Hallo, unser Hund (3,5 Jahre) ist eher ein Mäkler was das Futter angeht. Normalerweise kann man ihn zum Fressen bewegen, indem man zum Trockenfutter noch etwas Kartoffel oder so zugibt. Nun fing es aber mal wider an, dass er erst zum Napf ging, wenn wir die Küche verlassen hatten. Seit zwei Tagen geht er zum Napf, leckt kurz am Futter und geht danach in seine Box… wenn wir ihm das Fressrn dann vor seine Box stellen, frisst er und leckt auch die Schüssel aus… derartiges Verhalten wechselt sich dann spontan wieder mit Phasen, wo er einfach hin geht und frisst, ohne viel Tamtam…. Dann denkt man ok, jetzt passt alles und dann Zack wieder wie oben beschrieben…. kann mir nicht erklären, was wir da falsch machen. Er wird früh und abends gefüttert und hat seinen festen Futterplatz, Futterneid hat er nicht und Zähne sind auch in Ordnung. Verschiedene Napf -Materialien haben wir auch schon ausprobiert, dadurch ändert sich auch nix. Haben wir einfach nur eine Diva (Ridgeback/Husky Mix🙈) oder hat jemand einen Rat was wir falsch machen?
Hallo, du schreibst ja, dass es in der Küche einen festen Futterplatz gibt, er aber teilweise nur dann frisst, wenn ihr die Küche verlassen habt. Folgende Theorie meinerseits: In der Küche ist es sehr unruhig, wenn er fressen soll und er ist so sensibel, dass er euch das Futter dann lieber überlässt, anstatt einen Konflikt zu provozieren. (Ich weiß klingt blöd) Dazu passt dann auch, dass er in die Box, seinen sicheren Rückzugsort, geht. Stellt ihr ihn den Napf dann dorthin kann er in Ruhe fressen. Ist es in der Küche ruhig, frisst er dort dann vermutlich auch, deswegen diese spontanen Phasen ohne Problem. Wae spricht denn dagegen ihn einfach generell in der Box zu füttern? Ich würde dem Hund einfach einen Futterplatz einrichten, wo er seine Ruhe hat und ihr ihn auch nicht beim Fressen beobachtet.
Ähnliches Problem hatten wir auch. Mein TA meinte scherzhaft, wenn er nicht frisst, hat er keinen Hunger 😊 So banal es klingt: Gesunde, ausgewachsene Hunde, und deiner klingt danach, können sehr lange (über mehrere Tage) ohne Futter auskommen. Nicht vergleichbar mit uns Menschen. Die Ideen oben finde ich schon ganz gut. Wir sind nachher so verfahren (nach Anweisung des TA, pro Tag nur ein Drittel der sonstigen Futtermenge anbieten!): 1. Tag: morgens und abends, 2. Tag: nur abends, 3. Tag: nur morgens. Ab Tag 4 wieder morgens und abends. Bei allen Tagen immer das Futter nach wenigen Minuten vor den Augen des Hundes wegnehmen, wenn nicht gefressenen wird. So lernt der Hund, dass ihm die Ressource (Futter) nicht immer zur Verfügung steht. Unser Sheltie ist rassetypisch (Hütehund) auch ein schlechter Fresser, so dass das Verfahren oben nur semi erfolgreich war. Trotz Ruhe beim Fressen hat er lustlos in den Napf geguckt und halbherzig ein bisschen gefressen. Der Durchbruch kam, als er sich das Futter über den Tag erarbeiten musste. Geht natürlich nur, wenn man Freund von Futterlob ist und TF füttert. Morgens die Portion in einen Futterbeutel und dann über den Tag verfüttern. Die Portionsgrößen auf den Futtern sind zudem meist zu großzügig berechnet (wollen ja verkaufen). Meiner bekommt ein bisschen mehr als die Hälfte der empfohlenen Fütterungsmenge und ist schön schlank (Rippen lassen sich leicht ertasten). Übergewicht ist auch bei Hunden mehr als ungesund. 😉Liebe Grüße!
