G
15.2.2023 um 18:27Uhr

Ressourchenverteidigung

Hallo alle zusammen, ich hoffe ihr könnt mir helfen! Ich habe ein riesiges Problem mit meinem Hund (er ist ein kleiner Pudel 2 Jahre alt). Dieser verteidigt mittlerweile alles was es so gibt. Essen, Körbchen, Personen.... es ist richtig schlimm. Wir haben schon so viel versucht. Kein Bett mehr kein Sofa.... Leckerlis zum Essen packen usw... eigentlich alles was man machen kann. Habt ihr noch andere Ideen? Ich wäre euch so dankbar. Irgendwie sagen immer alle hundetrainer das gleiche und nichts davon hilft.... ich bin ratlos

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Diana
15.2.2023 um 22:58Uhr

Wir haben das gleiche Problem. Suvi (Tibet Terrier) 1 1/2 Jahre, vetteidigt alles gegenüber unserem Ersthund Fin Nukka (Haverneser) fast 8 Jahre. Gegenüber Menschen gibt es keine Probleme. Wir haben ihr eine feste Ecke im Raum zugewiesen von der sie nicht alles uberblicken kann bzw geht sie auch oft in ihr geschlossenes Körbchen. Beim Futter geben ist sie angeleint und muss mich vorher erst angucken bevor sie fressen darf. Das gleiche gilt, wenn wir durch die Wohnungs- und Haustür gehen. Sie muss mich erst angucken. Das hat uns ein ganzes Stück weiter gebracht. Fin kann sich wieder freier bewegen. Aber es ist immer noch ein Thema für uns. Sobald ich die Grenzen llocker, wird sie auch oft zickiger.

Manuela
16.2.2023 um 11:38Uhr

Was macht er denn genau, wenn er verteidigt? Knurrt er nur, würde er auch beißen? Und was macht er vorher, um sein Essen zu beanspruchen?

Manuela
16.2.2023 um 11:41Uhr

Einen pauschalen Tipp gibt es für solche Situationen leider nicht, da das immer von Hund, Halter und den Umständen abhängt, was man machen kann. Daher wäre da immer ein guter Trainer vor Ort hilfreich, den muss man leider lange suchen.

G
16.2.2023 um 11:42Uhr

er knurrt und wird der angespannt... vom üben ist es auch alles noch viel schlimmer geworden.und ja wenn man ihn anfassen würde oder wenn man ihm eine Kaustangen wegnehmen würde, würde er auch schnappen

G
16.2.2023 um 11:44Uhr

ja das mit dem guten Trainer ist echt so eine Sache... ich hatte schon 3! aber kann mir jemand sagen was ich mache wenn er das Verhalten zeigt? wenn er knurrt? was tue ich dann. von Trainern habe ich ja nur Tipps damit das ganze nicht auftritt aber was mache ich wenn er das Verhalten zeigt? ignorieren ist ja auch keine gute Idee

Ari
16.2.2023 um 13:00Uhr

Naja, ich denke schon, dass die Trainer nicht ganz Unrecht haben. Es gilt so zu trainieren, dass er das Verhalten knurren nicht zeigt. Also der Ansatz, was zu tun, damit das nicht passiert ist schon richtig. Wenn er knurrt, ist es zu spät einzugreifen.

Nadine
16.2.2023 um 13:21Uhr

Das ist sehr sehr schwierig so auf Distanz und insgesamt fehlen hier sehr viele Informationen. Selbst auf die Sache beim Knurren gibt es keine pauschale Antwort. Das ist von der Situation abhängig und auch individuell. Mein Hund hat auch ein Ressourcenproblem. Das beschränkt sich allerdings mittlerweile nur noch auf Ressourcenverteidigung gegen fremde Hunde. Ich hatte 2x eine Situation mit Menschen: 1. Er hatte mit 20 Wochen ein großes Stück Hufhorn und ich wollte nicht, dass er es frisst und ihm Wegnehmen. Er hat geknurrt

