Thomas
26.12.2022 um 17:12Uhr

junghunde

schnappen

einschränkungen

Hund lässt sich überhaupt nicht einschränken

Hallo Ihr Lieben, bin seit 1,5 Wochen Besitzer eines eigentlich sehr lieben Australien Sheppard mit mit 5 Monaten. Die Vorbesitzerin musste ihn aus gesundheitlichen Gründen leider abgeben. Er ist die meiste Zeit sehr freundlich und kommt wenn man ruft, aber wenn er etwas nicht tun soll lässt er sich so gut wie gar nicht einschränken. Schnauzgriff oder runterdrücken wird mit schnappen und anblaffen beantwortet. Auf klicken und leckerli reagiert er gut aber wie Daniel immer wieder betont denke ich auch, dass Grenzen wichtig sind. Nur wie schränke ich einen Hund ein, der meine Versuche nicht Ernst nimmt sondern denkt wir spielen hier wer kann schneller schnappen? Er hat zwar eine funktionierende Beißhemmumg, aber seine Welpenzähne sind ganz schön spitz, entsprechend sehen meine Hände aus. Es ist mein erster Hund und ich fühle mich grad etwas überfordert. Ich arbeite mich gerade durch den "Bindung & Beziehungskurs" aber die Videos zur hundesprache haben mir noch nicht wirklich geholfen. Liebe Grüße Thomas

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Brigitte
26.12.2022 um 18:42Uhr

Hallo Thomas, ein Schnauzgriff ist ein ziemlich großes Geschütz und will auch richtig angewendet sein. Sonst bewirkt man eigentlich das Gegenteil. Der Hund ist eineinhalb Wochen bei dir und muß erstmal Vertrauen aufbauen. Schnauzgriff völlig kontraproduktiv. Leg ihm eine Hausleine an, zeigt er ungewünschtes Verhalten bringst du ihn zu seinem Platz. Kommentarlos. Zeig ihm Körpersprachlich, dass er dort zu bleiben hat. Üb das am besten vorher vor dem Spiegel. Auch musst du dich etwas ran tasten, manche reagieren sofort manche brauchen deutlichere Zeichen. Aber Blocken und sich auch wieder zurück nehmen. Sonst bedrohst du den Hund. Außerdem würde ich dir einen Trainer empfehlen, der DICH schult. Sobald Du richtig kommunizierst reagiert auch der Hund richtig. Vielleicht kann Dir jemand einen guten Trainer in Deiner Nähe empfehlen. Viel Erfolg.

