Svenja
19.4.2023 um 07:35Uhr

Labrador 7 Monate Beschäftigung

Hallo zusammen, ich habe einen fast 7 Monate alten Labrador Rüden. Er ist extrem aufgeweckt. Schon als wir ihn in der Wurfkiste besucht haben, war er am aktivsten, während die anderen gepennt haben. Ich habe mich für ihn entschieden, weil ich selbst sehr aktiv bin. Viel Sport, wandern, etc. Nun ist er - oh wunder - schwer zur Ruhe zur bringen. Aber es ist schon viel viel besser geworden. Als Welpe war es eine Vollkatastrophe. Wahrscheinlich auch, weil ich anfangs immer zu früh nachgegeben habe und mit ihm gespielt habe. Kürzlich meinte eine Trainerin zu mir, dass ich nur zweimal am Tag 20 Minuten mit im Gassi gehen soll. Ansonsten ist Ruhe. Das kann er aber aktuell nicht leisten. Ich habe es wirklich versucht. Er fängt dann an den Teppich zu zerpflücken. Aktuell sieht der Tagesablauf so aus, dass wir im 7 aufstehen. Dann trinke ich Kaffee und er liegt einfach rum. Manchmal tapst er durch die Gegend oder fordert zum Spielen auf. Spiel und Spaß gibts hier aber erst ab 8 Uhr :) dann gehen wir raus, üben Leinenführigkeit und ich lasse ihm an der Schleppleine bisschen schnuppern. Manchmal verstecke ich Dummies. Bei der Leinenführigkeit muss er sich schon arg konzentrieren. Wir laufen 15 Minuten zu einer Wiese, spielen oder schbüffeln 15 Minuten und gehen 15 Minuten zurück. Anschließend fressen. Bis 9 Uhr ist das ganze Programm abgeschlossen. Also mit fressen 1 Stunde; aktiv ist er laut Tracker max 45 Minuten. Dann wird geschlafen, so 1,5 Stunden (früher nur 20 Minuten!) Mal besser, mal schlechter. Aber danach kämpft er sehr mit sich, aber gibt sich wirklich Mühe zu ruhen. Um 13 Uhr gehe ich 20 Minuten spazieren, mache eine Ruheübung an der Haltestelle und wir beobachten einfach und lassen die Welt auf uns wirken. Er möchte gerne jedem hallo sagen, überall schnüffeln gehen und eigentlich gar nicht rumsitzen. Durch diese Übung ist das schon sooo viel besser geworden. Anschließend kann er manchmal noch Leckerli im Garten suchen. Also Max. 30 Minuten Programm. Nachmittags gegen 16 Uhr gibts ein Rinderohr oder Kong. Abends zwischen 18 und 19 Uhr entscheiden wir nach seiner Verfassung. Meistens spielen wir nur im Garten, zergeln, verstecken seinen Futterbeutel. Von 19 Uhr bis 7 Uhr morgens ruht er wirklich gut. Schlafenszeit ist da etwa 20 Uhr bis 6 Uhr. Morgens fällt ihm ruhen viel viel schwerer. Er hat da ja auch gerade 13 Stunden geruht, davon 10 geschlafen. Deswegen gibts morgens am meisten Auslastung. Wenn er es wirklich gar nicht aushalten kann, bekommt er noch mal was zum schnüffeln im Haus. Aber nur 1x! Von einer Trainerin wurde ich scharf kritisiert. Das sei viel zu viel, er würde dauerhaft auf Cortisol laufen, ich züchte mir einen zu aktiven Hund heran, er wird immer mehr und mehr wollen.. wir haben es 4 Wochen versucht mit 2x20 Minuten und hauptsächlich Konzentrationsaufgaben, die ihn wahnsinnig schnell frustrieren. Er hatte gefühlt keine Freude mehr an den Dingen. Er schläft tagsüber wirklich schlecht, aber ist auch nicht mehr so rastlos wie zur Welpenzeit. Mich würde eure Meinung und eure Tagesablauf bei ähnlichem Alter interessieren. Vielleicht habt ihr ja noch einen guten Tipp. Ich weiß aktuell nicht, wie ich ihm noch mehr Ruhe beibringen soll :( ach so.. ich arbeite im Home Office. Bis auf eine Stunde Arbeit im Haushalt ist hier auch Ruhe. wenn er morgens gar nicht von alleine runterkommt, geht er in den Welpenstall. Da pennt er binnen zwei Minuten ein. Dann gebe ich ihn auch schon wieder frei und er wechselt nur kurz den Schlafplatz und schläft dann seine 1,5 Stunden.

