Jenny
7.3.2024 um 12:46Uhr

Springen, beißen, Aufforderung

Ich habe grose Probleme mit meiner Labrador Hündin, 5 Monate. Seit Anfang an, akzeptiert sie nicht, wenn das Abbruch Signal gegeben wird. Sie ignoriert es immer! Egal ob wir spazieren oder Kopfarbeit gemacht haben... egal was... ständig moppt Fenja uns. Mit an der Hose beißen, hochspingen, auffordern und teils bellen sowie knurren. Egal was wir machen, es interessiert sie überhaupt nicht. Ich habe keinen Plan was wir noch machen können. Es wurde alles ausprobiert. Habe langsam keine Geduld mehr und bin dementsprechend angespannt, da ich mich wirklich viel um sie kümmern, indem wir den Tag abwechslungsreich gestalten. Morgen ist das 10 Mal Welpenschule. Einen Leinenführigkeitskurs besuchen wir auch. Da funktioniert soweit alles. Es ist für mich langsam ein wirkliches Problem über den Tag zu kommen. Was kann ich tun?? Das Problem ist eher im Haus. Draußen ist es weniger.

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Silja
7.3.2024 um 16:47Uhr

Hallo Jenny, atme erstmal tief durch - dein Problem ist lösbar, du wirst aber etwas Geduld mitbringen müssen. Zunächst hätte ich zwei Fragen: Was hast du schon alles probiert? Kann es sein, dass das Abbruchsignal nicht sicher auftrainiert wurde? Ein paar Dinge sind mir bei deiner Schilderung aufgefallen, aus denen du vielleicht schon die passenden Trainingsmethoden ableiten kannst: 1. Du schreibst, dass du dich wirklich viel um sie kümmerst und den Tag abwechslungsreich gestaltest. Mach mal genau das Gegenteil. Sei bewusst ignorant - deine Aufmerksamkeit muss die junge Dame sich durch ruhiges Verhalten verdienen😉 und versuche, etwas weniger Programm anzubieten, sei auch mal richtig langweilig, sodass sie nicht permanent die Erwartungshaltung hat, dass etwas superduper Lustiges passiert, sobald du dich bewegst. 2. Du beschreibst ein Phänomen, das wahrscheinlich viele hier kennen: auf dem Trainingsplatz läuft alles super, woanders nicht. Du solltest also auch in unterschiedlichen Umgebungen und mit verschiedenen Reizen trainieren, was in der Hundeschule bereits erlernt wurde. Hunde lernen sehr ortsgebunden, hier müsste noch an der Generalisierung gearbeitet werden. 3. Wenn das Problem eher im Haus ist, hat dir der Hund eigentlich schon gesagt, wo du ansetzen solltest, nämlich im häuslichen Management. Für den Anfang wird dir sicherlich eine Hausleine helfen - benimmt sich Fenja unangemessen, kannst du dir kommentarlos die Leine schnappen und sie einfach festbinden (Bett, Sofa, ...), bis sie wieder entspannt ist. Längerfristig würde ich Deckentraining und Impulskontrolle in Angriff nehmen. 4. Trainiert ein neues Abbruchsignal sauber auf - wenn sie das alte "immer" ignoriert, hat es sich entweder verschlissen oder es wurde nicht verstanden. 5. Setze dir Prioritäten. Ich würde erstmal klein anfangen und Folgendes vorschlagen: zu Hause Ruhe und Regeln durchsetzen, Abbruchsignal trainieren, Bespaßungsprogramm etwas runterfahren, dafür unterwegs an verschiedenen Orten 5-10 Minuten Bekanntes trainieren (oder 10 Übungen wie Sitz, Bleib, ...). Falls du Fragen zu einzelnen Details hast, kannst du die gerne stellen🤗 da der Leidensdruck bei dir sehr hoch zu sein scheint, würde ich sagen: starte genau jetzt! Du wirst das schaffen👍 LG

Michael
8.3.2024 um 06:45Uhr

Hallo Jenny Silja stimme ich in allen Punkten zu, genauso würde ich auch vorgehen. Manchmal hilft es schon die Zuneigung und Aufmerksamkeit dem Hund gegenüber etwas runter zu fahren und sich einfach mehr wie ein souveräner Hundekumpel zu verhalten. Der würde bei ihren Frechheiten auch nicht nett und freundlich bleiben, sondern ihr ganz klar zeigen, hier ist Schluss. Je weniger du dabei Worte und Laute benutzen musst, desto besser. Ganz wichtig ist das du für dich lernst dich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und nervös zu reagieren. Sauer darfst und sollst du kurz werden, aber am besten nur körpersprachlich und sobald der Hund sich zurück nimmt bist du auch direkt wieder gut und entspannt. Braucht etwas Übung, funktioniert aber unglaublich gut. Beim Abbruchsignal unbedingt dran denken es positiv an zu trainieren. Ein Signal das einfach nur Ende jedes Spaßes bedeutet, etablierten sich anfänglich ganz schlecht. Es will erstmal gelernt sein dass den einen Spaß beenden und ruhiges Verhalten zu zeigen sich auch lohnt und nicht einfach nur doof ist, aus Sicht des Hundes. LG Micha

