Marc
11.8.2022 um 18:55Uhr

Rückruf

Zwei Fragen zum Rückrufkurs. Erste: Daniel empfiehlt für einige Zeit auf Handfütterung umzustellen. Dann sagt er im Kurs es kann sein, dass der Hund dann abends vorm Napf sitzt und auf Futter wartet, dass man ihm dann aber das Futter Mal ein zwei Tage weglassen kann und nur mit dem Pfiff verbinden soll. Soll das normale Füttern im Napf jetzt über mehrere Wochen wegfallen oder nur für wenige Tage? Die Aussagen von Daniel sind für mich irgendwie widersprüchlich. Zweite Frage: Es wird eine Hundepfeife empfohlen. Was ich aus mehreren Gründen nicht so prickelnd finde. Schnell ist die Pfeife vergessen oder verlegt... Zumindest bei mir leider. Dann habe ich zwei Hunde und nicht stets eine Hand für die Pfeife frei. Und ich finde es auch nicht sehr hygienisch die Pfeife immer wieder in den Mund zu stecken. Klar kann man die desinfizieren oder zumindest reinigen. Zudem finde ich auch, dass man mit der Stimme durchaus unterschiedliche Haltungen auch sinnvoll transportieren kann. Sind andere Rückrufsignale tatsächlich weniger effektiv?

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Pascal
11.8.2022 um 19:42Uhr

Hey, über die Hygiene einer eigenen Hundepfeife habe ich noch nicht nachgedacht, aber ich verstehe deinen grundsätzlichen Einwand zu dem Kurs. 😉 Ich kann nur sagen, dass ich den Kurs auch nicht besonders gut finde. Was man daraus aber mE gut mitnehmen kann ist, dass man die Motivation des Hundes zum Zurückkommen hochhalten muss. Wie du das machst, bleibt ja dir überlassen. Die Pfeife ist ein Hilfsmittel, du kannst auch ein anderes Signal, zum Beispiel ein Wort, aufbauen. Die Pfeife ist einfach leichter für den Hund. Ich habe auch keine Handfütterung gemacht, weil Maly Futter ziemlich egal ist. Ich habe stattdessen frisches Hähnchen dabei. Ist zwar auch nicht so gut wie ihr Lieblingsspielzeug, aber deutlich besser als ihr normales Futter. Ich bin mit dieser Strategie und unserem Trainingserfolg beim Rückruf eigentlich sehr zufrieden. War jetzt keine wirkliche Antwort auf deine Fragen, aber ich dachte mir, bevor sie ganz unbeantwortet bleibt...🤣😇

Anja
11.8.2022 um 20:25Uhr

Hallo Marc , ich habe bei Ylvi 2 Signale für den Rückruf etabliert: " zu mir" und die Pfeife. Vorteil der Pfeife ist, da schwingen keine Emotionen mit und sie wird auch über große Distanzen gehört. Falls ich sie mal nicht dabei habe nutzte ich das " zu mir". Also man kann durchaus mehrere Kommandos aufbauen. Viele Grüße Anja

Nadine
11.8.2022 um 22:34Uhr

beim Rückruf solltest du keine unterschiedlichen Haltungen transportieren. Dein Hund soll gerne zu dir kommen und dafür egal, was er gerade macht abbrechen. Einfach mal 2 Beispiele: - nimmt der zum x-ten Mal eine Fährte auf und will jagen gehen, ist es nicht hilfreich, wenn du mit deiner Stimme deinen Unmut transportierst. Dein Hund merkt dann, oh, der ist gerade sauer, lieber nicht hingehen und kommt entsprechend auch nicht - du rufst ihn aus einer gefährlichen Situation (Hund jagt ein Auto) ab und in deiner Stimme schwingt Hysterie mit , dann verwirrt das deinen Hund. Einladend ist das nicht, böse auch nicht unbedingt, schlimmstenfalls fühlt er sich angestachelt bestätigt oder will die Situation erst Recht lösen, um dich zu verteidigen Selbst wenn dein Hund nicht direkt kommt oder mal abgehauen war, solltest du immer Party machen, sobald er doch kommt. Du willst eben, dass der Rückruf möglichst neutral und gleichzeitig einladend und eben keine Haltung transportieren, außer Freude, Beigeisterung, …

Pascal
12.8.2022 um 07:24Uhr

(a) Nadine: Ich hatte außerdem ein ganz praktisches Problem: Ich hätte Maly gar nicht so oft rufen können, wie es nötig gewesen wäre, damit sie auf ihre Ration kommt. 😅

