Hallo zusammen! Träume sind zwar keine Kommunikation, eher verarbeiten von den Eindrücken und Erlebnissen des Tages, aber ich wußte jetzt nicht wo ich meine Frage sonst hinschreiben könnte. Mein Leo träumt meistens sehr intensiv, er schläft abends neben mir auf dem Sofa und zittert und zappelt mit allen 4 Pfoten, wimmert und schmatzelt. Oft habe ich den Eindruck das er sich aufregt. Ich streichle ihn dann vorsichtig an den zuckenden Muskeln bis er sich beruhigt hat. Er wacht meistens nicht auf. Da er ein nervöser Hund ist der schnell hoch fährt denke ich, er braucht zumindest einen ruhigen Schlaf und ich muss ihm in seinem Traum Sicherheit geben. Wenn ich selbst im Bett liege höre ich ihn manchmal, mach dann aber nichts mehr. Wenn es länger geht sage ich höchstens seinen Namen und zum Beispiel, ruhig oder alles gut. Gelegentlich kommt es vor das er wie ein Wolf heult, das geht einem mitten in der Nacht selbst durch Mark und Bein, ich stehe dann fast senkrecht im Bett. Dann rufe ich ihn, dieses heulen ist wahnsinnig laut und langgezogen und kommt mehrmals hintereinander. Und er schläft dabei. Es ist faszinierend und erschreckend zugleich und ich frage mich was in ihm vorgeht und warum er von sich selbst nicht aufwacht. Ich habe eine Gallerie Wohnung und kann von oben auf ihn runter sehen, das ist ein Schauspiel, verrückt. Also, ich habe das Gefühl ihn da ein bisschen raus holen zu müssen durch streicheln oder Zuruf. Er erschrickt nicht sondern schläft ja weiter. Oder sollte ich ihn lassen bis er diese Traumphase von selbst durch hat?
Du solltest dir eher Gedanken über seinen Tagesablauf machen. Beim Träumen werden ja Erlebnisse verarbeitet. Wenn er schnell hochfährt und nervöse ist, dann musst du dafür sorgen, dass er sonst besser entspannen kann, mehr Ruhephasen, Ruheinseln und Rituale nutzen, die ihm Sicherheit geben, konditionierte Entspannung und nicht mit Reizen überfrachten. Dann sollte er auch etwas entspannter träumen können. Einfach eine Hand zu ihm legen, Bindungskuscheln und Zureden kann ihm aber auch im Traum Sicherheit geben. Wecken solltest du ihn nicht.
Bitte keine Träume unterbrechen. Gerade nervöse Hunde brauchen jede verfügbare Möglichkeit Reize zu berarbeiten - Träume eignen sich hervorragend dazu. Wie Nadine bereits richtig bemerkte hilft es dem Hund, wenn du euren Alltag auf seine Bedürfnisse abstimmst, also Ruhe und Input derart balancierst, dass sein Hang zum hochfahren und zur Nervosität nicht mehr groß auffällt. Entspannung ist wichtig. Leider erreicht man diese nicht durch das unterbrechen von Verarbeitungsprozessen (ist ja nicht so als hätte ich es selbst nicht schon versucht 😅). Ich verstehe deine Unsicherheit, aber lass ihn träumen und gib die nötige Sicherheit und Ruhe in den Wachphasen. Alles was er im Traum allein meistert gibt ihm ja auch im Alltag mehr Selbstsicherheit, trägt also letztendlich zur Entspannung bei. Auch Dinge die ihn im Traum erstmal überfordern helfen ihm: Er entwickelt durch sie aktiv Stressbewältigungsstrategien. Nicht umsonst sind viele Träume wiederkehrend (ich kann nur mutmaßen, dass es bei Hunden ähnlich wie bei Menschen ist), damit man in wiederkerenden Kontexten unterschiedliche Verhaltensweisen ausprobieren und sich dadurch weiterentwickeln kann - ganz ohne Gefahrenpotenzial.
Ihr macht doch momentan auch den Kurs “entspannter Hund”. Konnte ihr da schon Fortschritte erzielen? Und was macht das Thema Hundebegegnungen. Gerade letzteres würde auch super mit den Träumen und dem heulen zusammenpassen.
Vielen Dank für die Erklärungen und Tipps. Ich werde das beobachten und bei sehr intensiven Träumen den Tag Revue passieren lassen ob was anders, neu, aufregend oder anstrengend war.
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