Corinne
26.10.2023 um 17:36Uhr

schnappen

frustrationstoleranz

grenzen

Schnappen bei Korrektur

Hallo Zusammen, unsere Border Collie Hündin Raya ist mittlerweile schon fast 3 Jahre alt. Wir hatten eine sehr schwierige Anfangszeit und Raya hat uns besonders in den ersten eineinhalb Jahren oft an unsere Grenzen gebracht. Mehrere Hundetrainer waren offen gesagt überfordert und konnten uns nicht wirklich weiterhelfen. Sie wurde oft als verhaltensauffällig „abgestempelt“. Irgendwann haben wir dann aufgegeben und versucht uns selbst zu helfen - unter anderem mit den Dog University Videos 😉. Wobei Raya die gezeigten Hunde in den Videos immer um etwa das 10-fache toppt 🙈. Mittlerweile hat sich einiges verbessert und das Zusammenleben mit Raya funktioniert- es gibt Dinge die macht sie unglaublich gut und andere etwas weniger 😉. Ein Thema war von Anfang an das „abschnappen“, wenn wir körperlich korrigieren. Verbieten wir ihr etwas und schreiten körperlich ein: Blocken mit der Hand oder festhalten am Brustgeschirr, dann schnappt sie nach uns. Natürlich akzeptieren wir das nicht und es gibt eine Ansage. Gleichzeitig nehmen wir sie in eine Art Ruhe-Haltegriff um sie zu fixieren. Das kommt noch aus ihrer Junghundezeit, denn es war damals die einzige Möglichkeit sie und uns während ihren „Ausrastern“ zu schützen. Sie ist damals bellend und knurrend an uns hochgesprungen und hat ihre Zähne sehr aktiv eingesetzt - wir sind also absolut abgehärtet und ich habe auch absolut keine Angst und schrecke null zurück, wenn sie mich heute abschnappt. Sie schnappt aber in die Luft und geht nicht mehr direkt auf mich los. Das kam nie mehr vor und ich traue ihr auch nicht zu, dass sie das noch machen würde. Es ist jetzt aber auch nicht so, dass dies ständig geschieht, aber eben dann, wenn sie etwas unbedingt will und ich schnell einschreite. Es ist als würde sie diese Konsequenz nicht ertragen können. Meine Frage ist jetzt: was ist die richtige Korrektur bei diesem Verhalten? Denn umso deutlicher ich werde, desto mehr heizt es die Situation auf. Interessant zu erwähnen ist, dass nach der Ansage bzw. Der ganzen Situation, Raya sofort zu uns kommt und beschwichtigen will. Sie will dann unbedingt gestreichelt werden und braucht quasi die Bestätigung, dass jetzt alles wieder gut ist. Das zeigt wie sensibel Raya eigentlich ist. So gesehen ist sie echt ein spannender Hund. Ein Hundetrainer hat mal gemeint wir hätten den Ferrari und den Border Collies erwischt 😂.

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Conny
26.10.2023 um 21:10Uhr

Hi! Puh, das ist wirklich nicht einfach, darauf zu antworten. Für mich klingt es wirklich nach fehlender Frustverarbeitung. Und ich weiß nicht, ob ein unqualifizierter Rat da eine Hilfe ist. Ich habe spontan überlegt, ob du überhaupt deutlicher werden musst. Ob es also notwendig ist, den Druck zu erhöhen. Ob es nicht reicht, die eine Korrektur auszuhalten. Sie abwehren, wenn sie schnappt, aber eben nicht Druck rauf, sondern auf dem gleichen Level lassen. Weißt du, was ich meine? Keine Ahnung, vielleicht habt ihr das ja auch schon gemacht. viele Grüße! C J mit Holly

Corinne
27.10.2023 um 22:24Uhr

Vielen Dank für Deine Antwort. Du sprichst da wirklich etwas ganz elementares an. Es stimmt, mit Druck geht bei Raya gar nichts. Ich versuche eigentlich auch nicht zu viel Druck aufzubauen und eher den „längeren Atem“ zu haben und so Konsequenz reinzubringen. Bei vielen Dingen geht das auch ganz gut aber es gibt halt Situationen wo ich eigentlich schon eine Ansage machen möchte weil es einfach mega wichtig ist. Raya ist teilweise sehr aufdringlich bei unserer Katze und das geht natürlich gar nicht. Da muss ich manchmal schnell sein und sie blocken - tu ich das mit der Hand weil ich schlicht nicht schnell genug war, es mit dem ganzen Körper zu tun, schnappt sie nach meiner Hand. Das kann ich dann halt schon nicht einfach so hinnehmen.

