Kira
17.1.2025 um 10:21Uhr

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Junghund adoptiert - Welche Regeln sind am wichtigsten?

Hallo alle, ich habe gestern eine zauberhafte kleine Dackelmixdame adoptiert. Sie ist sechs Monate alt und kommt ursprünglich aus Rumänien, war zuletzt aber 1,5 Monate bei einer Pflegestelle. Das Ankommen und die Fahrt gestern haben eigentlich super geklappt und sie zeigt sich mir gegenüber überhaupt nicht ängstlich oder schüchtern. Sie ist sehr aufgeweckt und interessiert und hat eher Probleme damit, richtig zur Ruhe zu kommen, weil sie die ganze Zeit toben will und mir hinterher läuft. Meine Frage wäre jetzt, ob es eine möglichst gute und sinnvolle Reihenfolge gibt, in der man mit ihr an bestimmten Alltagsregeln arbeiten sollte. Stubenreinheit wäre für mich Priorität, aber natürlich auch eine sichere Abbruchregel und auch, dass sie auf die Decke geht und dann dort auch bleibt, wenn ich sie dahin schicke. Auch alleine bleiben möchte ich möglichst früh üben. Wie kann ich das machen, ohne sie zu Beginn zu überfordern? Ich bin dankbar für jeden Tipp! :) Liebe Grüße, Kira

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Team
17.1.2025 um 14:46Uhr

Hallo Kira, erst einmal herzlichen Glückwunsch! Und Hut ab, dass du einem Hund aus dem Tierschutz ein schönes Zuhause geben möchtest. 🤗️ Deine Dackelmixdame muss zwar auch erst einmal bei dir ankommen, aber es ja schon einmal super, dass sie sich bereits bei einer Pflegestelle in Deutschland eingewöhnen konnte. Ja, die Stubenreinheit ist ganz sicher das Wichtigste. Ansonsten finde ich, hast du doch schon einen guten Plan. Da deine Dackeldame bald in die Pubertät kommt, würde ich dir auf jeden Fall unseren Kurs "Bindung und Beziehung" empfehlen, in der die Hausstandsregeln intensiv erläutert werden (siehe Baustein "Häusliches Management"). Auch die Kurse "Die perfekte Leinenführigkeit" und "Das Rückruftraining" werden bald wichtig sein. Diese Kurse kannst du alle parallel trainieren, natürlich wohldosiert, denn da hast du ganz recht, überfordern solltest du deinen Junghund auch nicht. Gib oben rechts in der Lupe auch gerne einmal Stichworte zu den für dich interessanten Themen ein, dort findest du weitere hilfreiche Beiträge und Videos (siehe Lexikon) zu diesem Thema. Wir wünschen dir ganz viel Spaß und viel Erfolg beim Training! Viele Grüße vom Team der Doguniversity

Michael
18.1.2025 um 09:44Uhr

Hallo Kira Die empfohlenen Kurse der DU hast du ja nun schon. Mein Rat dabei, schau du dir die Kurse schon mal an, lass sie auf dich wirken und baue leichte Kleinigkeiten aus den Kursen in euren Alltag ein. In erster Linie gib dem Hund und dir aber erstmal Zeit zur Eingewöhnung. Unterschätze den Faktor Zeit dabei nicht, für deinen Hund muss sich alles wirklich viele Male wiederholt haben bis er es klar versteht und es zum Automatismus wird. Mensch schießt da schon gerne mal übers Ziel hinaus und zweifelt schnell an der Richtigkeit seines Tuns, wird ungeduldig und frustriert. Das muss dir nicht passieren wenn du die kleinen Erfolge erkennst und sie zu "feiern" lerns. Dein Hund hat ohne dich schon einiges erlebt und Erfahrungen dabei gesammelt, diese muss er jetzt erstmal in DEINER Welt unterbringen und anpassen lernen. Mit der Stubenreinheit habe ich bei meinen Tierschutzhunden durchweg die Erfahrung gemacht, das sie sich sehr schnell einstellt. Genügend gute Möglichkeiten und nicht zu lange Zeitfenster dazwischen und der Hund wird bestrebt sein nicht in sein Zuhause zu machen, sondern seine Geschäfte draußen zu lassen. Draußen ist allerdings auch nicht jeder Platz gut genug, trotzdem sie eigentlich dringend müssen, müssen sie auch erstmal das passende Plätzchen zum wohlfühlen finden, da sind sie sehr individuell. Ich würde dir empfehlen viel Draußenzeit zusammen zu verbringen und dort sehr viel, "reagiere auf deinen Namen", "schau zu mir", "folge meinen Bewegungen", "kuck mal was ich tolles gefunden habe" und "ich bin so spannend" üben. Mit viel Belohnung und klaren, ruhigen, freundlichen Gesten. Ja, viele Menschen müssen erst lernen Freude über Kleinigkeiten zu zeigen, ohne dabei völlig zu überdrehen oder auch langweilig auf den Hund zu wirken. Wenn dein Hund dir draußen, wo alles sooo spannend und manchmal auch gruselig ist, seine Aufmerksamkeit schenkt, ist das eine große Sache für eure Beziehung, also genießt es beide😉. Denk also bitte nicht, ihr müsst schon bald reif für die Begleithundeprüfung sein, verzweifele nicht an Dingen die längere Zeit brauchen und denke nie dein Hund tut etwas um dich zu ärgern. Alles hat Ursachen und alles lässt sich mit Geduld und Wissen zum Guten umkehren. Genießt jeden Moment miteinander, ich wünsche euch ganz viel Spaß und Erfolg dabei. LG Micha