Pascal
12.8.2022 um 08:36Uhr

Ja, da hast du recht, sie rülpst eh schon genug. 🤣

Marc
13.8.2022 um 09:03Uhr

hmm, dann muss man mit anderen Reizen konkurrieren. d.h. doch der Hund kommt nur zurück, wenn er eine größere Motivation hat, zu dir zu kommen, als einem Reh nachzulaufen. In der Außenwelt gibt es aber Reize, die aus ganz unterschiedlichen Gründen alles toppen, was man als Belohnung anbieten kann. zumindest für einige Hunde. Während ich meinen einen Hund sehr gut mit Spielzeug, sozialem Spiel oder Leckerli bei mir halten kann, ist meine Hündin mit keinem dieser Belohnungen dazu zu bringen, ihren nach außen gerichteten Interessen Einhalt zu gebieten. Während Balu leicht zu begeistern ist auch mit Kuscheln und Raufen, ist Lotte damit wesentlich zurückhaltender. Aber auch Balu ist nicht mehr zu halten, wenn Lotte erstmal abgeht, weil er dann meist sie als Spielobjekt ansieht und dagegen kann ich wiederum nicht konkurrieren. Außer mit guten Leckerlis bei ihm. Das fixiert ihn schon sehr auf mich. Wenn ich es habe... Lotte hingegen ist wie gesagt auch mit Leckerlis nicht von etwas abzuhalten. Auf jeden Fall will ich jetzt Mal auf Handfütterung umstellen und schauen, ob es sich bessert. Übrigens habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Hunde bei geringer Ablenkung besser zurück kommen, wenn ich streng und bestimmt spreche. Dann wissen sie, wenn sie jetzt nicht hören, gibt es Ärger. Ein Hund muss doch im Endeffekt zurück kommen, weil er sich an die Rudelregeln halten muss und den Besitzer als Führungsperson anerkennt. Würde man nicht ansonsten versuchen mit Bestechung gegen andere Reize zu konkurrieren? Dass man das am Anfang so aufbaut, wenn es noch nicht um Ablenkung geht, macht Sinn. Aber am Ende muss die Beziehungsebene stimmen und Daniel zeigt ja auch, dass er den Hund deutlich und streng korrigiert, wenn er sich nicht wie er soll verhält.

Nadine
13.8.2022 um 09:55Uhr

Rückruf ist eben so eine Sache. Der prallt immer auf andere Interessen/Reizen. Und letztlich muss/sollte der Hund dann auch kommen. Kommt er nicht zuverlässig, kannst du nicht anleinen und erstmal Schleppleine. Heißt aber auch, dein Hund kann außerhalb eines gesicherten Geländes definitiv nicht mit anderen Hunden spielen. Lenken deine Hunde sich gegenseitig zu sehr ab, solltest du mit beiden sowieso erstmal getrennt trainieren. Da du 2 Hunde hast, ist es hier auch wichtig, dass du der Hauptbindungspartner für beide Hunde bist. Es klingt fast so, als wärst du Balus Bindungspartner, aber nicht Lottes. Also Lotte ist someone bisschen einzeln. Das ist schon mal eine schlechte Grundvoraussetzung für einen sicheren Rückruf bei ihr. Dann hast du den Jagdtrieb angesprochen. Auch ein ganz schwieriges Thema. Es gibt wissenschaftliche Studien bei denen Nerven-/Hirnströme gemessen wurden von Jagden Hunden und Wölfen. Das Ergebnis war, dass ist der Jadgtrieb erstmal aktiviert, also der Hund dem Reh hinterher, ist alles darauf gerichtet und viele Hirnaktivitäten sind deaktiviert. Somit ist ein solcher Hund unter Umständen gar nicht mehr ansprechbar in einer solchen Situation, weil er dich tatsächlich einfach nicht hört und schon gar nicht den Befehl verarbeiten kann. Mit Training kannst du dann nur daran arbeiten, dass das nicht so schnell ausgelöst ist und ein Ersatzverhalten versuchen zu etablieren. Eine gewisse Strenge im Kommando muss nicht negativ sein. Du kannst kurz, knapp und deutlich vermitteln, dass dein Hund zukommen hat. Das ist was anderes, als Hysterie/Panik und auch was anderes als Wut/Ärger. Du bist dann ziemlich eindeutig und einfach direkt, das ist die Pfeife aber auch. Vermittelst du aber schon verbal, wenn du jetzt nicht kommst, dann knallt es oder du bist dem Reh hinterher, jetzt gibt‘s was auf die Ohren, wird dein Hund sicher nicht kommen. Genauso wird dein Hund künftig nicht mehr kommen, wenn du entsprechend gewalttätig handeln würdest im Anschluss, warum sollte er auch? Dein Hund soll kommen, weil er gerne bei dir ist und gerne kommt, nicht weil er Angst vor den Konsequenzen hat. Eine Korrektur beim Rückruf ist auch schwierig. Wie machst du das denn ohne Leine, wenn dein Hund 50m weg ist? Sobald dein Hund bei dir ist, macht eine Korrektur keinen Sinn mehr, denn dann ist er ja gekommen. Raumverwaltung auch schwierig. Rückruf als Rudelregel? Naja, das ist ja keine Regel. Es ist ein Kommando. Du gibst einen Befehl und dein Hund soll ihn ausführen. Regeln sind ja eher Dos und Don’ts: nicht anspringen, Tabuzone, Grenzen einhalten, nicht weiter entfernen als. Dann hast du eben die Bindungsarbeit. Dein Hund soll dir folgen. Orientiert sich dein Hund nicht an dir an kurzer Leine, hat er keinen Grund es auf größere Distanz zu tun, wo du noch schlechter korrigieren kannst. Orientiert er sich nicht an dir, klappt auch nicht der Rückruf. Heißt aber schon, dass du auch immer irgendwie interessant und für deine Hunde wichtig sein musst

Meyra
31.8.2022 um 18:42Uhr

Wir haben denn Rückruf geübt in dem ich ein festes Rückruf Wort hatte nämlich ,,name“ hier her und mit dem Wort bleibt es auch wenn der Hund dann nicht hört leine fest in seine Richtung werfen damit er sich leicht erschreckt dabei auf garkein Fall denn Hund treffen damit der Hund weiß das man in seine Richtung zielen kann und dann belohnen mit Leckereien oder Spielzeug der ein oder andere findet die Idee nicht gut aber bei uns klappt der Rückruf jetzt perfekt und mein Hund freut sich jedes Mal zu mir zu kommen wegen der Belohnung . man könnte aber auch wenn der Hund nicht hört sich umdrehen und weggehen da der Hund auf einen achten soll

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