Thea
12.1.2023 um 15:30Uhr

Spiel zwischen Junghund und Welpen

Hallo liebe Community, auf dem Video ist einmal ein Schäferhund welpe (Hündin, ca. 14 wochen) und ein kleiner Münsterländer Hündin (ca. 7,5 Monate). Die beiden haben an dem Tag das erste mal miteinander gespielt. Es hat soweit auch alles gut geklappt. Irgendwann kam dann auch der dummy ins Spiel. Der Junghund war natürlich stärker und konnte schneller mit dem dummy weglaufen und sich auch besser durchsetzten. Die eine Situation, die ich zufällig auf Video habe, habe ich aber nicht ganz verstanden. Wieso hält sie extra still, damit der Schäferhund auf der anderen Seite anpacken kann? Nur um zu zeigen, dass sie dann doch stärker ist? Oder wieso macht sie das? Hätte ja auch in einem richtigen Streit um das Spielzeug enden können. Ca. 5 Sekunden später setzt sich auch die Junghündi durch.

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Nadine
12.1.2023 um 16:15Uhr

Die Münsterländer Hündin hält nicht still, damit die Schäferhündin zu packen kann. Sie ist kurz vor einem Freeze und beansprucht die Beute für sich. Die Schäferhündin ist hier einfach frech und testet aus, ob sie nicht doch ran darf. Die Müsterländer Hündin ist allerdings noch nicht sehr souverän in ihrer Kommunikation und weiß nicht, wie sie den Konflikt richtig beenden soll, deswegen läuft sie weg, anstatt ihren Standpunkt klar zu machen. Was du hier siehst ist aber eine Konfliktsituation und kein Spiel. Leider fehlt der Ausgang der Situation, denn zum Videoende ist der Konflikt noch nicht final ausgetragen. Außerdem versucht die Schäferhündin ein Spiel daraus zu machen. Die Münsterländer Hündin macht zum Ende hin kurze Ansätze darauf einzugehen. Beansprucht die Beite aber eigentlich wieder für sich.

Lou
12.1.2023 um 16:20Uhr

Hallo Thea. Sie hält still, damit der kleine Schäfi zupacken und mit ihr spielen kann. Sie weiß, dass es zu zweit mehr Spaß macht 😉 vielleicht kennt die Münsterländer Hündin ein gemeinsames Spielen mit ihren Besitzern 👍 Ich finde es super!! Grundsätzlich sollte man immer gut beobachten, wenn Spielsachen und mehrere Hunde zusammen sind. Bei fremden Hunden gibt's bei mir gar kein Spielzeug. Und wenn jemand auf einer Hundewiese oä das Bällchen auspackt, verschwinden wir 😉 ist mir einfach zu unsicher, weil man nie weiß, wie cool die fremden Hunde damit sind ...

Lou
12.1.2023 um 16:21Uhr

interessant, sehe ich ganz anders 😅 liebe Grüße 🤗

Thea
12.1.2023 um 16:22Uhr

ok danke, ja das habe ich nicht ganz verstanden. also das Ende war, dass die Münsterländer Hündin den Dummy wieder für sich beansprucht hat, aber ohne das richtig deutlich zu machen gegenüber der Schäferhünsin. Danach hatten wir den dummy auch weggenommen.

Thea
12.1.2023 um 16:28Uhr

ok, spannend. ist auch nochmal eine ganz andere Meinung. wir hatten es kurz danach wieder weggenommen, weil ich schon das Gefühl hatte es war eine leicht angespannte Situation, aber die Hunde haben es auch nicht so deutlich gemacht. ich würde glaub ich generell auch eher kein Spielzeug mehr raus holen. aber da ist soweit alles gut gegangen.

Lou
12.1.2023 um 16:34Uhr

das ist sicherlich die schlauere Variante 👍 wenn die Hunde sich gut kennen, kann man daraus viel lernen. Für einen ernsten Freeze bewegt sich die Münsterländer Hündin für mich zu weich um die Kurve und zieht dann auch zu zaghaft 😉 interessant ist aber wirklich die freche Ader von Schäfi, wie er standhält ☺️ ich kenne genau das von unseren beiden. die Kleine war aber immer deutlich weniger mutig. Dennoch hat der große sie immer wieder rangelassen. Wenn er das nicht wollte, war das deutlicher. Aber die Münsterländer Hündin ist ja selbst noch so jung, nicht souverän genug und testet sich etwas aus, wie sie Spaß haben kann, ohne die Beute zu verlieren, denn das ist ihr wichtig. Sieht zumindest in dieser kurzen Sequenz für mich so aus. Beute weg hätte ich jedenfalls auch gemacht 👍

Annika
12.1.2023 um 16:35Uhr

ich sehe das ähnlich wie Nadine. Der Körperschwerpunkt ist durchgehend weg vom Schäfer und der ganze Körper bis zur Schwanzspitze ist angespannt. Ich würde auch sagen, der Hund will mit der Beute möglichst raus aus der Situation.

Thea
12.1.2023 um 16:46Uhr

ok, danke für deinen Beitrag. Ich konnte jetzt auch gut was draus lernen und weiß es einzuschätzen. Genau beide Hunde sind noch sehr Jung und deswegen ist es auch sehr spannend, wie die beiden interagieren.