Team
8.3.2024 um 10:53Uhr

Hallo Jenny, auch wir stimmen Silja hier voll und ganz zu. Unsere fröhlichen Labbies meinen oft, dass die Hausregeln für sie keine Bedeutung haben und schlagen gerade in diesem Alter gern mal über die Stränge. Folge in nächster Zeit bitte den Ratschlägen von Silja und Michael, vor allem solltest du die Kurse Bindung und Beziehung und Entspannter Hund noch einmal intensiv durcharbeiten, sie werden für euch sehr hilfreich sein. Im Notfall könnte euch auch einmal ein Hausbesuch durch einen kompetenten Hundetrainer*in unterstützen, der auch zeigt, wie ihr die Hausstandsregeln bei eurem Hund am besten durchsetzen könnt und zu schauen, ob sich hier eventuell die ein oder andere Fehlverknüpfung eingeschlichen hat. Also nicht aufgeben, mit der richtigen Unterstützung kannst du das Verhalten deines jungen Hundes sicherlich bald in die richtigen Bahnen lenken. Viele Grüße vom Team der Doguniversity

Jenny
8.3.2024 um 17:14Uhr

Hallo Silja, danke für die vielen Punkte die du geschrieben hast. Wir haben schon rückwärts auf zwei Beinen laufen probiert, sowie runterdrücken, mit den Fingern in die Seite rein, nach vorne beugen und die Hände zum stoppen des Sprungs. Auch umdrehen und ignorieren funktioniert nicht. Ordentlich mit dem Arm wegschieben, Leckerlis, Sitz. Das Problem dabei ist das sie stets anknabbert, egal ob Hose, Bein oder Hände. Letztendlich klappt nur die Box, was ja nicht die Lösung ist. Wir haben ihr von anfang an Grenzen gesetzt, die sie in der Hinsicht anknabbern, hochspringen, bellen, knurren und auffordern nicht akzeptiert hat. Gestern Abend habe ich so weinen müssen, da es mir nicht gelingt den Hund zu maßregeln, so daß sie versteht, hier ist Schluss. Ich habe extra eine Einzelstunde genommen auf Hoffnung das sie mich mir den ein oder anderen Tipp gibt. Das einzige was sie mir gesagt hat war, das Fenja nicht ausgelastet ist. War mir ein Rätsel, aber gut, sie kennt sich aus und habe angefangen noch mehr mit ihr zu machen. egal ob längere Spaziergänge mit den ein oder anderen Spielen, schnüffeln etc... Nachdem sich keine Besserung eingeschlichen hat war mir klar, daß es nicht daran liegen kann. Denn ich habe meiner Meinung vieles gemacht was ermüdend ist. Eigentlich hatte ich vor den nächsten Kurs zu besuchen aber ich habe mich entschieden dort keine weiteren Stunden zu nehmen. Heute nach dem Welpentraining habe ich sie nochmal auf das Problem angesprochen. Wieder kam sie ist nicht ausgelastet... Vielleicht liege ich da auch falsch, aber ich finde das man sich nicht den ganzen tag beschäftigen muss, so daß der Hund lernt sich zurück zunehmen.. Wie übe ich den am besten das Abbruchsignal? Das mit der Hausleine werde ich definitiv ausprobieren. Gleich noch eine andere Frage, Fenja frisst neuerdings Kot von anderen Tieren. Plötzlich war es da, warum auch immer... und heute hat sie auf einmal ihren eigenen in den Mund genommen. Wir üben regelmäßig pfui.bklapot natürlich mit Kot nicht.... Ich bin wirklich verzweifelt....

Jenny
8.3.2024 um 17:17Uhr

Hallo Michael, ich habe mich selbst ertappt das ich zu viel mit dem Hund rede. mir fällt es schwer nichts zu sagen, da sie kich auch die ganze zeit anknabbert und es natürlich auch weh tut. Irgendwann ist der Punkt gekommen, dann muss ich meine Wut rauslassen...

Jenny
8.3.2024 um 17:19Uhr

Ach ja, die Hundetrainerin sagt, Maulkorb auf und gut ist.... ist das die Lösung, kann ich mir nicht vorstellen!?!?

Jenny
8.3.2024 um 17:21Uhr

Hallo, ich gabe heute schon angefangen mit dem 1. Kurs und ich muss sagen das mir da schon mehr hilfreiche Tipps gegeben wurden als 13 Stunden bei der Trainerin...Ich hoffe wir bekommen das noch hin...

Silja
8.3.2024 um 19:59Uhr

Hi Jenny, da eure Probleme so akut sind, würde ich wirklich erstmal über die Hausleine arbeiten und das Programm runterfahren. Probier Das mal 1-2 Wochen aus, vielleicht zeigt sich dann schon eine Veränderung. Ein Abbruchdignal kannst du gut üben mit Leckerlis in der Hand. Lass erstmal die Hand geöffnet, gib dann das Signal, versucht der Hund, das Leckerli zu erwischen, schließt du die Hand - aber nicht wegziehen! Nimmt er sich zurück und schaut dich an, bekommt er das Leckerli. Was das Kotfressen abgeht, da kann euch wirklich erstmal ein Maulkorb helfe. Es gibt z.B. Anti-Giftköder-Körbe, die ganz leicht und aus Nylon sind - die könntest du verwenden, bis das Abbruchsignal sitzt.

Michael
9.3.2024 um 11:54Uhr

Du bist mit Worten bisher nicht weiter gekommen und der Hund hat sich an das Reden, Schimpfen, vielleicht auch Schreien gewöhnt. Er blendet es aus oder freut sich schlimmsten Falls sogar drüber, denn für einige Hund ist es egal welche Aufmerksamkeit sie kriegen, Hauptsache Aufmerksamkeit. Verstehen tut er eh nicht was du sagst und zuviel Emotionalität empfindet er eher als Schwäche von deiner Seite. Hunde diskutieren untereinander nicht lange, es gibt die kurze Ansage "das möchte ich nicht " und bei Ignoranz dieser, gibt es eine schnelle klare Reaktion. Das ist ihre Art der Kommunikation und der müssen wir in unserem Umgang mit ihnen nahe kommen.

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