Hallo, ich habe seit 8 Wochen eine 5 Jahre alte Hündin (aus einer Pflegestelle und zuvor im Tierschutz). Die Pflegestelle hatte uns berichtet, dass Brownie regelmäßig während des Spaziergangs blockiert. Das ist bei uns auch. Wir sind anfangs immer die gleiche Runde gelaufen und da war es katastrophal. Mittlerweile ist es schon deutlich deutlich besser geworden, seid wir vermehrt auf dem Fußweg laufen. Mittlerweile geht auch Park aber es ist nicht perfekt. Ich wusste nie wie ich richtig damit umgehen. Sie zieht überhaupt nicht an deine Leine, hat aber auch nicht wirklich eine Orientierung an mir, deshalb mache ich den Leinenführigkeitskurs. Es gibt verschiedenes Blockieren. 1. Bei Hundebegegnungen. Sobald sie uns näher kommen bleibt sie stehen und läuft erst weiter, wenn die Hunde vorbei sind. Das ist okay für mich. 2. Total unerwartet. Manchmal aus dem Nichts und ich konnte auch keine Zusammenhänge feststellen. Sie steht, dann aber sehr geduckt da und sieht unsicher aus. 3. Bei Richtungswechsel. Sobald ich nochmal zurücklaufen möchte, geht gar nichts mehr. Jetzt ist ja die erste Aufgabe im Kurs der Richtungswechsel an der Schleppleine. Wenn ich sie ansprechen und einlade geht es mittlerweile aber das ist ja nicht Sinn der Übung. Im Kurs wird gesagt, dass ich nicht auf den Hund achten soll und weiterlaufen soll. Ich habe das gestern gemacht. Sie blockiert und ich lief weiter. Ich habe sie dann bestimmt 1/1.5 Meter hinter mir hergezogen bevor sie sich dann bewegt hat. Schwanz war ordentlich eingezogen und hatte offensichtlich Angst bzw. war sehr verunsichert. Meine Frage jetzt: soll ich das wirklich so machen? Also einfach sie hinterher ziehen (hab es am Geschirr gemacht), sodass sie lernt, dass es nichts schlimmes ist? Ich habe irgendwie Sorge, dass es schlimmer wird bzw. irgendwie den Bindungsaufbau negativ beeinflusst. Ich würde gerne einfach nochmal eine kurze Rückmeldung habe, wie ich mich verhalten kann. Liebe Grüße 😊
Hallo Ronja, erstmal ein großes Lob, dass du Brownie ein neues Für-immer-Zuhause schenkst😊🥰 Die ersten Fortschritte habt ihr ja schon gemacht - das ist super.😃 8 Wochen sind ja noch nicht lange, das Vertrauen in euch muss sich natürlich noch weiter entwickeln... Da könnte der Kurs "Bindung und Beziehung" vielleicht der richtige für euch sein, zumal die Leinenführigkeit ja offenbar nicht das primäre Problem ist, wenn sie eigentlich nicht an der Leine zieht.🤔 Zum Blockieren: 1. Würde ich auch völlig ok finden. Ihr könnt aber darauf achten, dass ihr euch so positioniert, dass ihr sie ein kleines Stück hinter euch nehmt und ihr somit signalisiert, dass ihr ihr Schutz bietet. 2. Aus der Entfernung ist das natürlich schwer einzuschätzen, wer weiß, was sie in der Vergangenheit alles erlebt hat und was sie so verunsichert...🤔 Das können auch Gerüche oder Kleinigkeiten sein, die ihr gar nicht wahrnehmt.🤔 Die geduckte Körperhaltung spricht aber schon für Verunsicherung / Angst. Hier würde ich ihr im wahrsten Sinne des Wortes zur Seite stehen. Wenn sie es zulassen kann und es ihr hilft, auch mit Körperkontakt (Bein an der Schulter - also dein Bein an ihrer Schulter, sonst wird es akrobatisch🙃😉) oder lass sie zwischen deinen Beinen einparken - und dann nimm dir die Zeit, sie die Situation wahrnehmen, bewerten und verarbeiten zu lassen. Kein Kuscheln, keine beruhigende Worte - seid einfach selbst ganz entspannt und ruhig, achtet auf eine ruhige Atmung, das überträgt sich auf den Hund.😊 3. Lasst den Richtungswechsel. Es gibt diverse Orientierungsübungen, die für euch sicherlich geeigneter wären. Eine Alternative wäre der Zickzack-Lauf.🤔 Ich denke, im Moment braucht sie noch eure Einladung und Bestätigung sowie die soziale Belohnung durch eure Zuwendung🤗 Haltet euch nicht sklavisch an den Kurs, hört auf euren Bauch😉 Jeder Jeck ist anders und jeder Hund hat seine individuellen Bedürfnisse. Gerade jetzt, wo ihr erstmal Vertrauen aufbauen wollt, wäre es kontraproduktiv, noch mehr Druck auszuüben. Das Feingefühl und die Sensibilität habt ihr ja, um wahrzunehmen, was ihr / euch nicht weiterhilft - bleibt bei dem, was hilft.😊 Sorry, kurz war diese Rückmeldung jetzt nicht😅, aber hoffentlich hilfreich.😉 LG und alles Gute für euch🤗🍀
Hallo, vielen lieben Dank für deine schöne Antwort.🥰 Das hört sich total logisch an und ist das was wir bis jetzt auch gemacht haben. Ich hab sie manchmal am Brustkorb gehalten, wenn sie Angst hatte und da hat sie sich direkt entspannt. Jetzt hatte ich bei einer anderen Hundetrainerin in einem Angsthunde Seminar gehört, dass man das nicht machen soll und auch einfach weiter gehen soll, weil der Hund sich sonst weiter reinsteigert in die Angst und am besten Stress beim Laufen abgebaut wird. Bzw. wenn er Hund komplett blockiert, soll man etwas Zug auf der Leine halten und sobald sie sich etwas bewegt locker lassen. Woanders habe ich wiederum etwas komplett anderes gelesen. Ich bin mittlerweile echt verunsichert und weiß nicht so richtig, was ich tun soll. Mein Instinkt geht ganz mit deiner Nachricht. Jetzt fühle ich mich gleichzeitig auch echt richtig schlecht, weil ich das jetzt paar mal mit dem weiterziehen gemacht habe und habe Sorge, dass ich ein Stück ihr Vertrauen wieder kaputt gemacht habe. Ach Mensch. Gar nicht so einfach alles. 😩😅 Entschuldige für meine lange Antwort. Das wollte einfach mal raus.🍀
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