Danai
17.7.2025 um 14:13Uhr

Geräuscheangst

Hallo, ich habe einen 13 Monate alten Schäferhund-Mischling (Rüde), den ich von der Straße gerettet habe als er noch 6 Wochen alt war und der leider seit einem halben Jahr sehr starke Angst vor lauten, knallenden Geräuschen hat. Grundsätzlich ist er kein ängstlicher Hund. Er zeigt keine Scheu vor Menschen, Autos, Motorrädern, etc. im Allgemeinen. Doch sobald ein Fahrzeug oder ein anderer Auslöser ein plötzliches, lautes Geräusch erzeugt (z. B. ein knallender Auspuff), erschrickt er stark und versucht panisch zu fliehen. Ich habe bereits Verschiedenes ausprobiert: ihn ruhig am Halsband gehalten, ihn zu mir geschoben, längere Zeit einfach mit ihm stehen geblieben oder ihm selbst die Entscheidung gelassen, wie er mit der Situation umgeht, leider alles ohne Erfolg. Meist friert er regelrecht ein, setzt oder legt sich hin und bewegt sich nicht mehr. Sobald ich einen Schritt gehe, zieht er panisch an der Leine und will wieder fliehen. Danach meidet er diese Wege oft tagelang und möchte das Haus kaum noch verlassen. Ich wohne in einer ruhigen, geschlossenen Wohngegend, in der solche lauten Geräusche nur selten vorkommen, trotzdem belasten ihn diese Situationen sehr. Ich würde mich über eine Einschätzung und Tipps wirklich sehr freuen, wie ich ihm helfen kann, mit solchen Geräuschen besser umzugehen. Liebe Grüße

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Team
18.7.2025 um 15:04Uhr

Hallo Danai, leider kann so eine Geräuschangst ganz plötzlich nach einem bestimmten Ereignis auftreten oder sich, wie wahrscheinlich bei deinem Hund, schleichend steigern, wobei du den tatsächlichen Auslöser gar nicht bemerkt hast. Um ehrlich zu sein, aus der Ferne können wir dir hier gar keinen detaillierten Tipp geben, du solltest deinen Hund aber keinesfalls bemitleiden und deinen Weg möglichst zügig fortsetzen. Ich selbst hatte zeitweise auch eine Hündin, die durch die Jahreswechsel an Silvester immer geräuschempfindlicher geworden ist. Daher weiß ich, dass solch ein Geräuschangst in der Tat belastend sein kann, weil sie so unberechenbar ist. Da dein Hund aber noch sehr jung ist, empfehle ich dir, mit Unterstützung eines erfahrenen Hundetrainers mit einer ganz kleinschrittigen Desensibilisierung zu starten. Dabei fängt man mit sehr leisen Knallgeräuschen an, wie z. Bsp. mit einer Luftpolsterfolie und steigert die Geräusche dann immer mehr, lässt z. Bsp. einen Deckel einer Mülltonne erst ganz leise zufallen, dann immer lauter. Du kannst die Lautstärke natürlich erst steigern, wenn dein Hund seine Angst vor den leiseren Geräuschen vollständig verloren hat und ganz entspannt bleibt. Immer, wenn solch ein Luftpolster (z. Bsp.) durch einen kleinen Plopp geplatzt ist und dein Hund ruhig geblieben ist, wird er sofort belohnt (richtiges Timing ist hier sehr wichtig, deshalb die Unterstützung durch einen Trainer). Das wäre jetzt mal ein Plan, um deinem Hund aktiv die Angst vor den Knallgeräuschen zu nehmen. Silvester solltest du unbedingt an einen ruhigen Ort fahren, wenn du dort nicht schon wohnst (ich bin in den letzten paar Jahren tatsächlich auf eine Autobahn gefahren, ziemlich einsam, das kann ich sagen :-(, aber ein Flugplatzgelände ist auch ein Ort, den viele Hundehalter nutzen, da dort nicht geknallt werden darf). Schau auch gerne einmal in den Kurs "Das Angstraining" rein, dort findest du bestimmt auch noch Ansätze wie du in den Situationen, in denen dein Hund Angst hat umgehst. Ich drücke euch fest die Daumen, dass ihr dieses Problem in den Griff bekommt, aber mit einer Desensibilisierung habt ihr gute Chancen, wie ich finde, denn das Gute ist ja, dass sich dein Hund anderen Geräuschen gegenüber nicht ängstlich verhält. Ganz liebe Grüße, Beate vom Team der Doguniversity

Danai
18.7.2025 um 17:12Uhr

Vielen Dank für die Antwort. Das wird aufjedenfall durchgesetzt :)

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