Conny
28.10.2023 um 08:07Uhr

Ich sage dir wahrscheinlich nichts Neues - aber wir arbeitet ihr an der Frustverarbeitung? Das läuft ja eigentlich den ganzen Tag über. Ich merke bei unserer Hündin, dass ich das wirklich in winzigen Schritten sehr konsequent machen muss, jeden Tag. Leinenführung zum Beispiel. Da habe ich erst jetzt gelernt: Wenn Holly zwar neben mir läuft, die Rute aber oben ist, akzeptiert sie meine Führung nicht. Das war mir z.B. überhaupt nicht bewusst. Also muss ich wieder an den Grundlagen arbeiten, beginnend beim Aufstehen 😝. Damit sie in den kleinsten Situationen lernt: ICH, nicht sie, treffe die Entscheidung.

Doris
10.11.2023 um 12:00Uhr

ja, richtig undbei einem so aufsääsigen und übergriffigen Hund heisst es Ruuuuuhe, Ruuuuhe und nochmals Ruhe. Meine ist jetzt zwei und war von Beginn der Pubertät ein Rotzlöffel. vielen Trainer rieten mir, deutliche „Ansagen“ laut und mit Druck zu machen oder körperlich auf sie einzuwirken. Sie wird dann nur aufsääsig und dreht völlig hoch. Fremde würde sie bei solchen Massnahmen beissen, da bin ich sicher!! Hier hilft nurein ganz Ruhiges Kommando „sitz“ oder „Platz“, tief durchatmen, Hund nicht ansehen, warten bis siesich beruhigt hat und dann Kommando auflösen und sie zb Futter auf dem Boden suchen lassen.Raus aus der Situation und etwas machen, das sie kann. dannhabt ihr Beide ein Erfolgserlebnis

Sonja
19.11.2023 um 18:07Uhr

Liebe Corinne, wir haben auch einen Border Collie der auf Eingrenzung genau so reagiert hat. Wir haben uns dann einen gutsitzenden Maulkorb besorgt und ihm diesen anfangs konsequent beim Training angezogen. Nicht weil wir Angst vor ihm hatten, aber weil wir jegliches Zurückzucken von unserer Seite vermeiden wollten. Bei der Leinenführung wechseln wir ab zwischen Brustgeschirr-Ring am Rücken, das benennen wir mit Bisi-Leine wo er mehr Leine zum Schnüffeln hat und dem Festmachen am Halsband, der kurzen Fuss-Leine. Bei jedem Wechsel haben wir aktiv die Bezeichnung betont, so dass nach und nach weniger Korrekturen nötig waren. Das Eingrenzen wenn er vorpreschte war mit Maulkorb dann auch kein 'Problem' mehr. Er hat das schnell kapiert. Hat er bei anderen Situationen dennoch mal geschnappt weil er gestresst war, wurde postum der Maulkorb wieder angezogen. Das hat er nach zwei-drei Wochen mit Maulkorb nie mehr versucht. Inzwischen brauchen wir diesen nur noch in engen Fussgängerzonen, im Zug und in Restaurants. Nicht weil er aggressiv ist, sondern weil wir damit entspannter sind. Er lässt sich diesen auch ohne Murren anziehen (achtet darauf, dass er gross genug ist nach unten um ein Stressgähnen zuzulassen). Nebenbei hat es den Vorteil, dass ihn nicht wildfremde Leute (vor allem Kinder) streicheln wollen weil er so niedlich ausschaut. Viel Erfolg und liebe Grüsse Sonja

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