Wir üben gerade die Körpersprachliche Kommunikation. Nur leider mit wenig Erfolg. Ich weiss noch nicht was das Problem ist. Mein Hund ist von der Strasse und wenn wir üben (ich gehe frontal auf ihn zu mit gerichtetem Blick) setzt er sich nicht hin sondern schaut weg und hat eine submissive Körperhaltung. Gehe ich weiter, knurre oÄ. Dann wuselt er einfach nach hinten weiter zurück. Wie gehe ich weiter vor? Vermittel ich falsch? Oder erkennt er mich noch nicht als Anführer an? Ich hab den Fehler gemacht ihn mit dem Hintern nach unten zu drücken um ihn nicht "gewinnen" zu lassen. Das war sicherlich kontraproduktiv 😩. Jegliche tips sind herzlich willkommen 🤗.
Hallo Ann Christine, Also 3 Sachen: den Hund nicht körperlich Maßregeln (hast du ja schon selber angemerkt) Keine Hundelaute imitieren wie knurren oder ähnliches,bist ja ein Mensch und kein Hund. Und das wichtigste ist: Dir selber eine Art Eskalationsstufe zu setzen. Mit dem auf den Hund zugehen und dabei starr in die Augen schauen hast du schon die stärkste Waffe gezogen die dir im Grunde zur Verfügung steht. Für den Hund ist allein das zu ihm hindrehen schon Körpersprachlich eine Eingrenzung. Du musst also viel sensibler vorgehen. wenn du möchtest das er Sitz macht,drehe dich zu ihm ,warte bis er dich anschaut, hebe deine Hand und gib ihm Zeit darauf zu reagieren. Auch ein Finger schnipsen kann helfen wenn du ihm kein verbales Kommando geben möchtest. Svenja Rother hat auf YouTube sehr gute Videos zum Thema Körpersprache Gruß Oliver
Was möchtest du denn mit deiner drohhaltung dem Hund gegenüber erreichen? Ein einfaches Sitz?
Dein Hund reagiert doch absolut richtig. Du baust dich vor ihm auf und bist sehr dominant, er verhält sich submissiv, was soll er sonst machen, hinterfragen? Versuchen dominanter als du zu sein? Wieso sollte er sich denn hinsetzen, wenn du ihm so drohst. Hast du das bei Hunden etwa schon mal untereinander gesehen? Nein! Gehst du jetztmit so viel Druck auf ihn zu, muss er doch weichen, du forderst schließlich Raum ein. Ich mag dieses Anführer-Ding nicht. Ziel ist Vertrauen und Miteinander etwas erleben, unternehmen, … Dabei haben meine Tiere immer ein gewisses Mitspracherecht. Wenn ich merke, sie haben zu irgendwas heute so gar keine Lust, setze ich das zum Beispiel nicht immer durch. Das bezieht sich aber auf ein von mir vorgeschlagenes Spiel, einen längeren Ausflug, was auch immer. Zum Beispiel muss mein Hund nicht 1 Stunde mit mir durch den Wald laufen, wenn ich merke, dass er schon nach 10 Minuten keine Lust mehr hat, dann halten wir das eben kürzer und machen was anderes. Bestimmter Grundgehorsam muss natürlich sein. Wenn er aber beim Üben nach 1 Minute unkonzentriert ist, üben wir nur so weiter, dass es 1x ein Erfolgserlebnis gab und brechen sofort ab usw. Genauso darf mein Hund auch mal ein Spiel anfragen oder so, ich gehe da natürlich nicht immer drauf ein, aber er darf es eben schon. Daher mag ich Anführer nicht. Deine Korrektur ist natürlich falsch gewesen, immerhin vermittelst du nicht, dass er sich setzen soll, sondern, dass er weichen soll und du Raum einnimmst. Er versteht die Art der Korrektur einfach nicht. Das hat auch nichts mit gewinnen lassen oder so zu tun. Ich vermute, dass du dir die Videos von Daniel zur körpersprachlichen Arbeit angesehen hast und das jetzt üben willst. Punkt 1 ist hierbei die Leine, Punkte 2 das richtige Maß an Druck. Daniel hat den Hund an relativ kurzer Leine, der Hund ist mit der Aufmerksamkeit bei ihm. Sie gehen gemeinsam und Daniel blockt quasi den weiteren Weg, indem er sich in den Hund kurz reindreht. Er beansprucht also den Raum vor dem Hund plötzlich für sich. Durch die vorhergehende Vorwärtsbewegung kann der Hund nur weichen, in dem er sich setzt oder zurückgeht. Daniel nimmt aber den Druck auch sofort wieder raus. Das ist wichtig. Zur Hilfestellung kannst du auch während des Eindrehens das Handzeichen geben. Das Setzen dient dabei aber eher einem „Ich habe verstanden“. Es gibt viele Situationen wie Deckentraining, Zonentraining oder Straßentraining, wo es einfach nur darum geht den Hund zu blocken bzw. wieder ein Stück zurück auf seinen Platz zu verweisen. Da ist es eigentlich egal, ob der Hund hinterher steht oder sitzt. Es geht lediglich um die Akzeptanz deines Raumanspruchs. Wenn er dann aber mit der Konzentration voll bei dir ist und gleich abwartet, was kommt als Nächstes, ist das natürlich absolute Perfektion.
herzlichen Dank für eure Kommentare. Ich hatte schlechte vorbilder 😑 zum Umgang mit Hund (und Mensch)die nur das schlimmste vom Hund erwartet haben. umso hilfreicher von euch zu hören : Druck raus, er macht toll mit, genau - ich hab dir körpersprach videos von Daniel geschaut.. später habe ich es nochmal mit Klicker versucht und ohne Druck und es hat dann sofort geklappt. Ich wollte den Klicker ungern benutzen weil ich dachte, dass das sicher seine Gründe hat warum Daniel das in diesem Abschnitt nie tut 🤷♀️. aber vielleicht brauchen wir den um anfänglich zu kommunizieren was ich eigentlich von ihm möchte.
Du musst zu einem Straßenhund Bindung und vertrauen aufbauen. und du musst seine Körpersprache lesen können. Mit dem was du tust baust du weder vertrauen noch Bindung auf. Bei meinen Pflegehunden baue ich ohne Druck vertrauen auf und eine Bindung. und da ich diese Hunde lesen kann und sie mir vertrauen, verlassen sie sich auf mich. Du sollst dir einen guten Trainer aussuchen der dir zeigt was dein Hund dir mitteilt
Hallo Ann-Christine, bitte stell Dir mal was vor. Dein Lehrer steht vor Dir und Du gehst davon aus, dass er Dir was erklären möchte. Plötzlich kommt er mit starrem Blick auf Dich zu. Du drehst Dich weg und setzt Dich hin, aber er kommt weiter auf Dich zu und ignoriert, dass Du Dich weggedreht und sogar hingesetzt hast. Was machst Du als nächstes? Wahrscheinlich sagen, bitte kommen Sie nicht näher. Aber Dein Lehrer ignoriert auch das. Also stehst Du auf, wirst unsicher, denn weglaufen kannst Du nicht, da die Türen verschlossen sind. Sei mir nicht böse, wenn ich das so hart formuliere. Ich bin ein Freund von körpersprachliche Kommunikation, da sie so klar sein kann 😉 und gar nicht so fremd ist, wenn man sich damit beschäftigt. Ich finde es toll, dass ihr Euch damit auseinander setzt 👍
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