Lisa
18.9.2022 um 15:26Uhr

Hündin oder Rüde?

Hallo zusammen 😊 Wir haben uns für einen Lagotto Romagnolo Welpen beworben und ich stelle mir die Frage ob lieber eine Hündin oder ein Rüde. Es ist unser Ersthund. Von Bekannten haben wir die Empfehlung für eine Hündin bekommen (markiert nicht ständig, hat nicht nur Hündinnen im Kopf und ist dadurch konzentrierter). Ich würde gerne eure Empfehlungen und allenfalls Geschichten hören?

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6
Ulrike
18.9.2022 um 16:45Uhr

Was möchten Sie denn lieber?

Wiebke
18.9.2022 um 16:59Uhr

Also… ich bin mit Hündinnen groß geworden und wollte auch eigentlich eine Hündin. Der Wurf bestand dann aus 2 Hündinnen und 6 Rüden. Da die Züchterin eine Hündin zunächst behalten wollte und die andere Hündin vom Phänotypen eher sehr „englisch“ war, also mit Stummelrute, kurzbeinig, allgemein gedrungener, stand schnell fest, dass wir doch einen Rüden nehmen würden. Der Rüde wird natürlich nicht läufig, reagiert aber auf läufige Hündinnen in der Nachbarschaft. Watson ist da zum Glück recht moderat unterwegs. Wenn es mal wieder losgeht, ist er schon stärker am schnüffeln und draußen allgemein unkonzentrierter. Das pendelt sich aber zum Glück nach ein paar Tagen wieder ein. Er sitzt aber nicht heulend oder jammernd zuhause rum oder verweigert gar das Futter. ABER das ist dann eben nicht 2x im Jahr so, sondern dauernd, wann auch immer mal wieder eine Dame am Start ist. Er hat durchaus eine Konkurrentenaggression, sprich er steigt bei anderen, unkastrierten Rüden in die Leine, das kriegen wir aber immer besser in den Griff und im Urlaub ist es auch nicht so, entsprechend hat das auch noch eine territoriale Komponente. Viele Gassibegegnungen meinen da gleich, den würden sie die Eier abschneiden - ist schlicht und ergreifend tierschutzwidrig und ersetzt meiner Meinung nach auch keine Erziehung. Er kann andere Rüden scheiße finden, wir müssen ihm aber zeigen, wie er moderat mit diesem Gefühl umzugehen hat. Das kann einem bei einer Hündin genauso passieren. Und man muss sich halt mit lüsternen Rüden abmühen, wenn die mal wieder unangeleint rumrennen und man mit seiner läufigen Hündin dazwischen kommt. Was die Erziehung oder „Erziehbarkeit” angeht, da kommt es meiner Meinung nach eher auf die Rasse und die Persönlichkeit als das Geschlecht an. Ein ganz großer Nachteil sind für mich beim Rüden, oder bei MEINEM Rüden, die „Pimmelflecken“. Unter der Vorhaut bildet sich Smegma, dass dann hier und da tropft und wunderschöne Flecken auf dem Boden hinterlässt. Bei Watson ist es recht ausgeprägt, aber wohl eben generell auch sehr unterschiedlich. Wie Mr. Satchmo schon sagte, markieren Hün- bzw. Rüdinnen auch, meine Eltern haben so ein Exemplar. Die lässt dann gern auch mal die ein oder andere Läufigkeit aus und ist sehr dominant. Ob ich mich wieder für einen Rüden entscheiden würde, weiß ich gar nicht. Wir haben auf jeden Fall den richtigen Hund gewählt und würden als Zweithund in jedem Fall eine Hündin wählen, wenn es dann mal soweit ist. Ein anderer Rüde in unserem Haushalt käme eindeutig nicht in Frage 😉

Wiebke
18.9.2022 um 17:21Uhr

Watson wiederum kuscht wahnsinnig schnell vor Hündinnen! Da reicht oft eine gezielte Ansage, was ich sehr angenehm finde. Haben wir bestimmt dem dominanten Luder meiner Eltern zu verdanken (sie ist 2 Jahre älter) 😉

Lisa
18.9.2022 um 18:40Uhr

Ich dachte immer ein Rüde, weil ich auch immer männliche Katzen hatte. Mein Freund will aber lieber eine Hündin und ich kann mich auch damit anfreunden 😊

Lisa
18.9.2022 um 18:51Uhr

Danke für deine ausführliche Antwort! Kastrieren ist für mich auch nur eine Option wenn es medizinisch notwendig ist. Das mit den Pimmelflecken wusste ich gar nicht.. Ich denke auch dass ich sowieso happy sein werde mit dem Hund. Unabhängig vom Geschlecht. Ich denke das meiste kommt auf den Charakter und die Erziehung an. Ich wollte einfach einige Erfahrungen mit den beiden Geschlechtern hören 🙂

Nadine
18.9.2022 um 19:30Uhr

Bei Ersthund eigentlich egal. Hat beides Vor- und Nachteile. Einiges wurde schon genannt. Hündinnen setzen bei Aufregung zum Beispiel auch eher eine kleine Menge Urin ab als Rüden - zum Beispiel beim Begrüßen, wenn du weg warst. Klar eine Trainingsfrage und Hund muss/sollte nicht angestürmt kommen, aber trotzdem. Du hast die Läufigkeit, in der du je nach Hündin dann eben mehr oder weniger Ausfluss hast usw. Dann gibt es da in dieser Zeit ja auch keine Garantie für das Verhalten der Hündin, einige sind während der Läufigkeit sehr lustlos, andere höhten kaum noch, dann kann dir sowas wie Scheinträchtigkeit im Anschluss passieren usw. Ds gibt auch das erhöhte Risiko für Mammatumore bei unkastrierten Hündinnen, das steigt auch mit jeder Läufigkeit. Da lässt sich also auch einiges finden. Rüde hast du eben selbst genug genannt und im Kopf. Ich persönlich empfehle dir, sieh dich doch mal in deinem Umfeld um. Gibt es da in direkter Nachbarschaft viele unkastrierten Hündinnen. Kann das mit einem Rüden anstrengend sein, da kann dann ständig eine läufig sein und wenn der Rüde dann sehr darauf anspringt, …. Andersrum hast du primär potente Rüden im Umfeld, dann wird der Gassigang während der Läufigkeit zum Spießrutenlauf oder du musst ständig, irgendwo hin fahren. Ich habe mich zum Beispiel für einen Rüden entschieden, da wir im Stall vorrangig potente Rüden haben. Eine Hündin müsste dann während der Läufigkeit Zuhause bleiben und das wollte ich nicht. Dafür ist natürlich das Konfliktpotenzial zwischen potenten Rüden gegeben. Aber wenn man da mit Verstand rangeht, ist das kein Thema.

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