Wir haben seit 5 Monaten einen Border Collie Rüden. Jax ist jetzt 15 Monate alt, unkastriert und mit einer Menge Power. Es ist bekannt, dass die Border eine gute Auslastung brauchen sowohl mental wie physisch. Wir haben in diesen vier Monaten sehr viel mit ihm unternommen und auch einen grossen Umzug hinter uns. Sprich wir waren nonstop für ihn da. Jetzt, wo er am neuen Ort heimisch ist und der Umzugstress weg ist, realisieren wir, dass er nicht in der Lage ist, sich auch mal 1-2 Stunden selbst zu beschäftigen oder tagsüber einfach mal döst und entspannt (ab 18 Uhr ist er müde und schläfrig). Egal ob wir ihm ein Kauholz oder ein Spielzeug geben, selbst spielen ist kein Thema für ihn und immer nur Fressen in Form von Kauknochen kann auch nicht die Lösung sein. Wir haben einen grossen Garten wo er vieles beobachten könnte aber er läuft nur hinter uns her und bellt und wimmert nach Aufmerksamkeit. Klar, dass wir ihn dann ignorieren, aber es bessert nicht. Immer nur auf der Decke bleiben oder ihn allein zu Hause lassen finden wir auch nicht so schön, weder für ihn noch für uns. Wir unternehmen und trainieren ja immer noch viel mit ihm. Die Auslastung ist also durchaus da. Habt ihr uns Tipps womit sich Hunde für eine Weile selbst beschäftigen können ? Schnüffelteppiche und dergleichen hat er in 10 Minuten erledigt. Danke euch schon mal im Voraus!
Warum muss sich der Hund denn immer mit etwas beschäftigen? Ein Hund , der grad nix zu tun hat, sollte einfach ruhen. Wenn euer Hund das bisher noch nicht gelernt hat, würde ich jetzt darauf den Fokus legen. Gerade Hütehunde neigen dazu , immer auf ON zu sein und reagieren sehr sensibel auf jede Regung von uns. Da fällt es manchen schwer, in der Nähe von sich bewegenden Menschen zur Ruhe zu kommen. Wenn er auf der Decke oder auch allein zu Ruhe kommt, ist das doch gut. Wenn er nicht gestresst dabei wirkt, ist es auch nicht schlimm für ihn, sondern gut - da musst du kein schlechtes Gewissen haben. Manche Hunde brauchen das auch - unseren müssen wir auch manchmal zur Ruhe zwingen und er muss dann in den Flur auf seine Decke.
Ich verstehe das auch nicht so richtig, warum soll der Hund alleine spielen 🤔? Unser Hund hat gar kein Spielzeug zur freien Verfügung, entweder wir machen zusammen was oder er pennt/ruht. Ihr macht doch einiges mit ihm, das reicht doch.
Achso, noch was... Schlimmer finde ich eigentlich, dass er euch verfolgt und nach Aufmerksamkeit winselt. Klingt als müsste er eher mehr Ruhe und nicht dran sein lernen als selber zu spielen...
Danke euch für die Feedbacks. Das mit dem Rumliegen und dösen ist die Idealvariante, da pflichte ich euch bei. Aber wie bringen wir ihm das bei? Jax schläft nachts 14-15 Stunden durch und macht mittags eine Stunde Siesta mit uns. Dazwischen ist er hellwach und legt den Kopf - auch wenn er eine halbe Stunde auf die Decke muss mit Homeleine - nie hin. Die Ohren immer gespitzt und auf Standby. Hingegen schläft er sofort wenn wir uns hinlegen oder er in der Box im Auto ist. Daneben hat er kein Ruhebedürfnis, steht ständig wieder auf, bleibt aber auf der Decke weil er muss. In einem geschlossenen Zimmer wo er Ruhe hat jammert er aber auch ohne Ende... Wir wollen ihn ja nicht strafen, ihn nur etwas entspannter werden lassen. Wegen des Umzugs wollten wir ihn nicht noch zusätzlich stressen und ihn nicht viel alleine winseln lassen. Das müssen wir jetzt wohl etwas anpassen.
Hallo Sonja. Wir haben auch einen Border Collie. Wir haben eine grundlegend andere Denkweise, was der Hund soll und vor allem nicht soll. Vielleicht hilft dir ja der Gedankenansatz an der ein oder anderen Stelle weiter. Auf keinen Fall wollen wir, dass er sich alleine beschäftigt, Aufgaben sucht. Im Garten, im Haus. Das fängt oft mit kleinen Dingen an. Wie du schreibst, er hätte genug zu gucken, dann bellt er mal, dann jagt er sie zu Spaß den Zaun entlang, dann vertreibt er sie....kann in zig Richtungen laufen, wenn er sich selbst überlassen ist. Auch, wenn's nur kurz ist. Wir verhindern dies mit einer gezielten Aufgabe, die Toni als seine Arbeit ansieht. Da muss man etwas probieren. Bei uns ist das Longieren. Da kennt und sieht er nichts anderes, kann kommen und gehen wer will. Da arbeitet er, so gut und freiwillig. Das merkt man sofort, dass dies sein Job ist. Und einen Job brauchen die Border. Sicher nicht alle, aber doch die meisten und deiner klingt auch danach. Sie brauchen einen Sinn in ihrem Leben 😉 nach getaner Arbeit steht dann aber auch echt nichts mehr an. RUHE! Das müssen sie lernen. Toni geht morgens und abends eine Runde von ca 30 Minuten, mittags ist Arbeit angesagt für ihn. Das Longieren machen wir mehrmals in der Woche, aber nicht jeden Tag. Manchmal ersetzen wir es durch Tricks oder Suchspiele. Aber auch danach ist Ruhe angesagt! Außerhalb dieser drei Aktionen ist er immer bei uns, aber er liegt nur rum. Klar guckt er mal hier und mal da, wechselt dann aber nur den Platz und legt sich wieder hin. Bei uns hat es auch etwas gedauert bis wir das richtige Pensum hatten. Aber seitdem läuft es und er ist relativ entspannt. Ausnahmen gibt's auch 😉 Kurz zusammengefasst: die richtige Auslastung und sonst nur Ruhe. Liebe Grüße Lou
danke dir Lou! Das hilft weiter mit dem Hinweis auf den Job. Das mit dem Longieren versuchen wir auf jeden Fall mal. Tricks und Suchspiele machen wir schon.
Das macht echt Spaß! Und mehr als 15 Minuten schafft Toni nicht. Danach legt er sich von selbst ins Gras oder in den Bach. Nicht unbedingt typisch für einen Border. Viele arbeiten bis zur Ekstase. Also achte gut auf den Schlusspunkt 😉 wir haben es mit einer Trainerin ganz kleinschrittig aufgebaut, das hat sich sehr gelohnt!!
Danke 🙏
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