Verena
1.8.2023 um 11:04Uhr

Vertrauen und Sicherheit

Hallo Ihr Lieben, Folgendes hat sich zugetragen: wir waren mit unserem Hund auf einer Hundewiese und da waren sehr viel andere Hunde. Joe war etwas verunsichert, da es so viele Hunde waren, aber er hatte jetzt keine Angst. Einige haben mit Joe gespielt. Irgendwann kam er zu mir und hat sich an mich gelehnt, ich vermute er wollte Schutz suchen. Natürlich habe ich Schutz geboten, also ich bin jetzt nicht weggegangen. Erst im Nachhinein ist mir eingefallen, Dass ich den Hund oder die Hunde, die ihn bedrängt haben, hätte weg schubsen sollen. Leider gibt es auch so viele unterschiedliche Meinungen. Die einen sagen die Hunde sollen das unter sich austragen, die anderen sind der Meinung, dass man sofort eingreifen soll. Wenn das zu einem Streit ausarten sollte, dann greife ich natürlich schon ein, oder sollte ich sehen, dass er Angst hat. Ich habe jetzt Angst, dass er das Vertrauen in mich verloren hat. Mir ist auch aufgefallen, dass er mich mittlerweile etwas misstrauisch mustert. Wenn ich ihn streichle, schleckt er sich oft über die Nase und dreht sich teilweise weg. Ich vermute, dass es teilweise daran liegen kann, wie ich mich in verschiedenen Situationen verhalte. Mal bin ich ruhig, mal frustriert. Da es mir körperlich und psychisch nicht so gut geht und ich noch dazu seit Februar viel zu wenig Schlaf kriege, ist mein Nervenkleid sehr dünn. Aber ich hab mir bereits Tipps geholt, wie man vielleicht gleich gar nicht so sauer wird und arbeite daran. Meine Frage ist jetzt, wie ich sein vertrauen, wieder erlange. War schon einer von euch in so einer Situation? Ich mache viel für den Aufbau und Stärkung der Bindung. Spiele mit ihm, ich übe mit ihm, ich befriedige seine Bedürfnisse usw., aber irgendwie scheitere ich dennoch. 😔Danke euch!

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Manuela
1.8.2023 um 12:03Uhr

Hallo Verena, mein Vorschlag drück mal den RESET Knopf und fang nochmal von vorn an. Der Hund lebt im hier und jetzt und denkt nicht über die Vergangenheit nach. Für eure Bindung ist es gut, wenn du das auch tust. Egal was war, du kannst es jetzt eh nicht mehr ändern, also Haken dran und vergessen. Wenn es dir gesundheitlich nicht gut geht, ist das Allerwichtigste, dich jetzt um dich zu kümmern. Ein Hund wird nämlich immer mehr Vertrauen in einen Menschen haben, der „ bei sich selbst ist“ als in einen, der sich immer zuerst um die Bedürfnisse der anderen kümmert. Sieh es wie im Flugzeug, erst nehmen die Eltern den Sauerstoff, um dann die Kinder unterstützen zu können. Umgekeht macht es keinen Sinn. Hunde sind sehr anpassungsfähig und finden sich mit vielen Situationen ab, wichtig ist nur, dass sie verlässliche Partner haben. Heute so morgen so ist sehr schwierig für Hunde. Daher sorge für dich, dass du stabil sein kannst, dann wird der Rest viel leichter. Und achte mal drauf, dass du nicht immer die Kommunikation mit dem Hund startest, warte ruhig mal an, bis er von selbst kommt.

Verena
1.8.2023 um 12:46Uhr

Vielen Dank! 😊❤️ ja das ist bei mir schon immer so gewesen. ich mache mir noch Wochen danach Sorgen, Vorwürfe und hab ein schlechtes Gewissen. Das merkt er natürlich auch. Das mit der Gesundheit kann ich leider nicht ändern, ich habe viele Beschwerden, die ich leider für immer habe und mit jedem Jahr schlechter werden. Aber ich versuche zumindest mehr Schlaf zu bekommen. :) der Austausch hier mit anderen Hundebesitzern finde ich so schön. Ich kann dir gar nicht beschreiben wie gut mir dein Beirag gerade tut. 🥹Also danke nochmal! ❤️