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Svenja
19.4.2023 um 07:43Uhr

Nachtrag: ich habe schon versucht mehr Dummyarbeit mit ihm zu machen. Dabei schießt seine Erregungslage ins unermessliche. Nach 2-3 runden apportieren ist er total aufgekratzt. Dabei verstecke ich den Dummy nur und er findet den auch nach1-2 Minuten, ich werfe ihn nicht

Steffi
19.4.2023 um 08:22Uhr

Guten Morgen! Viel zu viel! Hör auf die Trainerin! Aufdrehen können alle, rennen können alle, die Kunst ist, all das auch langsam zu machen und zu können! Und das müssen sie lernen, in dem du ihnen das beibringst! Könnt ihr in Ruhe stehen, könnt ihr in Ruhe gehen. Da fängt es ja an. Und wenn er immer in einer Erwartungshaltung ist, fährt er ja nicht runter und nein es verwächst sich nicht! Ich habe auch so einen Kandidaten- wenn er Arbeit im Sinn hat, schafft er es über Stunden zu jammern und Theater zu machen- tut euch das nicht an! Es ist weder für dich schön, noch für den Hund oder deine Mitmenschen! Und ja, ich habe im Welpen und Junghundalter zu viel gemacht! Das geht verdammt schnell, wenn man auch noch eine Arbeitsrasse hat, die arbeiten wollen, können und auch beiden Spaß macht! Sich aushalten lernen, seine Umwelt in Ruhe wahrzunehmen und Langeweile aushalten ist verdammt schwer und muss zwingend geschult werden! Bei meinem zweiten Hund habe ich genau das gemacht. Sie ist ein sehr entspannter Hund und kann deutlich besser und schneller abschalten als der Große! Habe mal einen schönen Spruch gelesen: Ein in Ruhe gelassener Hund, wird in Ruhe ein gelassener Hund! Viel Erfolg- manchmal ist weniger mehr!🤗

Katja
19.4.2023 um 08:24Uhr

Hey Svenja, liest sich fast wie bei Mila.... Wir haben auch feststellen müssen, dass wir teilweise zuviel gemacht haben. Mittlerweile ist Mila Zuhause zwar ruhiger, ruht und schläft viel, ist gewollt, da drinnen nicht getobt wird, aber draußen ist es schwer sie mal zur Ruhe zu bekommen, nicht an der Leine zieht oder in die Leine beißt. Draußen lassen wir Sie erst etwas austoben, Energie frei lassen und dann ist Mila mehr händelbar .. den ultimativen Tip kann ich leider nicht geben, da unsere Tage individuell sind durch meinen Schichtdienst. Wir probieren viel, da Mila auch immer noch an ihrer Frustrationstoleranz arbeiten muss, gefällt ihr nicht, muss aber trainiert werden. unsere Abläufe gestalten wir ungefähr so. morgens in Ruhe wach werden, nach meiner zweiten Tasse Kaffee kurze raus, kleine Runde zum Lösen, immer die gleiche kleine Strecke, wenn ich Spätdienst habe, kommt dann drei Std später, eine etwas größere Runde um zu zeigen, das sie da ist, Maximal ist es jetzt auch so ca 30min. dann je nachdem nach Drei vier Stunden wieder kurz raus.. hin und wieder nachmittags mal draußen toben hinterm Haus. und dann je nachdem zwischen 20 und 21 Uhr das letzte Mal runter, anschließend schläft sie, bzw sagt mir dann schon bescheid das Bettzeit ist. 😅, bedingt durch den Schichtwechsel sind auch da keine festen Zeiten.. die kann ich einfach nicht geben und einhalten. daran hat Mila sich aber schon dran gewöhnt und kann sich gut umstellen, umso mehr genießt Mila meine freien Tage, das merkt man richtig. Mila hat jetzt ihre erste läufigkeit, für mich auch wieder eine neue Herausforderung.. liebe Grüße Katja