Nadine
12.1.2023 um 16:48Uhr

Mir fehlen bei der Münsterländerin die typischen Spielmerkmale. Es findet kein Wechsel statt, sie zerrt auch nicht mit, sondern hält immer wieder nur still. Sie ist nicht völlig steif, aber die Rute ist oben, die Ohren sind aufgestellt. Sie blickt die Schäferhündin mehrmals in der Bewegung ab. Sie ist eben in ihrer Kommunikation noch nicht ganz souverän und etwas unentschlossen. Die Tendenz ist aber eindeutig. Bei einem kompletten Freeze, würde die Münsterländerin gar nicht ziehen. Sie würde Stock steif werden mit erhobener Rute und dann eventuell recht schnell deutlich Drohen und eventuell sogar die Beute fallen lassen und abschnappen. Wenn Hunde sehr souverän sind, können sie so sogar einen Stellvertreterkonflikt austragen, bei dem der frechen Schäferhündin dann sogar die Beute vor die Nase geworfen werden würde, nur um zu überprüfen, wo die die Korrektur verstanden hat und nicht rangeht oder es nochmal einer deutlicheren Korrektur bedarf. Das ist aber eben trotzdem kein Spiel. Den Freeze gibt es in den Konfliktstufen übrigens doppelt. Einmal im grünen Bereich und dann im gelben. Im grünen Bereich ist es die Vorstufe zu dem im gelben. Der grüne Freeze ist weicher und eben noch kein kompletter Freeze. Der gelbe Freeze ist wirklich ein Freeze als Scheitelpunkt zwischen Entspannung und ernstem Konflikt.

Nadine
12.1.2023 um 16:51Uhr

Edit: die Schäferhündin hat ziemlich viel Kraft. Es wirkt fast so als würde sich die Münsterländerin nur bewegen, weil sie sonst den Stand verliert. Beim ersten Stehenbleiben sieht man das sehr schön. Die Schäferhündin reißt sie einfach vorwärts. Die Münsterländerin geht vorbei und blockt sie wieder, um den Konflikt weiter auszutragen.

Nadine
12.1.2023 um 16:56Uhr

Ein solcher Konflikt ist aber auch in Ordnung. Sowas ist wichtig fürs Lernen und gehört zu einer ordentlichen Sozialisierung. Es gibt super viele Hunde, die. Drohungen anderer Hubde gar nicht verstehen und da überstürmisch in einen Konflikt rasseln, weil anderer Hund doch nur Spielen ist und das andere nie richtig gelernt haben. Oder es ihnen aberzogen wurde.

Thea
12.1.2023 um 17:04Uhr

ich hätte sonst gerne noch das volle Video geteilt, aber die Datei war zu groß. Naja, aber so hab ich das auch jetzt gut deuten können. Dankeschön für den Beitrag. ich denke auch, dass auch das für die jungen Hunde zur Sozialisation dazu gehört. Einmal den eigenen Standpunkt klar zu machen und einmal auch auf andere Hund zu hören.

Nadine
12.1.2023 um 17:36Uhr

Ich sag’s mal so, wenn der Hund Grenzen eines anderen Hundes, der sehr viel präziser als der Mensch kommuniziert nicht versteht, wie soll das dann ordentlich bei Grenzen, die durch den Menschen gesetzt werden funktionieren 😉

Thea
12.1.2023 um 17:48Uhr

wie denkst du denn kann das besser laufen? Also die Besitzerin der Schäferhündin sagt auch, dass sie gerne austesten wie weit sie gehen kann. Die gesetzten Grenzen werden dann wieder ignoriert und das muss wieder korrigiert werden. Das liegt ja auch an der Persönlichkeit des Hundes oder? was kann man denn da machen außer klar und konsequent sein?

Nadine
12.1.2023 um 17:50Uhr

In der Situation kannst du unter Umständen auch eingreifend unterstützen. Deine Hündin bekommt das nicht ganz alleine geregelt, weil sie sich unsicher ist, also schicke du die Schäferhündin weg. Genauso könnte die Besitzerin der Schäferhündin diese abrufen und eine Pause verordnen.

Thea
12.1.2023 um 17:54Uhr

ja gut, das weiß ich fürs nächste mal bei der Körpersprache 😊

Silke
12.1.2023 um 23:36Uhr

Da kann ich mich Nadine anschließen. Ist oftmals anders, als man mein und man übersieht vieles. Grundsätzlich, wie Du schon schriebst, Kontakt nur noch ohne Spielzeug. Gibt selbstredend Hunde, die ein Spiel anfangen und mit einem Gegenstand Kräfte messen, oder damit toben, aber da ist jeder mal dran. Die Körpersprache sieht dabei, aber absolut anders aus, Hunde sind weich, zeigen Gesten, die übertrieben sind, man sieht die Zähne, ein Spielgesicht und sowas. Ist, in dieser kurzen Sequenz, für mich kein Spiel und würde von mir persönlich abgebrochen werden. Wichtig bei mir, trenne nur schon in Kampf verwickelte Hunde, also das ich gegebenenfalls beide anfasse, falls es anders nicht geht. Ich achte aber darauf, dass es diese Stufe nicht erreicht, vorausschauend sein. In dieser Situation, wie im Video, kümmere ich mich nur um meinen eigenen Hund, hole ihn aus der Situation. Einfach geschrieben, hat sich mein Hund blöd, oder asozial verhalten, da ein Hund erst soziale Kommetenz erlernen muss, maßregel ich sowas. Ist mein Hund in Bedrängnis und überfordert, hole ich ihn ebenso aus der Situation, aber biete souveränen Schutz und regel der Situation, würde der andere Hund folgen und dranbleiben, massregel ich ihn, Besitzer vom anderen Hund ist selbst Schuld, wenn er es nicht selbst macht. Aus einfachen Situationen können flott blöde Erfahrungen und Situationen entstehen und nur, weil die Menschen nicht sehen was los ist, es ignorieren, oder nicht dramatisch finden.

Christina
13.1.2023 um 11:02Uhr

Für mich sieht die Münsterländerin ratlos und unerfahren aus, wie sie den kleinen Quälgeist am besten los wird, aber Spaß hat sie dabei nicht.

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