Doris
26.12.2022 um 20:52Uhr

ich bin da ganz bei Brigitte, lieber Thomas! ich weiss, wir hören, sehen, lesen nur das, was wir wollen. kein Vorwurf! ich bin selbst “opfer” meiner Selbstwahrnehmung, propagierte monatelang, “aber ich meine es doch ernst, und ich habe eine tolle Bindung zum Hund!!!” bis ich dann merkte, der Hund bekam gefühlte 100 mal dasselbe konsequente Signal und beim 101 mal resignierte ich. Damit begannen wir wieder von vorn.!! Offensichtlich kennt Cooper kein “Nein!” bei mir “Ä-Ä”!! Mit der Hausleine kannst du Cooper auch sanft aber bestimmt “ aushebeln”, wenn er schnappt, die Leine kurz über dem Halsband greifen und leicht nach oben und hinten ziehen( nicht rucken und aushängen nur leichten gleichmässigen Zug!) das gibt Cooper den Impuls sich zu setzen, dabei streng aber ruhig” Nein” sagenoder ein Kommando, dass dir lieber ist( Stopp nehme ich nur draussen, um Cara “ einzufrieren, wenn Radfahrer oder Autos kommen!! aber das muss jeder für sich entscheiden). Wenn er sich setzt, wird er gelobt und freigegeben..Wiederholung ist die Mutter der Wissenschaft!! VIEL WIEDERHOLUNG!!!! Ein generelles Verständnis , was DU mit “ Nein” meinst, kannst du folgendermassen aufbauen wenn Cooper, versäubert, entspannt ist, satt und Auslauf gehabt hat, füllst deine Hosensäcke mit Superleckerlis und lässt den Wauzi vor dir sitz oder platz machen( sofern er die Kommandos kennt, was ich hoffe!!!) . Leckerli in die Hand nehmen dem Hund auf der flachen Hand präsentieren… wenner danach greift, schnappt, Hand zur Faust schliesen, gleichzeitig “Nein” oder “Tabu” o. ä. sagen.. , Cooper wird nun alles versuchen, an das Leckerli zu kommen- sie können sehr erfinderisch( bellen, knabbern, mit den Pfoten, Krallen an der Faust kratzen) und ausdauernd sein, DU BLEIBST STANDHAFT!!!- bis Cooper aufgibt; er wendet den Kopf(Meideverhalten), Geht wenige Schritte zurück, setzt sich vielleicht?_ Faust auf! Hund prescht wieder vor?”Nein! Faust zu!! .. bis Hund Meideverhalten zeigt und dich bei offener Hand ansieht. DANN Kommando “ Nimm” oder “ okay” und er darf das Leckerli nehmen. EIN Erfolg heisst nicht, dass Cooper das verstanden hat. Dreimal hintereinander üben, dann täglich mehrmals am Tag! Danach lässt du ihn z.B. Sitz machen und lässt ein beliebiges Leckerchen vor oder neben ihm auf den Boden fallen( in deiner Trittweite!!!) wenn er danach springt, Fuss drauf bei gleichzeitigem “ Nein!” er muss sich wieder setzen( ohne Kommando!) und dich ansehen, Fuss weg, abwarten.. pescht er vor : gleiches Procedere, bleibt er sitzen und sieht dich an, “ nimm”!! dann einfach mal so ein Leckerli fallen lassen.. prescht er vor, blockierst du ihn, du stellst dich ihm in den weg und sagst “Nein”! etc, etc… Das zum “Nein!” etablieren! Generell: Manche Hund lernen das binnen zwei Wochen( Silke’s und Daniel’s zB) das liegt an Silke/ Daniel. Sie sind vollkommen einheitlich und komplett selbstsicher. Damit können WIR NORMALOS -noch- nicht konkurrieren!!! Sie haben mehrere HUNDERT Hunde erzogen!!!!!!!!!!!! Andere/ Unsere Wauzis brauchen dafür Jahre, weil 1. der Neuhundbesitzer sich falsch eingeschätzt hat 2. den Hund falsch eingeschätzt hat 3. eben gefühlte 100 mal kongruent war und beim 101 Mal eben nachgegen/ geschwächelt hat, oder “ Nein” gesagt, abet “ mann is mir egal” gedacht hat.. Unsere Hunde spüren das.. Viel Erfolg und Kraft liebe Grüsse Doris P.S. Du hast noch 1000000 Übungen vor dir..

Thomas
26.12.2022 um 21:55Uhr

Liebe Doris, vielen Dank für Deine aufmunternden Worte. Ich wusste echt nicht, was ich noch machen soll, wie ich ihn einschränken kann weil Daniel immer betont, wie wichtig es sei Konflikte auszufechten. Aber ganz eindeutig ist Cooper der Meinung er sei Chef. Das mit dem Nein und der Hand üben wir schon und es klappt noch nicht immer. Die meiste Zeit des Tages ist Cooper total lieb und dann hab ich plötzlich das Gefühl Schnappi das kleine Krokodil vor mir zu haben. Werde das mit dem Anbinden als Reaktion probieren, bis er sich wieder beruhigt. Nochmal vielen Dank für Deine ausführliche Beschreibung. Liebe Grüße Thomas