Ari
19.4.2023 um 08:41Uhr

Hallo Svenja, ich hab auch so einen Labbi arbeitslinie 🥰 unser Tag besteht aus morgens ultrakurze Runde zum lösen. Dann arbeiten, Hund pennt 4-5 Stunden. Entweder im homeoffice oder er geht mit ins Büro. Mittag/Nachmittag große Runde im Wald, ca. 1 Stunde. Rest des Tages Garten oder kurz zum lösen. Natürlich hat man seinen Alltag, da ist dann mal gartenarbeit, es kommt Besuch, es wird besucht etc. Trainiert wird auch mal zwischendurch oder gespielt. Im Haus aber nicht, da ist ruhe. Da gibt es außer einem knotenseil zum kauen auch kein Spielzeug. Dazu gehen wir 2-3 mal die Woche zum hundesportverein, machen rallye obedience und BH Vorbereitung. Milow hat extrem geholfen, dass wir ihn angeleint haben zum runterkommen. Der war klein auch ein echter Feger und hat uns teilweise irre gemacht. Leine dran, auf Decke schicken, pennen. Das war für ihn dann irgendwann so, dass Leine hieß, ok ich hab keine Aufgabe und kann schlafen. Ohne Leine z. B. im Büro lag er nur vor dem Schreibtisch und musste auf mich aufpassen, mit Leine hinter mir auf seiner Decke. Heute klappt das alles ohne Leine und er ist ein mega entspannter ausgeglichener Hund.

Svenja
19.4.2023 um 08:55Uhr

Vielen Dank! Wir haben dann leider das Problem, dass er mit der Leine spielt und da noch mehr aufdreht. daher geht er in den Welpenstall. Aber das Prinzip dürfte ja dasselbe sein 🤔

Svenja
19.4.2023 um 08:57Uhr

Vielen lieben Dank für deine Antwort. Wir haben die Aufmerksamkeit schon drastisch reduziert. Ich habe mich doch zu sehr verleiten lassen, als er noch Welpe war 🙄 es gibt schon zig Dinge, die ich anders machen würde 🙊 aber das macht mir noch mal mit dran zu bleiben 🐶

Svenja
19.4.2023 um 08:59Uhr

Danke Katja 😍 oh Milas erste Läufigkeit. Bin gespannt, was du zu berichten hast! Ich werde hier dann auf jeden Fall noch mal runterschrauben. Auch wenn das erst mal Frust bedeutet 🙈

Ari
19.4.2023 um 09:07Uhr

Ja, das denke ich auch. Nutze den Stall halt öfter für zwangsruhe. Zum spielen wird hier nur von uns aufgefordert, alles andere ignoriert. War ein langer Weg, den kleinen Kerl ruhig zu bekommen, aber hat sich definitiv gelohnt. Ich hab ihn auch nicht immer folgen lassen, bin oft alleine in den Garten und sowas.

Svenja
19.4.2023 um 09:18Uhr

Leider habe ich im Welpenalter den Fehler gemacht, dass ich Erregungslagen (unbewusst) belohnt habe. Wenn er unruhig war, habe ich einen Kong oder Spielzeug gegeben 🤦‍♀️ in meinem Kopf war halt „ich habe ihn von seiner Mutter getrennt, ich muss es ihm hier schön machen“. Heute weiß er, dass (Spiel-)Aufforderungen nur von uns kommen. Futter gibts auch nur, wenn er entspannt liegt. Er hat dann doch schnell gemerkt, dass Ruhe zum Erfolg führt. Zum Glück. Ich hoffe, dass wir den Rest auch noch in den Griff bekommen

Ari
19.4.2023 um 09:30Uhr

Das wird schon. Was ich lernen musste ist, dass es eben alles seine Zeit braucht.