sorry, da ist eine Menge gefährliches Halbwissen bei. 1. Nein, die Futterherrsteller geben selten zu viel an, allerdings hängt beim adulten Hund die benötigte Futtermenge von mehr als dem Gewicht ab und die Angaben beziehen sich auf eine mittlere Aktivität (ca. 3 Stunden) bei nicht kastrierten Hunden. Und viele vergessen dann die Kalorienbomben im Form von Kauartikeln, die es zusätzlich gibt. 2. Hunger lassen ist echt die letzte Option, wenn wirklich alles andere nicht greift. Und sollte man nicht leichtfertig empfehlen, ohne den Hund gesehen zu haben. Und immer wieder über mehrere Tage nicht fressen bedeutet zusätzlich langfristig gesehen ein Problem mit der Schilddrüse, da die Jodzufuhr zu stark schwankt. Ein Hund hat häufig einen Grund, wenn er sein Futter nicht mit Begeisterung frisst und sei es nur, dass das Futter schwer im Magen liegt. Natürlich lernt er zu fressen, was im Napf ist, wenn man ihm keine Wahl lässt, nur wenn der Hund dann zunehmend Probleme mit dem Verdauungstrakt, Allergien oder andere Stoffwechselerkrankungen bekommt, sind dann die Impfungen Fund Wurmkuren schuld und nicht etwa der Zwang ein Futter zu fressen, dass eben möglicherweise noch nie richtig vertragen wurde 3. Würde der Hund einfach nicht fressen wollen, würde er das auch nicht wenn ihm das Futter „nachgetragen“ wird. Auch wenn das Interpretation des Textes ist, aber für mich liest sich das so, als hätte der Hund einen festen Fressplatz in der Küche, an dem immer zunächst das Futter angeboten wird. Frisst er es nicht verzieht er sich und bekommt es dann in die Box gestellt. Das Ablecken des Futters spricht außerdem für den Wunsch es zu fressen, nur irgendwas hält ihn davon ab. Und in der Box scheint er es ja dann auch immer direkt zu fressen.
Sehe ich anders, aber das ist ja auch ok. 😊 Blind interpretieren/raten macht hier jede/r, da niemand den Hund vorher gesehen hat. Von daher habe ich geschildert, wie wir unter Rücksprache mit den Tierarzt verfahren sind. Und so schätze ich auch die Forenschreiberin ein. Die gesundheitlichen Probleme, die du beschreibst, entstehen nicht nach 3 Tagen weniger (!) Futter. Hier ist man auch von „hungern lassen“ m.E.n. weit entfernt. Das ist meiner Meinung nach eher ein erzieherischer Aspekt. Lieben Gruß 😊
Hier noch eine passende Studie, falls Interesse besteht. https://www.thieme-connect.de/media/10.1055-s-00034911/201801/lookinside/10-1055-s-0038-1638226-1.jpg
da steht nicht, dass die Empfehlung zu hoch sind, sondern die großen Spannweiten ein Problem sind. Wenn man sich die Mühe macht die Angaben richtig zu lesen und nochmal nachzurechnen, kommt man dahin, dass sie für tägliche mittlere Aktivität passen. Allerdings kommen viele Hunde nicht mal auf täglich 1 Stunde Aktivität oder bekommen täglich zusätzlich Kauartikel und Leckerlies. Gerade ein Rinderohr, eine größere Platte Rinderkopfhaut oder andere natürliche Kauartikel, die länger halten, haben 200-600 kcal und ersetzen dann ganz schnell mal eine ganze Mahlzeit. Außerdem wird häufig der Zeitpunkt verpasst, an dem der Hund von sich aus nicht mehr so aktiv ist und dementsprechend vergessen die Fütterung anzupassen. Zusätzlich wird dann für die Futtermenge von vielen fälschlicherweise das IST- und noch das SOLL-Gewicht genommen. Ein weiteres Problem ist dann bei gerade weniger aktiven Hunden die Wahl des falschen Futters. Selbst bei dir, müsste da eigentlich mal jemand eine Futteranalyse machen, da bei einer solch starken Reduzierung der täglichen Futtermenge der Bedarf an Mineralien, Spurenelementen und teils Vitaminen ganz schnell nicht mehr gedeckt wird. Eine Minderversorgung macht sich aber teilweise erst nach 7 Jahren durch ernsthafte gesundheitliche Probleme bemerkbar und wird dann häufig damit abgetan, dass der Hund jetzt auch schon anfängt zum Senior zu werden. Eine falsche Ernährung über Jahre wird allzuoft gar nicht in Betracht gezogen. Man kann ja dann auch noch dem Hund helfen durch Ernährungsumstellung, Medikamente usw. Nur hätte man sich das häufig sparen können. Wenn der Hund nach 3 Tagen Hungern sein Futter mit Begeisterung frisst, dann