Nadine
16.2.2023 um 13:30Uhr

Und ich wollte das trotzdem durchsetzen, dass es abgeben wird. Er hat mir in die Hand geschnappt und ich ziemlich direkt und intuitiv reagiert und ihn auf den Rücken gedreht. Das Ganze war nicht schön, meine Reaktion sicher auch nicht besonders toll, aber er hat danach nie wieder versucht eine Ressource mir gegenüber zu verteidigen. Was wir aber eine Zeit lang hatten, war Vermeidungsstrategie: Ressource gefunden und wegrennen oder Abschlucken. Gegen ersteres hilft dann die Schleppleine. Inzwischen haben wir das aber ganz gut in die richtigen Bahnen gelenkt. 2. Situation war mit meiner Mutter. Sie wollte unbedingt, dass er sitzt vor der Napffreigabe. Sie tut sich damit schwer, zu verstehen, dass Zurücknehmen und Impulskontrolle nicht automatisch Sitz bedeutet, und hat ihn versucht sehr unglücklich zu korrigieren. Gab eine Korrektur an beide, eine an meine Mutter das Knurren bitte zu akzeptieren und den Hund nicht weiter anzufassen und die 2. an Balou, denn der Napf war damit auch erstmal weg. Auch hier gab es danach nie wieder Probleme. Kinder haben übrigens Narrenfreiheit, die dürften auch so richtig sein Futter klauen 🙄 Dann das Thema Ressourcen und andere Hunde war viel schwieriger. Besser geworden ist es erst nachdem ich aufgegeben habe, immer alle Bälle usw. am Stall einzusammeln, damit es gar nicht erst zu den Konflikten kommt. Ich habe alle anderen auf das Problem hingewiesen und versucht zu sensibilisieren, dass bitte kein Spielzeug zur Selbstbespaßung rausgegeben wird. Hatte !-@

Nadine
16.2.2023 um 13:34Uhr

hatte Balou dann doch mal was gefunden, habe ich gewartet bis er es mir von sich aus gebracht hat. Andere Hunde habe ich dann einfach vorher geblockt. Hat gut funktioniert. Mit den anderen Hunden können wir inzwischen auch gemeinsam mit Ressourcen wie Bällen spielen ohne Konflikte. Problematisch sind eben nur völlig fremde Hunde, aber da bekommen die Halter dann auch ihr Fett weg, wenn sie meinen einfach einen Ball vor unsere Nase werfen zu müssen. Das gehört sich einfach nicht und für sowas habe ich auch 0 Verständnis. Auch hier wird Balou durch konsequentes Blocken entspannter, aber bleibt eben eine Risikosituation.

Nadine
16.2.2023 um 13:38Uhr

Aber wie gesagt, sehr individuell. Nur weil das bei uns so funktioniert hat, muss es das bei euch noch lange nicht. Dem einen Hund hilft eine konsequente Ressourcenverwaltung durch den Menschen und der nächste Hund braucht Spielzeug zur freien Verfügung, wo er eben nicht ständig das Gefühl hat, dass es ihm weggenommen wird. Es gibt auch einfach Hunde, die das machen, weil sie falsch ausgelastet sind und sich dann einfach eine Aufgabe suchen. Es gibt Hunde, denen hilft Dummytraining und Tauschgeschäft, weil ist ja super meinem Menschen was zu bringen, und dann gibt es die, die nie im Leben tauschen würden, weil ihre Beute gerade einfach das absolute Highlight ist. Beim Füttern würde ich so einen Hund aber erstmal einfach komplett in Ruhe lassen und eben an einem super ruhigen Platz füttern, wo man auch nicht ständig vorbeiläuft.

Manuela
16.2.2023 um 16:59Uhr

Ich würde sagen, wenn er knurrt, hat er vorher schon andere Anzeichen gezeigt. Daher wäre mein Tipp, beschäftige dich mit dem Kleingedruckten der Hundesprache und reagiere schon, bevor er knurrt. Beschäftige dich auch mal mit deiner Körpersprache in der Situation. Da kann man auch gut mal ein Video machen und in Zeitlupe ansehen. Ich würde trotzdem erstmal da ansetzen, dass er keine Sorge mehr haben muss, dass du ihm was wegnimmst. Das sollte ja damit erreicht werden, dass du was zum Essen dazu legst, Tauschgeschäfte eignen sich da auch. Du kannst auch mal ne Zeitlang das Futter nur aus der Hand geben und alle sonstigen Ressourcen wegräumen, das zeigt ihm, dass du die Ressourcen verwaltest, ist also ein anderer Ansatz. Vielleicht überlegst du auch einmal, ob ihr vielleicht generell zu übergriffig mit dem Hund seid und auch da nicht so auf seine Körpersprache achtet. Dafür spricht, dass er das Knurren auch im Körbchen zeigt. Dort soll er sich ja sicher fühlen und er soll in Ruhe gelassen werden. Wenn er schon knurrt, kannst du prinzipiell auf 2 verschiedene Weisen reagieren, entweder du eskalierst weiter und beanspruchst das Futter massiver, das kann zum Beißen führen dann musst du noch mehr eskalieren. Meist bleibt man dann als Mensch aber nicht fair und wird grob, das macht es nicht besser. Du kannst auch deeskalierend sein, Dich leicht zurücknehmen, den Blick abwenden, weich werden. Dann bekommst du das Futter eher nicht, aber der Hund knurrt nicht mehr. Du musst dir die Frage stellen, ist das in der Situation den Konflikt wert, was soll der Hund lernen?