Ria
20.1.2025 um 17:15Uhr

Sehr schöner Beitrag von dir, Michael! 😊 Die Frage hätte auch von mir sein können, ähnliches wollte ich auch bereits fragen. Aber iwie traue ich mich nicht wirklich... Wir (mein Partner und ich) haben unseren Hund (ursprünglich aus Rumänien, aus deutschem Tierheim) seit 5 Monaten bei uns. Er ist wirklich lieb und - wie vom TH versprochen - "anfängerfreundlich". Mein Problem bei der Erziehung ist, dass ich mir schon versucht habe einen groben Plan zu machen, was (sehr) wichtig ist und was noch überhaupt nicht. So weit, so gut. Aber es wird immer schwieriger, weil iwie Übung A, auf Übung B aufbaut, die wiederum Übung C zugrunde liegt. Ich komme da total durcheinander mit dem Prioritäten und habe auch nicht mehr das Gefühl voran zu kommen! Dazu kommt, dass die ersten "Fehler" schon passiert sind bzw mir Sachen auffallen, die ich mir gleich hätte besser überlegen müssen: Kommandos. Ich schrieb schon gleich am Anfang eine Liste, damit Wörter sich nicht zu ähnlich sind (als Hilfe für den Hund) und damit es logisch und leicht zu merken ist (für mich). Erst in der Praxis merke ich jetzt, dass da nicht alles so logisch ist. Jetzt will ich ja nicht wieder die Hälfte umwerfen, damit verwirre ich das arme Tier ja nur. Schade, dass er nicht mit Bedienungsanleitung und Stundenplan für den Halter dahergekommen ist...

Michael
21.1.2025 um 06:51Uhr

Nie die Leichtigkeit verlieren Ria😉. Deine Zweifel und der Druck den du dir selbst machst, kommen genau so bei deinem Hund an. Er hört Kommandos und sieht vielleicht sogar eine dominante Körpersprache bei dir, spürt aber gleichzeitig deine Unsicherheit. Einem Hund kann man nur sehr schwer etwas vormachen da seine Sinne und seine Beobachtungsgabe sehr viel besser sind als die des Menschen. Der Hund spürt unsere tatsächlich Stimmungslage und das beeinflusst die Wirksamkeit unserer Kommandos und seiner Folgsamkeit. Das nicht alles immer zu 100% funktioniert, liegt in der Natur der Sache. Ein Individuum soll immer und genau das machen, was ein anderes Individuum möchte und möglichst nie aus der Reihe tanzen. Würde das zwischenmenschlichen immer funktionieren gäbe es keine Scheidungsanwälte😂. Zum Glück sind unsere Hunde etwas einfacher gestrickt als wir und können sich tatsächlich fast völlig auf uns einstellen, aber dafür müssen wir dann auch ziemlich klar sein. Nach meiner Erfahrung ist nicht entscheidend das man ständig steif trainiert und akademisch korrekt vorgeht, sondern das man klar und ruhig in sich ist und wirklich meint was man gerade erwartet. Natürlich muss man dem Hund erstmal zeigen was man meint und das gewünschte Verhalten loben und belohnen, aber wenn man weiß er kennt es, muss man in erster Linie selbst daran glauben das es funktioniert.

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