Hallo in die Runde, ich weiß, dass es unterschiedliche Philosophien dafür gibt, wie man mit einem unzufrieden jaulenden Hund umgeht. Ich bin eine ganze Zeit lang mit Ignorieren ganz gut gefahren, zumal es eher kürzere Jaulepisoden von 5 - 10 Sekunden waren, je nach der dem Hund untersagten Tätigkeit und seiner Tagesform. Aktuell, mitten in der Pubertät, jault Maly eigentlich bei allem, sobald ihr etwas nicht passt und das mitunter über mehrere Minuten und immer intensiver, je länger sie nicht kriegt, was sie will. Ich möchte das jetzt eigentlich nicht mehr nur ignorieren, sondern sie bekommt ihr Abbruchsignal, was auch regelmäßig dazu führt, dass sie zumindest eine gewisse Zeit wieder Ruhe gibt. Nun meine Frage: Wie handhabt ihr das und habt ihr noch Tipps?
Nein, nur zuhause wenn sie zB nicht den Besuch direkt begrüßen darf, auf ihrer Decke bleiben muss, obwohl wir was aus ihrer Sicht spannenderes machen, sich vor dem Fressnapf auf die Freigabe warten oder nochmal bißchen mehr Abstand nehmen soll. Sowas.
Ich versuche, in all den von dir beschriebenen Situationen, so lange zu warten, bis sie sich (etwas) zurücknimmt. Mein Problem dabei ist, dass sie eben so überdreht, dass sie in diesen Situationen niemals entspannt ist. Beim Besuch zum Beispiel würde sie 6 Stunden in die Hausleine springen oder wenn man sie wegsperrt, in einem anderen Raum, jaulen. Bei dem anderen Situationen ist es weniger dramatisch, das kann ich eben auch viel besser trainieren.
Ob es hart ist oder nicht, wäre mir dann tatsächlich egal. Ich zweifel nur daran, ob es etwas bringt. Auf der anderen Seite bringe ich natürlich mit einer Korrektur noch mehr Streß rein. Das ist mein Dilemma.
Sie stresst sich halt brutal. Den Stress will ich ihr eigentlich ersparen. Aber "kleinschrittig aufbauen" ist es sehr schwierig. Kann ja nicht jeden Tag 10 verschiedene Leute einladen.
Wenn du ihr momentanes Verhalten als auffällige Veränderung wahrnimmst, könntest du einmal reflektieren, ob es ggf. gesundheitliche Probleme gibt. Außerdem würde ich schauen, ob sich in den letzten Monaten/Wochen etwas in eurem Alltag/Zusammenleben verändert hat, was sie ggf. zusätzlich stresst. Sowohl Frustrationstoleranz als auch Impulskontrolle (kann ja nicht unbedingt getrennt voneinander betrachtet werden), sind nun mal endlich. Vielleicht hat sie beispielsweise auf euren Spaziergängen gerade irgendein Thema oder es kriselt an anderer Stelle in eurer Beziehung oder,oder,oder. Prinzipiell versuche ich mit meiner Hündin die besonders fordernden Situationen so zu gestalten, dass sie diese ohne jaulen schaffen kann. Das sieht von Situation zu Situation natürlich sehr unterschiedlich aus. Ggf. hilft es deiner Hündin, wenn der Besuch angekommen ist, das du einmal kurz mit ihr rausgehst. Etwas Bewegung und Abstand zum Reiz, dann wieder rein und etwas zum Kauen geben. Zusätzlich gibt es auch verschiedene Entspannungstechniken, wie z.B. die isometrischen Übungen, einen Entspannungsduft für die Langzeitentspannung oder ein Entspannungswort um wieder "einen Fuß in die Tür zu bekommen." Manche Hunde brauchen dabei einfach mehr Unterstützung als andere. Wenn deine Hündin dann aber erst einmal gelernt hat, welche Verhaltensweisen es nebst Jaulen noch gibt, ist das für euch beide ein Gewinn. Und soweit ich weiß, kann jaulen auch selbstbelohnend sein. Sollte dies nicht so sein,korrigiert mich bitte. Zum Abbruchsignal: Damit "arbeitest" du ja eigentlich vor allem am Symptom und nicht an der Ursache. Das kann auch schnell ne Sackgasse werden, weil du immer massiver werden musst.
Und Kontaktliegen, Kuscheln sowie Pausentage laden den Akku deiner Hündin auf. (Wenn sie Körperkontakt mag.)
Danke auch für deine Antwort. Ich weiß ja, was das Problem ist. Ihre Frustrationstoleranz, insbesondere bei Besuch oder Hunden. Wenn man aber, siehe meine Antwort an Silke, das seit anderthalb Jahren trainiert, ist man irgendwann nur noch deprimiert. Klar, Pubertät und so, aber wenn einem alle Trainer sagen: "Du machst alles richtig, hab Geduld",es aber subjektiv nicht besser wird...🤪
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