Dani
27.12.2022 um 00:18Uhr

dein Hund denkt nicht er ist der Chef. er versteht dich einfach nicht. schnauzengriff, runter drücken ... das zeigt dem Hund lediglich deine Überforderung. Wie Brigitte schon schrieb: erstmal Vertrauen aufbauen und ankommen lassen. Regeln sollten natürlich vom ersten Tag an gelten. Souveränität strahlt man mit Ruhe aus. deswegen nie von der Energie des Hundes anstecken lassen. Hausleine ist ein super Mittel um ganz entspannt den Hund zu korrigieren. Dann konsequent dran bleiben. So lernt der Hund: "du meinst was du sagst". dafür muss man nicht übergriffig werden.

Dani
27.12.2022 um 00:35Uhr

interessant wäre auch in welchen Situationen du mit Schnauzengriff korrigieren wolltest. wenn eine funktionierende Beißhemmung vorhanden ist, wäre es nicht nötig (wenn man mit diesem Mittel arbeiten wollte). das die Welpenzähne spitz sind, dafür kann er ja nix und die Korrektur nicht fair.

Oliver
27.12.2022 um 06:10Uhr

hallo Thomas vor ein paar Tagen schrieb hier schon jemand der versuchte seinen Hund auch mit derartigen Korrekturen zu korrigieren. Ich kann davon wirklich nur abraten weil du dir damit ne Menge versauen kannst, gerade jetzt wo ihr erstmal versucht eine Bindung aufzubauen.Alle Hütehunde die ich kennengelernt habe inklusive meiner sind extrem offen für Körpersprachliches arbeiten. Und darin müsstest du dich jetzt schulen.Dagegen ist jegliches körperliches arbeiten für diese meißt sensiblen Hunde echt nix.Hab das letztens schon geschrieben aber wiederhole mich gerne: Überlege wem du folgen würdest!!! Jemanden der dich souverän führt, oder jemanden der dir mit „ Gewalt“ seine Position klar macht! Zum Thema Impulskontrolle und Deckentraining findest du mit der Lupe wahrscheinlich genug Beiträge und das wären auch die ersten Sachen an denen ihr gemeinsam arbeiten solltet. Gruß Oliver

Doris
27.12.2022 um 06:19Uhr

ja, und lass dich nicht entmutigen. Du darfst und wirst “Fehler” machen… wir sind ja auch nur Menschen. Cooper versucht auch, es dir recht zu machen und ist genauso verwirrt, wenn erdich missverstanden hat. ich habe zB “okay” als Freigabewirt gewählt, weil mirnicht bewusst war, wie oft ich das im Alltag benutze!! wie blöd.. dann hatte ich die Wahl, nochmal ein anderes Wort oder mich zusammennehmen.. und im Übrigen, ich habe Cara mit 8 Wochen bekommen, und alles war easy bis sie 6 Monate alt wurde, da begann sie auch mich von hinten anzuspringen und nach meinem Ohr zu schnappen, beim Spazierengehen immer wenn sie überfordert war( sie hatte immer Angst vor Autos und im Dunkeln) biss sie in die Leine und in meine Arme… mit Hundetrainerin bekam ich die Beisserei und das übergriffige Anspringen weg, leider aber auch die bis dahin durch medical training aufgebaute Bindung.. ich musste Cara in die Box sperren durfte sie nur zum fressen, versäubern und trainieren rausholen, sonst nicht ansprechen, ansehen oder anfassen( du musst dem Hund zeigen, dass er nix wertist) ich war so verzweifelt, dass ich das machte.. tja, danach wusste Cara zwar” dass sie nix wert war” mochte aber nicht mehr angefasst werden.. musste alles mühsam wieder aufgebaut werden.. wenn du dir professionelle Hilfe suchst( die dir bei deiner Körpersprache hilft) wähle gut! cooper ist wertvoll! Du auch! Er braucht Grenzen( wie Kinder auch) aber er muss auch wissen, dass du ihn liebst und respektierst.. gehe immer einen Schritt nach dem anderen. ihr habt euer eigenes Tempo! wenn dein Bauchgefühl stimmt, machst du es gut

Thomas
27.12.2022 um 06:44Uhr

Hallo Oliver, danke für Deine Antwort, weißt Du wieso Daniel dann so viel Wert auf körperliche Korrekturen legt und immer wieder sagt, dass nur Leckerlis und clickern nicht ausreichen um Grenzen zu setzen?

