Hallo ihr Lieben, ich benötige mal euer Schwarmwissen… Yara (Tierschutzhündin, knapp 2 Jahre alt) ist jetzt seit August bei mir als Dogsharing-Hund. Nun hat sie aber leider einen extremen Jagdtrieb, weshalb sie nicht mehr frei laufen darf, da der Rückruf trotz intensiven Trainings zwar 1x funktioniert, beim 2. Mal nur knapp, danach ist sie weg. Deshalb Schleppleine, den Radius darf sie sich erarbeiten durch ruhiges Verhalten und Kontakt zu mir. Nun begegnen uns bei der Gassirunde natürlich des Öfteren andere Hunde, mal angeleint, mal nicht, die sie geruchstechnich inzwischen auch kennt. Normalerweise lasse ich keinen Leinenkontakt zu, zumal sie anfangs auch immer gleich hochdrehte und spielen wollte. Jetzt habe ich sie so weit, dass sie recht ruhig bleibt, aber natürlich gibt es immer wieder Begegnungen, wo der andere Hundebesitzer seinen Hund nicht zurückpfeift. Inzwischen ( ich hatte vor Yara auch eine freilaufende Hündin) kenne ich natürlich die anderen Hunde im Dorf (Yara auch). Ich habe aber von verschiedenen Hundetrainern gehört, dass man NIE Hunde an der Leine zueinander lassen darf. Was meint ihr dazu? Ich möchte Yara schon auch den ruhigen Kontakt mit ausgewählten Hunden ermöglichen, da sie sonst nur Samstags beim Training die Möglichkeit hat, frei mit anderen Hunden zu interagieren. Ich habe es jetzt 2-3 Mal zugelassen an der Leine, auch wenn der andere auch an der Leine ist. Yara scheint das zu mögen, kein Pöbeln, etc., und nur kurz schnüffeln, bevor sie „ich will mit dir spielen“-Modus kommt, breche ich ab und schaffe Distanz (zu 90% schaffe ich das schon). Da, wo ich es zulasse, sind es gut sozialisierte ältere/alte Hunde. Kann ich das so beibehalten oder schaffe ich mir ein zukünftiges Problem? Yara hat sonst die Erfahrung gemacht, dass ich, wenn sie am Fahrrad war, auch diese Hunde geblockt habe, somit kann ich guten Gewissens sagen, dass sie mir vertraut…
Yara kann an der Leine nicht ordentlich kommunizieren. Und das Abbrechen der Kommunikation hilft ihr auch nicht. An der Schleppleine besteht zusätzlich das erhöhte Verletzungsrisiko für alle (Hunde & Menschen). Dad Kommunikationsproblem beginnt schon damit, dass die Hunde an der Leine viel direkter aufeinander zugehen, als sie es normalerweise tun würden. Bei einer guten Kommunikation gehen sie in einem Bogen aufeinander zu und nicht gerade. Der Mensch an der Leine verhindert dies. Durch das frontale, direktere aufeinander zugehen entsteht aber direkt eine Art Konfliktsituation. Dann können sie während der Kontaktaufnahme und dem Schnüffeln gar nicht so kommunizieren, wie sie wollen. Wir wollen keinen Leinenknoten und beschränken die Hunde automatisch. Dann brichst du die Kontaktaufnahme ja ab, bevor du meinst, jetzt geht es ins Spielen. Da müsste man mal ganz genau beobachten und am besten mal mehrere Videosequenzen analysieren, um herauszufinden, ob sie wirklich spielen möchte oder eigentlich nur der Kommunikation ausweicht, eine Grenze setzen möchte, weil ihr das Schnüffeln zu aufdringlich ist usw. Brichst du dann nämlich die Kontaktaufnahme einfach ab, regelst du zwar auch die Situation für sie, schränkst sie aber zeitgleich oder wieder in ihren Kommunkationsmöglichkeiten ein. Dadurch kann die gesamte Kommunikation an der Leine schnell sehr negativ für den Hund sein und dann doch irgendwann in eine Leinenaggression umschlagen. Wenn sie jeden Samstag ausgiebig mit anderen Hunden toben kann und das noch unter Aufsicht eines guten Trainers, ist das doch super und völlig ausreichend. Yara braucht vor allem dich als guten Bindungspartner.
oh, ich hatte etwas geschrieben, nun ist es weg 🥹
Danke für deine Antwort, sehr hilfreich! Ich lasse Yara nicht einfach an der Schleppleine machen und tun. Und ich blockiere unliebsame Begegnungen. Es geht nur um Treffen mit ihren Homies, mit denen wir auch schon zusammen spazieren gegangen sind. Du meinst, 1x pro Woche Hundekontakt reicht? Der Kontakt ist auch schnüffelnd da, und ich sehe an ihrer Körpersprache, ob sie jemanden mag oder nicht. Aber sie mag wirklich viele Hunde, wenn sie ausweichen will, läuft sie bei Fuß oder hinter mir, sie muss das nicht klären, das mache ich.
Ich finde, das hängt auch vom Hund ab. Eir haben hier bei uns einen Jack Russel. Der ist immer an der Schleppleine, weil er sonst jagt. Er kann aber ganz wunderbar mit den anderen kommunizieren, wobei die Leine natürlich immer locker am Boden liegt. Das einzige Problem ist hier die Verletzungs- bzw Verwicklungsgefahr, wenn die anderen Hunde durch die Schlepp durchlaufen. Der kleine hat aber auch nur Kontakt zu Bekannten Hunden. Kommunikation findet auch immer an der Leine statt, da das auch mit Abstand funktioniert.
Für den Bogen, den Hunde bei der Annäherung ohne Leine laufen, reicht es mit Leine auch oft ( hängt vom Hund ab), wenn beide ihren Hund außen führen und die Hunde dann nachschnüffel dürfen, wenn sie schon aneinander vorbei sind. Da sieht man dann auch gleich, ob der andere auch den Kontakt möchte oder nicht. auf jeden Fall ist diese Art der Annäherung höflich und führt eher nicht zu Leinenaggressionen.
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