Hallo, mein Labradoodle ist mittlerweile 6 Monate alt er macht sich super doch ein großes Thema von uns ist immernoch das Alleinebleiben Training. Er schafft es gut mit Tür offen in einem anderen Raum zu schlafen/zur Ruhe zu kommen, während ich zum Beispiel in der Küche bin. Auch kann ich problemlos ins Bad gehen mit Tür zu, das allerdings für so maximal 10-15 Minuten und wenn er grade nicht aufgedreht ist. Außerdem kann ich ihn auch getrost alleine in der Wohnung lassen, jedoch nur solange er ein Kauartikel hat. Da stört es ihn absolut nicht, was um ihn rum passiert und ob ich da bin oder nicht. Momentan gebe ich ihm Rinderkopfhaut und er braucht immer ca. 20-30Minuten für ein kleines-mittelgroßes Stück. Sobald er die aber fertig gekaut hat fängt er direkt an unruhig zu werden und mach kurzer Zeit zu bellen. Ich habe es eine ganze Zeit lang so gemacht (beobachte ihn mit Kamera), dass ich direkt wenn er fertig war reingegangen bin sodass er gar nicht erst unruhig wurde (mache das Mittlerweile auch wieder so). Das mache ich nun aber schon eine ganze Zeit lang und es muss doch hier mal ein Fortschritt geben, dass er nicht direkt anfängt zu bellen ohne Kauartikel? Bin ich da zu ungeduldig? Habt ihr da weitere Tipps für mich. Natürlich könnte ich ihm auch größere Stücke Kopfhaut geben um länger wegbleiben zu können aber ich kann ihm ja nicht eine ganze Tüte jedes Mal verfüttern😅 Meine zweite Frage ist, wenn ich Alleinbleibetraining mache aber aus Zeitgründen schon bevor er den Kauartikel fertig hat wieder komme soll ich ihm diesen dann wieder wegnehmen oder aufkauen lassen? Vielen Dank schonmal für eure Antworten! LG Viktoria
Hallo Viktoria Meiner Meinung nach musst du das Training nochmal neu aufbauen. Der Kauartikel ist zu einem zu festen Bestandteil eures Rituals geworden und steht zu sehr im Mittelpunkt. In 6 Monaten solltet ihr kleinschrittig trainiert ein anderes Level erreicht haben, stattdessen lese ich heraus das allein der Kauartikel über die mögliche Zeitdauer des allein bleibens entscheidet. Dein Hund weiß mittlerweile das mal allein bleiben nichts schlimmes ist. Nun wird es Zeit zu lernen das es auch ohne Belohnung bzw Ablenkung geht und das Quengeln und bellen nicht zu deiner Rückkehr führt. Belohnung und Rückkehr sollte es nur noch geben wenn ruhiges Verhalten gezeigt wird. Die Zeiten werdet ihr wohl wieder etwas verkürzen müssen. LG Micha
Hallo Michael, danke für deine Antwort. Heißt das konkret, dass ich beim Weggehen gar nichts mehr geben soll? Dafür aber quasi nur kurz wegbleibe und das dann kleinschrittig immer länger? Oder kann ich ihm ab und an etwas geben, so dass das aber nicht zur Regelmäßigkeit wird?
Aus dem weggehen und auch aus dem wiederkommen keine große Sache mehr machen. Kein Abschied, kein Kommando und auch keine riesige Party mehr beim zurück kommen. Kommen und gehen muss langweilig und uninteressant werden und das normalste von der Welt. Er muss lernen sich dabei zu entspannen und am besten schlafen zu legen. So lange er eine Erwartungshaltung bei gehen wie kommen hat wird er nicht zur Ruhe kommen können. Die Zeitfenster langsam vergrößern und es möglichst oft machen ist ein guter Weg es ihn relativ schnell verinnerlichen zu lassen. Du hast dieses Thema jetzt schon unbewusst zu etwas "besonderen" werden lassen, um so wichtiger das jetzt wieder umzukehren. Bevor er kurze Zeiten nicht problemlos aushält solltest du ihn auch nicht länger alleine lassen. Wenn er sich dabei in Panik bringt könnte er das ganz schlecht abspeichern. Die meisten Kauartikel bergen auch eine gewisse Gefahr, können zB am Gaumen kleben bleiben und du kannst nicht helfen. Meine haben immer Kauhölzer frei zugänglich rum zu liegen, falls ihnen doch mal langweilig wird oder sie Stress kriegen. Die gebe ich ihnen aber auch nicht beim gehen, die liegen irgendwo rum.
super vielen Dank dir für die hilfreichen Tipps!!
Ich persönlich denke, dass beim Verhalten des Hundes wie z.B. wenn er allein ist usw. sehr viel Genetik macht und Training spielt nicht so eine riesige Rolle wie es oft gesagt ist. Ich hatte früher einen Bobtail und trotz mehrerer Trainings er hasste allein zu sein, hat gebellt und jedes Mal war das ein Stress für ihn. Jetzt habe ich einen goldenen Retriever und seit er ganz klein war, konnte er schon ohne irgendwelche Trainings allein bleiben. Er ist innerlich total anzuspannt und wenn ich nicht zu Hause bin, er schläft einfach. Auch in viele andere Sachen meine Hunde unterscheiden sich sehr und mir hat es sehr gut gefallen, wie jemand gesagt hat, dass Du kannst so viel trainieren, wie Du willst, ein Fisch wird nie fliegen können. P.S. Natürlich es ist wichtig einen Hund zu trainieren und ich wollte damit nur sagen, dass nicht alles verändert werden kann 😉
Hallo Viktoria, ich möchte nur hinzufügen, dass die Gabe von Kauknochen (Rinderdörrfleisch o.ä.) während des Alleine Bleibens auch ein gewisses Risiko darstellt. Gerade gierige Hunde schlingen auch die Knochen herunter und können sich im schlimmsten Fall übel daran verschlucken. Das nur am Rande noch gesagt. Ansonsten schließen wir uns dem Beitrag von Michael gerne an. Viele Grüße vom Team der Doguniversity
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