Brigitte
27.12.2022 um 06:51Uhr

Oft reichen auch schon Kleinigkeiten umzustellen und es stellt sich rasch ein Erfolg ein. Man muss sich selber immer wieder hinterfragen. Ich hab selber einen Hütehund, die leider viele Allergien hat und deshalb eh immer ein gewisses Stress Level hat. Man muss immer dran bleiben und üben. Ein Trainer ist halt hilfreich, weil man auf die eigenen Schwachstellen hingewiesen wird. Aber natürlich heißt es Augen auf bei der Trainerwahl. Jeder Hund hat auch seinen Charakter. Aber das A&O liegt darin, dass er unsere Kommandos erstmal verstehen muß. Viel Ruhe und konsequent bleiben. Klingt erstmal nicht so schwer. Aber man muss seinen eigenen Schweinehund überwinden und wenn mehrere Personen mit dem Hund zusammen leben, sollte man an einem Strang ziehen. Das ist gar nicht so einfach. Aber bleib dran, dann werdet ihr bestimmt ein tolles Gespann

Oliver
27.12.2022 um 07:30Uhr

Tut er das🤷🏻‍♂️?! Habe noch nicht so viel von ihm gesehen, außer bei YouTube, aber da wird ja auch nicht besonders viel preisgegeben. Ich bin jetzt auch nicht derjenige der immer nur auf positive Verstärker setzt, der Hund darf schon merken wenn er scheisse baut. Schreib später noch mal , muß jetzt bissl arbeiten 😅

Brigitte
27.12.2022 um 07:33Uhr

Daniel arbeitet mit Körpersprache, Handzeichen, blocken.... Du fasst den Hund dabei nicht an. Aber auch beim blocken, kannst Du den Hund bedrohen, deshalb nicht zu lange, sich gleich wieder zurück nehmen. Bedarf ein bisschen Übung.

Dani
27.12.2022 um 11:32Uhr

körpersprachliches arbeiten ist wunderbar, wenn man es KANN. und leider können das nicht alle, weil sie einfach keine Erfahrung mit der Methodik haben. Entweder sie sind in der Körperhaltung zu lasch, denken aber sie sind gerade. Sie merken den 'richtigen' Druckpunkt nicht und werden dann schon wieder bedrohlich usw. Deswegen macht es Sinn, wenn man so mit seinem Hund arbeiten möchte, sich zu filmen und danach zu schauen oder sich beobachten zu lassen, von wem der Ahnung hat und danach zu reflektieren. Hunde sind sehr subtil, da reicht manchmal schon ein Blick. Menschen sind dagegen Grobmotoriker. Zum Glück sind unsere Hunde idR. so toll und verzeihen ne Menge. Wenn sich ein Hund durch Leckerli motivieren lässt, spricht mMn gar nichts dagegen, das zu Beginn zu nutzen. Grenzen werden trotzdem gezeigt, aber fair und so dass der Hund es versteht. trotzdem muss der Hund auch wissen, wann er was richtig gemacht hat oder was gewünscht ist und das passiert über Lob und positive Verstärkung. das kann ein Spiel sein oder auch Leckerlis. Und wie gesagt: die Korrektur muss fair sein. sonst verliert der Hund das Vertrauen gänzlich. Fair kann man nur sein, wenn man weiß wie Lernverhalten funktioniert und wie ein Hund sich geistig entwickelt mit den dazugehörigen Phasen. und dazu muss man sich halt belesen.

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