Jessica
16.2.2023 um 19:50Uhr

Blöde Frage, aber wie verhält es sich denn, wenn du ihn aus der Hand fütterst? Da kannst ihm zwar nix aus der Gusche nehmen aber er lernt vllt noch weiter, dass du ihm das gibst - es ihm also theoretisch auch wegnehmen könntest? Ist es denn bei Spielzeug auch so?

G
16.2.2023 um 19:52Uhr

wenn ich ihn aus der Hand fütter dann würde er immer Knurren wenn ich ihn dabei streichel.... wir haben auch immer besseres Essen dazu getan.... Monate lang.... es hat nicht geholfen. beim Essen geht es sogar noch... kausachen sind eine Katastrophe

Sebastian
16.2.2023 um 19:53Uhr

Wie andere schon sagen ist das sicher ein Fall für einen Trainer. Allerdings kann ich deinen Frust diesbezüglich nachvollziehen. Habt ihr schon mal versucht, zu tauschen? Das heißt, wenn er eine Ressource beansprucht, sie einzutauschen gegen etwas tolles, zum Beispiel etwas was er besonders gerne frisst. Danach kann er es ja wieder bekommen. Daniel erwähnt auch oft, dass man als Halter die Ressourcen für sich beansprucht und sie dem Hund erst dann freigibt. Konflikte diesbezüglich trägt man aus, körpersprachlich. Tut ihr das und funktioniert das entsprechend?

G
16.2.2023 um 20:59Uhr

hey Sebastian.... ja das es ein Fall für den Trainer ist ist definitiv so... aber wir hatten schon so einige. ich weiß was du Körpersprachlich meinst... was man tut wenn der Hund Fuß gehen soll usw.... aber wie macht man das körpersprachlich wenn es ums Knurren geht? vielleicht ist die Frage dumm sorry. Es ist mein erster Hund und ich versuche echt alles richtig zu machen

Nadine
16.2.2023 um 21:11Uhr

sieh dir mal die beiden Videos dazu an: 1. https://m.youtube.com/watch?v=3UNtPqzOG4Q 2. https://m.youtube.com/watch?v=SoPMoc_hZ9g

Nadine
16.2.2023 um 21:12Uhr

aber bitte nicht einfach blauäugig nachmachen, dass dient nur dem Verständnis Ressourcen durch Körpersprache zu beanspruchen

G
16.2.2023 um 21:18Uhr

danke dir für den tipp

G
16.2.2023 um 21:19Uhr

danke😊😊😊

Reina
17.2.2023 um 01:04Uhr

es wurde schon sehr viel geschrieben… Ich hatte anfangs auch mal das Problem (Tierschutzhündin, frisch bei mir), die wollte ihren Knochen nicht wieder hergeben, hat mich angeknurrt und geschnapptals ich ihn ihr wegnehmen wollte. Da habe ich die Wurfschelle genommen und sie damit angerasselt, weil „Aus“ nicht funktionierte, bzw. sie das Kommando noch nicht kannte. Ich habe sie damit NICHT beworfen, sondern nur klar gemacht, dass der Knochen jetzt MIR gehört in Verbindung mit Körpersprache. Seitdem ist klar, dass ich über die Ressourcen verfüge. Manchmal mache ich ein Tauschgeschäft, manchmal auch nicht. So habe ich es auch für Besuch/Tür geregelt, eine deutliche Ansage mit Schelle, seitdem klappt’s. Heißt aber auch, nicht nur Schelle benutzen, wirklich nur in Ausnahmefällen, es ersetzt keine Erziehung, sondern klare Regeln, dem Hund Sicherheit geben, Körpersprache einsetzen. Und ruhig und souverän bleiben. Was Distanz betrifft: Vielleicht geht es gar nicht darum, ihn von Sofa oder Bett fern zu halten, sondern du dich von ihm beim Fressen, Schlafen, etc., nicht beim Fressen streicheln! was das Knurren betrifft: obwohl ich damals so gehandelt habe, als sie geknurrt hat, unterbinde ich es aber sonst nicht, weil es nun mal zur Hundekommunikation gehört…

Reina
17.2.2023 um 01:15Uhr

PS: vielleicht ein Vertrauensproblem? Dass der Hund generell meint, dass er Dinge für euch klären muss?

Ari
17.2.2023 um 08:38Uhr

Weswegen willst du denn deinen hund beim fressen streicheln? Da würde ich auch knurren 😉 vielleicht ist da körpersprachlich bei euch gegenseitig einiges im argen... Du kannst ihn nicht lesen (Anzeichen vor dem knurren) und er weiß nicht, was du von ihm willst 🤔

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