Johanna
1.8.2023 um 14:02Uhr

Ich schließe mich Manuela total an. 👍🥰 Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass es für den Hund nicht darauf ankommt was gewesen ist, sondern vielmehr wie du dich als Mensch gibst. Er braucht Jemanden, an dem er sich orientieren kann, der immer für ihn da ist, wenn er Hilfe braucht, einen Teampartner, der mit ihm durch dick und dünn geht, der halt bietet .... und das kannst du nur für ihn sein, wenn es dir gut geht. Vielleicht ist es auf der Hundewiese nicht gut gelaufen und vielleicht hättest du dich besser verhalten können, um ihn mehr zu unterstützen. Das hast du selbst sehr schön reflektiert. Sieh es nicht als etwas negatives, sondern nehme diese Erkenntnis mit, so dass du sie für eine ähnliche Situation einsetzen kannst. Heißt, angenommen ihr seit erneut auf der Hundewiese, er kommt zu dir und sucht Schutz. Die anderen Hunde bedrängen ihn jedoch. Aus der letzten Hundewiesen Situation hast du für dich die Erkenntnis gezogen, die anderen Hunde abzublocken, so dass Joe seine Ruhe hat. Und sei nicht frustriert oder sauer, weder auf dich noch auf Joe. Sowas "lernt" man nicht über Nacht und es wird immer wieder Situationen geben, wo du im Nachhinein denkst, mist da hätte ich anders reagieren sollen. Bei mit und meiner Hündin ist es ähnlich gewesen. Es ging um Hundekontakt an der Leine. Früher habe ich ihn zugelassen bis ich gemerkt habe, dass es ihr damit nicht gut zu gehen scheint. Sie war immer recht gestresst in den Situationen und das schlimme war, dass sie mit jedem Mal gestresster wurde. Ich beschloss also, keinen Kontakt mehr zu zulassen. Leichter gesagt als getan, denn ich habe die Rechnung ohne die Halter/innen von "Tut-nix-Hunden" gemacht. Es hat lange gebraucht bis ich den Dreh und auch das Selbstbewusstsein hatte, diese Hunde abzublocken. Und mit jedem Mal, wo es geklappt hat, wurde Mia entspannter und hat sich wieder mehr an mir orientiert. Auch bei mir hat sich mit jedem Erfolg eine ganz andere, aber positive Austrahlung eingeschlichen, die sich auf sie übertragen hat. Seitdem haben wir ein noch viel schöneres Verhältnis zueinander. 🥰 So viele Dinge, die vorher vielleicht nicht so gut liefen, waren plötzlich kein Thema mehr. Was möchte ich dir damit nochmal verdeutlichen - wie Manuela bereits schrieb - es ist so wichtig, dass du auf dich schaust. Halte dich nicht an Vergangenen Situationen auf, die nicht so liefen wie du es dir gewünscht hättest. Sehe sie als Potenzial für Verbesserungen und denke an dich, an deine gesundheitlichen Beschwerden. Dein Hund wird es dir Danken, denn du wirst sehen, dass du so viel entspannter, gelassener und freudiger bist, was sich auf Joe auswirken wird. 🥰🐾

Verena
1.8.2023 um 14:28Uhr

Danke Johanna 😊❤️ oh Mann ich muss gleich weinen 🙈 obwohl wir uns völlig fremd sind, seid ihr die beste Unterstützung die man haben kann. ❤️ ich bin so froh, dass ich auf die Doguniversity gestoßen bin!

Silja
1.8.2023 um 16:41Uhr

Ich kann mich den anderen nur anschließen🤗 dass er von sich aus aus dem Spiel zu dir kommt und deine Nähe sucht, ist doch auch eher ein Zeichen dafür, dass er dir vertraut🥰 Sei nicht so streng mit dir - nimm das Erlebnis einfach als Lernerfahrung für dich mit und geh gestärkt daraus hervor💪😊 Ich wünsche euch alles Gute🍀🤗

Verena
1.8.2023 um 17:09Uhr

Danke Christina und Silja ❤️❤️❤️

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