Liebes Doguniversity Team, liebe Community, mein dreieinhalb jähriger, unkastrierter Beagle Rüde hat bis vor kurzem zwar frustig an der Leine gepöbelt, war aber im Sozialkontakt ohne Leine sehr freundlich, angemessen und hat sich aus dem Konflikt geschnüffelt, wenn ihm etwas zu viel wurde. Wegen der Problematik an der Leine habe ich vor drei Monaten eine neue Hundeschule aufgesucht. Die Trainerin meinte, das würde sich legen, wenn er mehr Hundekontakt hätte und Hunde besser einschätzen könnte. Wir sollten also zu Sozialkontaktstunden bei ihr kommen. Die erste Sozialkontaktstunde war auch sehr angenehm: Es waren 7 Hunde dort, davon zwei andere unkastrierte Rüden. Die Hunde waren nett, es gab keinen Stress und mein Beagle hat auch echte Spielaufforderungen gezeigt. Positiv gestimmt von diesem Erlebnis bin ich dann auch zur nächsten Sozialkontaktstunde mit ihm. An diesem Tag waren es auf dem kleinen Platz ca. 6 intakte Rüden und nochmal 7 Hündinnen. Mein Beagle, der sonst eher zu einem großen Radius neigt, hat sich sofort hinter mir versteckt. Die Trainerin sagte dann, ich solle weggehen, damit er hinter mir nicht „sein Ego auflädt“. Dies habe ich mit sehr schlechtem Bauchgefühl zweimal gemacht. Auch als andere Rüden bei ihm aufreiten wollten sollte ich „ihn seine Bedürfnisse selbst kommunizieren lassen“. Resultat: Mein Beagle, der vorher zwar an der Leine laut gebellt hat, aber nie ein Ding mit anderen Hunden hatte und bei dem ich noch nie Aggressionsverhalten beobachtet habe, hat geknurrt, die Zähne gezeigt, ungerichtet abgeschnappt. Die Trainerin und Gruppe waren begeistert, meinten das solle ich loben, weil er so fein kommuniziert. Schon als wir vom Platz gingen war mein Hund dann völlig verändert. Er hat zum ersten Mal in seinem Leben den anderen Hunden an der Leine hinterher geschnappt. Er kam an dem Tag nicht mehr zur Ruhe und hat sogar im Haus angeschlagen, was er bisher nie tat. Er ist seitdem völlig verändert. An der Leine klingt er jetzt sehr ernst und das gesamte Ausdrucksverhalten ist auch sehr ernst. In den Freilauf mit unbekannten Hunden lasse ich ihn nicht mehr, seitdem er bei super netten Hunden ausgerastet ist. Meine Frage nun: Wie kann ich ihn unterstützen, dass er Hundebegegnungen wieder schön/ neutral findet? Er scheint es insbesondere mit Rüden abgespeichert zu haben - ist es dann jetzt ein guter Zeitpunkt, ihn chippen zu lassen, damit sich diese Rüdenunverträglichkeit nicht festigt? Und zuletzt noch Eines: Mir ist bewusst, dass ich einfach hätte gehen sollen. Ich hatte ein unglaublich schlechtes Gefühl und habe nicht für meinen Hund eingestanden. Das war mir in dem Moment aufgrund des Drucks der Trainerin und der Gruppe einfach nicht möglich. Dafür mache ich mir schon selbst genug Vorwürfe…
Hallo Charlotte, es tut mir sehr leid für euch, dass ihr so eine blöde Erfahrung machen musstet (obwohl das Training so vielversprechend anfing) und du nun auch noch mit einem schlechten Gewissen kämpfen musst... Ich denke, am ehesten können euch socials walks mit einem souveränen und entspannten Hund helfen - möglichst erstmal ohne direkten Kontakt.🤔 So könnte dein Hund wieder die Erfahrung machen, dass andere Hunde nicht nur Stress bedeuten, sondern dass gar nichts passiert, wenn ein anderer Hund da ist. Wenn das klappt, könntet ihr den "Radius" etwas erweitern, also unterschiedliche Hunde auf einem Spaziergang begleiten und Rasse und Geschlecht variieren. Wenn deiner dann irgendwann wieder entspannter ist, würde ich auch wieder direkten Kontakt im Freilauf zulassen (anfangs vielleicht mit einem Maulkorb abgesichert). Ob das jetzt ein guter Zeitpunkt ist, ihn chippen zu lassen, würde ich tatsächlich mit dem TA eures Vertrauens besprechen (und ihm natürlich eure aktuelle Misere schildern). Und versuch,dir keine allzu großen Vorwürfe zu machen - niemand ist perfekt und wir alle machen sicherlich mal Fehler oder treffen Entscheidungen, die wir im Nachhinein bereuen🙈 Es wird jetzt bestimmt einiges an Arbeit auf euch zukommen - aber ihr werdet das wieder zurechtrücken💪🍀 LG und viel Geduld und Erfolg🤗
Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. :) Das war auch meine Idee mit den Social Walks - leider kenne ich niemanden mit richtig netten Hunden, die sowas machen würden. Die Trainerin bietet welche an, aber aus gutem Grund möchte ich da erstens nicht mehr hin und zweitens meldet sie sich auch nicht mehr… Ich mache mich mal auf die Suche nach Hunden für einen Social Walk :)
Manchmal hat man ja auch unterwegs das Glück, jemanden zu treffen, den man einfach fragen kann, ob er ein Viertelstündchen Zeit hat...😉
Hallo Charlotte, ja solche Erfahrungen sind nie schön, aber du kannst viel daraus lernen, denn durch negative Erfahrungen lernen wir oft am meisten, denn die guten Erfahrungen vergessen wir oft schnell wieder. Man kann auf keinen Fall jeden Verkauf einer Hundeschulstunde exakt planen und auch jeder Spaziergang ist wie ein kleines Abenteuer und wir machen ja auch viele positive Erfahrungen. Fakt ist, dass die Anzahl der Hunde in der Hundeschule viel zu hoch war. Das ist immer ein Anzeichen für eine schlechte Organisation. Du hast aus dieser Stunde aber z. Bsp. bestimmt mitnehmen können, dass du von jetzt an mehr auf dein Bauchgefühl hören solltest, egal was die anderen sagen, obwohl es nur verständlich ist, dass du die Stunde durch den Gruppenzwang nicht verlassen konntest. Das nächste Mal würdest du aber wahrscheinlich anders handeln und deshalb ist es müßig, sich weiterhin Vorwürfe zu machen. Was die Hundebegnungen angeht, hier musst du im Training wahrscheinlich ein paar Schritte zurück gehen. Die Social Walks sind eine gute Idee, sollten wenn möglich aber auch durch einen Dogwalker oder Hundetrainer geführt werden. Die Hunde müssen nicht mal körperlichen Kontakt haben, alleine miteinander laufen trägt zu einer positiven Bindung bei. Vielleicht kennst du auch ein oder zwei nette Hündinnen, mit denen du dich treffen kannst und die Hunde dann auch im Freilauf interagieren können. Gut wäre es, wenn dein Hund in der nächsten nur positive friedliche Kontakte hätte und du ihn auf der anderen Seite klar führen solltest, damit er nicht den Eindruck bekommt, er müsste die Situationen mit anderen Rüden regeln. Also nicht aufgeben und auch nicht mehr zu viel über das negative Erlebnis nachdenken. Das wird schon wieder! Viele Grüße vom Team der Doguniversity
Ich lese hier mal mit... P.S. Nach diesem Glück suche ich auch schon lange. Bisher 2 schein-nette Begegnungen gehabt , die alles nur verschlimmert haben. Und davor 2 nette kleine Walks, die jedoch nicht viel verändert haben, von solchen braucht man wohl 100. Habe bereits Suchanzeigen bei FB und Dog..a aber kein Feedback seit Monaten. Je mehr Zeit vergeht , desto schwieriger wird es. Habt ihr eine Idee wo man noch nach Social Walk Partnern suchen kann?
Hallo Natascha, da müsste es in Hamburg doch Möglichkeiten geben🤔 Mir würde neben spontanen Trainingspartnern noch einfallen, mal ohne Hund in den Park oder auf die Hundewiese zu gehen, dort die Hunde mit ihren Besitzern zu beobachten und dann gezielt anzusprechen, wenn du ein Team beobachtest, das passen könnte 🤔 Einige Nutzer dieser App kommen auch aus HH - vielleicht kannst du auch in der Community mal nachfragen😃 LG🤗
danke dir für die Ideen! hier ist die Community recht klein und wie auch bei Dogo..ma sind hier meist Leute, die eher problematische Hunde haben als umgekehrt ;) aber der Tip bez. in den Park gehen und beobachten ist gut. wobei ich muss sagen, ich habe es tatsächlich schon so ähnlich gemacht, die Besitzerin sah für mich kompetent aus , der Gosse ältere Hund ist hinter her gedackelt ruhig und entspannt. beim Treffen hat er meine aber ohne Beißen aber trotzdem deutlich "unterrichtet" für ihr Anbellen und hibbeliges Verhalten. Ich dachte , jede Lernerfahrung ist gut aber es war für ihr sensibles Wesen zu viel.
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