort zu mir kommt, muss ich sie „daran erinnern“, gibt es nichts dergleichen. Je nach Situation gebe ich ihr dann nochmals „eine Chance“ in dem ich sie warten lasse, mich entferne und sie dann nochmals abrufe. Dass mach ich allerdings erst seit das mit dem warten richtig sitzt und sie das zuverlässig macht, vorher habe ich sie aus dem warten immer abgeholt.
Und wird sie, wenn sie beim 2. oder 3. mal kommt, dann geschimpft oder gelobt oder gar nix? Fände ich interessant…
Ich laufe dann einfach weiter, ohne etwas zu sagen oder zu tun. Es ist ja dann nicht so dass etwas wirklich schlimmes passiert wäre, aber belohnt wird nur das korrekte verhalten. Muss aber dazu auch sagen dass meine Hündin fast schon ein Selbstläufer ist, und ich sehr viel mit ihr erreicht habe in dem ich korrektes Verhalten belohne, und nur ganz selten ein energisches „nein“ brauche.
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