Jill Claire
14.7.2024 um 12:10Uhr

Ziehen im Freizeitmodus

Hallo in die Runde, wie geht ihr damit um, wenn euer Hund im Freizeitmodus an der Leine zieht. Bei uns ist es so, dass mein Bernersennenhund (6 Monate) hauptsächlich an der 2 Meter Führleine läuft. Hin und wieder sind wir im Wald unterwegs und dort darf sie mit Geschirr und Schleppleine laufen. Wir haben die Leinenführigkeit kleinschrittig von Welpenalter an aufgebaut. Bei uns gilt die Regel am Halsband mit kurzer Leine darf sie weder vor laufen, noch sich lösen, noch schnüffeln. Beim Spaziergehen machen wir immer wieder kürzere Einheiten von ca. 5 Minuten im Wechsel mit dem Freizeitmodus, was bei uns am Halsband und langer Leine ist. Dabei darf sie schnüffeln, sich lösen und für mich ist es okay, wenn ein minimaler Zug auf der Leine ist. Bei der Leinenführigkeit arbeite ich mit folgenden Korrekturen: Läuft sie vor oder ist mir zu sehr im Außenfokus gibt es entweder einen kleinen Ruck mit der Leine und ich Wechsel die Richtung oder ich blocke sie körpersprachlich. Beides kommt sehr gut bei ihr an & trägt Früchte. Nun ist es aber so, dass wenn sie im Freizeitmodus ist, sie mir in letzter Zeit doch ein wenig zu doll zieht. Meine Trainerin in der Junghundegruppe sagt, dass ich hierbei nicht mit den Korrekturen arbeiten soll, weil meine Hündin sonst mit der Zeit abstumpft. Ich soll stehen bleiben, bis die Leine nicht mehr auf Spannung ist + sie sich nach mir orientiert und/oder die Richtung wechseln. Das ganze klappt aber eher so mittelmäßig. Meistens zieht sie nach kurzer Zeit wieder. Es ist nicht so, dass sie sehr stark zieht, aber der Zug ist mir eben teilweise doch ein wenig zu doll. Wie sollte ich hier am besten vorgehen oder wie sieht das ganze bei Euch aus? Das nächste was mich interessieren würde ist, wenn wir in neuen, aufregenden Orten spazieren gehen (gestern zum Beispiel im Wildpark) hängt sie mir vor lauter Aufregung anfangs durchgehend in der Leine. Da nehme ich sie dann ganz kurz neben mich & versuche das ganze einfach zu überstehen. Ab und zu orientiert sie sich an mir, hängt dann aber wieder in der Leine. Nach einiger Zeit flacht die Aufregung ab und sie läuft dann wieder ein wenig besser an der Leine (natürlich im Freizeitmodus). Was kann ich hier am besten machen? Leinenführigkeit würde bei den vielen Reizen null funktionieren und ich denke Korrekturen würden bei ihr auch nicht angekommen. LG ☺️

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Silja
14.7.2024 um 15:42Uhr

Hallo Jill, was deine Regeln mit kurzer Leine, langer Leine und Schleppleine angeht, entdecke ich bei uns ganz viele Gemeinsamkeiten🤗 ich erwarte an der 2m-Leine ("kleine Freizeit") allerdings auch, dass kein Zug aufkommt - aber das ist ja nur ein minimaler Unterschied😉 An Geschirr und Schleppleine darf Bo auch mal ziehen, aber natürlich nicht volle Kraft...🐘😉 Auch bei den Korrekturen gehe ich so vor wie du: kurzer Leinenimpuls oder körpersprachlich korrigieren😊👍 Wenn der Zug an der Schleppleine zu stark zu werden drohte, habe ich Bo in der Trainingsphase einfach kurz angesprochen (kein Rückruf, nur der Name) - das hat in den meisten Fällen schon gereicht, um ihn daran zu erinnern, dass ich auch noch da bin... Das hat sich nach einiger Zeit so gut eingespielt, dass ich gar nicht anders korrigieren musste😅 Den Vorschlag deiner Trainerin stelle ich mir in der Praxis etwas schwierig vor🤔 Wie sollst du denn, wenn schon Zug auf der Leine ist, die Richtung wechseln (bei vermutlich 50-60 kg Hund)? Da bleibt ja nur, dass du die Leine loslässt, und der Hund damit sein Ziel erreicht, da du nicht mehr auf ihn einwirken kannst🤔 LG🤗

Jill Claire
14.7.2024 um 15:51Uhr

Hallo Silja, lieben Dank für deine Nachricht. Darf ich fragen wie du es bei Bo hinbekommen hast, dass er an kurzer Leine im Freizeitmodus nicht zieht? Hast du hier auch mit deinen Korrekturen gearbeitet oder reichte dort wie an der Schleppleine eine verbale Ansprache? LG, Jill

Silja
14.7.2024 um 16:02Uhr

Klar darfst du fragen😉🤗 Ich habe das je nach Intensität gemacht. Anfangs mit einer schnellen Bewegung weg vom Reiz, sodass wir quasi Zickzack gelaufen sind, später reichte dann ein kleiner Leinenimpuls oder bei ganz geringer Ablenkung ein "Äh äh" oder ein freundliches Ansprechen. Wenn für dich in der kleinen Freizeit ein leichtes Ziehen aber in Ordnung ist, dann würde ich da auch nichts ändern😉 LG

Team
15.7.2024 um 17:07Uhr

Hallo Jill, hier noch ein paar Sätze zum Thema „Leinenführigkeit“, denn sie ist bei solch großen Hunden (und auch bei Kleinen) ja so wichtig. Schau dir gerne noch einmal die 3. Woche in dem Kurs an. Dort wird auch noch einmal das Zick-Zack-Laufen von Daniel beschrieben. Das Zick-Zack-Laufen ist übrigens dem Richtungswechsel sehr ähnlich. Anstatt auf Waldwegen kannst du aber auch auf einer ruhigen Straße von Bürgersteig zu Bürgersteig laufen. Das Ganze kannst du auch mal am Geschirr üben, denn auch hier sollte dich dein Hund nicht durch die Gegend ziehen dürfen, übertrieben ausgedrückt. Ein Hinweis noch: Vielleicht ist jetzt noch nicht der richtige Zeitpunkt, wenn es nicht unbedingt notwendig ist, mit deiner Hündin in einen Wildpark zu gehen und dort die Leinenführigkeit von ihr zu verlangen. Denn mehr Ablenkung geht eigentlich nicht. Bitte nicht falsch verstehen, aber ich würde dir empfehlen, solche Orte, wenn möglich erstmal noch vermeiden, denn deine Hündin ist gerade voll in der Pubertät und je mehr Erfolg sie mit dem Ziehen an der Leine desto öfter wird sie es immer wieder versuchen. Natürlich kannst du nicht alle Orte mit großen Ablenkungen vermeiden, dort musst die Situationen dann tatsächlich irgendwie durchstehen, also managen. Aber keine Sorge, so wie es sich anhört, wird sich die Leinenführigkeit mit regelmäßigem und konsequentem Training sicher bald bessern, so dass ihr entspannt überall an lockerer Leine spazieren gehen könnt. In diesem Sinne: Weiter so! Viele Grüße von Beate vom Team der Doguniversity

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