kommt es natürlich nicht sofort zu Schilddrüsenerkrankungen, tut er das aber nicht und das bleibt ein solcher Wechsel zwischen Futter wieder wegnehmen bis er es freiwillig frisst oder nicht, dann schon. Und es gilt eben erst die anderen Ursachen auszuschließen. Gerade Trockenfutter braucht eine ganze Weile (12-24 Stunden) bis es den Magen vom Hund wieder verlässt, da spielt es auch nur eine untergeordnete Rolle, ob extrudiert oder kaltgepresst. Es gibt diverse Hunde, für die das Trockenfutter wirklich erstmal wie ein Stein im Magen liegt und kurze Zeit nach dem Fressen dann Magenschmerzen haben. Es gibt diverse Hunde die dank zu harter Kauartikel schon frühzeitig Mikrofaserrisse in den Zähnen haben und für die das Kauen des Trockenfutters einfach mit Schmerzen verbunden ist. Es gibt diverse andere Stoffwechselerkrankungen und Allergien, die dem Hund Probleme bereiten können, lange bevor der Mensch das tatsächlich erkennt. Es ist dem Hund gegenüber unfair ein Nicht-Fressen-Wollen mit einfach nur Erziehung abzutun und zu entscheiden, dass noch keiner vorm vollen Teller verhungert ist. Wenn man per Blutbild, großem Schilddrüsenprofil, Ausschluss von Unverträglichkeiten, eventuellem Röntgen der Zähne, Futterumstellung auf Nassfutter, gekocht oder BARF und Wechsel der Proteinquelle, sowie Wahl eines ruhigen Fressplatzes und eventuell Wechsel des Materials des Napfes (hier ja schon geschehen), keine Verbesserung erzielen konnte, dann kann man entscheiden, dass der Hund eben einfach lernen muss zu fressen, was ihm vorgesetzt wird. Das impliziert natürlich nicht, dass das nicht angerührte Futter dann den ganzen Tag zur Verfügung rumstehen muss. Aber man muss eben darauf achten, ob der Hund es frisst, weil er gelernt hat er muss, weil er sonst irgendwann verhungert oder aber tatsächlich beginnt mit Begeisterung zu fressen. Dem Hund Futter an einem für ihn nicht ruhigen Ort anbieten und dann nach 5 Minuten wieder wegnehmen, kann außerdem zu Ressourcenaggression führen, insbesondere dann, wenn da eben was anderes hintersteckt. Und genau deswegen ist das Lösen des Problems einfach nur durch Futter wegnehmen und “Hungern lassen” überholt. Und wird so für Ernährungsberater und Tierärzte, die sich entsprechend weiterbilden/spezialisieren nicht mehr gelehrt. Es hält sich aber natürlich hartnäckig als Problemlösung Nr. 1, ähnlich wie immer noch fleißig verbreitet wird, dass zu viel Protein zu schnellen Wachstum führt und Rohfütterung aggressiv macht, obwohl beides wieder legt ist.
Hallo Nadine, danke für deine Antwort… daran hatte ich auch schon gedacht, aber wenn wir die Küche verlassen ist da nichts was irgendwie stören könnte und wenn wir das Futter dann an die Box stellen (die ist im Wohnzimmer) da sitzen wir ja dann mit dabei und der TV läuft… und da frisst er dann …😩
ich hab aktuell die Vermutung, dass er so mäkelt, wenn er mal ein/zwei Stunden am Tag allein sein musste (das mag er gar nicht und ich bin permanent im homeoffice…) vielleicht ist er ja einfach eine sensible Diva… gestern hat er(nachdem er nachmittags 2 h allein war) abends das Futter auch nicht in seiner Box gefressen… als ich das Futter dann noch mal mit Wurst gepimpt habe hat er es verschlungen (wahrscheinlich auch der falsche Weg-aber jedesmal das aufgeweichte Trockenfutter wegschmeißen ist mir zu teuer :-( )
Zur Verfassung des Hundes vielleicht noch kurz, er ist bei einem guten Gewicht, nicht zu dick und nicht zu dünn, sehr muskulös und hat im Schnitt zwischen 8-10 km Bewegung am Tag …
dann beobachte das doch mal, also ob es wirklich immer dann ist, wenn er alleine war. Und wenn sich das bestätigt, dann wäre gut, herauszufinden, ob er wirklich alleine bleiben kann oder nicht sehr viel Stress dabei hat. Und ob der Abstand zwischen alleine bleiben und fressen das Verhalten beeinflusst. Eventuell bekommst du es mit einem Ritual aufgebrochen bekommst.
Vielleicht hat dein Hund Probleme mit dem Magen. Stress durch das Alleinsein kann die Problematik fördern.Achte mal drauf ob dein Hund vielleicht auch schmatzt....
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