Claudia
19.4.2023 um 10:34Uhr

Hallo Svenja, wir haben einen Aussie (auch als Welpe zu uns gekommen) und ich kann mich nur anschließen... weniger ist mehr! Ich kann dir nur den Rat geben, ihn Zuhause öfter in den Welpenstall zu geben und ihn im Zweifel auch einfach dort zu lassen. Schenke ihm deutlich weniger Aufmerksamkeit. Unsere Trainerin hat gesagt max. 30 Minuten am Tag (dazu zählt auch kuscheln, Kommunikation und gemeinsame Aktivitäten - spazieren gehen nicht). Die Spazierrunden würde ich größtenteils auch gleich lassen. Dass ihr vllt eine typische Morgen- und Abendrunde habt. Und dann würde ich den Fokus wirklich auf sowas setzen wie beobachten und ruhiges kurzes konzentriertes Arbeiten. Vielleicht mal zeischendurch eine kleine Frustübung. Aber ansonsten versucht entspannt die Welt zu entdecken. Dummytraining und Co kannst du alles noch später machen. Unser Aussie ist mittlerweile 1,5 und wir sind immer noch dabei alles zu drosseln. Im Nachgang hätte ich mir auch gewünscht, dass ich viel viel weniger gemacht hätte. Aber ich habe mich auch von seiner Energie leiten lassen. Viel Freude mit deinem Wirbelwind. Liebe Grüße Claudia

Svenja
19.4.2023 um 12:44Uhr

Ich finde es irgendwie wahnsinnig schwer am Anfang das richtige Maß zu finden. Auf der einen Seite heißt es immer wieder, dass man in der Sozialisierungsphase möglichst viele Eindrücke sammeln soll, andererseits soll man natürlich nicht überfordern. Und immer wieder lese ich, dass man seinen Hund richtig auslasten soll, wenn auch nicht körperlich. Dadurch kamen wir überhaupt zum Dummytraining. Wir wollten weniger spazieren gehen. Die größere Runde am Morgen gibts auch nur, weil wir sonst nur an einer Hauptstraße mit ihm sein können. Ich wollte ihm auf der Wiese eine schönere Zeit draußen ermöglichen. Und ich hab ihn einfach ständig angeguckt, hier und da betüddelt 🙄 er war halt so klein und süß 🥹 ich würde es echt nicht wieder machen..

Claudia
19.4.2023 um 13:43Uhr

Ich kann dich so gut verstehen. Ich habe auch Recht früh mit dem Dummytraining angefangen und Nox liebt es immer noch sehr. Ich versuche es aktuell dann einfach zu dosieren. Wenn wir 5-10 Minuten Dummy spielen ist dementsprechend die Spazierrunde sehr klein und anspruchslos. Treffen wir vllt auf unserer Runde ein paar Hunde, reicht es auch gleich wieder als Reiz und ich drehe um. Du wirst da noch ein gutes Gefühl bekommen, was für deinen Hund gut und ausreichend ist. Und wenn die Wiese vllt zu weit weg ist, fahr das Stück mit dem Auto und habt dort dann eine schöne Zeit. Das schöne ist, wenn dein Hund entspannt und ausgeruht ist, sind auch die Runden besser. Und wenn ihr einen Tag vllt etwas mehr Action hattet (Besuch, größerer Ausflug, Spieldate) hilft es den nächsten Tag als Ruhetag zu nutzen. Da passiert dann nicht viel. Uns haben auch feste Routinen geholfen (z.B. nachmittags zum Kaffee gibt einen Kong oder ein Schweineohr, abends nach dem Spaziergang wird noch einmal auf dem Fußboden gespielt). Da gibt es allerdings auch unterschiedliche Meinungen, nicht dass eine Erwartungshaltung aufgebaut wird. Nox hilft es allerdings, da er weiß, wann was passiert und wann definitiv nichts passiert. :-) Liebe Grüße

Claudia
19.4.2023 um 13:48Uhr

Als Beschäftigung ist z.B. ein Schnüffelball ganz toll. Super für die mentale Auslastung ohne große Aufregung. 😉

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